Templeton | Wo der Tod lauert | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 456 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marjory Fleming

Templeton Wo der Tod lauert

Kriminalroman | Packende Top-Spannung an der schottischen Küste
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96148-870-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kriminalroman | Packende Top-Spannung an der schottischen Küste

E-Book, Deutsch, Band 2, 456 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marjory Fleming

ISBN: 978-3-96148-870-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nicht jedes Licht in der Nacht zeigt uns den richtigen Weg: Der düstere Kriminalroman »Wo der Tod lauert« von Aline Templeton als eBook bei dotbooks. Die Besatzung des kleinen Bootes hatte nie eine Chance: Ein absichtlich falsch gesetztes Signal an der nächtlichen schottischen Küste sorgt dafür, dass das Schiff der Seenotrettung an den Klippen vor Knockhaven zerschellt. DI Marjory Fleming und ihr Team stehen vor einem Rätsel: Welches der drei Besatzungsmitglieder war Ziel des hinterhältigen Anschlags? Bald wird klar, dass jedes der Opfer nicht nur Freunde in dem kleinen Küstendorf hatte - und dass hinter der idyllischen Fassade des Ortes Abgründe von Hass und Gewalt lauern. Als ein weiterer Mord geschieht, beginnt für DI Fleming ein Wettlauf mit der Zeit, denn sie muss mit Entsetzen erkennen: Der Mörder hat sein Ziel noch längst nicht erreicht ... »Aline Templeton ist die Krimi-Königin von Schottland!« Bestsellerautorin Val McDermid Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende Kriminalroman »Wo der Tod lauert« von Aline Templeton - der zweite Fall für Marjory Fleming, beide Krimis können unabhängig voneinander gelesen werden. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Aline Templeton wurde in einem Fischerdorf an der schottischen Ostküste geboren. Sie studierte in Cambridge Literaturwissenschaft und arbeitete später in der Erwachsenenbildung und beim Rundfunk. Ihre Kriminalromane wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Aline Templeton lebt mit ihrer Familie in Edinburgh. Von Aline Templeton erschienen bei dotbooks die beiden Marjory-Fleming-Kriminalromane »Wer die Toten weckt« und »Wo der Tod lauert« Die beiden Romane sind auch in dem Sammelband »Die Toten von Schottland« erschienen.
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Kapitel 1


Kurz vor Einbruch der Dunkelheit, nach einem stillen, feuchten Tag Ende September, zog der Nebel in öligen Schwaden von der Irischen See heran. Das melancholische Tuten des Nebelhorns auf dem Mull of Galloway begleitete ihn, während er über Felsen, Buchten und niedrige Klippen kroch und der Landschaft Licht und Umrisse nahm. Er hüllte das kleine Boot in der Bay of Luce ein und breitete sich an ihrer südwestlichen Küste bis zu dem alten, von Steinen umgebenen Hafen von Knockhaven aus.

In den kleinen tiefen Fenstern der weißgetünchten Häuser, die sich in der Bucht drängten, und in den Läden und Reihenhäusern, die das gewundene Band der steilen High Street säumten, gingen die Lampen an. Sie leuchteten aus den Sozialwohnungen ebenso wie aus den grauen Steinvillen im höher gelegenen neueren Teil der Stadt und strahlten aus den eleganten Häusern mit Seeblick, deren Panoramafenster bei den ersten Einwohnern des kleinen Ortes kaum auf Gegenliebe gestoßen wären. Früher hatte die Aussicht auf ihren Arbeitsplatz und ihren Feind die Fischer nicht mit romantischer Befriedigung erfüllt – obwohl das Meer auch ihre Geliebte war.

Heute abend war es ruhig in der High Street und der Shore Street, an denen die Küstenstraße, die Knockhaven grob in alt und neu teilte, vorbeiführte. Zwei Autos standen vor dem 8 'til Late-Minimarkt, und der Fish-&-Chips-Imbiß begann gerade mit seinem Abendgeschäft, aber die anderen Läden schlossen bereits, und das trübe, neblige Dämmerlicht verlockte niemanden dazu, sich länger aufzuhalten.

Plötzlich tauchte oben am Hügel ein Motorrad auf und durchbrach mit dem dumpfen Brummen seines Motors die unnatürliche Stille. Mit hoher Geschwindigkeit raste es um die Kurven in der schmalen High Street, legte sich gefährlich schräg, als es scharf in die Shore Street einbog, fuhr am Hafen entlang und hielt dann abrupt dort, wo die Straße vor der Rettungsbootstation endete. Eine Sekunde später rannte der stämmige Fahrer zum Eingang, den Schlüssel bereits in der Hand.

