Stewner | Liliane Susewind – Giraffen übersieht man nicht | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 12, 272 Seiten

Reihe: Liliane Susewind ab 8

Stewner Liliane Susewind – Giraffen übersieht man nicht


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7336-0177-5
Verlag: FISCHER Sauerländer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 12, 272 Seiten

Reihe: Liliane Susewind ab 8

ISBN: 978-3-7336-0177-5
Verlag: FISCHER Sauerländer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Mädchen, das mit den Tieren spricht: Im zwölften Abenteuer der Bestsellerserie nimmt Liliane Susewind ihre Leser mit auf eine Reise in die wilde Tierwelt Afrikas! Lilli fährt mit Jesahja zu dessen Großeltern nach Namibia. Hingerissen entdeckt sie die stolzen Tiere, die in dieser faszinierenden Landschaft leben. Als sie hört, dass die Farmer die Wildtiere zum Abschuss durch Trophäenjäger freigeben, ist sie völlig entsetzt. Und als Nächstes soll ausgerechnet jene Giraffe erlegt werden, mit der Lilli sich am Morgen gerade erst angefreundet hat! Wie können Lilli und ihre Freunde das nur verhindern? Der Erfolg geht weiter - mit einem spannenden Abenteuer in der Wildnis! Und wieder wächst die kleine Tierdolmetscherin über sich hinaus, wenn es darum geht, ihren Tierfreunden zu helfen. Jeder Band ein abgeschlossenes Abenteuer Mit zauberhaften Bildern von Eva Schöffmann-Davidov Bei Antolin gelistet Alle Bücher der Serie ab 8 Jahren: ?Liliane Susewind - Mit Elefanten spricht man nicht!? ?Liliane Susewind - Tiger küssen keine Löwen? ?Liliane Susewind - Delphine in Seenot? ?Liliane Susewind - Schimpansen macht man nicht zum Affen? ?Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um? ?Liliane Susewind - Ein Panda ist kein Känguru? ?Liliane Susewind - Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz? ?Liliane Susewind - Ein kleines Reh allein im Schnee? ?Liliane Susewind - Ein Pinguin will hoch hinaus? ?Liliane Susewind - Eine Eule steckt den Kopf nicht in den Sand? ?Liliane Susewind - Ein Eisbär kriegt keine kalten Füße? ?Liliane Susewind - Giraffen übersieht man nicht? Sonderband mit farbigen Bildern: ?Liliane Susewind - Mit Freunden ist man nie allein? Entdecke auch die Liliane-Susewind-Serie für Kinder ab 6 Jahren! Weitere Bände sind in Vorbereitung.

Tanya Stewner wurde 1974 im Bergischen Land geboren und begann bereits mit zehn Jahren, Geschichten zu schreiben. Sie studierte Literaturübersetzen, Englisch und Literaturwissenschaften in Düsseldorf, Wuppertal und London und widmet sich inzwischen ganz der Schriftstellerei. Ihre Trilogie über die Elfe »Hummelbi« hat unzählige Fans, und ihre Kinderbuchserie »Liliane Susewind« ist ein Welterfolg, der fürs Kino verfilmt wurde. Die Autorin lebt mit ihrer Familie am Rhein.
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Namibia


»Das ist ja wohl eine himmelschreiende Unfassbarkeit!«, schimpfte eine Katzenstimme. »Ich verlange, sofort aus diesem Kasten befreit zu werden!«

Liliane Susewind, genannt Lilli, sah sich nach einer ruhigen Ecke im Flughafen um, wo sie die Katze aus der Transportbox lassen konnte. Dort drüben neben den großen Fenstern war nicht viel los!

Während Lilli hinübereilte, zeterte die orangegetigerte Katze, die den eleganten Namen Frau von Schmidt trug, in den höchsten Tönen weiter. »Wenn ich nicht auf der Stelle meine Freiheit wiedererlange, wird Sie der glühende Sturm meiner Entrüstung treffen, und ich spreche nie wieder ein Wort mit Ihnen!«

»Das wäre doof«, murmelte Lilli. Denn obwohl Frau von Schmidt immer ziemlich viel herumnörgelte, unterhielt Lilli sich gern mit ihr. So wie mit anderen Tieren auch. Lilli hatte nämlich eine ganz besondere Gabe: Sie konnte mit Tieren sprechen.

