Temte | Träum schön, Kitty-Darling | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 149 Seiten

Reihe: Digital Edition

Temte Träum schön, Kitty-Darling

Digital Edition
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-8722-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 149 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8722-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Abby ist die Frau seines Lebens! Seit sich die junge Lehrerin um seine Tochter Kitty kümmert, die schrecklich unter dem Tod ihrer Mutter leidet, spürt der Staatsanwalt Jake Granger: Abby verkörpert seine Zukunft, ein Leben voller Glück! Doch dem verweigert sie sich...



Eigentlich führt Myrna ein ganz normales Leben. Sie ist mit ihrer Collegeliebe verheiratet, hat zwei bezaubernde Kinder, einen süßen kleinen Hund und lebt in einer angenehmen Nachbarschaft in einer netten kleinen Stadt im Staat Washington. Viel zu durchschnittlich, findet sie. Um mehr über sie zu erfahren muss man ihrer Meinung nach einfach ihre Bücher lesen. Denn ihre Freunde können bezeugen, dass sie genau so schreibt, wie sie redet. So finden sich ihr Humor und ihre Zuneigung zu Hunden in ihren Romancharakteren wieder. Ihre Heldinnen haben - genauso wenig wie sie selbst - einen Putzfimmel und zählen zu der Art von Menschen, die sie ihre besten Freundinnen nennen würde. Der Zufall wollte es, dass sie Autorin wurde. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer ersten Tochter war sie gerade nach Broadus, einer Kleinstadt in Montana, gezogen. Die Jobaussichten waren miserabel, und offen gesagt brauchte sie neben ihrer Mutterrolle etwas,, dem Sie nachgehen konnte. Als sie eines Tages einen Liebesroman las, der auf einer Ranch in Texas spielte, machte es bei ihr klick. Da ihr jeden Tag Cowboys über den Weg liefen und sie deshalb eine Menge über sie wusste, dachte sie: Du musst über Cowboys schreiben. Ihre innere Stimme hörte nicht auf, diesen Satz zu wiederholen, ehe sie sich an den Küchentisch setzte und es ausprobierte. Die Folge dieses Experiments war eine Karriere als Autorin und eine Menge großartiger Freunde - auch solche, die nur in ihrer Fantasie existierten und die seitdem ihre Gedanken bewohnen. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Buches stand für sie fest: Sie wollte nie wieder etwas anderes im Leben tun, als Romane zu schreiben.

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1. KAPITEL

„Warum ausgerechnet ich? Und warum ausgerechnet heute?“, murmelte der stellvertretende Staatsanwalt Jake Granger grimmig, als er seinen Wagen auf dem Besucherparkplatz der Mountain-View-Grundschule abstellte. Er blieb noch einen Augenblick im Wagen sitzen und massierte sich die verspannte Nackenmuskulatur. Krampfhaft dachte er nach. Vielleicht fand sich doch noch ein schlüssiger Grund, der es ihm erlauben würde, den Besuch bei der Lehrerin seiner Tochter Kitty in letzter Minute ausfallen zu lassen. Leider wollte ihm absolut nichts einfallen.

Es war Mittwochabend und bereits zehn nach sechs, aber das spielte keine Rolle. Niemanden schien es zu interessieren, dass ein anstrengender Arbeitstag hinter ihm lag. Oder dass er bis zum nächsten Morgen einen dicken Ordner mit Gerichtsakten durchzuarbeiten hatte. Schließlich trug er die volle Verantwortung für Kitty. Und wenn Miss Walsh ihn zu sprechen wünschte, musste er ihrer Einladung Folge leisten.

Immer wieder und wieder und wieder.

Jeder andere Lehrer hätte seinen Fall schon längst aufgegeben, aber Miss Walsh war eben nicht wie die anderen. Noch nie im Leben war er einer Frau begegnet, die seine Nerven so sehr strapazierte wie diese Miss Walsh. Und er wusste genau, wovon er sprach, denn immerhin war er Staatsanwalt.

Miss Walsh sprach stets über Gefühle, niemals über Fakten. Manchmal bezweifelte er sogar, dass der allmächtige Gott im Himmel wusste, was dieser gefühlsbetonten Frau als Nächstes in den Kopf schießen würde.

Aber Jake wollte nicht ungerecht sein. Er bewunderte ihr Engagement für die Schüler. Und sie war absolut zuverlässig. Wenn sie sagte, dass sie so lange warten würde, bis er in der Schule auftauchte, dann würde sie auch warten – sogar an einem sonnigen Nachmittag im Mai. Zweifellos würde sie sogar bis Mitternacht auf ihn warten.

