Teubert | Generation Smartphone | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Teubert Generation Smartphone

Vom Untergang der Dichter und Denker
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7562-5912-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Vom Untergang der Dichter und Denker

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

ISBN: 978-3-7562-5912-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Smartphone gehört in diesen Tagen ja irgendwie schon zu uns. Es ist nahezu nicht mehr vorstelbar, dass es jemanden ohne dieses moderne Kommunikationsmittel gibt. Bei aller Achtung und Liebe zum Fortschritt muss dennoch die Frage erlaubt sein: Bewirkt das Handy nicht genau das Gegenteil von dem., wass wir uns irgendwann einmal erhofft hatten? Trägt es nicht vielleicht sogar zu einer allgemeinen Verdummung bei? Besonders junge Menschen haben es ja in diesen Tagen schwer. Wer nicht das neueste Modell besitzt, ist ein "HONK" und wer den grundsätzlichen Sinn hinterfragt, wird ausgelacht. Sollten wir nicht wieder mehr Wert auf Kommunikation im eigentlichen Sinne legen? Was tun wir den jungen Menschen an?

Michael Teubert wird 1961 in Voerde, Niederrhein geboren. Als dritter Sohn eines Bauunternehmers und Kaufmannes ist ihm der berufliche Weg fast schon in die Wiege gelegt. Schon früh, oft während der Schulferien, ist er im Betrieb seines Vaters tätig und erlernt schon frühzeitig die nötigen handwerklichen Fähigkeiten und Kenntnisse. Nach der erfolgreichen Absolvierung der Ausbildung zum Bauzeichner (mit verkürzter Lehrzeit als Jahrgangsbester) macht er sein Abitur und studiert Architektur an der Universität / Gesamthochschule Essen. Neben seinem Beruf beschäftigt er sich erfolgreich mit der bildenden Kunst aus Beton. Nach seiner Heirat wird er Vater von zwei Söhnen und einer Tochter. Sein Leben verläuft weitgehend nach Plan bis zum November des Jahres 2009. Eine schwere Herzoperation katapultiert ihn aus dem gewohnten Umfeld und macht aus seinem Leben zunächst einen Kampf um sein Überleben. Es folgt die Scheidung von seiner Ehefrau und die Trennung von seiner Familie. Im Februar des Jahres 2013 erleidet er darüber hinaus eine Gehirnblutung, welche seine Überlebenschancen zunächst äußerst gering erscheinen lassen. An der Grenze zum eigenen Tod bekommt er neben einer anderen Sichtweise zum irdischen Dasein und dem Glauben auch eine neue Perspektive für sein weiteres Leben in Form seiner neuen Lebenspartnerin. Michael Teubert lebt heute am Niederrhein und in Dortmund.

