Strunz | Reiseführer Königsberg - Kaliningrader Gebiet | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 448 Seiten

Reihe: Trescher-Reihe Reisen

Strunz Reiseführer Königsberg - Kaliningrader Gebiet

Mit Bernsteinküste, Kurischer Nehrung, Samland und Memelland
4. aktualisierte Auflage 2020
ISBN: 978-3-89794-775-7
Verlag: TRESCHER
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mit Bernsteinküste, Kurischer Nehrung, Samland und Memelland

E-Book, Deutsch, 448 Seiten

Reihe: Trescher-Reihe Reisen

ISBN: 978-3-89794-775-7
Verlag: TRESCHER
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



- Alle Regionen des Kaliningrader Gebiets auf 504 Seiten
- Fundierte Hintergrundinformationen
- Umfassende reisepraktische Tipps
- Extra-Kapitel zum litauischen Memelland und zur Strecke Berlin–Kaliningrad

Im Kaliningrader Gebiet treffen russische Gegenwart und deutsche Vergangenheit aufeinander. Neben der Stadt Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg, lohnen vor allem die umgebenden Landschaften einen Besuch: die Rominter Heide, das Große Moosbruch und die Memelniederung, die Kurische Nehrung und die traditionsreichen Seebäder wie Svetlogorsk (Rauschen), Zelenogradsk (Cranz) und Baltijsk (Pillau). Der Reiseführer stellt alle Sehenswürdigkeiten kenntnisreich vor. Umfangreiche reisepraktische Hinweise und durchgängig kyrillisch-lateinisch beschriftete Karten helfen bei der Reisevorbereitung und der schnellen Orientierung vor Ort.

>>> Weitere Reiseführer zu Russland und Osteuropa finden Sie auf der Website des Trescher Verlags.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorwort 13
Das Konzept diese Reiseführers 14
Das Wichtigste in Kürze 16
Herausragende Sehenswürdigkeiten 18

LAND UND LEUTE 21
Das Kaliningrader Gebiet im Überblick 22
Entfernungstabelle 23
Geschichte des Landes zwischen Weichsel und Memel 25
Das Kaliningrader Gebiet heute 59

VON BERLIN IN DAS KALININGRADER GEBIET 69
Allgemeine Hinweise 70
Von Berlin über Küstrin nach Walcz 73
Von Berlin über Szczecin nach Walcz 82
Von Walcz bis zur Weichsel 85
Von der Weichsel bis zur Grenze des Kaliningrader Gebiets 92

VON KÖNIGSBERG NACH KALININGRAD 99
Stadtgeschichte im Überblick 102
Stadtspaziergänge 108
Kalinigrad-Informationen 163

SAMLAND UND BERNSTEINKÜSTE 175

Nördliches und nordwestliches Samland 178
Von Kaliningrad nach Baltijsk 203
Östliches Samland 216

DER NORDEN 225
Von Polessk nach Sovetsk 226
Nördliche Elchniederung 255

DURCH DIE PREGELNIEDERUNG 267
Vom Kaliningrader Zentrum nach Gvardejsk 269
Zwischen Gvardejsk und Cernjachovsk 279

DER OSTEN 299
Von Cernjachovsk an die litauische Grenze 300
Die Rominter Heide 317
Der Nordosten 331

DER SÜDEN 343
Von den Grenzübergängen Mamonovo I und II nach Kaliningrad 344
Vom Grenzübergang Bagrationovsk nach Kaliningrad 352
Von Kaliningrad nach Südosten 359
Der Südosten 379