In dem dunklen Bootsschuppen mit dem hohen Dach fand er ohne weiteres den Lichtschalter, und einen Moment später erstrahlte alles in hellem Licht. Er öffnete bereits das Tor zur Slipanlage, wobei er in das grelle Licht der Scheinwerfer blinzelte, als ihm die neuen Anweisungen einfielen und er leise fluchend wieder zurück zu dem verschlossenen Schrank eilte, wo die Leuchtraketen aufbewahrt wurden. Noch bevor er sie nach draußen bringen konnte, um sie zu zünden, verkündete das Quietschen von Bremsen eine weitere Ankunft, dann noch eine. Mittlerweile würden sie alle auf dem Weg sein, von ihren Piepsern informiert, der Mechaniker, der zweite Steuermann, die diensthabende Mannschaft, die Ersatzmannschaft, die offiziellen Vertreter.

Er zündete die erste Rakete. Sie schoß hinauf in die Dunkelheit, wobei sie in der feuchten, dunstigen Luft nur einen gedämpften rötlichen Schimmer hinterließ. Er blickte auf die Uhr und zündete die zweite genau eine Minute später.

Alarmiert von der Hektik, hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge eingefunden, und die Böllerschüsse würden noch mehr Schaulustige anlocken. Weitere Autos fuhren an der Küste entlang die High Street hinunter und verlangsamten ihr Tempo, als die Sackgasse immer voller wurde.

Alle waren so mit dem Notfall beschäftigt, daß niemand auf das Auto achtete, das oben an der High Street auf die Hauptstraße abbog, die Scheinwerfer ausschaltete und wartete, bis der Strom der Fahrzeuge, die zum Hafen fuhren, vorüber war. Dann fuhr es in nördlicher Richtung aus der Stadt heraus, auf die Landzunge zu, die den sicheren Hafen von Knockhaven von seinem gefährlichen Nachbarn, der Felsbucht Fuill's Inlat, trennte.

Dort, wo die Straße nicht mehr beleuchtet war und nur noch die Scheinwerfer des Autos gegen die Wand des Nebels ankämpften, warf lediglich das Licht des Armaturenbretts einen schwachen Schein auf das grimmige Gesicht der Person am Steuer, die gefährlich unachtsam die schmale Straße entlangfuhr.

Dr. Ashley Randall warf aus ihren auffallend schönen himmelblauen Augen einen kalten, angewiderten Blick auf die dicke Frau, die sich in den Patientenstuhl neben ihrem Schreibtisch gequetscht hatte. Ihre Haut hatte die Struktur von Hafermehl, und sie verzog Mitleid heischend ihre schlaffen Lippen.

»Alles, was recht ist«, sagte sie gerade vorwurfsvoll, »ich wäre besser zu Hause in meinem Bett geblieben, statt mich mit meinem kranken Rücken hierher zu schleppen, wo mir doch jeder Schritt weh tut.«

»Nein, nein, Mrs. Martin, das ist genau das Falsche bei Rückenschmerzen. Wenn Sie sich nicht bewegen, wird es nur noch schlimmer. Und natürlich spielt auch Ihr Gewicht eine große Rolle – habe ich Ihnen eigentlich die Broschüre zur Gewichtsabnahme bei Fettleibigkeit gegeben?« Bei Aggie Martin hatte es keinen Zweck, taktvoll zu sein.

Aggie schnaufte beleidigt, und ihr gewaltiger Busen wogte. Verstockt erwiderte sie: »Ja, Sie haben mir irgendwelche Broschüren gegeben, aber die nützen ja nichts.«

Die Ärztin seufzte und trommelte mit ihren schlanken Fingern auf die Schreibtischplatte. »Nein, wenn Sie ignorieren, was darin steht, dann nützen sie wohl nichts. Was Sie im Moment brauchen, ist regelmäßiges, leichtes Training und zwei Paracetamol, wenn die Schmerzen zu schlimm werden. Dann werden Sie schnell merken, daß es Ihrem Rücken in ein oder zwei Tagen bessergeht.«

»Was ist mit meinem Rezept?« fragte die Frau streitlustig. »Ich habe ein Recht auf ein Rezept –«

»Nicht, wenn Sie keins brauchen«, unterbrach Dr. Ashley sie kühl. Sie stand auf, um anzudeuten, daß die Untersuchung zu Ende war. »So, Mrs. Martin –«

Ein dringliches Piepsen ertönte. Wie immer hob sich ihr der Magen – aus Erregung und aus Nervosität. Sie zog den Piepser aus der Tasche, warf einen Blick darauf und griff sofort nach der Jacke, die an einem Haken an der Tür eines offenen Schranks hinter ihr hing.

