E-Book, Deutsch, Band 3, 398 Seiten
Reihe: The Golden Boys
Thorne Kings of Cypress Pointe - Hidden Truth
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7363-2269-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 3, 398 Seiten
Reihe: The Golden Boys
ISBN: 978-3-7363-2269-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WEST GOLDEN - leicht zu hassen, unmöglich, ihm zu widerstehen
Das geleakte Video von West und ihr hätte Blue beinahe alles gekostet: ihren guten Ruf, das Stipendium an der Cypress Prep - und West. Doch gerade, als sich alles aufgeklärt hat und sie sich versöhnt haben, droht eine neue Gefahr: Blue wird erpresst, und das von dem undurchsichtigen Geschäftsmann Vin Golden, dem Vater der Golden Boys. Sie soll West innerhalb von zwei Monaten das Herz brechen oder ihr Leben und das ihrer Schwester sind nicht mehr sicher. Obwohl sie nicht weiß, was dahintersteckt, ist Blue bereit, ihr Glück zu opfern, um West zu schützen. Aber so einfach gibt West seine große Liebe nicht auf ...
»Dieses Buch war ALLES! Ich liebe die Reihe und kann nicht genug bekommen. Das Drama, die Spannung, die Gefühle!« THE SMUTBRARIANS
Das große Finale der KINGS OF CYPRESS POINTE-Reihe von den Bestseller-Autorinnen Rachel Jonas und Nikki Thorne
Rachel Jonas(die auch unter dem NamenNikki Thorneschreibt) lebt mit ihrer Familie in Michigan und ist eine begeisterte Gamerin. Sie gibt den Charakteren, die sie darum anflehen, dass ihre Geschichten erzählt werden, was sie wollen, und hat bereits mehrere abgeschlossene New-Adult-Serien geschrieben.
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3
WEST
Die Jungs und Joss halten direkt hinter mir, als ich am Straßenrand vor Southsides Haus stehen bleibe. Ich habe kaum den Motor ausgeschaltet, da taucht ein drittes Paar Scheinwerfer im Rückspiegel auf. Bei näherem Hinsehen erkenne ich zu meinem Missfallen ein schnittiges blaues Muscle-Car.
Ricky.
Na klar.
Es überrascht mich nicht, dass er es ist, aber trotzdem geht es mir gegen den Strich. Er hat so eine bestimmte Art, was Southside betrifft. So als glaubte er, er wäre der Einzige, der sie beschützen könnte. Wahrscheinlich hat er wie alle anderen Pandoras Update gesehen, aber trotzdem … Dieses Arschloch hat noch nicht verstanden, dass sie sich weiterentwickelt hat.
Wenn sie jemals etwas von irgendjemandem braucht, dann kümmere ich mich darum.
Leise fluchend steige ich aus. Ricky tut das Gleiche und schlüpft in eine dunkle Lederjacke. Ziemlich sicher denken wir das Gleiche, als sich unsere Blicke begegnen – zum Teufel mit dem Typen.
In dem kurzen Moment, als die Innenbeleuchtung seines Wagens angeht, erkenne ich Shane und Scarlett auf der Rückbank. Meine Brüder und Joss stapfen mit knirschenden Schritten durch den Schnee, dicht gefolgt von Ricky. Er wartet am Fuß der Treppe, bleibt auf Distanz, während ich mit der Faust gegen die Sicherheitstür schlage.
Zwischen uns herrscht stets eine unterschwellige Spannung. Aus diesem Grund weiß ich, dass seine gespielte Höflichkeit nicht von Dauer ist. Warum? Weil er irgendwann seinen verdammten Mund aufmachen und irgendwas raushauen wird, bei dem ich bestimmt die Beherrschung verliere.
Wie immer.
»Wie es aussieht, sind meine Worte bei dir wohl zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus«, knurrt er.
Hab ich’s nicht gesagt?
Ich schaue über meine Schulter, und sein hasserfüllter Blick sollte mich nicht überraschen.
»Wovon zum Teufel redest du?«, frage ich mit zusammengebissenen Zähnen, denn … Wieso ist er überhaupt hier???
Er schnaubt kopfschüttelnd, als fände er meine Bemerkung absolut unglaublich.
