Spencer-Fleming | Miller's Kill: Der schwarze Tag der Sünde | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 541 Seiten

Reihe: Fergusson & Van Alstyne ermitteln

Spencer-Fleming Miller's Kill: Der schwarze Tag der Sünde

Fergusson & Van Alstyne ermitteln - Band 6 | Wenn Fremdenhass zu blutigem Wahnsinn wird
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98952-680-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Fergusson & Van Alstyne ermitteln - Band 6 | Wenn Fremdenhass zu blutigem Wahnsinn wird

E-Book, Deutsch, Band 6, 541 Seiten

Reihe: Fergusson & Van Alstyne ermitteln

ISBN: 978-3-98952-680-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



»Sein Hass mag verborgen sein, doch am Ende wird seine Bosheit für alle sichtbar werden.« Pr 26:26 Ein südamerikanischer Gastarbeiter wird in Miller's Kill tot aufgefunden, ermordet mit einem einzelnen Schuss durch den Schädel. Als schon bald weitere Migranten aus der Latino Gemeinschaft auf die gleiche Art sterben, ist Priesterin Clare Fergusson überzeugt davon, dass sich ein Serienkiller in ihrer Gemeinde verbirgt, der seine Opfer aus Hass regelrecht hinrichtet. Clare weiß, dass ihr nicht viel Zeit bleibt, bis es weitere Tote geben wird - doch um den Mörder zu finden, braucht sie die Hilfe von Polizeichief Russ van Alstyne: der Mann, dessen Frau sie auf dem Gewissen hat ... »Eine Tour de Force in einer Reihe, die Mal zu Mal an Qualität gewinnt.« BooklistDer sechste Fall für Fergusson und van Alstyne in der packenden Serie »Miller's Kill« - für alle Fans von Elizabeth George und Deborah Crombie.

Julia Spencer-Fleming wurde 1961 in der Plattsburgh Airforce Base in New York geboren und verbrachte ihre Kindheit als Tochter eines Soldaten auf verschiedenen Armeestützpunkten, u.a. auch in Deutschland. Sie studierte Geschichte und Rechtswissenschaften und promovierte schließlich an der University of Maine, bevor sie sich ihrer Leidenschaft für die Schriftstellerei zuwandte. Für ihr Roman-Debüt »Das weiße Kleid des Todes« wurde sie direkt mit mehreren renommierten Krimi-Preisen ausgezeichnet. Die Autorin bei Facebook: facebook.com/juliaspencerfleming/ Die Autorin auf Instagram: instagram.com/juliaspencerfleming Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre packende Spannungsserie MILLER'S KILL mit den Einzeltiteln: »Das weiße Kleid des Todes« »Die rote Spur des Zorns« »Der kalte Schrei der Schuld« »Das dunkle Netz der Rache« »Die letzte Stunde der Furcht« »Der schwarze Tag der Sünde«
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Die Zeit nach Epiphanias I


Januar und Februar

I


Hadley stellte den Wagen gegenüber der Kirche ab, erfüllt von einem Gefühl der Erleichterung, das sie seit Genevas Geburt nicht mehr empfunden hatte. Vielleicht war es sogar noch intensiver. In der Rangfolge der schrecklichsten Dinge zählten dreieinhalb Tage unterwegs mit zwei Kindern unter zehn Jahren mindestens genauso viel wie über zwanzig Stunden Wehen.

Sie drehte sich um und kontrollierte den Rücksitz. Genny schlief, ihr Kindersitz versank beinah unter Unmengen von Stofftieren, Buntstiften, Wasserflaschen und Bilderbüchern. Hudson schaute von seinem Gameboy auf, sein Gesicht war verkniffen und müde. »Wo sind wir, Mom?«

»Wir sind da, Liebling. In Millers Kill. Das ist die Kirche, wo dein Opa arbeitet.«

Seine Augen wurden groß, wodurch er wie ein verhungernder Waisenjunge aussah. Sie stopfte ihn mit Essen voll, aber seine nervöse Energie schien alles zu verbrennen, ehe er ein bisschen Speck ansetzen konnte. Das hiesige Klima würde nicht einfach für ihn werden.

»Warum warten wir nicht in Opas Haus auf ihn?«

»Ich habe keinen Schlüssel. Wir sind früher angekommen, als ich gedacht hatte. Opa wird überrascht sein. Komm, zieh deinen Pulli an, dann gehen wir hallo sagen.«

Er betrachtete zweifelnd seine Schwester. »Sollen wir Genny wecken?«

Hadley schnallte sich ab und drehte sich um, um ihre Sechsjährige besser sehen zu können. Ausgeschaltet wie die sprichwörtliche Glühbirne. In L.A. wäre es ihr nicht im Traum eingefallen – sie hätte niemals eines der Kinder im Wagen gelassen. Hier ... sie schaute flüchtig auf die vereisten Schneehaufen, die den Parkplatz säumten, die bleifarbenen, schweren Schneewolken. Eisig kalte Luft wehte durch das halb geöffnete Fenster. »Es ist zu kalt«, meinte sie. »Sie muss mitkommen.«

»Mama«, protestierte er. »Du könntest den Motor anlassen. Den klaut doch keiner.«

Das war allerdings richtig. Sie öffnete den Mund. Änderte Seit Ohio hab ich was gerochen, ich fürchte, der Auspuff hat noch ein Loch in »Frische Luft wird ihr guttun«.

