Thorpe | Sterne der Liebe über San Cotone | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0011, 128 Seiten

Reihe: Cora Classics

Thorpe Sterne der Liebe über San Cotone


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-3323-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0011, 128 Seiten

Reihe: Cora Classics

ISBN: 978-3-7337-3323-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als Gina den aufregenden Lucius trifft, ist es um sie geschehen: In seinen starken Armen versinkt sie in einen Rausch der Gefühle. Eigentlich reist sie in die Toskana, um nach der Familie ihres verstorbenen Vaters zu suchen. Aber jetzt will sie nur noch eines: an der Seite dieses Traummannes leben! Nach wunderschönen Tagen im Palazzo des feurigen Italieners wachsen in Gina jedoch Zweifel: Wenn Lucius sie liebt, warum trifft er sich dann heimlich mit der schönen Livia?



Als Kay Thorpe 1964 ein Baby bekam, hatte sie bereits in den verschiedensten Bereichen gearbeitet, u.a. bei der Women's Royal Air Force und als Zahnarzthelferin. Nun stand sie vor der Frage: Was kam jetzt für sie beruflich in Frage, wo sie wegen des Kindes ans Haus gebunden war? Da sie schon immer eine sehr lebhafte Fantasie besessen und bereits als Kind ihre Freundinnen mit ausgedachten Geschichten unterhalten hatte, entschloss sie sich, einen Roman zu schreiben. Sie betrieb Marktforschung, las viele Romances und befragte Leserinnen in der Stadtbücherei, was ihnen in einem Liebesroman am wichtigsten sei. Dann machte sie sich an die Arbeit, und zu ihrer Freude wurde gleich ihr erstes Manuskript, das sie 1968 beendete, von dem englischen Verlag Mill & Boon gekauft. Seitdem hat sie über 70 Romances geschrieben, die Leserinnen weltweit begeistern. Die erfolgreiche Autorin lebt mit ihrem Ehemann Tony und dem Kater Mad Max in der englischen Grafschaft Derbyshire.
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1. KAPITEL

Seltsam, dass dies meine Heimat hätte sein können, dachte Gina, als sie die toskanische Landschaft betrachtete. Sie hatte gerade mit ihrem Wagen einen Höhenkamm überquert, und vor ihr breitete sich die Weite der sanft geschwungenen grünen Hügel aus. So schön die Gegend auch war, Gina empfand keine besondere Verbindung mit ihr.

Mit einem Blick auf die Karte vergewisserte sie sich, dass die rot geziegelten Dächer und der Kirchturm in etwa zwei Kilometern Entfernung zu dem Dorf Vernici gehören mussten. Hier wollte sie sich eine Unterkunft suchen. So kurz vor dem Ziel bekam Gina plötzlich Bedenken: Fünfundzwanzig Jahre waren eine lange Zeit. Womöglich lebten die Carandentes gar nicht mehr hier.

Das kleine Städtchen lag, umgeben von zahlreichen Olivenhainen, an einem Hang. Mit seinen engen, verwinkelten Gassen wirkte es beinahe mittelalterlich. Das Fahrzeug, das mit halsbrecherischer Geschwindigkeit aus einer dieser unübersichtlichen Straßen hervorgeschossen kam, wäre frontal mit ihrem Wagen zusammengestoßen, wenn Gina nicht instinktiv ausgewichen wäre. Allerdings blieb ihr nur die Möglichkeit, eine notdürftige Straßensperre zu durchbrechen und mit dem linken Vorderrad direkt in ein tiefes Schlagloch zu prallen.

Da sie angeschnallt war, passierte ihr nichts weiter. Durch den Schock jedoch fühlte sie sich sekundenlang wie gelähmt. Sofort wurde sie von Menschen umringt, von deren aufgeregtem Redeschwall sie aber absolut nichts verstand. Sie machte ziemlich hilflose Gesten, bis schließlich ein Mann die Beifahrertür öffnete und ihr half auszusteigen, während er gleichzeitig ebenfalls unaufhörlich auf sie einredete.

Das einzige Wort, das Gina verstand, war „Garage“.

„Sí, grazie, Signor!“, antwortete sie dankbar.

Der Mann verschwand in einer Seitenstraße, und Gina lehnte sich an die nächste Häuserwand und wartete auf Hilfe. Es war bereits zwei Uhr vorbei, und die Mittagshitze hatte ihren Höchststand erreicht. Die ärmellose Baumwollbluse klebte ihr am Körper.