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Prolog
Es ist Freitag, der 11. November, kurz vor Zwölf Uhr. Ich steige in die Regionalbahn nach Dinslaken und bin auf dem Wege, einige persönliche Dinge zu erledigen. Als ich in das Abteil trete, bin ich geschockt. Überall liegen leere, zerbrochene Flaschen, Papier, Unrat und ausgetretene Zigarettenkippen. Der Boden ist nahezu vollkommen bedeckt mit einer übel riechenden Mixtur aus angetrockneten Flüssigkeitsresten, Bruchstücken von Zwischenmahlzeiten und Verpackungsmaterial, bei dessen Anblick sich meine Augen weigern wollen, weiter dorthin zu schauen. Es riecht nach abgestandenem Alkohol und ich bin tatsächlich geschockt über diese bemerkenswerte und außergewöhnliche Ansammlung von Unrat, Dreck und Überresten von fast getrockneten Körperflüssigkeiten. Als langjähriger „Kunde“ der Deutschen Bahn bin ich ja bereits Einiges gewohnt, aber solch eine Verwahrlosung habe ich selbst bei diesem deutschen Vorzeigeunternehmen sehr selten wahrnehmen müssen. Links neben dem Waggoneingang befindet sich die offene Kabine der Zugbegleiter und tatsächlich sehe ich einen hübsch uniformierten Schaffner, der teilnahmslos in diesem Raum sitzt und offensichtlich eine Zeitung liest. Dieser unglaubliche Schmutz scheint ihn nicht weiter zu stören – Die Ellbogen lagern angewinkelt auf dem Tisch und seinen Kopf hat er auf beide Hände gestützt. Als ich das markante Logo der vor ihm liegenden Volkszeitung erblicke, die da vor ihm auf dem kleinen Arbeitstischchen liegt, muss es einfach aus mir heraus. „Guten Morgen“, sage ich zu ihm etwas barsch. „Was ist denn hier passiert?“ Er blickt mich kurz an, grinst ein wenig dümmlich verlegen und entgegnet mir grußlos und trocken: „Karneval.“ Dann wendet er sich wieder dem anscheinend sehr interessanten Artikel seines Käseblättchens zu. Natürlich - heute ist der 11.11. – der Beginn der diesjährigen Karnevals-Session. Soviel zum Themenkomplex - „Der Mensch ist das finale Endprodukt der Evolution und die Krone der Schöpfung“, denke ich bei mir. Vor meinem geistigen Auge erscheinen sofort wieder einmal diese unzähligen Situationen, in denen ich selbst noch als (gut bezahlter) Musiker auf den Bühnen der Republik, diversen Prunk- und Stunksitzungen und Nebenveranstaltungen dieser Klientel mühevoll und oft wahrlich angewidert gute Laune heucheln gemusst hatte. Irgendwie hatte ich mich über viele Jahre wohl prostituiert – Geld verdirbt anscheinend wirklich den Charakter. Ich bin froh, dass diese Zeit lange hinter mir liegt. „Das, was wir hier bekommen, ist keine Gage – das ist Schmerzengeld“, hatte mir einmal unter vier Augen ein bekannter deutscher Schlagersänger kurz vor seinem Auftritt gestanden, bevor er mir auf die Schulter geklopft, dann einmal tief durchgeatmet, sein „Auftrittslachen“ aufgesetzt und auf die Bühne gegangen war. Eigentlich hätte ich mit diesem Vorzeigemitarbeiter der Deutschen Bahn noch recht gerne einige Grundsätzlichkeiten näher erörtert, aber ich denke wieder einmal mehr an meinen hart und schmerzlich verdienten Luxus, nur noch das tun zu können, was ich wirklich möchte - mich über Nichts und Niemanden mehr ereifern zu müssen und einen jeden mir geschenkten Tag vollkommen entspannt angehen zu dürfen - ich würdige diesen Menschen also keines Blickes mehr und wende mich wortlos ab. Die drei Schülerinnen, die sich auch im Wagen befinden, scheint dieser unglaubliche Haufen Müll ebenfalls nicht sonderlich zu stören. Wortlos stehen sie mit ihren Handys bewaffnet inmitten dieses Drecks und kommunizieren offensichtlich online miteinander. Eine sagt plötzlich: „Nein … habe ich doch gesagt. Das wird saugeil heute.