E-Book, Deutsch, Band 327, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Stephens / Milburne / Morey Julia Exklusiv Band 327
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1522-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 327, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-1522-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
STÜRMISCHES WIEDERSEHEN AUF DER HAZIENDA von SUSAN STEPHENS
Lady Elizabeth Fane hat zwei Möglichkeiten: Entweder sie verliert das Familienanwesen, oder sie schluckt ihren Stolz herunter und bittet Chico Fernandez um Hilfe. Aber als sie dem arroganten Brasilianer gegenübersteht, spürt sie: Der Preis für seine Hilfe könnte unermesslich hoch sein: ihr Herz ...
VERSPRECHEN DES HERZENS von MELANIE MILBURNE
Der feurige Argentinier Luiz Valquez gilt als König der One-Night-Stands. Auch die betörende Daisy soll nur eine weitere Eroberung sein. Doch als sie nach einem ersten vielversprechenden Kuss von den Paparazzi erwischt werden, behauptet Daisy sofort: 'Ich liebe Luiz, und er liebt mich!'
DAS SINNLICHE SPIEL DES SCHEICHS von TRISH MOREY
Ausgerechnet seine Exgeliebte! Scheich Bahir muss Prinzessin Marina in seinem Privatjet in Sicherheit bringen, dabei wollte er sie nie wiedersehen. Diese sündhaft sinnliche Frau, die gefährlicher ist als jedes Glücksspiel - und die er trotzdem mehr begehrt als je zuvor ...
Das erste Buch der britischen Schriftstellerin Susan Stephens erschien im Jahr 2002. Insgesamt wurden bisher 30 Bücher veröffentlicht, viele gehören zu einer Serie wie beispielsweise 'Latin Lovers' oder 'Foreign Affairs'. Als Kind las Susan Stephens gern die Märchen der Gebrüder Grimm. Ihr Studium beendete die Autorin mit einem MA in Musik, sie wurde professionelle Sängerin und schrieb Sachbücher. Mit dem Schreiben von Liebesromanen begann sie erst, als sie eines Tages die Autorin Penny Jordan kennenlernte, die sie als Freundin und Mentorin zum Schreiben ihres ersten Liebesromans ermutigte. Auf einer Auktion einer Benefiz-Veranstaltung konnte ein Tag mit einem Autor ersteigert werden. Susans Ehemann gab das höchste Gebot ab und so verbrachte Susan einen Tag mit der bekannten Romance-Autorin Penny Jordan, die beiden wurden gute Freundinnen. Für Susan Stephens steht die Familie an erster Stelle, danach kommen das Schreiben, die Freunde sowie die Haustiere. Gern besucht sie Theatervorstellungen sowie Konzerte, sie reist viel. Zu ihren Hobbys in der Freizeit zählen Lesen, Kochen und Stricken. Susan Stephens liebt Wanderungen durch die Landschaft in Yorkshire, wenn es regnet, spielt sie Klavier. Ihre liebsten Sportarten sind Reiten und Ski laufen. Ihren Ehemann lernte Susan Stephens auf Malta kennen, sie trafen sich an einem Montag und am folgenden Freitag verlobten sie sich, knapp drei Monate später waren sie verheiratet. Bis heute sind sie glücklich verheiratet und haben drei Kinder. Trotzdem hofft Susan, dass ihre Kinder bei der Wahl ihrer Lebenspartner etwas besonnener vorgehen.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Rache ist ein Gericht, das man am besten kalt serviert.
Lizzie kamen die Worte ihres Vaters in den Sinn, als das Frachtflugzeug den Sinkflug begann und sie ihrem Ziel immer näher brachte. Seine übliche, gespielte Zuversicht gründete sich auf nichts Handfesteres als Vorahnungen und einer Flasche Scotch Whisky, dennoch hatte er ihr eingeschärft, dass Entschlossenheit eine bewundernswerte Eigenschaft sei. Und seine Lizzie war sehr entschlossen. Sie würde den Familienstolz wiederherstellen, an der Stelle, an der er versagt hatte.
Schon seit Jahren plante Lizzie, diese Fortgeschrittenen-Ausbildung als Pferdepflegerin in Brasilien zu absolvieren. Sie hoffte nur, dass sie sich nicht zu viel davon versprach. Ja, sie war entschlossen, das Familienunternehmen wieder auf Vordermann zu bringen, aber der stundenlange Flug über unbewohnte brasilianische Einöde hatte sie verunsichert. Sie kam sich so weit weg von zu Hause vor, und es beruhigte sie auch nicht gerade, dass sie gleich nach so vielen Jahren Chico Fernandez wieder begegnen würde.
„Wie kommt es, dass du gar nicht nervös bist?“, fragte ihre Freundin Danny Cameron, die genauso wie Lizzie Pferdepflegerin war. Als der Flieger mehrere Sekunden lang wie ein Stein vom Himmel zu fallen schien, packte sie ängstlich Lizzies Hand.
