Swayze / Niemi Swayze | The Time of My Life | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Swayze / Niemi Swayze The Time of My Life

Die Geschichte meines Lebens
13002. Auflage 2013
ISBN: 978-3-492-96214-8
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Geschichte meines Lebens

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-492-96214-8
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Reaktionen auf den Tod Patrick Swayzes waren weltweit von überwältigender Anteilnahme. Kollegen, Freunde und Millionen Fans huldigten dem Schauspieler, dem mit »Dirty Dancing« der internationale Durchbruch gelang. Zusammen mit seiner großen Liebe Lisa Niemi hat er sein Leben aufgeschrieben: Er erzählt von seinen Erfolgen, seinen Abstürzen, seiner Sucht, seiner Krankheit. Dieses Buch ist nicht nur beeindruckendes Zeugnis vom Kampf eines Unbeugsamen gegen den tödlichen Krebs. Es ist eine Hommage an die Liebe und das Leben. »Habe ich in dieser Welt ein Zeichen gesetzt? Dieses Buch habe ich geschrieben, um ebendies herauszufinden« (Patrick Swayze).Zur offiziellen Fan-Website: http://www.patrickswayze.net/.
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PROLOG

Ende 2007 lief in meinem Leben alles ziemlich gut. Ich hatte gerade die Dreharbeiten für den Pilotfilm zu The Beast, einer neuen TV-Serie, beendet und freute mich auf mein nächstes Projekt, das mich in neue Richtungen führen würde. Meine Frau Lisa und ich erlebten unsere zweiten Flitterwochen, denn wir hatten nach einer langen Zeit der schmerzhaften Distanz voneinander endlich wieder zusammengefunden. Die Zukunft sah vielversprechend aus.

Lisa und ich wollten den Silvesterabend wie in den vergangenen Jahren auf unserer Ranch in New Mexico verbringen. Aber vorher wollten wir noch einen Zwischenstopp in Aspen, Colorado, einlegen, um ein paar Freunde zu besuchen. Und dort hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war.

Ich hatte schon seit ein paar Wochen Verdauungsprobleme gehabt, hauptsächlich Sodbrennen, und fühlte mich seit einiger Zeit sehr aufgebläht. Da mein Magen schon immer sehr empfindlich gewesen war, hatte ich dem Ganzen zunächst keine besondere Bedeutung beigemessen. Aber das Unwohlsein hielt sich hartnäckig, ich hatte keinen Appetit, und mir wurde jedes Mal schlecht, wenn ich etwas zu mir nahm. Weil ich aber zeitlebens kerngesund gewesen war, dachte ich mir, es würde irgendwann von allein vorbeigehen.

In Aspen prosteten wir uns eines Abends mit Champagner zu. Als ich den ersten Schluck nahm und die Flüssigkeit meine Speiseröhre in Richtung Magen hinunterrann, erstickte ich beinahe. Das Zeug brannte wie Säure. Es fühlte sich an, als hätte ich Lauge getrunken, und der heftige, brennende Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. So etwas hatte ich noch nie erlebt, aber weil ich die Stimmung nicht ruinieren wollte, sagte ich Lisa nichts davon. Ich war daran gewöhnt, Schmerzen zu ignorieren, also trank ich an diesem Abend einfach keinen Champagner mehr und versuchte, die Sache zu verdrängen.

Drei Wochen später, im Januar 2008, erfuhr ich, dass das Brennen in meinem Magen nicht die Folge einer leichten Entzündung war, sondern daher rührte, dass meine Gallengänge blockiert waren. Und zwar aufgrund von Bauchspeicheldrüsenkrebs – dem tödlichsten, am schlechtesten zu behandelnden Krebs, den man überhaupt nur kriegen kann.

Als mein Arzt im Cedars-Sinai-Krankenhaus in Los Angeles das Wort »Bauchspeicheldrüsenkrebs« aussprach, fiel mir nur ein einziger Satz dazu ein: Ich bin ein toter Mann. Das hatte ich immer gedacht, wenn mir zu Ohren gekommen war, dass jemand Bauchspeicheldrüsenkrebs hatte. Und meist hatte ich damit richtig gelegen. Mein Arzt sagte mir, es sei höchst unwahrscheinlich, dass mir noch länger als ein paar Monate blieben, und ich hatte keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln.