»Es tut mir leid«, sagte sie unaufrichtig, »ich muß leider weg – Notruf vom Rettungsboot. Meine Sprechstundenhilfe bringt Sie hinaus.«

Und damit war sie aus der Tür, ohne Aggie Gelegenheit zum Protest zu geben. Und dabei hatte sie doch noch den gräßlichen Schmerz erwähnen wollen, den sie im Magen verspürte, seitdem sie gestern die Blutwurst gegessen hatte.

Hinter der Theke im Eingangsbereich standen die Sprechstundenhilfen wie gewöhnlich zusammen und schwatzten. Sie drehten sich zu ihr um, als sie herauskam – wie Kühe auf der Weide, dachte Ashley verächtlich. Beinahe konnte sie ihre Kiefer mahlen sehen. Sie mochten sie nicht, aber das war ihr egal.

Sie hatte bereits das Handy in der Hand und tippte die Nummer ihres Mannes ein, während sie ihre Anweisungen gab. »Bringen Sie bitte Mrs. Martin hinaus, ja? Wir haben einen Rettungsbooteinsatz, schicken Sie also die übrigen Patienten zu jemand anderem. Wenn es ein Problem gibt, soll Dr. Lewis kommen und mich vertreten.«

Als ihr Mann abnahm, sagte sie: »Lewis? Ich habe einen Notruf. Sie rufen dich an, wenn sie in der Praxis zusätzliche Hilfe brauchen. Alles klar? Tschüs.«

Und schon war sie durch die Tür und wurde vom Nebel draußen verschluckt. Vorher allerdings hörte sie noch das beredte Schniefen von Muriel Henderson, der ältesten Empfangsdame (die zum selben Hexenzirkel wie ihre Schwiegermutter gehörte), und das für ihre Ohren bestimmte »Der arme Dr. Lewis«.

Sie schaltete die Nebelscheinwerfer ein und startete den Wagen. Ihr schwarzer BMW Z4 reagierte mit einem tief befriedigenden Grollen, und ihr Körper begann vor Freude zu prickeln, nicht nur wegen der gefährlichen Aktion, die sie erwartete, sondern auch wegen des anderen gefährlichen Hobbys, dem sie zur Zeit nachging. Ehebruch – kein schönes Wort, aber sie genoß es. Rasch fuhr sie sich mit der Hand durch ihre weichen rötlich-blonden Locken. Sie biß sich auch auf die Lippen, damit sie Farbe bekamen; es war keine Zeit, Lipgloss aufzulegen, wenn man in weniger als zehn Minuten am Einsatzort sein mußte, und wenn sie nicht pünktlich war, sprang sofort ein Ersatzmann für sie ein.

Glücklicherweise lag das Ärztezentrum, das im neueren Teil der Stadt landeinwärts an der Hauptstraße errichtet worden war, nur fünfhundert Meter von der High Street entfernt, und ihr Wohnhaus, das in einer Siedlung mit modernen Einfamilienhäusern stand, war in der anderen Richtung auch nicht viel weiter davon entfernt, deshalb hatte sie bis jetzt noch nie einen Einsatz verpaßt, wenn sie Bereitschaftsdienst hatte. Daß sie sich einen Platz in der dreiköpfigen Mannschaft erobert hatte, hatte sie dafür entschädigt, in diesem gottverlassenen Nest festzusitzen, und es war das einzige, was sie davon abgehalten hatte, Lewis und seine Mutter mit Arsen oder einem schwieriger nachweisbaren Gift um die Ecke zu bringen. Jokaste, wie Ashley ihre Schwiegermutter insgeheim nannte, war schuld daran, daß Lewis sie an den Ort seiner Kindheit verschleppt hatte, als im Ärztezentrum von Knockhaven die Stelle eines praktischen Arztes und eine Teilzeitstelle frei geworden waren. Sie hatte natürlich protestiert, schließlich gefiel ihr ihre Arbeit in einem Krankenhaus in Edinburgh, aber Lewis, der so umgänglich und freundlich war, wenn es um etwas ging, das ihn nicht interessierte, wurde geradezu unerbittlich, wenn es um seine eigenen Interessen ging.

Also konnte er ihr auch keinen Vorwurf daraus machen, daß sie jetzt ihren Neigungen folgte. Ehebruch: Lächelnd formte sie das Wort.

Sie bog gerade in die High Street ein, als sie die erste Leuchtrakete hörte. Sie kicherte. Das war Ritchies Idee gewesen: Auf einem Treffen der Ehrenvorsitzenden des Rettungsbootkomitees hatte er entdeckt, daß sich in Fowey, wo die Raketensignale vor Jahren...



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