Swatman | Before you go - Jeder letzte Tag mit dir | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

Swatman Before you go - Jeder letzte Tag mit dir

Roman
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-641-19567-0
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

ISBN: 978-3-641-19567-0
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Diese Geschichte beginnt mit einem Ende, aber dieses Ende ist erst der Anfang ...

Zoe und Ed sind ein Traumpaar, doch im Laufe der Jahre ist ihre Beziehung ins Wanken geraten. Nach einer ihrer häufigen Auseinandersetzungen geschieht das Unfassbare: Ed stirbt bei einem Unfall. Zoe glaubt, an ihrem Schmerz zu zerbrechen. Wieso hat sie Ed an diesem Morgen nicht mehr gesagt, wie sehr sie ihn liebt? Nachdem sie wenig später schwer stürzt, erwacht sie in einer Version ihres Lebens, in der Ed noch am Leben ist und sich die beiden gerade erst kennenlernen. Fortan hat Zoe die Chance, ihr gemeinsames Leben zu verändern. Bis der Tag von Eds Unfall unaufhaltsam näher rückt …

Clare Swatman arbeitet als Journalistin und schreibt für erfolgreiche Frauenmagazine wie Bella, Woman’s Own und Real People. Before you go – Jeder letzte Tag mit dir ist ihr Debütroman, der sich noch vor Erscheinen in 20 Länder verkauft hat. Clare Swatman lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Hertfordshire, England, und schreibt derzeit an ihrem nächsten Roman.
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Prolog

29. Juni 2013

Es ist ein heißer Tag, und die Sonne strahlt vom Himmel, doch Zoe ist so traurig wie noch nie in ihrem Leben. Mit blassem, ausdruckslosem Gesicht steigt sie aus dem schwarzen Auto und macht sich unsicher auf den Weg zu dem bedrückenden Backsteingebäude. Ihre Mutter eilt hinter ihr her und greift beschützend nach ihrem Ellbogen.

Etliche Menschen warten vor dem Eingang. Die Sonne steht so hoch, dass sie kaum Schatten werfen, und das Licht ist so grell, dass Zoe ihre Gesichter nicht erkennen kann. Einige rauchen und blasen wabernde Wolken in die warme Sommerluft. Sie beobachten Zoe, jemand wirft ihr zur Begrüßung ein kurzes Lächeln zu, aber sie bemerkt es kaum.

Zoe und ihre Mutter betreten das Gebäude und gehen steif auf die erste Reihe zu. Zoes Schwiegermutter Susan ist bereits da. Ihre Augen wirken trotz des sorgsam aufgetragenen Make-ups rot und geschwollen. Sie ringt sich ein schwaches Lächeln ab, als sich die beiden Frauen neben sie setzen. Zoe nimmt Susans Hand und hält sie fest umklammert.

Man hört das Schniefen und das Gemurmel der anderen Trauergäste, die sich langsam auf ihre Plätze begeben, doch Zoes ganze Aufmerksamkeit gilt Eds Sarg, der umgeben von Blumen und Kerzen im vorderen Teil der Trauerhalle steht. Sie starrt auf die schlichte Holzkiste und kann einfach nicht glauben, dass sich tatsächlich der Körper ihres geliebten Mannes darin befinden soll. Es erscheint ihr so surreal.

Und so unfair.

An dem Tag, an dem er gestorben ist, war es ebenfalls unerträglich heiß gewesen. Am Morgen hatte sie wie immer wahllos Dinge in ihre Handtasche gestopft: ihren Laptop, den Kalender, einen Apfel, ihr Handy, eine Cola light, ein Buch, ihr iPad. Wie ein Film läuft alles, was passiert ist, nun an ihr vorbei.

»Wenn du noch mehr hineinstopfst, brauchst du einen Packesel, um die Tasche zur Arbeit zu befördern«, sagte Ed und kam mit der Zahnbürste im Mund auf sie zu.

Zoe sah, wie Zahnpasta von seinem Kinn aufs Parkett tropfte.

Sie verdrehte die Augen. »Um Himmels willen, Ed«, fuhr sie ihn ungeduldig an. Sie wusste genau, dass sie überreagierte, dass er nur versuchte, die Stimmung zu heben, doch sie konnte nichts gegen ihre Wut tun. Sie stapfte ins Badezimmer, um Toilettenpapier zu holen und die Zahnpasta damit aufzuwischen, dabei sah sie, dass einer ihrer Fingernägel eingerissen war. »Verdammt noch mal«, murmelte sie und spürte, wie bittere Galle in ihr hochstieg.