Wenn dir jemand ein solches Todesurteil verkündet, gehen dir eine Menge Dinge durch den Kopf. Als Erstes: Warum ich? Womit habe ich das verdient? Wenn der erste Schock dann vorbei ist, fällt es einem sehr schwer, nicht in Bitterkeit und dem Gefühl zu versinken, dass das Schicksal einen sehr unfair bestraft hat.

In meinem Fall verwandelte sich der erste Schock sehr schnell in Selbstkritik und Schuldzuweisungen. Hatte ich mir das selbst zuzuschreiben? Was hatte ich falsch gemacht? War dies meine eigene Schuld?

In diesen ersten Wochen nach der Diagnose, als alle versuchten, die richtige Behandlungsmethode und die richtigen Medikamente für mich zu finden, kämpfte ich mit Lisas Hilfe darum, dem, was mir widerfahren war, einen Sinn zu geben. Ich wollte den negativen Gefühlen, die immer wieder in mir aufstiegen – Wut, Verbitterung, Verzweiflung –, etwas entgegensetzen und sagte mir immer wieder: Du hast mehr Leben gelebt, als zehn Menschen zusammengenommen, und es war ein großartiges Abenteuer. Das ist schon in Ordnung so.

Ich bemühte mich nach Kräften, zu akzeptieren, was mit mir geschah, aber dann passierte etwas Merkwürdiges. Ich konnte nicht. Ich war noch nicht bereit abzutreten, und ich würde auf keinen Fall zulassen, dass diese Krankheit mich dahinraffte, bevor ich bereit war zu gehen. Also sagte ich zu meinem Arzt: »Zeigen Sie mir den Feind, dann werde ich gegen ihn kämpfen.« Ich wollte genau verstehen, womit ich es zu tun hatte. Ich wollte den Krebs angreifen und besiegen, anstatt darauf zu warten, dass er mich bezwang. Und in den anderthalb Jahren seit meiner Diagnose habe ich all meine Energie in genau diesen Kampf gesteckt.

Das Ringen mit dem Krebs wurde zur größten Herausforderung meines Lebens – und es öffnete mir wirklich die Augen, denn es schickte mich auf eine emotionale Reise, die tiefer ging als alles, was ich zuvor erlebt hatte. Seiner eigenen Sterblichkeit ins Auge zu sehen ist die direkteste und die brutalste Art, um herauszufinden, was für ein Mensch du bist. Aller Bullshit fällt von dir ab, jeder Teil von dir wird bloßgelegt: deine Stärken, deine Schwächen, dein Selbstverständnis. Deine Seele.

Es ist eine Situation, in der man sich den schwierigsten Fragen des Lebens stellen muss. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Einen Himmel? Werde ich dorthin gelangen? Hat mein Leben eine Bedeutung, die über bloßen Narzissmus hinausgeht? Habe ich ein gutes Leben gelebt? Bin ich ein guter Mensch? Es ist leicht, diesen Fragen auszuweichen, solange das ganze Leben vor einem liegt. Aber sobald man dem Tod ins Auge blickt, bekommen sie auf einmal ein ganz neues Gewicht.

Am Ende des Films Der Soldat James Ryan gibt es eine Szene, die mich sehr berührte, als ich sie das erste Mal sah. Und heute geht sie mir noch viel näher. Als alter Mann lässt James Ryan sein Leben Revue passieren und kommt zu dem Schluss: »Ich habe versucht, so gut als möglich zu leben. Ich hoffe, das war genug.« Es ist ungeheuer schwierig, das eigene Leben zu beurteilen und herauszufinden, ob man der Welt etwas hinterlassen hat. Dieses Buch zu schreiben war auch der Versuch, für mich selbst eine Antwort auf diese Frage zu finden.

Ich war noch nie der Typ, der viel über Vergangenes nachgrübelt, also war es sehr erhellend für mich, zusammen mit Lisa auf unser gemeinsames Leben zurückzublicken. Besonders im Lichte dessen, was die Zukunft für uns bereithielt, hatte es eine geradezu kathartische Wirkung. Ich hatte nie das Gefühl, alle Antworten zu kennen, und das gilt heute noch mehr als früher. Aber während Lisa und ich die Spanne unseres Lebens noch einmal durchreisten, wurde mir klar, dass wir nie, nie aufgegeben haben – einander nicht, und unsere Träume auch nicht. Ich bin wahrlich nicht perfekt, und ich habe in meinem Leben eine Menge Fehler gemacht. Aber diese eine Sache haben wir beide richtig gut hinbekommen, und deshalb habe ich auch heute noch die Kraft, weiterzumachen.