»Ich hab dir gesagt, du sollst sie gefälligst in Ruhe lassen, aber ich rate einfach mal, was passiert ist. Du wolltest sie, stimmt’s? So sehr, dass du sie absichtlich ins Fadenkreuz deines Daddys gebracht hast.«
Ich drehe mich jetzt ganz zu ihm um, und es gefällt mir nicht, was ich jedes Mal, wenn ich dem Mistkerl in die Augen blicke, sehen kann: alles, was er für sie empfindet. Er macht wirklich keinen Hehl daraus. Er ist beinahe arrogant, wenn es um seine Liebe zu ihr geht. Falls ich es also noch nicht gesagt haben sollte … Zum. Teufel. Mit. Ricky. Ruiz.
Zum Teufel mit ihm.
»Wieso sollte ich …«
»West«, unterbricht mich Sterling mit warnender Stimme. »Wir haben keine Zeit für den Scheiß. Konzentrier dich.«
Ich balle die Hände zu Fäusten. Natürlich hat er recht, aber es ist höchste Zeit, Ricky in seine Schranken zu verweisen. Doch ein zweiter warnender Blick – diesmal von Dane – hält mich davon ab: Lass es gut sein – zumindest für den Moment.
Ich atme einmal tief durch – und schwöre mir insgeheim, mir Ricky vorzuknöpfen, wenn weniger los ist –, dann drehe ich mich um und beende damit die Unterhaltung. Das Problem ist, dass Ricky etwas anderes im Sinn hat, denn kaum dass ich entschieden habe, die Sache auf sich beruhen zu lassen, reißt er wieder das Maul auf, und etwas an diesem Blödmann geht mir so auf die Nerven, dass es praktisch unmöglich ist, ihn zu ignorieren.
»Ich schwöre, falls dein beschissener Daddy etwas gesagt oder getan hat, was Blue aus der Bahn geworfen hat, dann werde ich …«
»Dann wirst du was, Arschloch?« Im Bruchteil einer Sekunde bin ich die Treppe runter und stehe dicht vor ihm, während mir die vielen Gründe durch den Kopf schießen, die ich hätte, ihn auf der Stelle bewusstlos zu schlagen. Im Gegensatz zu allen anderen in seiner Nachbarschaft habe ich keine Angst vor ihm.
»Das willst du ganz bestimmt nicht, rich boy. Glaub mir. Vor allem nicht heute Abend«, warnt er mich.
Aber damit irrt er sich. Genau das ist es, was ich will – ich will beenden, was wir begonnen haben, seit er vor dem Stadion aufgetaucht ist. Meine Brust stößt gegen seine, als ich näher trete, und er erwidert den Stoß. Erst als sich Joss’ zarte Gestalt zwischen uns drängt und für ein wenig Abstand sorgt, besinne ich mich wieder.
»Also … ich bin dafür, dass wir uns alle erst mal beruhigen und daran erinnern, dass wir wegen Blue hier sind«, meldet sie sich zu Wort, wobei sie eine Hand auf Rickys Brust legt und die andere auf meine.
Ich habe das nicht aus dem Blick verloren, doch wie immer, wenn er sich einmischt, sehe ich rot und frage mich, was Southside je in einem Hitzkopf wie ihm gesehen hat.
Dann wird es mir klar. Wahrscheinlich das Gleiche, was sie in mir sieht – etwas Verrücktes, das wiederum zu ihr passt.
Ich weiche zurück und gehe erneut zur Tür, um ein zweites Mal zu klopfen. Im Grunde will ich sie einfach aufbrechen, hineingehen und nachsehen, ob es ihr gut geht. Ich bin nicht wegen Ricky oder seinem Schwachsinn hier. Doch als er sich an mir vorbeidrängt und dabei gegen meine Schulter stößt, stellt er meine Geduld erneut auf die Probe. Dann jedoch muss ich zusehen, wie er einen Schlüsselbund aus der Tasche zieht, einen Schlüssel ins Schloss steckt und aufschließt.
Dieses Arschloch hat einen verdammten Schlüssel.
Zum Haus meiner Freundin.
Ich mache einen Schritt auf ihn zu und komme zu dem Schluss, dass heute Abend – hier und jetzt – der Abend ist, an dem Ricky Ruiz alle seine Zähne verlieren wird, doch drei Paar Hände halten mich zurück.
»Das ist nicht der richtige Zeitpunkt«, wiederholt Sterling leise an meinem Ohr.