Fieberhaft riss sie sämtliche Badezimmerschranktüren auf und suchte nach einer Nagelschere. Sie war spät dran, und Ed ging ihr gehörig auf die Nerven. Sie musste schleunigst raus aus der Wohnung. Endlich fand sie die Schere, schnitt den Nagel ab, warf sie zurück in den Schrank und knallte die Türen zu.

Ed stand im Wohnzimmer und schmollte. Er versuchte, ihr nicht in die Quere zu kommen, und sie konnte ihm keinen Vorwurf machen. Sie war in letzter Zeit ständig schlechter Stimmung. Der Zorn brodelte unter der Oberfläche, bereit, jeden Moment hervorzubrechen. Die Tatsache, dass sie sich dessen bewusst war, bedeutete jedoch nicht, dass sie die Situation unter Kontrolle hatte. Sie wusste, dass die Hormone daran schuld waren. Es waren immer die verdammten Hormone.

Sie lief in die Diele und zog ihre Sandalen an. Eds gedämpfte Stimme drang aus dem Wohnzimmer an ihr Ohr.

»Was?«, fuhr sie ihn an, als er zur Haustür ging. Seinen Fahrradhelm hatte er schon aufgesetzt.

»Ich fahr dann mal«, sagte er nur. »Wir sehen uns später.«

»Gut«, erwiderte sie barsch.

Zoe war nicht in der Stimmung für mehr. Er wandte sich ab und ging hinaus, Sekunden später fiel die Tür zu. Sie hörte, dass er sein Fahrrad aufschloss und schließlich davonfuhr. Ihr Herz zog sich vor Bedauern zusammen, doch sie ignorierte es.

Es war das letzte Mal, dass sie ihn lebend sah.

Zoe erhielt die Nachricht erst einige Zeit später. Sie hatte den ganzen Vormittag in einer Besprechung verbracht, sich dann in der kleinen Küche einen Kaffee gemacht. Als sie mit dem Becher in der Hand an ihren Schreibtisch zurückging, sah sie ihre Chefin Olive mit aschfahlem Gesicht auf sich zukommen.

»Olive? Ist alles in Ordnung?«, fragte Zoe.

Olive sagte einige Sekunden lang gar nichts, und Zoe begann sofort, sich Sorgen zu machen. Hatte sie vielleicht einen Fehler gemacht, was die Arbeit betraf? Befand sie sich in ernsten Schwierigkeiten?

»Komm bitte mit«, forderte Olive sie auf. Ihre Stimme klang freundlich und beschwichtigend und nicht etwa barsch, was Zoe noch mehr verwirrte. Sie folgte ihr in das Besprechungszimmer zurück, aus dem sie gerade gekommen war, und Olive schloss die Tür. »Setz dich«, bat sie Zoe und deutete auf einen Stuhl, ehe sie sich selbst niederließ. »Bitte.« Zoe hockte sich nervös auf die Stuhlkante. Ihre Hände begannen zu zittern. »Zoe«, begann Olive mit ernster Stimme. »Ich … ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll … Es gab einen Unfall. Ed wurde von einem Bus angefahren.«

Olive brach ab, und Zoe hielt den Atem an. Sie hoffte, dass Olive die nächsten Worte so schnell wie möglich aussprach, auch wenn sie sie eigentlich gar nicht hören wollte.

Ein sanftes Klopfen durchbrach die furchtbare Stille, Zoe wäre vor Schreck beinahe aufgesprungen. Olive eilte zur Tür und öffnete sie. Zoe sah einen Polizisten und eine Polizistin, hörte, dass sie nach ihr fragten. In diesem Moment zerbrach Zoes Welt in tausend Scherben.

Ein ersticktes Schluchzen drang aus ihrer Kehle. Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Beine gaben unter ihr nach, und sie fiel auf den Stuhl zurück. Ihre Hände zitterten nun unkontrollierbar, und als die Beamten das Zimmer betraten, suchte Zoe Olives Blick. Ihre Augen flehten sie an, ihr zu sagen, dass hier ein schreckliches Missverständnis vorlag. Olive wich ihrem Blick aus.

Zoe starrte auf die Schuhe der Polizistin. Sie waren derart auf Hochglanz poliert, dass sich das Licht der Neonröhren in ihnen spiegelte. Sie stellte sich vor, wie sich diese Frau am Morgen für ihren Arbeitstag bereit gemacht hatte. Wie sie in der Küche gestanden, ihre Schuhe poliert und über den Tag nachgedacht hatte, der vor ihr lag. Hatte sie erwartet, dass sie später einer Frau eine schreckliche Nachricht überbringen musste?

