Thurner | Perry Rhodan 2626: Suche im Sektor Null | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2626, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Thurner Perry Rhodan 2626: Suche im Sektor Null

Perry Rhodan-Zyklus "Neuroversum"
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8453-2625-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Neuroversum"

E-Book, Deutsch, Band 2626, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-2625-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ronald Tekener auf Spurensuche - sie führt zum Forschungsraumer GEMMA FRISIUS In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Seit dem dramatischen Verschwinden des Solsystems mit all seinen Bewohnern hat sich die Situation in der Milchstraße grundsätzlich verändert. Die Region um das verschwundene Sonnensystem wurde zum Sektor Null ernannt und von Raumschiffen des Galaktikums abgeriegelt. Fieberhaft versuchen die Verantwortlichen der galaktischen Völker herauszufinden, was geschehen ist. Dass derzeit auch Perry Rhodan mitsamt der BASIS auf bislang unbekannte Weise 'entführt' worden ist, verkompliziert die Sachlage zusätzlich. Kein Wunder, dass in der Milchstraße an vielen Stellen große Unruhe herrscht. Mit dem Solsystem ist schließlich ein politischer und wirtschaftlicher Knotenpunkt der Menschheitsgalaxis entfallen - die langfristigen Auswirkungen werden bereits spürbar. Um eine politische Führung zu gewährleisten, wurde auf der Welt Maharani eine provisorische neue Regierung der Liga Freier Terraner gewählt. Die Hoffnung, das Solsystem wiederzuentdecken, gibt aber niemand auf. Und so begibt sich der Zellaktivatorträger Ronald Tekener auf die SUCHE IM SEKTOR NULL ...

Michael Marcus Thurner ist und bleibt Wiener. Er wurde 1963 in der österreichischen Hauptstadt geboren und wohnt mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Nähe des Stadtzentrums. 'Und dort fühle ich mich pudelwohl', so Thurner über seinen Lebensmittelpunkt. Nach einem Abschluss der Handelsakademie studierte Thurner einige Semester Anglistik, Geographie und Geschichte. Sein Berufsziel war eigentlich Lehrer - er stellte allerdings fest, dass dies nichts für ihn war. 'In beruflicher Hinsicht prägten häufige Wechsel mein Leben', konstatiert er heute. 'Unter anderem war ich als Kellner, Verkäufer in einem Motorradzubehör-Geschäft, Security und als Angestellter in einem Reitstall tätig.' Thurner ist begeisterter Fußballfan und spielt nach eigenen Angaben den 'gnadenlosen Abräumer, vor dem kein Schienbein sicher ist'. Als Fan hält er seit über 40 Jahren dem SK Rapid Wien die Treue. Er liest und liebt Comics, hält Carl Barks für den großartigsten Geschichtenerzähler aller Zeiten und ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Im Alter von 34 Jahren entwickelte er erste schriftstellerische Aktivitäten. 1998 wurde seine Kurzgeschichte 'Tod eines Unsterblichen' beim 'William Voltz Kurzgeschichten-Wettbewerb' auf den dritten Platz gewählt. Sein erster Roman erschien unter dem Titel 'Mit den Augen des Mörders' in der PERRY RHODAN-FanEdition. Recht schnell folgte seine Mitarbeit an der ATLAN-Serie - dann wurden auch andere Verlage auf ihn aufmerksam, und Thurner begann sein Engagement bei den Serien 'Bad Earth' und 'Maddrax'. Hinzu kamen Beiträge zu 'Coco Zamis' und die Mitarbeit bei 'Elfenzeit', der Fantasy-Erfolgsserie von Susan Schwartz. Bei Heyne erschien der eigenständige SF-Roman 'Turils Reise' (2009); demnächst folgt 'Plasmawelt' (2011). 2005 stieg er mit Band 2265, 'Die Krone von Roewis', in die PERRY RHODAN-Serie ein und gehört seitdem zum festen Autorenteam. 'Das freut mich als jahrzehntelanger Fan ganz besonders', so Thurner, der in Wien lange Jahre den PERRY RHODAN-Stammtisch organisiert hatte. Er verfasste mittlerweile zahlreiche Heftromane und Taschenbücher und übernahm zeitweise die Exposé-Redaktion für die ATLAN-Heftserie sowie für PERRY RHODAN- und ATLAN-Taschenbücher.
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1.