»Lilli! Ich werd bekloppt!«, kam ein Bellen aus der zweiten Transportbox, die Lilli in der anderen Hand trug. »Hier riecht alles total krass! Krass anders! Anders als zu Hause!«

Zwischen den Gitterstäben der Box quetschte sich eine Nase hervor, und Lilli lächelte den zugehörigen kleinen Zottelhund an. Sie war froh, dass sie Hundisch genauso gut verstand wie Katzisch, denn der Zottelhund war ihr Freund Bonsai, der sie schon viele Jahre begleitete. Mit keinem Tier redete sie so viel wie mit der borstigen Promenadenmischung.

Bonsai zwängte nun auch die Vorderpfoten durch das Gitter und klebte daran, als würde jemand von hinten schieben. »Riechst du das, Lilli?« Seine eingequetschte Nase schnupperte eifrig, und er fiepte aufgeregt. »Die Luft hier ist ganz trocken! Und da sind Tiere drin, also in der Luft, da drin riecht es nach Tieren!«

Lilli hatte die ruhige Ecke neben den großen Fenstern erreicht. Sie stellte die beiden Transportboxen auf dem Boden ab, kniete sich hin und öffnete die Hundebox, um Bonsai herauszulassen. Sobald sie das getan hatte, hörte er auf zu fiepen. Stattdessen sprang er wie wild an ihr hoch.

»Lilli, Mannomann! Ich kann wieder springen! Kuck mal, wie ich springe!« Aufgedreht hüpfte er auf ihren Schoß und schleckte ihr übers Gesicht. Sein Schwanz wedelte wie verrückt. »Ich war total lange in der Kiste! Aber jetzt nicht mehr! Jetzt springe ich rum und bin bekloppt!«

Lilli konnte ihn kaum bändigen. Gleichzeitig ertönte ein empörtes Miauen. »Das ist ja wohl eine Frechheit!«, keifte Frau von Schmidt. »Ich hatte zuerst um Freilassung gebeten! Sie können Herrn von Bonsai doch nicht vor mir herauslassen, obwohl ich als Erstes dran war! Warum haben Sie das gemacht? Weil er so gefiept hat? Das kann ich auch. Iiieeehhhpf!«

Die Katze stieß einen schrillen Ton hervor, und Lilli zuckte zusammen. »Ich lasse Sie ja schon raus!« Schnell öffnete sie das Gitter der zweiten Box.

Frau von Schmidt verstummte, und ihre Augen blitzten auf. Doch eine Schnurrdame von Welt bewahrt immer Haltung, und deswegen schritt die Katze ruhig und besonnen wie eine Königin aus der Kiste.

Gleich darauf hopste Bonsai zu ihr und warf sie vor lauter Überschwang um. »Schmidti, altes Haus!«, kläffte er. »Alles fit?«

Die überrumpelte Katze kam auf die Füße und schüttelte sich. »Herr von Bonsai, bitte beherrschen Sie sich!«, miezte sie, doch sie klang nicht mehr ganz so empört wie zuvor. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie Bonsai sehr gern hatte und ihn für einen überaus kultivierten Herrn mit richtig viel Stil hielt. Diese Meinung hatte sie aber womöglich nur deshalb, weil sie kein Hundisch sprach und gar nicht wusste, was Bonsai immer so bellte.

»Schmidti, wir können auch zusammen bekloppt sein! Hast du Lust?«, jauchzte er. »Das wird der Hammer! Wir hüpfen hier zusammen ganz verrückt rum, ja?«

Bevor er Lilli bitten konnte, zu übersetzen, was er gesagt hatte, kam Lillis bester Freund Jesahja zu ihnen. Er trug zwei Wasserschüsselchen in den Händen und stellte sie vor den Tieren ab.

»Boah!«, freute sich Bonsai. »Das ist doch mal eine supi Idee. Ich hab voll Durst!«

Frau von Schmidt miaute: »Na, endlich. Mich dürstet so sehr, dass ich ermattet darniedersinken könnte!«

Beide Tiere begannen, gierig zu trinken.

Lilli war froh, dass nun etwas Ruhe einkehrte. Lächelnd blickte sie Jesahja an. »Wir sind da«, stellte sie fest. Sie hatten eine halbe Ewigkeit im Flugzeug gesessen und dann ihre Koffer einsammeln und jede Menge Kontrollen passieren müssen. Doch nun hatten sie es geschafft. Sie waren in Namibia.

