Templeton | So viel Sehnsucht im Herzen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1716, 144 Seiten

Reihe: Bianca

Templeton So viel Sehnsucht im Herzen


1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-285-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1716, 144 Seiten

Reihe: Bianca

ISBN: 978-3-86295-285-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein neuer Mann - Familie, Kinder? Nichts für Karleen! Nach dem schmerzlichen Scheitern ihrer letzten Beziehung hat sie endgültig der Liebe abgeschworen. Bis eines Tages der bestaussehende Witwer der Welt ins Nachbarhaus einzieht - zusammen mit den beiden süßesten kleinen Jungen, die sie je gesehen hat. Ohne es zu wollen fühlt sich Karleen mit jedem Tag mehr zu Troy Lindquist hingezogen. Doch kann sie es wagen, der Sehnsucht ihres Herzens nachzugeben? Zu groß ist ihre Angst, noch einmal enttäuscht zu werden. Obwohl Troy alles ist, was sie sich jemals erträumt hat ...



Manche Menschen wissen, sie sind zum Schreiben geboren. Bei Karen Templeton ließ diese Erkenntnis ein wenig auf sich warten ... Davor hatte sie Gelegenheit, sehr viele verschiedene Dinge auszuprobieren, die ihr jetzt beim Schreiben zugutekommen. Und welche waren das? Zuerst, gleich nach der Schule, wollte sie Schauspielerin werden und schaffte tatsächlich die Aufnahmeprüfung in die Schauspielklasse der North Carolina School of Art. Eine Weile lang war das das Richtige, doch nach zwei Jahren merkte Karen Templeton, dass ihr diese Bretter doch nicht die Welt bedeuteten. Also wechselte sie zum Kostümdesign, und dort wurde ihr zweierlei klar: Erstens wollte sie nicht ihr Leben lang Kostüme nähen. Und zweitens hatte sie nicht vor, New York jemals wieder zu verlassen. Denn sie hatte hier die Liebe ihres Lebens getroffen! So blieb sie also im Big Apple und schlug sich mit unterschiedlichen kleinen Jobs durch. Zum Beispiel arbeitete sie im renommierten Kaufhaus Saks Fifth Avenue in der Abteilung für Brautkleider. Und dann war es auch für sie selbst so weit: Sie heiratete denn Mann ihres Lebens und bekam innerhalb der nächsten Jahre zwei Söhne. Die vier zogen nach Albuquerque, die Heimatstadt von Karens Mann, und dort kamen zwei weitere Söhne zur Welt. Es war Zeit für neue berufliche Herausforderungen! Karen Templeton gründete einen Versandhandel für Handarbeitsmaterial. Mit dieser Firma war Karen zehn Jahre lang erfolgreich, doch dann sollte sich durch zwei Dinge wieder alles ändern: Karens größter Werbeträger ging in Konkurs, und Familie Templeton schaffte ihren ersten Computer an. Einfach so, zum Ausprobieren, setzte sich Karen Templeton mal daran und schrieb drauf los: Eine Romance sollte es werden. Das Projekt gelang ganz gut, Karen machte weiter und schrieb insgesamt drei Romane. Einer davon wurde schließlich im März 1996 von einem Verlag gekauft. Und so konnte Karen Templeton bald hauptberuflich schreiben; sie war zu ihrer Passion gekommen, zu der Arbeit, die ihr wirklich richtig Spaß macht und bei der sie all ihre Erfahrungen einfließen lassen kann. Große Freude macht sie ihren Leserinnen besonders mit der Schilderung von Persönlichkeiten und vor allem Kindern, die nicht selten zu Tränen rühren.

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1. KAPITEL

Schon als sie dreißig Jahre alt geworden war, hatte Karleen Almquist drei Scheidungen hinter sich gebracht. Damals hatte sie beschlossen, sich das Leben leichter zu machen und sich Hamster zuzulegen.

Bedauerlicherweise machten es ihre Hamster nicht viel länger als ihre Ehemänner. Aus diesem Grund war Karleen gerade wieder einmal dabei, ein Tier unter der riesigen Pappel im Garten zu beerdigen. Das alte Lehmziegelhaus hatte sie nach ihrer letzten Scheidung vor sieben Jahren behalten. Unter dem knorrigen Baum markierten winzige gravierte Steine jedes einzelne Hamstergrab. Man konnte sie online bestellen, und gegen einen Aufpreis lieferte die Firma sogar innerhalb von zwei Tagen.

Karleen steckte die kleine Gedenktafel in die weiche Erde. Dann erhob sie sich und streifte die Gartenhandschuhe ab. Sie zog eine Grimasse: Zwar hatte sie Melvin sehr gerngehabt, aber es hatte fast eine Stunde gedauert, um diese Nägel anzukleben. Für einen toten Nager wollte sie ihre Maniküre nun wirklich nicht ruinieren.