Ronald Tekener,

13. Oktober 1469 NGZ

Ich muss ihnen etwas begreiflich machen. Ich muss ihnen zeigen, worum es wirklich geht.

Also befehle ich, sich im Ringwulst-Hangar 1 einzufinden. Fünfzig Wesen aus allen Teilen der JULES VERNE machen sich auf den Weg. Es dauert viel zu lange, bis der letzte meiner Gesprächspartner den Weg zum Versammlungsort findet.

Immerhin: Allesamt haben sie ihre Raumanzüge bei sich. Harman Ligwilan Braunell, Leiter der Abteilung Positroniken JV-1, nestelt nervös am Verschluss. Iris Shettle hilft ihm und redet beruhigend auf ihn ein. Der Hasproner ist unruhig, wie so oft. Er ist ein Mann des Wissens, eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Doch sobald er sich aus dem gewohnten Arbeits- und Lebensumfeld entfernen muss, entpuppt sich der Geistesriese als verklemmter, kleiner Mann.

»Was soll das alles?«, fragt die Frau. »Ich habe wichtigere Dinge zu tun, als die kahlen Wände eines Hangars anzustarren. Das hätten wir in jedem beliebigen Konferenzraum haben können.«

»Nur die Ruhe«, sage ich und lächle. »Du wolltest mich ohnehin sprechen.«

»Nicht hier. Nicht in aller Öffentlichkeit. Ich habe dich um ein Gespräch unter vier Augen gebeten.«

»Dann wirst du dich wohl noch ein wenig gedulden müssen.«

Ist sie beeindruckt von meinem Lächeln? Weiß sie, wofür ich stehe, wer und was ich wirklich bin?

Vermutlich. Wir haben bereits einige Unterhaltungen geführt – und sind bei einem ganz bestimmten Thema kräftig aneinandergeraten. Ich denke nur ungern an unsere Auseinandersetzungen zurück. Denn ich weiß, dass sie recht hat. Ich drücke mich vor einer Entscheidung. Weil ich Angst habe.

Sichu Dorksteiger mustert mich kühl. Ihr silbernes Haar ist wie immer zu einem Zopf zusammengefasst. Sie öffnet den Mund, will noch etwas sagen, schweigt dann aber. Die Ator belässt es dabei, mir einen letzten Blick von oben herab zuzuwerfen und sich dann mit einer Bewegung, die Grazie und Arroganz gleichermaßen ausdrückt, von mir abzuwenden.

Von oben herab ... Kein Wunder, verdammt! Sie ist sogar eine Handbreit größer als ich und kratzt damit an der Zweimetermarke.

Ich besinne mich meiner Aufgaben. Die Nervosität einiger Leute steckt die anderen an. Also hebe ich den Arm und räuspere mich. Augenblicklich gilt mir die Aufmerksamkeit aller Anwesenden.

»Wir gehen hinaus!«, sage ich.

»Wie bitte?!«, fragt Braunell irritiert.

Ja, ist er denn so dumm oder tut er bloß so? Was hat der Hasproner erwartet? Dass ich meine wichtigsten Mitarbeiter und Berater in ihren Raumanzügen an diesen Ort zitieren würde, um Gesellschaftsspielchen zu veranstalten?

»Hebt euch die Fragen und Beschwerden für später auf.« Ich hoffe, dass keine kommen werden. Was ich ihnen zeigen möchte, sollte für sich sprechen.

Ich bemühe mich, aus dem Klangteppich, der mich umgibt, die irritierten, gehässigen und verärgerten Untertöne auszufiltern. Ich muss wissen, wem meine ganz besondere Überzeugungskraft gelten muss.

