E-Book, Deutsch, Band 27, 283 Seiten
Reihe: Until Us
Statham Until Us: Mike
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-903519-05-3
Verlag: Romance Edition
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 27, 283 Seiten
Reihe: Until Us
ISBN: 978-3-903519-05-3
Verlag: Romance Edition
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ein alleinerziehender Dad.
Eine Grundschullehrerin mit Prinzipien.
Zwei Welten, die mit einem Boom kollidieren.
Mike Granger ist alleinerziehender Vater von Zwillingen im Teenageralter. Seine Töchter sind ihm wichtig, und auch zu seiner Ex hat er ein gutes Verhältnis. Dass er jemals die Eine findet, wagt er nicht mehr zu hoffen.
Natasha Tasha Torres ist Grundschullehrerin und hat schon viele Frösche geküsst. Bisher hat sich jedoch keiner in einen Prinzen verwandelt. Trotzdem glaubt sie an die Liebe und lässt sich auf Mike ein. Doch nach einer wundervollen gemeinsamen Nacht weiß sie nicht, ob er sie jemals wiedersehen will.
Weitere Infos & Material
Mayra Statham
© Die Originalausgabe wurde 2023 unter dem
Titel Until Mike von Mayra Statham veröffentlicht.
© 2024 Romance Edition Verlagsgesellschaft mbH
8700 Leoben, Austria
Aus dem Amerikanischen von Mirjam Neuber
Covergestaltung: © Sturmmöwen
Redaktion & Korrektorat: Romance Edition
ISBN-EPUB: 978-3-903519-05-3
www.romance-edition.com
Prolog
Natasha ›Tasha‹ Torres
»Was genau kannst du nicht tun?«, fragte Silas, als wäre meine Entscheidung unerhört gewesen. Er starrte auf die Schachtel in meinen Händen, als hielte ich eine lebende Schlange statt seiner Sachen.
»Welcher Teil verwirrt dich?«, wollte ich von ihm wissen und ging einen Schritt auf ihn zu.
»Hey!« Er zeigte mit dem Finger auf mich. »Pass auf«, warnte er mit tiefer, beinahe beängstigender Stimme. Sonst war ich zusammengezuckt, wenn er so mit mir sprach. Doch diesmal gab ich mir die größte Mühe, ihm nicht zu zeigen, dass er mich einschüchterte.
Diesmal nicht und nie mehr.
»Hör zu, Silas, in der vergangenen Woche ist eine Menge passiert. Und ich habe darüber nachgedacht ...«
»Ich habe dir doch gesagt, dass ich verreisen musste!«, unterbrach er mich so laut, dass die Nachbarin auf der anderen Straßenseite stehen blieb und zu uns herübersah. Als wollte sie sich vergewissern, dass es mir gut ging.
»Silas ...«, begann ich erneut.
»Ich wusste nicht, dass du heute Geburtstag hast. Sorry, aber den habe ich irgendwie vergessen.«
Ich biss die Zähne zusammen, um nicht etwas Unüberlegtes zu sagen. Es ging nicht um meinen Geburtstag, sondern um all die kleinen Dinge, die mir so lange nicht aufgefallen waren. Ich hatte in meiner Beziehung zu dem Mann vor mir ein Alarmsignal nach dem anderen ignoriert.
»Verdammt! Kannst du mich nicht in Ruhe lassen? Du bist so eine verdammte Drama-Queen.« Er rollte mit den Augen. Seine Reaktion bestärkte mich in meinem Entschluss.
Ich bin ihm nicht wichtig genug. Deshalb schrieb er mir nicht mal eine kurze Nachricht, sondern verschwand einfach tagelang.
Ich schüttelte den Kopf und schaute demonstrativ in den Himmel.
Hoffentlich werde ich eines Tages den Richtigen treffen.