“ Na ja… zumindest ist eine von ihnen zumindest in kleineren Bereichen der deutschen Sprache mächtig und ihre Antwort bezog sich zweifelsfrei auf eine „Whatsapp“ oder sonstige Messenger- Nachricht, die sie gerade von der ihr gegenüberstehenden Freundin erhalten hatte. An dem verlegenen Kichern und immer wiederkehrenden Blicken der jungen Damen mache ich fest, dass die eine oder andere gesendete Nachricht wohl auch meine Person betrifft. Angewidert kämpfe ich mich vorsichtig mit den Schuhen tastend durch diesen Müllberg und ärgere mich ein wenig, dass ich zum wiederholten Male meine Handschuhe zuhause vergessen habe. Die Durchgangstüre zum nächsten Abteil muss ich also mit ungeschützten Händen öffnen. Als ich den nächsten Wagen erreiche, ändert sich das Bild nicht wesentlich … Für den unbedarften Leser mag sich meine Schilderung dieser kleinen Begebenheit zunächst ein wenig befremdlich lesen mögen. Vielleicht wird der Eine oder Andere auch eine gewisse Verbissenheit aus meinen Worten zu lesen glauben. Diesen und allen anderen Lesern dieses Buches sei an dieser Stelle gesagt: Nein – Ich leide weder an einer posttraumatischen Belastungsstörung oder an sonstigen geistigen oder psychischen Traumata – ich bin eben einfach so. Es geht mir seelisch und auch körperlich ausgesprochen gut und ich lebe tatsächlich immer noch sehr gerne dieses Leben, welches ich mir zugegebenermaßen zunächst nicht freiwillig ausgesucht hatte - heute aber nahezu in jedem gegebenen Moment genieße. Die Schilderung meines persönlichen Weges hin zu dem Menschen, der ich heute bin, könnte wohl mühelos einige Bücherbände füllen – aber dies sollte an dieser Stelle kein Thema sein. Seit einigen Jahren habe ich es mir zu Eigen gemacht, meine Umwelt und die mich umgebenden Menschen etwas genauer zu beobachten. Eine Entwicklung, für die nicht nur eine sehr schwere und mittlerweile überwundene Krankheit als ursächlich zu bezeichnen ist – viel mehr ist es wohl auch die desaströse Lage einer Nation, die einst einmal sehr stolz darauf gewesen war, das „Volk der Dichter und Denker“ genannt worden zu sein. Eine Nation, deren Fleiß und Aufrichtigkeit seiner Bürger eine weltweite Anerkennung gefunden hatte und deren Arbeiter, Wissenschaftler, Techniker und Ingenieure in allen Teilen dieser Welt stets willkommen und gefragt gewesen waren. In diesen Tagen sind die letzten, noch übrig gebliebenen Menschen dieser wunderbaren Zeit selbst schon fast 60 Jahre alt und in den nächsten Jahren wird sich ihre Anzahl schon rein biologisch begründet immer weiter dezimieren. Die geistige und schöpferische Zukunft einer jeden Gesellschaft liegt in den Händen ihrer Jugend. Einer Jugend, die auf der einen Seite grundsätzliche Werte und Wissen bewahrt, ein funktionierendes Staatssystem aufrecht erhält und gleichzeitig ungezwungen genug sein kann, Ideen zu entwickeln, Dinge voranzutreiben und neue Aufgabenbereiche zu finden, mit denen sich Perspektiven eröffnen und die Entwicklung einer modernen Gesellschaft voranschreiten kann. Dazu benötigt es Freiraum, Offenheit, Vertrauen in die Zukunft und zweifelsfrei auch Bildung. In das Zentrum der aktuellen und gnadenlosen Realität traf allerdings bereits der griechische Philosoph Sokrates (ca. 469 v.Chr. – 399 v.Chr.), der sich bereits vor langer Zeit zu ähnlichen Problemen Gedanken gemacht hatte. „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Die folgenden, aus meinen eigenen, persönlichen Eindrücken entstandenen und subjektiven Essays zu diesem und anderen aktuellen Themen mögen dem Leser eine kleine Hilfe sein, Dinge erkennen, Probleme analysieren und persönliche Lösungsansätze entwickeln zu können. Dabei soll es nicht darum gehen, unbedingten Konsens über politische Meinungen oder weltanschauliche Ansichten zu erzielen. Vielmehr kann die vorliegende Ausarbeitung vielleicht eine kleine Hilfe zu einer neuen „Streitkultur“ sein – denn nur dort, wo man offen verschiedener Meinung sein und aufrichtig streiten kann und darf, entwickeln sich auch verwertbare Ergebnisse. Lassen Sie uns nun also streitbar sein – für eine lebenswerte Zukunft unserer jungen Menschen und für den Fortbestand eines Volkes, welches sich spätestens in diesen Tagen aus den eisernen Klammern einer korrupten, rücksichtslosen Finanzmafia, ewig währender Schuld und einem fast ruinierten Bildungssystem zu lösen hat und sich endlich wieder darüber...



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