Konnte man es ihr wirklich nicht ansehen? Es war nicht so, dass ihr das Reisen im Blut lag, und vermutlich ging es ihr genauso wie Danny. Als der Boden immer näher kam, hatte sie ein ganz flaues Gefühl im Magen.
„Es wird schon alles gut gehen“, tröstete sie Danny und hoffte auf das Beste.
Ob sie es schaffen würden?
Oder genauer: Würde sie, Lizzie, es schaffen? Natürlich: Die Landebahn war zwar kurz und der Flieger voller Pferde, Pfleger und Equipment, das für die renommierte Ausbildungsranch des berühmten Polospielers Chico Fernandez bestimmt war. Doch sie würden die Landung schon heil überstehen. Aber würde sie es auch schaffen, ihr Herz und ihren Ruf zu schützen? Es kam ihr an diesem Tag völlig unwirklich vor, dass Chico ihr einmal so viel bedeutet hatte. Aber sie war ja auch gerade mal fünfzehn gewesen, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. In jenem wundervollen Sommer war er ihr engster Freund und Vertrauter gewesen. Bis ihre Eltern begannen, in einem Ton von ihm zu sprechen, als handle es sich um den Teufel persönlich.
Chico Fernandez galt der Fane-Familie, Lizzies Familie, als Inbegriff des Bösen. Und dennoch befand sie sich nun auf dem Weg zu ihm, um ihm, wie ihr Vater es wünschte, all sein Fachwissen über Pferde zu entlocken. Danach würde sie nach Hause zurückkehren und das Familienunternehmen – die Fane-Pferdezucht und – ausbildung – wieder aufbauen, die Chico Fernandez nach den Worten ihres Vaters zerstört hatte. Das College, das ihr ein Stipendium für das Training bei Chico gewährt hatte, zahlte viel Geld dafür, genau wie bei allen anderen Studenten. Vermutlich wollten auch die anderen Studenten alles aufsaugen, was der berühmte Polospieler ihnen beibringen konnte.
Doch wenn ihr Vater glaubte, dass dies eine wunderbare Gelegenheit für Lizzie wäre, an dem Mann Rache zu üben, den er für seinen Feind hielt, dann täuschte er sich nicht nur gewaltig. Es war geradezu lächerlich. Trotzdem hatte sie geduldig zugehört, wie sie es immer tat, wenn ihr Vater sich in seinen Wahn steigerte und ihr versicherte, dass es ausgleichende Gerechtigkeit sei, weil Chico ihm alles genommen habe: seinen guten Namen, seine berufliche Existenz, seinen Reichtum und Erfolg und seine Pferde. „Chico hat mich bestohlen. Er hat mir alles geklaut – alles, Lizzie, sogar deine Mutter! Vergiss das nie.“
Wie hätte sie das vergessen können, wo er sie doch ständig daran erinnerte, dass er dank Chico zu einem alkoholkranken Versager geworden sei, während ihre Mutter sie verlassen hatte, um in Südfrankreich mit einem ihrer wesentlich jüngeren Liebhaber zu leben?
Aber war ihre Mutter zuvor wirklich von Chico verführt worden? Die Gerüchte, die ihre Eltern in Umlauf gebracht hatten, waren sogar noch schlimmer. Sie besagten, dass Chico ihre Mutter gezwungen hatte, Sex mit ihm zu haben. Lizzie konnte das nicht mit dem Mann in Einklang bringen, den sie kannte, auch wenn ihre Mutter, die sie Serena nennen musste, alles dafür getan hatte, ihre Freundschaft zu Chico zu zerstören. Ständig impfte sie ihrer Tochter ein, dass er nur ein armer Junge aus den brasilianischen Slums sei, wohingegen sie Lady Elizabeth Fane war.
Lizzie war in Chico verliebt gewesen und scherte sich nicht um ihren Stand. Das tat sie bis heute noch nicht, aber sie war auch kein leichtgläubiger Teenager mehr und wusste längst um die Fehler ihrer Eltern. Egal was ihr Vater sagte, Lizzie bezweifelte, dass Chico am Ruin ihrer Familie schuld war. Wie ihre Großmutter, die sich um Lizzie gekümmert hatte, nachdem ihre Eltern das Interesse an ihr verloren hatten. Diese ging sogar so weit, dass sie Lizzie gegenüber behauptete, ihre Eltern bräuchten keine Hilfe, wenn es darum ging, die Familie zu ruinieren.