KURISCHE NEHRUNG 385
Russischer Teil 392
Litauischer Teil 405

MEMELLAND 421

SPRACHFÜHRER 461

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Geschichte des Landes zwischen Weichsel und Memel
Ungemein fesselnd ist die uns heute weitgehend unvertraut gewordene Geschichte der deutschen Ostkolonisation und des Deutschen Ordens. Verhältnismäßig spät, erst im 11. Jahrhundert, trat die Region am südöstlichen Gestade der Ostsee aus geschichtlichem Dämmerlicht heraus. Lässt man die deutsche Geschichte mit Karl dem Großen (762–814) beginnen, lagen das spätere Ostpreußen, Pommern, Schlesien und selbst Brandenburg weit außerhalb dessen Reiches. Zwar hatte Karl zum Teil auch sorbische wie böhmische Gebiete unter seine Herrschaft gebracht, doch bildeten im Wesentlichen Saale und Elbe die Ostgrenzen seines Reiches. Die Anfänge
Unter den Ottonen (960–1003) erstreckte sich das Reich bereits bis zur Oder, Böhmen und Polen waren christianisiert. Polen unter seinem ersten großen Herrscher Boleslaw Chrobry (reg. 992–1025) verstand sich als Vorkämpfer des Christentums im Osten und erhob Anspruch auf die Ostseeküste, soweit dort nichtchristliche Völker lebten, die es zu missionieren galt. Doch ihm gelang es nur, ein kleines Stück westlich der Weichsel zu christianisieren. Mecklenburg, Schlesien und das spätere Pommern wurden bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts durch die deutsche Ostkolonisation christianisiert, und in Pommerellen – südlich und südwestlich des späteren Danzig – vollendeten die Zisterzienser von den Klöstern Oliva und Pelplin die Christianisierung der Region. Die römische Kirche reichte also inzwischen bis zur Weichsel. Zur gleichen Zeit gelang es der oströmischen Kirche, erfolgreich die nördliche Ostsee und Finnland zu missionieren. Doch war noch ein Streifen zwischen diesen beiden großen Sphären vorhanden. Hier lebten die Litauer und Pruzzen, ›heidnische‹ Völker. Die Zeit des Deutschen Ordens
Gegen Ende des 10. Jahrhunderts versuchten Polens erster namentlich bekannter Fürst, Mieszko, und später sein Sohn Boleslaw I. Chrobry (›der Tapfere‹) ihre heidnischen Nachbarn in großangelegten Missionsversuchen zum Christentum zu bekehren. Der später heiliggesprochene Bischof Adalbert von Prag reiste ins Pruzzenland, um dort zu missionieren – was auf wenig Gegenliebe seitens der Pruzzen stieß. 997 wurde er im Samland nahe des heutigen Baltijsk getötet. Und auch den Nachfolgern Boleslaw Chrobrys gelang es nicht, die Pruzzen dauerhaft niederzuwerfen. Im Gegenteil, diese fielen jetzt ihrerseits in polnisches Territorium ein und drangen wiederholt bis Masowien vor, die Gegend des späteren Warschau. Polen war damals innerlich zu zerrissen, um dem Pruzzenansturm auf Dauer standhalten zu können. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts war die Situation äußerst zugespitzt. Der masowische Teilfürst Konrad war mit seinen Truppen zu schwach, um sich der Pruzzen erwehren zu können. Nur noch Hilfe von außen konnte Polen retten. So bat Konrad von Masowien 1225 den Deutschen Orden, ihm im Kampf gegen das Heidentum zur Seite zu stehen. Konrad war sich sicher, dass ihm Hilfe gewährt werden würde. Denn sein Kampf und seine Ziele waren auch die der römischen Kirche: die Christianisierung der Heiden und damit auch die Ausdehnung des römischen Einflussgebietes. Als Lohn für seine Bemühungen sollte der Orden das bereits von den Pruzzen besetzte Kulmer Land, also die Gegend östlich des Weichselknies, und alle weiteren pruzzischen Gebiete erhalten, die er seinerseits erobern würde. Ordenshochmeister war in jener Zeit Hermann von Salza. Mit seinem großen politischen und diplomatischen Talent war er Freund und Vertrauter der beiden großen politischen Gegenpole zu dieser Zeit, Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen und Papst Gregor IX. Man darf davon ausgehen, dass Konrad von Masowien sich kaum an den Orden gewandt hätte, wenn der überragende Staatsmann Hermann von Salza nicht Hochmeister gewesen wäre. Die plötzlich sich bietende Möglichkeit, durch diese Landgewinne im Pruzzengebiet einen eigenen Staat errichten zu können, war für den Ritterorden ungemein verlockend, denn 20 Jahre zuvor war ein erster solcher Versuch in Siebenbürgen aufgrund von Streitigkeiten mit dem ungarischen König Andreas II. gescheitert. Kaiser Friedrich bestätigte den Vertrag des Ordens mit Konrad von Masowien 1226 in der Bulle von Rimini. Darin wurde zusätzlich festgeschrieben, dass der Orden in den besagten Gebieten Obrigkeitsrechte wie ein Reichsfürst erhalten solle. Auch der Papst war damit einverstanden und sagte Unterstützung zu. Doch auf niedrigerer Ebene gab es seitens des Klerus noch manche Einwendungen gegen dieses Vorhaben. Der Zisterziensermönch Christian, der 1215 zum Bischof von Pommerellen erhoben worden war, widersetzte sich dem Plan. Denn, so seine Meinung: die Pruzzen kennen Christus noch