»Frische Luft«, wiederholte Hudson mit aller Verachtung, die ein Neunjähriger aufbringen konnte. »Wir fahren doch seit New York mit zwei offenen Fenstern.«

»Sie sind nur einen Spalt geöffnet. Hör auf zu nörgeln.« Sie beugte sich über die Lehne und rüttelte Geneva sanft. »Aufwachen, meine Kleine.« Während sie ihre benommene Tochter in die Jacke steckte, dachte sie darüber nach, wie viel Zeit und Mühen sie täglich darauf verwendete, ein Das können wir uns nicht leisten zu vermeiden. Die Beutel mit Spielzeug und Büchern von der Wohlfahrt. Die Styroporschachtel mit belegten Sandwiches und Billig-Limo. Die Tragetasche voller Hörbücher, die sie zurück an die Leihbücherei schicken musste. Damit sie auf die Fragen Können wir zu Toys'r'Us gehen? Kann ich ein Buch haben? Können wir zu McDonald's fahren? Können wir einen DVD-Player leihen? eine plausible Antwort geben konnte. Die nicht lautete Das können wir uns nicht leisten.

Einen Augenblick schien es draußen gar nicht so kalt zu sein. Doch während sie darauf wartete, dass Hudson sein Spiel beendete, spürte sie die Kälte, die durch ihre Jeans und ihren Pullover drang, an der Haut. Sie fragte sich, ob die »Kochender Frosch«-Analogie auch andersherum funktionierte. Wenn man mit einer normalen Temperatur begann und diese kontinuierlich absenkte, würde man dann merken, dass man erfror? Sie zitterte. Dies war der Ort, an den sie ihre Kinder gebracht hatte, die kalte Stadt, die ihre Mutter mit achtzehn Jahren verlassen hatte, um niemals zurückzukehren. Jetzt tat sie das Gegenteil, kehrte der Welt und jedem, der sie kannte, den Rücken.

Hudson kletterte heraus. Endlich. »Mach die Tür zu«, ermahnte sie ihn, dann nahm sie Genny auf den Arm und eilte mit den Kindern über die Straße zur Kirche. Hadley hatte mindestens einen Parka in Großvaters Haus, der ihr noch passte, aber bei ihrem letzten Besuch im Winter waren die Kinder ein und vier Jahre alt gewesen. Sie würde ihnen Jacken kaufen müssen. Mützen. Handschuhe. Stiefel. Sie hoffte, dass es in dieser Gegend eine Wohlfahrt gab.

Im Inneren von St. Albans war es nur unwesentlich wärmer als draußen. Während der zehn Jahre, die ihr Großvater hier als Küster arbeitete, war sie selbstverständlich schon hier gewesen. Die Steinsäulen, Holzschnitzereien und reichen Buntglasfenster hatten ihr immer eine Gänsehaut verursacht. Als beträte man das Mittelalter.

Geneva hob den Kopf von Hadleys Schulter. »Mama, ist das ein Schloss?«

Hadley lachte. »Nein, Baby, eine Kirche. Komm, Hudson, hier entlang.« Sie ging zu der Tür, die zu den Büroräumen führte.

»Kann ich Ihnen helfen?«

Hadley unterdrückte einen überraschten Aufschrei. Neben einem Fenster, auf dem Buntglaskinder in alle Ewigkeit vor den Thron Gottes geführt wurden, trat eine Frau aus den steinernen Schatten. Schwarzes Hemd. Schwarzer Rock. Es dauerte einen Moment, ehe Hadley merkte, dass sie keinen Rolli, sondern einen Priesterkragen trug.

»Ich bin Clare Fergusson.« Sie kam zu ihnen hinüber, so dass Hadley ihr Gesicht erkennen konnte, Wangenknochen, Kinn und Nase, nur Ecken und Kanten. »Ich bin die Pastorin von St. Alban’s.« Sie lächelte herzlich, trotzdem umgab eine abgrundtiefe Traurigkeit sie, die das Lächeln nicht verbergen konnte.