Als eine ältere Frau sie in mitleidigem Ton ansprach, bemühte Gina sich um ein Lächeln und sagte: „Sí, grazie. Inglese.“

Dann ging sie um ihren Wagen herum, um nochmals den Schaden zu begutachten. Es sah nicht gut aus. Das Rad war nach innen gedrückt, der gesamte Kotflügel und ein Teil der Kühlerhaube waren zerquetscht. Wenigstens war es ein italienischer Wagen, was bei der Beschaffung von Ersatzteilen sicherlich von Vorteil sein würde.

Die beiden Männer, die nach einer ganzen Weile endlich mit einem schäbigen Abschleppwagen herbeikamen, brauchten beinahe eine halbe Stunde, um Ginas Wagen aus dem Loch zu ziehen.

Die fröhlich unbeschwerte Art der beiden Automechaniker flößte ihr wenig Vertrauen ein. Einer der beiden, der ein wenig Englisch sprach, meinte, es sei notwendig, das Rad und den Kotflügel entweder in Siena oder sogar in Florenz zu bestellen. Auf die Frage, wie lange dies dauern könnte, breitete er nur vielsagend die Hände aus. Vielleicht eine Woche, vielleicht länger? Und dann die Arbeit. Vielleicht noch eine Woche. Die Kosten? Wieder hob er die Hände, und Gina verfolgte das Thema nicht weiter.

Zu Fuß folgte sie dem Abschleppwagen zur Werkstatt. Dort versicherte ihr der jüngere der beiden Männer, dass die Ersatzteile sofort bestellt würden. In der Zwischenzeit könne er ihr eine gute Unterkunft empfehlen. Da er dabei offenkundig ihre Figur musterte, ging Gina nicht weiter darauf ein, sondern dachte nun zum ersten Mal wieder an das Auto, das den Unfall verursacht hatte. Am Steuer hatte eine junge Frau gesessen, und der Wagen war groß und blau gewesen.

Mit wenig Hoffnung beschrieb sie dem Mechaniker sowohl das Auto als auch die Fahrerin, und er nickte grinsend.

„Cotone“, meinte er. „Sie nach San Cotone fahren. Drei Kilometer“, fügte er hilfsbereit hinzu und zeichnete den Weg dorthin in den Staub. „Sehr reich. Sie lassen bezahlen!“

Das hatte Gina auch vor. Je mehr sie darüber nachdachte, desto zorniger wurde sie, dass sie hier irgendwo in der hintersten Provinz festsaß, nur weil ein verwöhnter Teenager nichts Besseres zu tun hatte, als ohne Rücksicht auf Leib und Leben anderer um die Kurven zu jagen.

Die Frage war nur, wie sie dorthin kommen sollte.

„Taxi?“, erkundigte sie sich. „Bus?“

Der Mann schüttelte den Kopf. „Sie nehmen Auto.“ Er deutete auf einen kleinen, uralten Fiat, der schon entschieden bessere Tage gesehen hatte.

Aber Gina konnte nicht wählerisch sein. „Wie viel?“, fragte sie.

Er lächelte achselzuckend. „Sie später bezahlen.“

Aber nicht so, wie du denkst, dachte sie. Ihr Gepäck befand sich noch im Kofferraum ihres eigenen Wagens, und sie beschloss, es zunächst auch dort zu lassen. Erst einmal musste sie diese andere Sache regeln, solange ihr Zorn noch lebendig war. Die Frage nach einer Unterkunft hatte Zeit.

Trotz seines heruntergekommenen Äußeren sprang der Fiat ohne größere Probleme an. Gina fuhr die Strecke zurück, die sie gekommen war, und nahm dann die Abzweigung, die der Mechaniker ihr in den Sand gezeichnet hatte.

Ein breites, schmiedeeisernes Tor gewährte den Zugang zu einer geschwungenen, von Bäumen gesäumten Auffahrt, die zu einer einsam gelegenen Villa von erstaunlicher Größe und Architektur führte. Gina hielt auf der runden Kiesfläche vor dem Gebäude an, ohne sich von dessen Großartigkeit einschüchtern zu lassen.

Neben der imposanten Doppeltür war ein alter Klingelzug in die Steinmauer eingelassen. Die Glocke gab einen tiefen, zweifachen Ton von sich, der klar zu hören war.

Ein älterer Mann in dunkler Hose, dunklem Frack und gestärktem weißem Hemd öffnete. Mit einem Blick hatte er Ginas einfachen Baumwollrock und eine ebensolche Bluse erfasst. Die Verachtung in seiner Miene verstärkte sich noch beim Anblick des schäbigen Fahrzeugs, das auf dem Vorplatz parkte.