»Wenn du wüsstest, wie anstrengend meine Woche war«, sprach er weiter über sich und sein ach so schweres Leben. Oder über was auch immer. Es war mir egal, und ich hörte kaum hin. Ich starrte ihn an, während er nur über sich redete. Mit jedem Wort aus seinem Mund fühlte ich mich mehr und mehr wie ein törichtes Weib, das einfach alles hinnahm. Nur um nicht allein leben zu müssen.
Vor zwei Jahren war ein Lehrer, Mr Jetson, wegen seines unberechenbaren Verhaltens entlassen worden. Eine Woche später kehrte er bewaffnet auf das Schulgelände zurück und bedrohte unsere stellvertretende Schulleiterin Gladys. Es waren sogar Schüsse gefallen. Doch zum Glück konnte unser Hausmeister einschreiten und eine Tragödie verhindern.
Dieser Vorfall war der Auslöser für große Veränderungen in meinem Leben gewesen. Damals lebte ich mit einem Mann zusammen, den ich seit der Highschool kannte. Wir wohnten sogar in einer gemeinsamen Wohnung.
Am Anfang war alles großartig gewesen. Ich hatte Drew geliebt, bis ich spürte, dass sich meine Liebe zu ihm in Freundschaft verwandelt hatte. Die ersten Anzeichen dafür hatte ich geflissentlich ignoriert, weil ich mir nicht eingestehen wollte, dass es eigentlich vorbei war. Wir hatten keine gemeinsamen Pläne und redeten nie über die Zukunft. Stattdessen schwelgten wir in Erinnerungen und langweilten uns miteinander, bis wir einen Punkt erreicht hatten, den man als Stillstand bezeichnen konnte.
Eine Woche nach der Schießerei, an meinem dreißigsten Geburtstag, haben wir uns zusammengesetzt und uns das Herz ausgeschüttet. Ein Gespräch, das dazu führte, dass Drew auszog.
Ein Jahr später beschloss ich, es noch einmal zu versuchen. Ich war mit ein paar Freunden von der Arbeit ausgegangen und hatte Silas getroffen.
Er war älter als ich und beruflich erfolgreich. Von Beginn an hatte er mich in seinen Bann gezogen. Ich dachte, der Mann hätte sein Leben im Griff. Und ich war bereit, mein eigenes durch eine neue Beziehung etwas in Schwung zu bringen.
Doch je länger wir zusammen waren, desto schwieriger wurde es für mich, seine Eigenarten zu tolerieren. Es gab viele Alarmsignale, und ich wollte sie alle ignorieren.
Beispielsweise kam er immer zu spät. Wenn er überhaupt auftauchte. Immer häufiger ignorierte er meine Anrufe und Nachrichten. Manchmal verschwand er für mehrere Wochen, ohne dass ich wusste, wo er sich aufhielt oder warum er sich nicht bei mir meldete.
Silas war ein Lückenbüßer gewesen. Ein Typ, mit dem ich ausgehen und Spaß haben wollte, bis ich den Mann meines Lebens treffen würde.
Leider tauchte der Traumprinz nie auf, und ich führte auch meine Beziehung mit Silas weiter, obwohl ich nicht glücklich mit ihm war.
Ich hatte einfach Angst, wieder allein zu sein.
Der größte Teil meiner Familie lebte in San Diego. Meine Freunde waren großartig, hatten aber auch eigene Familien. Was zum Teufel hatte ich mir nur dabei gedacht, so viel Zeit mit einem Mann zu vergeuden, der nur an sich dachte?
Das stimmt nicht ganz, murmelte eine Stimme in meinem Hinterkopf. Ich wusste, wie recht sie hatte.
»Es tut mir leid, dass du eine anstrengende Woche hattest. Das tut es mir wirklich. Aber ich sehe nicht, dass das hier« – ich zeigte zwischen uns hin und her – »irgendwo hinführt.«
»Worauf sollte es denn hinführen?«, rief er etwas lauter und wurde vor Zorn rot im Gesicht. Ich schaffte es, wie auch immer, ruhig zu bleiben. Ich stand einfach da, mit der Kiste seiner Sachen, die sich im Laufe der Zeit bei mir angesammelt hatten.