Während ich dies schreibe, sitze ich in unserem wunderschönen Zuhause, unserer Ranch in New Mexico. Die Sonne strahlt auf die Berge herunter, und wieder einmal wird mir klar, wie viel ich in diesem Leben noch tun möchte. Lisa und ich werden gemeinsam weiterkämpfen, weiter hoffen, weiter glauben. Denn dies hat sich als unser größtes Talent erwiesen.

Patrick Swayze

Juni 2009

Seit Patrick und ich an diesem Buch schreiben, staune ich immer wieder darüber, was wir alles erlebt und durchgemacht haben. Es hat mich überrascht, wie diszipliniert wir beide unser Leben lang gearbeitet haben, wie konzentriert und entschlossen wir beide sein konnten. Das muss an unseren Tänzerseelen liegen. Sie wollen immer noch höher hinaus, immer noch besser werden. Sie geben sich nie zufrieden, und dieser Antrieb hat uns gute Dienste geleistet, besonders in dem Kampf, den wir gerade kämpfen.

Wenn ich heute zurückblicke, dann wünsche ich mir, ich hätte öfter innegehalten und den Augenblick genossen. In meinem Leben sind so viele wundervolle, großartige Dinge geschehen, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, nach vorn zu streben, um sie wirklich und wahrhaftig erkennen und genießen zu können. Das ist anders geworden. Heute bin ich bereit dazu, mich ganz selbstsüchtig darüber zu freuen, wie schön ein Tag sein kann, wie wunderbar die Mähne meiner Lieblingsstute riecht und wie grenzenlos ich meinen Ehemann liebe.

Nach Patricks erster Diagnose wäre ich am liebsten in die Vergangenheit zurückgereist und hätte alle Probleme aus dem Weg geräumt, die uns in unserem gemeinsamen Leben begegnet sind. Ich wünschte mir, wir könnten noch einmal von vorn beginnen und diesmal einiges anders machen. Wir könnten weiser handeln, nicht so oft den falschen Weg einschlagen und weniger Zeit verschwenden. Dieses Mal würden wir mehr lachen, uns öfter berühren und uns genau so lieben, wie unsere Seelen es schon immer wollten. Und wenn dieser Wunsch wahr würde, bekäme ich natürlich auch die Chance, unser gemeinsames Leben noch einmal zu durchleben, was mir meinen größten Traum erfüllen würde: mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

In mancher Hinsicht gab mir die Arbeit an diesem Buch eine Art Fahrkarte in die Vergangenheit. Aber anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich konnte zwar meine Zeit mit ihm nicht verlängern, aber die Reise zeigte mir, dass manche Hindernisse, die ich am liebsten ausgelassen hätte, sich im Nachhinein als doch nicht so schlecht herausgestellt hatten, denn wir überwanden sie alle. Und sie sind ein Zeugnis für die Stärke, die wir gemeinsam entwickeln konnten.

Wenn ein Mensch, der einem nahe steht, ein Todesurteil erhält, glaubt man, dies würde einem inspirierende Einsichten und Lektionen über das Leben vermitteln. Das dachte ich zumindest. Aber als ich mich nach Patricks Diagnose irgendwann von dem Gefühl befreit hatte, in einem endlosen Albtraum...


Niemi Swayze, Lisa
Lisa Niemi Swayze, geboren 1956, ist amerikanische Tänzerin, Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin. 1975 heiratete sie den Schauspieler Patrick Swayze.

Swayze, Patrick
Patrick Swayze, geboren 1952, amerikanischer Schauspieler, starb am 14. September 2009 in Los Angeles an Krebs. Zu seinen größten Erfolgen zählen das TV-Epos »Fackeln im Sturm« und die Filme »Dirty Dancing« und »Ghost«. 1975 heiratete er die Tänzerin Lisa Niemi.

Dedekind, Henning
Henning Dedekind, geboren 1968, hat in den Themenbereichen Musik, Politik und Geschichte zahlreiche Bücher ins Deutsche übertragen.



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