Jesahja schaute zu den großen Fenstern hinaus und fuhr sich nachdenklich durch das schwarze, lockige Haar. »Jetzt wird’s ernst«, murmelte er. »Ich habe meinen Vater noch nie so aufgeregt erlebt. Er hat so lange darauf gewartet, mir sein Heimatland zu zeigen …«

Lilli blickte ebenfalls nach draußen. Hinter einer Straße und einem Parkplatz lag eine schier unendliche, gelbgrüne Graslandschaft. Lilli war selbst etwas aufgeregt. In den vergangenen Wochen hatte sie ungeduldig die Tage gezählt, bis die Osterferien anfingen und sie nach Afrika reisen würden. Und nun waren sie endlich angekommen. Lillis ganze Familie war dabei – ihr Vater Ferdinand, ihre Mutter Regina und ihre Oma Leo, die eigentlich Leonora hieß. Oma hatte sich leider kurz vor dem Abflug den Fuß gebrochen und lief an Krücken. Dennoch hatte sie auf den Urlaub nicht verzichten wollen – sie war immerhin »eine knallharte Abenteurerin«, wie sie selbst sagte.

Außer Lillis Familie war Jesahjas Vater Akeele mitgekommen, der in Namibia aufgewachsen war. Ihm war es wichtig, dass sein Sohn in diesen Ferien nicht nur Land und Leute kennenlernte, sondern auch seine Großeltern, die Jesahja seit zehn Jahren nicht gesehen hatte.

Jesahjas Mutter Isabel hatte sich beruflich leider nicht freimachen können und war bei dieser Reise nicht dabei. Lilli fand das schade, denn sie mochte Isabel.

»Hey!«, hörte Lilli Akeeles Stimme. Er strahlte. »Na, wie findest du es, Sohn?«

»Wir sind doch gerade erst gelandet«, grummelte Jesahja.

Eine unangenehme Pause entstand, und Lilli sagte: »Es ist ganz schön heiß.«

Akeele lachte. »Das ist noch gar nichts. Jetzt im April ist hier Herbst«, erklärte er.

Lilli stöhnte leise, immerhin hatte sie eben an einer Anzeige gesehen, dass siebenundzwanzig Grad herrschten. Das war nicht gerade herbstlich. Aber Akeele hatte ihnen während des Flugs schon stundenlang vom Wetter, von den Landschaften und von den Besonderheiten Namibias erzählt, und deswegen wusste Lilli, dass siebenundzwanzig Grad wohl vergleichsweise kühl waren. Sie schwitzte trotzdem.

Eigentlich interessierte sie sich aber sowieso viel mehr für die Tiere als für alles andere. Jesahja hatte Lilli vor der Reise einen ganzen Ordner mit ausgedruckten Seiten aus dem Internet gegeben, auf denen sämtliche Tiere Namibias aufgelistet waren. Lilli freute sich ebenso auf Kudus und Impalas wie auf Warzenschweine und alle anderen Arten. Wenn sie auf Safari gingen – und das hoffte Lilli ganz fest –, würde sie bestimmt vielen Tieren begegnen, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Allein bei dem Gedanken daran schlug ihr Herz schneller.

»Ich habe gestern noch mit Opa Solomon telefoniert«, sagte Akeele nun. Solomon war Jesahjas Großvater. »Die Regenzeit ist fast zu Ende, aber es hat in den vergangenen Wochen insgesamt zu wenig geregnet. Das Land ist sehr trocken.«

Lilli konnte ihm nicht weiter zuhören, denn ihre Eltern und ihre Oma gesellten sich gerade zu ihnen. Sie zogen drei riesige Koffer hinter sich her. »Puh, ich bin schon jetzt ganz geschafft!«, rief Lillis Mutter und fuhr sich durch die schick frisierten roten Haare, die ihr ein wenig am Kopf klebten.

Lillis Vater nahm ihr eine Tasche ab. »Jetzt geht es doch erst los!«, protestierte er gut gelaunt.

Akeele lachte. »Genau! Gehen wir zu den Autos.«

Lilli ließ Bonsai auf ihren Arm springen und griff mit der anderen Hand nach seiner Transportbox. Jesahja wollte Frau von Schmidt ebenfalls auf den Arm nehmen. Die Katze schnupfte jedoch pikiert und stelzte an ihm vorüber. »Selbstverständlich entscheide ich selbst, wann ich getragen werde und wann nicht. Und jetzt: nicht.«

Lilli seufzte. Ein paar andere Touristen schauten neugierig zu ihnen herüber. Es war alles andere als alltäglich, dass ein Hund und eine Katze frei in einem Flughafengebäude herumliefen. Zum Glück musste sie hier aber nicht so sehr darauf achten, ob Reporter sie verfolgten. Zu Hause war das monatelang ein Problem gewesen, doch in letzter Zeit war es schon besser geworden. Offenbar gewöhnte sich die Welt langsam an den Gedanken, dass es ein Mädchen gab, das mit Tieren sprechen konnte.