Besser, er fand sich mit seinem Schicksal ab. Im Rückspiegel überprüfte er den Knoten seiner Krawatte und langte auf den Rücksitz nach seinem Jackett. Er zögerte kurz. Ein Jackett wirkte vielleicht zu formal. Andererseits bot ihm die formale Kleidung genau die Sicherheit, die er für ein Gespräch mit Miss Walsh dringend benötigte.

Beim letzten Treffen hatte sie ihn schier verrückt gemacht. Sie hatte ihn mit einer wahren Flut von Papieren bombardiert, die er auszufüllen hatte. Erlaubnisformulare für Ausflüge, Mitteilungen, Überweisungen für das Schulfrühstück und Mittagessen, Geld für Fotos, die von den Kindern in der Schule gemacht wurden. Mit dem Papierkram, der anfällt, wenn man sein Kind in eine öffentliche Schule gibt, kann man glatt eine Vollzeitsekretärin beschäftigen, dachte er.

Du liebe Güte. Er war einfach nicht in der Stimmung, Miss Walsh jetzt zu begegnen. Nein, heute würde er sie kaum ertragen können.

Er schlüpfte in sein Jackett, während er das Gebäude betrat und den Flur zum Klassenzimmer von Miss Walsh entlangeilte. Vor der Tür hielt er kurz inne und lugte in den Raum. Sie saß hinter ihrem Pult und fuhr mit einem Radiergummi über einen dicken Stapel Papiere.

Wenn er nicht so erschöpft gewesen wäre, hätte er ganz sicher lachen müssen. Sie war kaum eins siebzig groß, blond und wirklich süß. Ihr langes, lockiges Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Manchmal wirkte sie auf ihn wie ein kleines Schulmädchen, das vorgab, erwachsen zu sein. Aber das änderte sich sofort, wenn sie zu sprechen begann. Miss Walsh wirkte vielleicht wie ein kleines Frauchen, aber sie besaß eine starke Persönlichkeit.

Sie schaute auf, erhob sich und lächelte ihm freundlich zu. Er vermutete, dass ihre Freundlichkeit nur gespielt war. Trotzdem verfehlte sie ihre Wirkung nicht. Er fühlte sich spontan zu ihr hingezogen. Das beunruhigte ihn ein wenig. Du lieber Himmel, verlier jetzt bloß nicht den Kopf, beschwichtigte er sich. Denn um die Wahrheit zu sagen, die Gespräche mit ihr raubten ihm zwar den letzten Nerv, aber seltsamerweise meldete sich immer wieder eine mächtige Stimme in ihm, die ihm eindringlich zuflüsterte, dass er diese Frau mochte.

„Hallo, Mr Granger. Kommen Sie doch herein.“ Sie winkte ihm zu. „Tut mir leid, dass ich den Termin so kurzfristig angesetzt habe.“

Jake war entschlossen, ausschließlich dienstlich mit ihr zu verkehren. Gezwungen lächelte er zurück. Wenn er ihr die Gelegenheit bot, würde sie ihn sicher umarmen und seinen Rücken streicheln, wie sie es mit ihren Schülern machte. Wenn sie nur nicht so verdammt hübsch wäre, dachte er, während er sich zwischen den schmalen Bänken hindurchzwängte.

Mit eins fünfundachtzig war er zwar größer als viele andere Menschen. Aber im Klassenzimmer für Sechsjährige fühlte er sich jedes Mal wie ein ungeschickter Riese.

Miss Walsh deutete auf den Stuhl neben ihrem Schreibtisch. „Bitte nehmen Sie Platz.“

Misstrauisch beäugte er den zerkratzten roten Plastikstuhl, bevor er sich vorsichtig niederließ. Miss Walsh blieb stehen. Einen Moment lang konnte er ihr in die Augen schauen. Noch nie hatte er so tiefgrüne Augen gesehen. Sie schimmerten wie Jade und schauten ihn unverwandt an. Wieder einmal hatte er das Gefühl, dass seine Seele wie ein offenes Buch vor ihr lag. Auffordernd zog er die Augenbrauen in die Höhe. Miss Walsh sollte endlich beginnen.

Sie setzte sich und legte die gefalteten Hände auf den Papierstapel, der vor ihr lag. Mit ernstem Blick schaute sie ihn an und schwieg so lange, dass Jake langsam angst und bange wurde. „Heute ist etwas mit Kitty geschehen“, begann sie schließlich.

Sein Magen krampfte sich zusammen. Als er diesen Satz das letzte Mal hörte, hatte er Gina verloren. Kitty war sein Ein und Alles. Sie war das Beste in seinem Leben, und ihr war etwas geschehen? Nein. Oh, nein, bitte nicht.