»Ich weiß«, sagte Hadley. »Ich meine, ich habe von Ihnen gehört. Glenn Hadley ist mein Großvater.«

Reverend Fergussons Lächeln versuchte, stärker zu werden. »Sie müssen Hadley Knox sein. Mr. Hadley redet schon seit vierzehn Tagen von Ihrem Besuch.« Sie warf einen kurzen Blick zur Kirchentür. »Hm, falls Sie auf der Suche nach ihm sind, ich fürchte, er ist kurz zum Mittagessen verschwunden, und dann wollte er zum Eisenwarenladen. Ich schätze, er ist in einer Stunde zurück.«

Hadley stöhnte »O nein«, ehe sie sich bremsen konnte.

Reverend Fergusson sah sie an. Dann die Kinder. »Sie haben eine lange Reise hinter sich.« Es war keine Frage. »Kommen Sie, begleiten Sie mich. Sie können im Sonntagsschulraum auf Ihren Großvater warten. Dort stehen Sessel und ein bequemes Sofa und« – sie lächelte Hudson an – »ein Fernseher mit Videorekorder.«

»Haben Sie Filme?«, erkundigte sich Hudson, als sie den zu den Pfarrbüros führenden Flur betraten.

»Ja. Aber ich warne dich, die sind alle religiös. Wir haben Veggie Tales, Der Prinz von Ägypten, Joseph – König der Träume und natürlich die ganzen Star Wars-Filme.«

»Die Star-Wars-Filme sind nicht religiös«, antwortete Hudson.

»Nicht?« Reverend Fergusson blieb mit offenem Mund auf dem Treppenabsatz stehen. »Verflixt, wieso hat mir das nie einer gesagt?«

Das zögernde Lächeln ihres Sohnes tat Hadley gut. Scheidung, die Änderung der Lebensumstände, der Umzug – die vergangenen Monate waren für ihren kleinen Jungen brutal gewesen. Sie folgte ihm die Treppe hinunter in die Krypta, während sie zusah, wie er sich eng an die Pastorin hielt.

»Als Nächstes behauptest du noch, Power Rangers wären auch nicht religiös.«

Hudson kicherte. »Sind sie nicht.«

»Verdammt, da wird jemand Rede und Antwort stehen müssen. Wer hat diese unpassenden Filme bloß gekauft?« Ihre Augen wurden groß, und sie presste die Hand vor den Mund. »Oh-oh.«

Hudson lachte laut, ahnte den Witz. »Du! Das warst du!« Reverend Fergusson sackte in sich zusammen, während sie durch den dämmrigen Flur stapfte. »Ich schäme mich so«, klagte sie. Hudson kicherte wieder. »So, da wären wir.« Sie öffnete eine Tür und schaltete das Licht ein. Der Raum war so gemütlich, wie ein fensterloses, neonbeleuchtetes Zimmer nur sein konnte. Hudson lief los, um das niedrige Bücherregel mit Spielzeug zu untersuchen, und sogar Genny wand sich aus den Armen ihrer Mutter, um die Spielzeugküche in der Ecke genauer zu mustern. Reverend Fergusson rollte den Fernsehwagen von der Wand weg und schloss den Fernseher an. »Wir haben hier unten keinen Empfang, deshalb ist der Videorekorder schon angeschlossen«, erklärte sie. »Man schaltet ihn einfach ein und drückt auf Play.« Sie richtete sich auf. Musterte Hadley auf dieselbe Weise wie oben an der Treppe, als könnte sie durch ihre Haut in sie hineinschauen. »Was kann ich für Sie tun?«, sagte sie halb fragend, halb zu sich selbst.

Die Antwort rutschte ihr heraus, ehe Hadley sich bremsen konnte. »Verraten Sie mir, wo ich hier in der Gegend einen Job finde.« Sie hätte es am liebsten sofort zurückgenommen. Die Pastorin hatte etwas gemeint wie Soll ich Ihnen das Bad zeigen? oder Möchten Sie etwas trinken?. Wollte gastfreundlich sein. Mann, sie glaubte, Hadley würde ihren Großvater besuchen, nicht ihr Leben neu organisieren.

Aber ihre Augen wurden schmal und ihre Miene geistesabwesend, als dächte sie intensiv nach. »Was für einen Job suchen Sie denn?«

Einen, bei dem ich nicht mit menschlichen Wesen sprechen muss. Klar, großartig. »Etwas, für das man keine College- Ausbildung braucht. Ich habe nur den Highschool-Abschluss.«

Reverend Fergusson, die vermutlich bis zum Abwinken Abschlüsse erworben hatte, zuckte mit keiner Wimper. »Im Sommer gibt es eine Menge Saisonjobs. Landarbeit, auf dem Bau. Die ganzen Hotels in Lake George suchen dann Kellnerinnen und Zimmermädchen. Aber im Moment?« Sie runzelte die Stirn. »Shape stellt niemanden ein. Die Reid-Gruyn-Mühle musste Leute entlassen, nachdem sie übernommen wurde. Ich werde herumfragen, ob jemand, den ich kenne, eine Stelle für Sie hat....



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