Gemeinsam marschierten sie nach draußen. Sobald sie unter freiem Himmel standen, hielt Lilli inne. Die Luft roch gut. Fremdartig gut.

Bonsai schien ihre Gedanken zu erraten. »Ich sag ja: Hier sind irgendwo irgendwelche Tiere, die ihren Duft ganz extrem im Wind drin haben.«

»Ja, und bald werden wir sie vielleicht auch sehen«, erwiderte Lilli voller Vorfreude und knuffelte Bonsai.

Akeele führte sie zum Parkplatz. Dort wartete ein Familien-Mietauto mit sechs Sitzen auf sie, mit dem sie in den Norden fahren wollten. Dort lebten Jesahjas Großeltern auf einer großen Rinderfarm.

Es dauerte ein bisschen, bis alle Koffer und Rucksäcke verstaut waren, aber dann ging es endlich los. Sie verließen das Flughafengelände und fuhren eine lange, staubige Straße entlang. Schon nach kurzer Zeit sahen sie die ersten Tiere: Eine kleine Herde Oryxantilopen graste in der Ferne. Lilli ließ das Fenster herunter und winkte den Tieren mit den pfeilgeraden Hörnern überschwänglich...


Stewner, Tanya
Tanya Stewner wurde 1974 im Bergischen Land geboren und begann bereits mit zehn Jahren, Geschichten zu schreiben. Sie studierte Literaturübersetzen, Englisch und Literaturwissenschaften in Düsseldorf, Wuppertal und London und widmet sich inzwischen ganz der Schriftstellerei. Ihre Trilogie über die Elfe »Hummelbi« hat unzählige Fans, und ihre Kinderbuchserie »Liliane Susewind« ist ein Welterfolg, der fürs Kino verfilmt wurde. Die Autorin lebt mit ihrer Familie am Rhein.

Schöffmann-Davidov, Eva
Eva Schöffmann-Davidov, Jahrgang 1973, ist eine der renommiertesten Kinder- und Jugendbuchillustratorinnen Deutschlands. Nach ihrem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Augsburg machte sie sich in der Kinder- und Jugendliteratur schnell einen Namen und gewann im Lauf ihrer Karriere zahlreiche Preise für ihre Gestaltungen. Als Fachhochschuldozentin gab sie ihr Wissen und ihre Erfahrung auch an junge Künstler weiter. Heute illustriert sie Kinderbuchserien und Jugendbücher unter anderem von Bestsellerautorinnen wie Kerstin Gier oder Tanya Stewner. Die Illustratorin lebt mit ihrer Familie in Augsburg.

Eva Schöffmann-Davidov
Eva Schöffmann-Davidov, Jahrgang 1973, ist eine der renommiertesten Kinder- und Jugendbuchillustratorinnen Deutschlands. Nach ihrem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Augsburg machte sie sich in der Kinder- und Jugendliteratur schnell einen Namen und gewann im Lauf ihrer Karriere zahlreiche Preise für ihre Gestaltungen. Als Fachhochschuldozentin gab sie ihr Wissen und ihre Erfahrung auch an junge Künstler weiter. Heute illustriert sie Kinderbuchserien und Jugendbücher unter anderem von Bestsellerautorinnen wie Kerstin Gier oder Tanya Stewner. Die Illustratorin lebt mit ihrer Familie in Augsburg.  
Tanya Stewner
Tanya Stewner wurde 1974 im Bergischen Land geboren und begann bereits mit zehn Jahren, Geschichten zu schreiben. Sie studierte Literaturübersetzen, Englisch und Literaturwissenschaften in Düsseldorf, Wuppertal und London und widmet sich inzwischen ganz der Schriftstellerei. Ihre Trilogie über die Elfe 'Hummelbi' hat unzählige Fans, und ihre Kinderbuchserie 'Liliane Susewind' ist ein Welterfolg, der fürs Kino verfilmt wurde. Die Autorin lebt mit ihrer Familie am Rhein.



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