Schäumend vor Wut wende ich den Blick nach rechts und sehe ihn an. Er schüttelt den Kopf und drängt mich, es gut sein zu lassen, auch wenn die Sache mich fertigmacht.
»Konzentrier dich auf Southside«, fügt er leise hinzu.
Die kurze Bemerkung erinnert mich daran, dass ich nicht wegen ihrem Ex hier bin, der anscheinend nicht begreift, wo sein Platz ist. Verdammt, es hat nicht einmal etwas mit mir zu tun. Die einzige Person, die in diesem Moment zählt, ist sie.
Ich verkneife mir eine Bemerkung, als die Tür aufschwingt. Ricky drückt auf den Lichtschalter, und das Wohnzimmer wird von einer einzigen Lampe am Ende des Tisches erhellt. Es ist absolut nichts zu hören, nur das Rauschen des Bluts in meinen Ohren, weil mein Herz doppelt so schnell pumpt wie normal.
Sie ist nicht da.
Sie ist verdammt noch mal nicht da.
Mir ist bewusst, dass noch vor ein paar Wochen mein erster Gedanke, wenn ich Southside beim Aussteigen aus einem der SUVs meines Vaters gesehen hätte, der gewesen wäre, dass ich recht mit ihr hatte. Dass sie tatsächlich seine jüngste Affäre war. Doch abgesehen davon, dass sie zu so etwas gewiss nicht in der Lage wäre, sprechen alle Beweise gegen Vin.
»Vielleicht ist sie unterwegs«, meint Sterling, während meine Panik ein ganz neues Level erreicht.
»Ihr Wagen steht draußen«, wende ich ein.
Joss sieht sich um, während sie nachdenkt. »Vielleicht … ist sie zu Fuß unterwegs?«
Es ist eiskalt draußen und schneit wie verrückt, aber wenn sie sauer ist, ist ihr das wahrscheinlich egal.
»Ich schau mal in ihrem Zimmer nach«, sagt Ricky.
»Nein, das tue ich.«
Als er daraufhin an mir vorbeizugehen versucht, stemme ich meine Handflächen gegen seine Brust.
Er verströmt seinen Hass in heißen Wellen, was nicht zu übersehen ist, während er langsam den Blick von meinen Händen zu meinen Augen hebt. Doch ich werde auf keinen Fall nachgeben. Ob es ihm gefällt oder nicht, wenn einer von uns den Flur zu Southsides Zimmer entlanggeht, dann bin ich das.
Allein.
Ich warte nicht, bis er darüber hinweggekommen ist, dass ich ihn an seinen Platz verwiesen habe, sondern wende mich in Richtung ihres Zimmers. Ich mache das Licht im Flur nicht an, aber mir wird klar, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, als Glas unter meinen Sohlen knirscht. Es dauert nicht lange herauszufinden, woher es stammt – ein zerbrochener Spiegel hängt schief an der Wand. Dieselbe Wand hat ein riesiges Loch, das gestern Abend noch nicht da war.
Es gibt nicht ausreichend Beweise für das, was sich hier abgespielt hat, doch ich bewege mich nun schneller, ohne Scham zu zeigen, dass ich total verzweifelt bin, denn genau das bin ich.
Verzweifelt.
Ich betrete ihr Zimmer und schalte das Licht an. Mein Herz rast, als ich es leer vorfinde. Obwohl … nicht ganz.
Neben ihrem Bett stehen drei Koffer. Zwei von ihnen platzen aus allen Nähten, und der andere ist halb offen, und Kleidungsstücke quellen an einer Seite heraus.
Es ist, als hätte sie eilig alles, was sie finden konnte, hineingestopft, um davonzulaufen.
Was zum Teufel hat das Arschloch zu ihr gesagt?
»Sie ist weg. Wir müssen sie suchen«, sage ich hastig und versuche, nicht auszurasten, während ich zu den anderen ins Wohnzimmer zurückkehre. Ich verschweige ihnen, was ich gesehen habe – die gepackten Koffer, den zerbrochenen Spiegel.
Alle sind sichtlich besorgt, aber nur bei einem ist das Paniklevel ähnlich hoch wie bei mir – bei Ricky.
»Ich rufe Jules an«, sagt er rasch und wählt...