Viele meiner Begleiter ahnen, was ich vorhabe. Und verstehen dennoch nicht, was der Zweck dieses kleinen Raumspaziergangs ist.

Blo Rakane und der Strukturpilot, Kempo Doll'Arym, bleiben still. Sie kennen den mitunter gewaltigen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Zwischen dem, was man weiß, und dem, was man mit eigenen Augen zu sehen bekommt.

»Ausstieg in einer halben Minute.«

Verschlusssysteme klacken ineinander, die Raumanzüge unterziehen sich einer letzten Selbstüberprüfung. Ringsum ertönt das sattsam bekannte Geräusch der sich aufblähenden Schutzhelme. Dieses Zischen, das ich schon in- und auswendig kenne.

Wir treten vor zur kleinen Hangarschleuse. Blo Rakane duckt sich unter der Torfassung durch. Er muss sich fast immer und überall an Bord der JULES VERNE ducken. Dabei gilt er als besonders kleinwüchsiger Haluter ...

Das äußere Schleusentor öffnet sich, hinter uns verhindert ein Schirm das Entweichen wertvoller Atemluft. Wir werden nach draußen gerissen; Traktor- und Prallfelder sorgen dafür, dass wir nah beieinanderbleiben.

Jemand atmet rasch. Zu rasch. Ich habe die Gesundheitswerte aller meiner Begleiter auf einem winzigen, auf die Innenseite meines Helms gespiegelten Display. Mit mehrmaligem Zwinkern des linken Auges vergrößere ich die Darstellung jenes Personenschemas, das leicht beunruhigende Daten vermittelt: Es handelt sich um den Hasproner. Natürlich. Doch nur wenige Sekunden später messe ich eine Stabilisierung seines Metabolismus an. Die Medoeinheit seines Raumanzugs hat unterstützend eingegriffen.

Wir schweben und schweben. Immer weiter weg vom Hantelraumschiff. War anfänglich bloß eine Wand aus Metall zu sehen gewesen, zeigt sie sich bald als die Rundung des Ringwulstes, die dem viel größeren Kugelkörper der JV-1-Zelle weicht. Wir fallen nach »unten« weg. Schräg hinter dem an sich schon riesigen Raumer wird der Hantelteil sichtbar, an dem ein weiteres Kugelelement steckt.

Die Dimensionen verschwimmen, je weiter wir uns vom heimatlichen Schiff entfernen. Größe wird zum abstrakten Begriff. Ringsum ist Unendlichkeit. Scheinbar gefrorener Raum, der keine Zeit und keinerlei Bewegung kennt.

Doch das menschliche Auge trügt. Nur wenige Wesen wissen das besser als ich. Wir, die relativ Unsterblichen, haben über die Jahrtausende hinweg festgestellt, dass nichts in dieser Endlosigkeit wirklich endlos ist.

Der aus dem Hangardeck hervordringende Lichterschein wird zusehends schmaler. Diese beruhigende Verbindung zur JULES VERNE scheint gekappt.

Die Beherrschung des Lichts ist untrennbar mit der Verstandeswerdung des Menschen verbunden. Die Dunkelheit des Weltalls erschreckt uns, umso mehr, als die winzigen Pünktchen weit entfernt leuchtender Sterne uns unsere Bedeutungslosigkeit bewusst macht.

Ich schweife ab. Meine Gedanken beschäftigen sich mit Dingen, die momentan keinerlei Bedeutung haben dürfen.

Das Traktorfeld schiebt uns vorwärts. Es bringt uns in Position, Hunderte Kilometer von der JULES VERNE entfernt. Die Geschwindigkeit, mit der wir bewegt werden, ist atemberaubend. Doch wir bemerken nichts davon. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte zur Orientierung. Das Schiff ist längst zu einem Punkt von vielen zusammengeschrumpft.

Sichu Dorksteiger schwebt unmittelbar neben mir. Selbst hier wirkt sie groß.