nicht, und so können sie ihn auch nicht verehren. Zudem sei das Pruzzenland kein herrenloses Land, sondern das Wohngebiet eines bereits zivilisierten Volks, so dass man staatsrechtlich nicht ohne weiteres deren Territorium übernehmen könne, wenn man sich nicht dem Vorwurf des gewöhnlichen Landraubs aussetzen wolle. So setzte die erste Erkundung des Pruzzenlands erst verspätet ein. Der Ordensmeister Hermann Balk reiste 1230 zusammen mit sieben weiteren Ordensbrüdern und einem großen Tross in das Weichselgebiet. In kurzer Zeit entstanden dank seiner Bemühungen als die ältesten Gründungen des Deutschen Ritterordens Thorn, Kulm, Marienwerder und schließlich 1239 Elbing. Neben den Burgen sollte bei diesen ersten Aktionen der Landnahme auch jeweils eine Stadt entstehen. All diese Gründungen lagen bewusst an Flüssen. Der Fluss wurde wie auch der jeweilige Weg zur Ostsee gesichert, danach errichtete man Brückenköpfe an der anderen Uferseite. Bald folgten Bauern nach und besiedelten das Land. Es gelang Hermann von Salza 1234, den Papst zur Bulle von Rieti zu bewegen. Sie legte fest, dass das Kulmer Land und alle bereits vollzogenen und alle noch folgenden Eroberungen in das Eigentum des Stuhls Petri übergehen sollten, der es aber dem Orden zu ewigem freien Besitz mit allen Rechten zu übertragen habe. Allerdings war der Orden zu dieser großen Kolonisierungsarbeit alleine nicht in der Lage, daher wurden auf Befehl des Papstes im ganzen Reich Hilfstruppen aufgestellt. Unter anderem eilte ein böhmisches Heer unter König Ottokar II. im Jahr 1255 an Weichsel und Pregel. Ottokar gründete bei dieser Gelegenheit an einem ihm als Handelsplatz geeignet scheinenden Platz die Stadt Königsberg. Die Pruzzen setzten natürlich von Anfang an der Missions- und Kolonisierungsarbeit des Ritterordens entschiedenen Widerstand entgegen, beide Seiten gingen dabei nicht zimperlich miteinander um. Im Christburger Vertrag von 1249 wurden alle Pruzzen, die sich taufen ließen, zu freien Menschen erklärt. Sie erhielten damit bestimmte Besitz-, Erb- und Erwerbsrechte, genossen aber dennoch keine Freizügigkeit. Aber nicht alle wollten sich für das Christentum entscheiden und die Übernahme ihres Landes durch einen glaubenseifernden Gegner hinnehmen. So kam es immer wieder zu kleinen und größeren Erhebungen, die ihren Höhepunkt zwischen 1260 und 1270 hatten. Mit der Niederschlagung des Sudaueraufstandes 1283 war der Widerstand der Pruzzen endgültig gebrochen, die Unterwerfung erfolgreich abgeschlossen. Der Orden besaß nun nicht nur das Kulmer Land, sondern auch einen breiten Streifen zwischen der Weichselmündung und der Nordspitze der Kurischen Nehrung. Nun konnten groß angelegte Zuzüge von Bauern und Handwerkern erfolgen, wodurch eine große Zahl weiterer Dörfer und Städte entstand. Die Pruzzen, die nie Untertanen der Polen gewesen waren, wurden jetzt Untertanen der Deutschen. Allmählich verschmolz die pruzzische Bevölkerung mit den deutschen Siedlern, ihre Sprache und Kultur verschwanden dabei. Ungewöhnlicherweise nahmen die Sieger den Namen der Besiegten an: Der Ordensstaat wie auch seine Bewohner nannten sich fortan Preußen. Somit war hier fernab der Grenzen des Heiligen Römischen Reiches die Keimzelle zu dem erst 400 Jahre später gegründeten Königreich Preußen entstanden. Doch bis dahin sollte sich noch viel ereignen – in wildbewegter Geschichte wird das Land Kampf und Sieg durchleben. Böhmenkönig Ottokar II. Premysl Der Deutsche Orden
Der Deutsche Orden war der dritte der drei großen Orden und entstand 1190, im letzten Jahr des Dritten Kreuzzugs und während der Belagerung Akkons, als deutsche Hospitalgenossenschaft zur Pflege Verwundeter. Diese Gemeinschaft wurde 1198 in den Rang eines geistlichen Ritterordens erhoben. Der Deutsche Orden machte die Tradition eines bereits im Jahr 1118 von Deutschen in Jerusalem gegründeten Marienhospitals zur Basis seines Wirkens. Daraus leitete sich dann auch sein offizieller Name ab: ›Brüder vom Hause des St.-Marien-Hospitals der Deutschen in Jerusalem‹, kurz ›Deutscher Ritterorden‹. Zugleich mit den Statuten wurde die Tracht festgelegt: ein schwarzes Kreuz auf weißem...


Gunnar Strunz, geboren 1961, ist promovierter Geologe und seit vielen Jahren als Autor tätig. Er leitet Studienreisen ins Baltikum, ins Kaliningrader Gebiet, nach Polen, Tschechien, die Slowakei und nach Österreich.

Im Trescher Verlag erschienen von ihm die Reiseführer >Königsberg-Kaliningrader GebietBratislavaBurgenlandKärntenNiederösterreichSteiermarkSüdtirolTirolVorarlbergOberösterreichMasurenBöhmerwaldUckermark<. Beim Verlagshaus Würzburg erschienen von ihm Bildbände über Ostpreußen, die Burgen des Deutschen Ritterordens (zusammen mit dem renommierten Fotografen Wolfgang Korall) und Danzig. Gunnar Strunz lebt abwechselnd in Berlin, in Feilitzsch (Oberfranken) und am Kurischen Haff.



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