Unwillkürlich wollte er aufspringen und lautstark nach einer Erklärung verlangen. Aber in seinem Beruf hatte er mühsam gelernt, dass er sich nur Schwierigkeiten einhandelte, wenn er seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Mit aller Macht zwang er sich, auf dem Stuhl sitzen zu bleiben. Er ignorierte den Aufschrei in seinem Kopf und zwang sich zur Ruhe. „Ist sie in Ordnung? Was ist geschehen? Warum haben Sie mich nicht früher informiert?“, fragte er beherrscht.

Miss Walsh musste seine Angst erkannt haben. Sie hob die Hände und machte eine beruhigende Geste. „Nein, Mr Granger. Körperlich geht es Kitty gut. Aber ihr psychischer Zustand ist ganz einfach desolat.“

Wie bitte? Diese Miss Walsh wagte es, seine Welt im Innersten zu erschüttern, und dann drehte sich alles wieder nur um die alte Sache? Warum hatte er nicht einfach behauptet, dass er ihre Nachricht nicht erhalten hatte. Dann hätte er in Ruhe in seinem Büro bleiben können. Aber jetzt saß er ihr gegenüber. Und aus Erfahrung wusste er, dass Miss Walsh die Sache nicht würde ruhen lassen, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Also tat er besser daran, sie anzuhören.

Er lehnte sich entspannt zurück, streckte die Beine aus und legte sie bequem übereinander. „Was stimmt nicht mit Kittys Psyche?“

Miss Walsh hob entschlossen das Kinn. Sie ahnte, dass Mr Granger sie nicht ganz ernst nahm. „Sie hat immer noch Probleme in der Schule. Wir haben bereits darüber gesprochen.“

Erleichtert und verwirrt zugleich ließ Jake den üblichen Vortrag über die Schulprobleme seiner Tochter über sich ergehen. „Okay. Sie ist still und verschlossen, während des Unterrichts ist sie unaufmerksam, und ich sollte mehr Zeit mit ihr verbringen. All das haben Sie mir bei unserem letzten Treffen schon mitgeteilt, und ich habe Ihre Vorschläge genauestens befolgt. Was ist heute geschehen?“

„Wir haben Muttertagsgeschenke gebastelt.“

Er spürte, wie der Ärger in ihm hochkroch. Der Muskel über seinem Unterkiefer schmerzte. Verdammt, er hätte daran denken müssen, dass es nur noch kurze Zeit bis Muttertag war. „Und Sie wundern sich, dass es dann Probleme gibt? Um Himmels willen, was haben Sie denn sonst erwartet!“, rief er aus. „Schließlich ist ihre Mutter tot.“

Miss Walsh schoss das Blut in die Wangen. Ihre Augen glitzerten temperamentvoll, aber ihre Stimme blieb bemerkenswert ruhig. „Das ist mir durchaus bewusst. Sie ist nicht die einzige Schülerin, die nur ein Elternteil hat. Für diese Kinder halte ich immer eine andere Bastelarbeit bereit, aber Kitty wollte unbedingt ein Muttertagsgeschenk basteln.“

„Wirklich?“

Miss Walsh nickte. „Sie hat darauf bestanden. Und dann …“ Miss Walsh wirkte plötzlich sehr traurig. „… und dann wollte sie es mir schenken.“

Jake war schockiert. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass Kitty ihre Lehrerin als Ersatzmutter betrachten könnte. Entsetzt starrte er Miss Walsh an. „Und? Haben Sie das Geschenk angenommen?“

„Ich hielt das für keine gute Idee“, erwiderte Miss Walsh. „Stattdessen schlug ich ihr vor, es ihrer Großmutter zu schenken. Oder Ihnen.“

„Und das hat sie aufgeregt?“

Miss Walsh schüttelte den Kopf. „Nein. Sie hat sich nicht aufgeregt.“

Jake runzelte die Stirn. „Sie bestellen mich hierher, um mir zu sagen, dass Sie sich Sorgen machen, weil Kitty sich nicht aufgeregt hat?“

Miss Walsh nickte.

„Aber warum?“, fragte er, obwohl er sich nicht sicher war, dass er die Antwort hören wollte. Manchmal folgten Frauen einer merkwürdigen Logik, besonders, wenn es um Gefühle ging. Miss Walsh verdrehte die Augen, als ob er schwer von Begriff wäre. Sie streckte die Hände aus, als ob sie ihn um etwas bitten wollte, aber der Sinn dieser Geste entging ihm völlig.

Großartig. Jetzt gestikulierte sie so wild wie ein Schauspieler aus dem...



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