Ich starrte den Mann an, der älter war als ich, sich aber wie ein Kind verhielt, wie mir sein inzwischen hochrotes Gesicht eindrucksvoll bewies. Warum hatte ich mir seine Launen so lange kommentarlos gefallen lassen? Es hatte genug Situationen wie diese gegeben, in der er mir seinen wahren Charakter zeigte. Zeiten, in denen zuerst sein Gesicht rot anlief und er dann gemein wurde.
»Für uns gibt es keine Zukunft mehr«, bemerkte ich sanft, um seine Gefühle nicht zu verletzen.
»Natürlich nicht!«, schrie er und raufte sich sein schütteres Haar. »Ich bin verheiratet, du dumme Schlampe!« Ich starrte ihn einen Moment an und blinzelte.
Verheiratet? Wie kann das sein?
»Was?«, fragte ich überrascht.
»Verheiratet«, sagte er gedehnt, bevor er noch irgendetwas hinzufügte. Doch ich hörte nicht mehr zu.
Er ist verheiratet? Plötzlich machte sein ständiges Verschwinden einen Sinn. Verheiratet! Silas ist verheiratet!
Als hätte sich ein Schalter in meinem Kopf umgelegt, wusste ich plötzlich, was ich zu tun hatte.
»Du bist ein riesengroßes Arschloch«, erklärte ich mit Nachdruck und unbewegtem Gesicht, bevor ich ihm die Kiste mit seinen Sachen in die Hände drückte.
»Und du bist eine verzweifelte, einsame Schlampe«, entgegnete er.
»Du hast zwei Minuten Zeit, um mein Grundstück zu verlassen, bevor ich die Polizei rufe«, antwortete ich ihm. Dann trat ich einen Schritt zurück und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
Er ist verheiratet!
Gott, ich wünschte, ich könnte ihm die Tür noch einmal vor der Nase zuschlagen! Jetzt brüllte er sogar vor Wut und schlug mit den Fäusten gegen meine Tür. Er verfluchte mich und ging dann endlich.
Ich stand reglos da und hörte, wie die Gartentür ins Schloss fiel, bevor ich mich mit dem Rücken gegen die Tür lehnte und die Augen schloss.
Verzweifelt und einsam?
Wenn ich ehrlich zu mir war, musste ich Silas recht geben. Ich glaubte eben an die große Liebe. Allerdings hatte ich noch nicht den Richtigen gefunden.
Aber eines Tages würde ich meinen Traumprinzen treffen und mit ihm in eine rosige Zukunft unter einem strahlend blauen Himmel blicken.
Doch im Moment musste ich meine Wunden lecken und durfte die Hoffnung nicht verlieren.
1
Tasha
Drei Monate später ...
Ich befestigte die letzte Ecke und trat einen Schritt zurück, um mein Werk zu bewundern. Ein innerer Frieden, den ich schon lange nicht mehr gespürt hatte, legte sich über mich. Die leuchtenden Farben an den Wänden und die lächelnden Disney-Figuren verbreiteten eine fröhliche Stimmung. Das Klassenzimmer für die erste Klasse war fertig gestaltet und für das neue Schuljahr vorbereitet.
Ich stand kurz vor dem Beginn meines siebten Jahres als Lehrerin und hatte endlich das Gefühl, meinen Weg gefunden zu haben. Und ich war stolz auf mich.
Eigentlich hatte ich gehofft, schon etwas eher diesen Punkt zu erreichen. Immerhin war ich schon zweiunddreißig Jahre alt. Aber wie meine Abuela zu sagen pflegte, geschieht alles zu seiner Zeit. In Anbetracht dessen, was ich in den vergangenen zwei Jahren durchgemacht hatte, wusste ich, dass Grandma mit einem Lächeln vom Himmel zu mir herabschaute. Was habe ich dir gesagt?, wären ihre Worte, wenn sie noch bei mir wäre.
Nach dem bewaffneten Überfall von Mr Jetson vor zwei Jahren und meiner Trennung...