Eine kühle Brise wehte durch die Apfelbäume, die entlang der Gartenmauer eine regelrechte Obstplantage bildeten. Weiße Blütenblätter fielen in einem Schauer auf die staubige Abdeckung ihres Swimmingpools. In ein paar Wochen würden auch die Pfirsiche, die Aprikosen und die Kirschen blühen.

Als sie plötzlich ein Kichern hörte, fuhr sie herum. Gerade noch sah sie ein Paar hellblonde Schöpfe hinter dem niedrigen Holzzaun verschwinden, der ihren Garten vom Nachbargrundstück trennte.

„Jungs!“, ertönte eine tiefe männliche Stimme. „Kommt her!“

Karleen sauste zurück zum Haus, so schnell es ihr in den Sandaletten möglich war. Ohne stehen zu bleiben, warf sie ihre Handschuhe auf den Glastisch auf der Veranda. Drinnen huschte sie eilig über den Ziegelfußboden und zerrte an einem der leicht verzogenen Wohnzimmerfenster, bis es schließlich aufsprang. Vorsichtig spähte sie durch den Vorhang aus glitzernden Glasornamenten, der vom Vordach der Veranda herabhing. Sie konnte einen riesigen alten Umzugswagen erkennen, der nebenan in der Auffahrt stand.

Das Nachbarhaus, ein zweistöckiger Bau im mexikanischen Stil, war das größte der vier Anwesen in der engen Sackgasse. Auf dem kreisförmigen Grundstück wucherte ein ganzer Wald: Pappeln, Weiden, Kiefern, Ahorn. Die kleinen Jungen – anscheinend Zwillinge – rannten gerade um den Transporter herum und kreischten: „Daddy, Daddy! Das Haus nebenan hat einen Pool!

Die beiden wirkten auf Karleen kaum älter als das jüngste Kind ihrer Freundin Joanna. Vermutlich waren sie etwa vier Jahre alt. Doch so wild, wie die zwei herumhüpften, war das schwer zu sagen. Die Mutter ist wirklich zu bewundern, dachte Karleen.

Auf einmal trat ein Mann wie ein nordischer Gott hinter dem Auto hervor. Das Sonnenlicht glitzerte auf seinem kurzen blonden Haar und umspielte seine muskulösen Schultern. Mühelos hob er einen riesigen Umzugskarton aus dem Wagen. Karleen konnte nicht mehr klar denken.

Trotzdem schaffte sie es noch, das alte Fernglas vom vollgestopften Bücherregal hinter sich zu nehmen. Ein leiser Aufschrei entfuhr ihr, als das Gesicht der göttlichen Gestalt auf einmal ihr Blickfeld ausfüllte.

Wahnsinn. Sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. Was für Gesichtszüge … diese Wangenknochen … diese Augen … und der Mund.

O Gott, was für ein Mund.

Sie befeuchtete sich die Lippen. Es war sehr, sehr lange her, seit sie so einen Mund aus der Nähe gesehen hatte. Er war einzigartig. Nicht zu schmal. Aber auch kein bisschen feminin.

Während sie so dastand, kam ein Jeep angedonnert und parkte hinter dem Transporter. Zwei gut aussehende, dunkelhaarige Kerle sprangen heraus. Oder vielmehr ein Kerl und ein zweiter, der so einer erst noch werden wollte: Scheinbar musste der Teenager sich an seine langen Arme und Beine noch gewöhnen. Nachdem die Männer sich mit kumpelhaftem Schulterklopfen begrüßt hatten, begannen sie gemeinsam, den Umzugswagen zu entladen. Dabei kamen ihnen die kleinen Jungen dauernd in die Quere. Doch die zwei waren so süß, dass niemand ihnen böse war.

Die nächsten zwanzig Minuten schaute Karleen zu, wie karierte Sessel, Sofas, Messinglampen, die Bestandteile eines Himmelbetts und ein ausgesprochen langweiliges Landschaftsgemälde ihren Weg ins Nachbarhaus fanden. Während die Minuten vergingen, wunderte sie sich allmählich: Wo steckte nur die Ehefrau? Sollte sie nicht eigentlich herumflitzen und alle herumkommandieren?

Ungefähr in diesem Augenblick bemerkte Karleen, wie das Postauto mit einem Ruck vor ihrer Auffahrt hielt. Die Postbotin stieg aus und stopfte etwas in den Briefkasten. Dann kehrte sie zu ihrem Wagen zurück und holte ein Paket. Aber anstatt es Karleen an die Tür zu bringen, ließ sie es einfach ins Unkraut fallen. Also, das ging eindeutig zu weit.

Karleen riss die Haustür auf und marschierte in Richtung Briefkasten. Erst auf halbem Wege fiel ihr auf, dass sich nebenan niemand mehr rührte. Es erfüllte sie zwar durchaus mit Stolz, im Alter von siebenunddreißig Jahren Männer mit ihrem bloßen Anblick in den Bann zu schlagen. Gleichzeitig nervte es allerdings auch ein bisschen. Sie konnte nicht einmal die Post holen, ohne angestarrt zu werden. Aber wenn sie jetzt nichts zu ihnen sagte, wäre sie für immer als arrogante Kuh abgestempelt. Und das könnte sie nicht ertragen.