Wie kann eine Frau in einem plump geformten Raumanzug bloß eine derartige Ausstrahlung haben?

»Jetzt sag uns endlich, was das soll!«, fordert Uturan Kook, Chefwissenschaftler der JULES VERNE, über Funk. Der Ärger in der Stimme des selbst für siganesische Verhältnisse ungewöhnlich klein geratenen Mannes ist unüberhörbar.

»Geduld. Wir sind gleich da.«

Letzte vom Schiff ausgehende Lichtreflexe verschwinden in der Bedeutungslosigkeit. Wir sind dort, wo ich uns haben wollte: im absoluten Nichts. Dort, wo alles gleich aussieht und alles gleich ist.

Das Traktorfeld bringt uns sanft zum Stillstand und schiebt uns enger zueinander, wie eine altertümliche Terraplaning-Bulldozerkette, die den Rodungsschutt zusammenschiebt.

Ich erlaube NEMO eine synchrone Steuerung unserer Anzüge. Gemeinsam blicken wir nun in dieselbe Richtung. Dorthin, wo es geschehen war. Dorthin, wo sich einstmals das Sonnensystem befunden hat.

Wir sind etwa zwei Lichtjahre von Terra entfernt. Ein hochauflösender Projektor produzierte virtuell jene Welt, auf der ich geboren wurde, in unsere unmittelbare Umgebung. Aufmerksam verfolge ich die Körperwerte meiner Begleiter. Ich sehe, wie Erregung sie erfasst. Mit diesem Anblick haben sie nicht gerechnet.

Die virtuelle Erde ist bald so groß, dass sie fast den gesamten Blickhorizont ausfüllt. Ich sehe Kontinente. Städte. Grüne, braune und blaue Flächen. Ich spüre Übelkeit, meine Knie zittern. Auch ich kann mich der Wirkung dieser Bilder kaum entziehen.

Das Feld suggeriert, dass Terra noch da wäre, wo es sein sollte. Aber es sind bloß Bilder aus der Vergangenheit. Ich nutze eine physikalische Gegebenheit, um unser aller Sinne zu betrügen. Die im Vergrößerungsfeld gezeigten Bilder sind vor mehr als zwei Jahren entstanden. Als das Solsystem noch an seinem Platz war.

Ich höre Menschen aufstöhnen, seufzen, ächzen. Sie wollen ihre Heimat nicht sehen, wollen sich abwenden. Es schmerzt zu sehr. Doch ich gewähre keine Gnade. Alle sollen sich ihrer Verpflichtung bewusst werden. Sie gehören einem erlauchten Kreis von besonders begabten Wissenschaftlern und Raumfahrern an, wie er nur selten zusammenfindet. Sie sind Hoffnungsträger von Milliarden Terrageborenen und Kolonisten, die das geheimnisvolle Verschwinden des Sonnensystems aufklären sollen.

Ich habe sie an diesen Ort im Nichts bringen lassen, weil sie bislang nicht zur Einheit zusammengefunden haben. Sie sind nicht auf das Ziel eingeschworen.

Also sollen sie nochmals sehen und erleben und fühlen, was am 5. September, vor etwas mehr als zwei Monaten, geschah. Und sie sollen es an diesem Ort sehen, erleben und fühlen. Inmitten der größten Bühne, einer Bühne aus Schwärze, Kälte, Einsamkeit und Erhabenheit.

Ich sende das nächste Signal an den Bordrechner der JULES VERNE. NEMO beginnt mit der Vorstellung. Übergangslos werden wir in ein Schauspiel von wahrhaft gewaltigen Dimensionen geworfen.

*

Ich lasse die passenden Daten auf die Helmdisplays spiegeln. Die Zuseher behalten indes die Darstellung Terras vor Augen. Niemand wagt es nun, seine Blicke abzuwenden.

Sichu Dorksteiger neben mir wirkt konzentriert. Ahnt sie, was in vielen von uns vorgeht? Was in mir...



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