»Zoe?«, hörte sie eine Stimme.

Sie hob den Kopf. Die beiden Beamten und Olive schienen darauf zu warten, dass sie etwas sagte.

»Ich … ich …« Doch sie schaffte es einfach nicht. »Wo ist er?«, brachte sie schließlich heraus.

Der Polizist schien erleichtert, endlich etwas tun zu können. Er kam einen Schritt auf sie zu. »Er wurde ins Royal Free Hospital gebracht«, antwortete er. »Es tut mir sehr leid, aber er … Die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun.« Er hielt kurz inne. »Wenn Sie möchten, bringen wir Sie zu ihm«, fügte er dann hinzu.

Wie gelähmt nickte Zoe und stand auf.

Olive eilte auf sie zu, auch sie schien begierig darauf, eine Aufgabe zu bekommen. »Holen wir erst einmal deine Sachen, meine Liebe«, sagte sie und dirigierte Zoe zur Tür hinaus.

Zoe nahm ihre Tasche, die sie unter den Schreibtisch gestellt hatte, zog ihre Strickjacke von der Stuhllehne und ließ ihren Blick über den Tisch wandern, um sicherzugehen, dass sie auch nichts vergessen hatte. Dann folgten sie und Olive den beiden Polizisten zu dem wartenden Streifenwagen. Olive half ihr hinein.

Auf den Straßen war es seltsam ruhig. In Zoes Hinterkopf machte sich der Gedanke breit, dass es Menschen gab, die erfahren mussten, was passiert war. Sie holte ihr Handy heraus und tippte eine vertraute Nummer ein, Janes Nummer. Jane war ihre beste Freundin.

»Hey«, antwortete Jane nach dem ersten Klingeln. Ihre Stimme klang fröhlich und so unpassend, dass Zoe nach Luft schnappte. »Zoe, was ist los?«

»Ed …« Ihre Stimme brach, sie kämpfte darum, weitersprechen zu können. »Es ist Ed. Er ist … Es gab einen Unfall, und er ist …« Sie schaffte es einfach nicht. Sie konnte dieses Wort nicht laut aussprechen. Und sie musste es auch nicht.

»Verdammt, Zoe, wo bist du? Ich komme sofort.«

»Ich bin … im Royal Free. Ich meine … wir fahren gerade hin.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

»Bin schon unterwegs.«

Als sie das Telefonat beendet hatte, hielt der Streifenwagen auch schon vor dem Krankenhaus. Es blieb keine Zeit mehr, noch jemanden anzurufen. Das braune Backsteingebäude hob sich seltsam unheimlich vor dem blauen Himmel ab. Zoe stieg aus dem Wagen. Nun begannen auch ihre Beine zu zittern, und sie stolperte. Gleich nahm die Polizistin ihren Arm, um sie zu stützen. Wie hieß sie noch? Zoe wünschte, sie könnte sich an ihren Namen erinnern. Hatte sie ihren Namen überhaupt genannt? Sie gingen gemeinsam auf die Eingangstür zu, und als sich diese hinter ihnen schloss, hatte Zoe plötzlich das Gefühl, in der Hölle zu sein.

Sie wurde in ein kleines Zimmer mit einer Sitzgruppe gebracht. Während sie wartete, starrte sie mit leerem Blick auf die Plakate an der Wand, die Beratungen im Trauerfall oder bei Depressionen anboten, ohne sie jedoch wirklich wahrzunehmen. Die Anstrengung, an gar nichts zu denken, raubte ihr die letzte Kraft.

Schließlich hörte sie eine vertraute Stimme, hob den Blick und sah Jane. Sie lief auf ihre Freundin zu und schloss sie fest in die Arme. Und dann begann Zoe zu weinen. Ihr Schluchzen war so gewaltig, dass ihr ganzer Körper bebte. Sie hatte das Gefühl, in der Mitte auseinanderzubrechen.

»Er … er ist tot«, stieß sie unter Tränen hervor.

»O nein … Zoe …«

Jane hielt sie...


Swatman, Clare
Clare Swatman arbeitet als Journalistin und schreibt für erfolgreiche Frauenmagazine wie Bella, Woman’s Own und Real People. Before you go – Jeder letzte Tag mit dir ist ihr Debütroman, der sich noch vor Erscheinen in 20 Länder verkauft hat. Clare Swatman lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Hertfordshire, England, und schreibt derzeit an ihrem nächsten Roman.



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