Also fischte sie zunächst die Post aus dem Briefkasten und hob das Päckchen aus dem Unkraut auf. Anschließend wanderte sie durch ihre ständige wachsende Sammlung von Gartenschmuck zum Zaun hinüber.

„Hi“, sagte sie lächelnd. „Ich bin Karleen. Und Sie dürften die neuen Nachbarn sein, was?“

Eine echte Tussi.

Das war der erste Gedanke, der Troy durch den Kopf schoss. Gefolgt von blond, tolle Brüste und oh nein.

Es lag nicht nur an der Frisur im Stil der Achtzigerjahre. Oder am Make-up à la Las Vegas. Oder daran, dass sie aufreizend gekleidet war. Denn tatsächlich war sie das nicht – jedenfalls nicht unbedingt. Die Stretchhose saß knapp auf den Hüften, während das Top oberhalb der Taille endete, und dazwischen funkelte ein Bauchnabelring. Doch das Wesentliche war bedeckt. Das Oberteil hatte nicht einmal einen tiefen Ausschnitt. Sie trug zwar ein dünnes Goldkettchen ums Fußgelenk, aber das war schon alles. An so eine Figur wie ihre schmiegte Kleidung sich eben gerne hautnah an.

Und Männer bestimmt auch.

Neben ihm räusperte sich Blake. Troy riss sich zusammen und streckte die Hand aus. Zahlreiche Strasssteinchen funkelten im Sonnenlicht. Verdammt, mit diesen Fingernägeln konnte sie wahrscheinlich Fische filetieren.

„Und ich bin Troy. Lindquist“, erwiderte er endlich.

Ihr Händedruck war kurz und fest. Auf einmal hatte er den Eindruck, dass sie noch weniger Lust auf dieses Treffen hatte als er. Aus irgendeinem Grund ärgerte ihn das.

„Das hier sind meine Jungs, Grady und Scott“, sagte Troy. „Und das sind mein Geschäftspartner Blake Carter und sein Sohn Shaun.“

Sie begrüßte alle freundlich, höflich, vorsichtig … dann schenkte sie seinen Söhnen ein strahlendes Lächeln. Mit einem Mal verspürte er ernsthaftes Interesse an ihr. Normalerweise reagierten die Leute auf zwei Arten auf seine Kinder: Entweder gingen sie entzückt auf sie zu und alberten herum. Oder sie starrten sie an, als wären sie soeben über ein paar Klapperschlangen gestolpert. Karleen verhielt sich anders. Ihr Gesichtsausdruck vermittelte eindeutig: „Egal was ihr vorhabt, ich werde mit euch schon fertig.“ Auf Troy wirkte das attraktiv – und zugleich beunruhigend.

„Hi Jungs“, meinte sie in einem ganz normalen Tonfall mit einem ganz normalen Lächeln. Sie musste ungefähr so alt sein wie er selbst, bemerkte er im Stillen. Und offenbar hatte kein Schönheitschirurg bei ihr Hand angelegt. Wenigstens nicht im Gesicht. „Lasst mich mal raten – ihr seid Zwillinge, was?“

Scott war ein bisschen kleiner als sein Bruder. Er blieb so dicht wie möglich bei Troy, während der mutigere Grady sich wie ein neugieriger kleiner Affe am Zaun festklammerte. Sichtlich beeindruckt – und sprachlos – nickten beide heftig. Aus den Augenwinkeln beobachtete Troy, wie Blake seinem Sohn Shaun den Ellbogen in die Rippen stieß und der Sechzehnjährige tomatenrot anlief.

„Wie alt seid ihr Jungs denn?“, wollte Karleen wissen, die Shaun nicht beachtete.

„Vier!“, riefen die beiden wie aus einem Mund. Dann beugte Grady sich vor und fragte: „Hast du Kinder?“

Karleen schüttelte den Kopf. „Nein, Süßer, hab ich nicht.“

„Warum hast du dann das ganze Zeug da?“ Grady zeigte mit dem Finger auf ihren Garten. Der wirkte wie die Ausstellungsfläche in der Gartenabteilung von Wal-Mart. Und das war wahrlich kein Kompliment. Vermutlich konnte sie sich nicht damit herausreden, dass die Windräder und die steinernen Waschbären schon die ganze Zeit da gewesen waren, oder? Und war das etwa ein Gartenzwerg hinten in der Ecke?

„Weil’s Spaß macht“, gab Karleen mit einem Schulterzucken zurück. „Ich mag Sachen, die glitzern und funkeln. Du nicht?“

Die Kinder nickten, und Scotty erkundigte sich: „Du hast einen Pool, oder?“

„Okay“, mischte Troy sich ein und legte warnend eine Hand auf die Schulter des Jungen. „Das reicht jetzt, Kumpel.“

„Ist schon in Ordnung“, meinte Karleen und sah ihn an. Offensichtlich vergaß sie, von dem Strahlen für die Kinder...



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