Was Lizzie jedoch am meisten verletzt hatte, war die Tatsache, dass Chico ihr damals versprochen hatte, sie von einem Zuhause zu befreien, das sie fürchtete. Hauptsächlich deshalb, weil ihre Eltern ständig Partys feierten, bei denen alle sich betranken und hinter verschlossener Tür Dinge taten, über die sich Lizzie lieber keine Gedanken machen wollte. Von ihren Vermutungen hatte sie Chico nichts erzählt, nur von ihrem Unbehagen und wie sehr sie das Leben bei ihren Eltern hasste. Chico hatte daraufhin mit jugendlichem Eifer versprochen, sie zu retten, nur um dann, ohne sich von ihr zu verabschieden, nach Brasilien zurückzukehren.
Als Lizzie jetzt aus dem Fenster des Frachtflugzeugs blickte, entschied sie, dass sie nur dann mit ihren gemischten Gefühlen klarkommen würde, wenn sie sich auf das einzig Wichtige konzentrierte: sein magisches Händchen für Pferde. Diese Gabe hatte ihn schon als Teenager zu ihrem Helden gemacht, und wenn sie alles lernte, was Chico ihr in seinem weltbekannten Gestüt beibringen konnte, dann wäre das möglicherweise tatsächlich der Schlüssel, um das Familien-Unternehmen wieder aufzubauen.
Ihre Gedanken wurden durchbrochen, als Danny bei der Landung einen erschreckten Schrei ausstieß.
Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Lizzie warf einen Blick aus dem Fenster und spürte, wie ihr Selbstvertrauen einen weiteren Dämpfer erhielt. Alles sah so viel größer und wilder aus, als sie es sich vorgestellt hatte – und gefährlicher.
So wie Chico?
Draußen brannte die Sonne. Laut Wettervorhersage musste außerhalb des Flugzeugs eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrschen. Nach dem langen Eingesperrtsein waren die Pferde bestimmt voller Unruhe. Sie würden eine feste und doch einfühlsame Hand von ihren Pflegern brauchen. Genau darin war Lizzie besonders gut.
Sie blieb bei dem widerspenstigsten Pferd, bis sich die Frachtklappe des Fliegers öffnete, Sonnenlicht hereinströmte und die Rampe abgesenkt wurde – und sie eine tiefe, männliche Stimme hörte, die ihr so vertraut war, dass sie auf der Stelle erstarrte.
„Quem é que na parte de trás congeladas em pedra? Tremos trabalho a fazer!“
Seine Stimme hatte an Autorität gewonnen. Chico schien daran gewöhnt zu sein, dass man ihm sofort gehorchte. Kein Wunder, immerhin war er sehr erfolgreich. Für Lizzie war es eine nostalgische Erinnerung an die Vergangenheit.
„Lizzie!“
Danny schüttelte sie am Arm. Erst jetzt merkte Lizzie, dass sie immer noch stocksteif dastand. „Was hat er gesagt?“
Da Danny besser Portugiesisch sprach als sie, übersetzte sie rasch: „Er hat gesagt: Wer ist das, der da hinten im Flugzeug wie zur Salzsäule erstarrt ist? Wir haben eine Menge Arbeit vor uns! – Lizzie“, murmelte sie eindringlich, „er meint dich!“
„Oh …“ Lizzie errötete und blickte sich rasch um, doch von Chico war nichts mehr zu sehen.
Er war noch nie der Typ gewesen, der lange irgendwo rumhing, dachte sie, als sie gerade noch einen Blick auf eine große männliche Gestalt ganz in Schwarz erhaschte, die in einen Jeep kletterte. Er war so viel größer als in ihrer Erinnerung, und seine Körpersprache hatte sich verändert. Er wirkte jetzt so selbstsicher und dominant …
Nun, natürlich hatte er sich verändert. Immerhin hatte sie Chico zwölf lange Jahre nicht gesehen. Der eine kurze Blick, der ihr auf ihn vergönnt gewesen war, reichte jedenfalls aus, um ihr Herz höher schlagen zu lassen.
Lizzie starrte in die braunen Augen des Pferdes, das sie betreute, und stellte zu ihrer Erleichterung fest, dass es eher neugierig die Ohren aufstellte als Angst zu zeigen. Wenn es ihr doch nur genauso ginge …
„Komm schon, mein Schöner“, murmelte sie. „Es ist an der Zeit, dass wir zwei brasilianische Luft schnappen.“
Er war zufrieden. Zurück auf seiner Fazenda in Brasilien, dem Herzstück seines weltweiten Pferdeimperiums. Hier herrschten Kontrolle und Ordnung. Seine Kontrolle. Seine Ordnung. Pferde liebten die Sicherheit, und er liebte Pferde, deshalb stand außer Frage, dass seine Ranch reibungslos laufen musste.
„Neue Rekruten, Maria“, sagte er knapp.
Als er sein makelloses Büro durchquerte, reichte ihm die ältere Sekretärin eine Liste mit den neuen Studenten.
Er warf Maria einen warmen Blick zu. Sie war die einzige Frau in der Welt, der er vertraute. Maria war von Anfang an bei ihm gewesen. Sie beteten einander an....