„Ich bin hier, um den Besitzer zu sprechen“, erklärte sie und wünschte, sie hätte sich von dem Mechaniker den Namen geben lassen. „Padrone“, fügte sie hinzu.

Der Mann schüttelte energisch den Kopf, gab einen einzigen knappen Satz von sich und wollte die Tür wieder schließen. Doch Gina hielt ihn davon ab, indem sie sich kräftig dagegenstemmte.

„Padrone!“, beharrte sie.

Da der Mann offenbar nicht vorhatte, sie einzulassen, blieb ihr nur eine Wahl. Sie schlüpfte an ihm vorbei, ehe er sie noch zurückhalten konnte, und lief auf eine der Türen zu, die von der großen Eingangshalle mit ihrem marmornen Fußboden abgingen.

Auf der Innenseite der Tür steckte ein Schlüssel im Schloss. Gina schlug die schwere, dunkle Holztür zu, drehte den Schlüssel um und lehnte sich mit der Stirn an das Holz, um Atem zu schöpfen. Das war wirklich eine reichlich verrückte Aktion, sagte sie zu sich. Die wird den Besitzer hier wohl kaum für mich einnehmen.

An der Tür wurde geklopft, gefolgt von einer Frage auf Italienisch. Gina erstarrte, als eine zweite Männerstimme antwortete, diesmal hinter ihr. Sie fuhr herum, blickte in einen großen Raum voller Bücherregale und sah sich einem Mann gegenüber, der auf der anderen Seite an einem Schreibtisch saß.

Er besaß dichtes schwarzes Haar und schaute sie mit fragend erhobenen Augenbrauen aus dunklen Augen an.

„Buon pomeriggio“, sagte er.

„Paria inglese?“, fragte Gina hoffnungsvoll.

„Selbstverständlich“, antwortete er in einwandfreiem Englisch. „Verzeihen Sie meine mangelnde Wahrnehmung. Durch ihr schwarzes Haar wurde ich zu der Annahme verleitet, Sie seien vom selben Blut wie ich. Aber ich habe noch nie eine Italienerin mit so blauen Augen oder einer so wunderbar hellen Haut kennengelernt!“

„Eigentlich müsste ich mich dafür entschuldigen, dass ich auf diese Weise bei Ihnen eingedrungen bin“, meinte sie, „aber es war die einzige Möglichkeit, an der Wache vorbeizukommen.“

Ein Lächeln umspielte den schön geschnittenen Mund des Mannes. „Da Guido nur wenig Englisch spricht und Sie offenbar noch weniger Italienisch, mussten wohl zwangsläufig Missverständnisse entstehen. Vielleicht könnten Sie mir erklären, weshalb Sie hier sind?“

Vorsichtig kam Gina ein wenig näher, und ein Schauer lief ihr unwillkürlich über den Rücken, als der Mann sich erhob. Er war wohl nicht älter als Anfang dreißig und hatte einen schlanken, athletischen Körperbau. Sein cremefarbenes Seidenhemd und die dazu passende, etwas dunklere Hose wirkten sehr edel. Die aufgerollten Ärmel enthüllten muskulöse Unterarme, und der leger offen stehende Hemdkragen zeigte einen starken braunen Hals.

„Ich muss mit dem Oberhaupt des Hauses sprechen“, sagte Gina.

Er neigte leicht den Kopf. „Ich bin Lucius Carandente.“

Der Schock raubte ihr die Sprache. Mit großen Augen starrte sie ihn an. Es gibt bestimmt mehrere Familien mit dem Namen Carandente, dachte sie verwirrt. Oder sollte sie der Zufall direkt hierhergeführt haben?

„Warum nicht?“, wandte da eine andere Stimme in ihrem Innern ein. Gina kannte von der Familie nichts außer ihrem Namen. Weshalb sollten sie eher ärmlicher als wohlhabender Herkunft sein?

Belustigt hob er erneut die dunklen Brauen. „Sie scheinen überrascht zu sein.“

Gina riss sich zusammen. „Ich hatte jemand Älteres erwartet“, wich sie aus. „Vielleicht den Vater eines Mädchens, das einen blauen Tourenwagen fährt?“

Plötzlich war jede Belustigung aus seiner Miene verschwunden. „Donata“, sagte er ausdruckslos. „Meine jüngere Schwester. Was hat sie...



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