Thurner | Perry Rhodan 3208: Das neue Volk | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3208, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Thurner Perry Rhodan 3208: Das neue Volk

Perry Rhodan-Zyklus "Fragmente"
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8453-6208-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Fragmente"

E-Book, Deutsch, Band 3208, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6208-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint zwischen den Sterneninseln verschollen zu sein, zersplittert in Fragmente. Diese Fragmente zu finden und wieder zu vereinen, ist Rhodans Ziel. Während er dazu in die Galaxis Morschaztas reist, geht es in der Milchstraße politisch ruhig zu. Doch dann erscheint DAS NEUE VOLK ...

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2.

Die große Expedition

Groß war das Lob, groß war der Jubel, als Seq an Bord der SCHWEIFAUGE 17 SCHIFF DER BANAQ ritt. Er vermittelte Stolz an Psü, indem er mit allen Daumen gegen dessen empfindliches Nackenfederkleid klopfte, unmittelbar unterhalb des geschmückten Halfters.

Hinter ihm jubelte Nomoq, Seqs Stellvertreter. Dahinter kamen Bilq, dessen Stellvertreter und Limm, der Vierte in der Struktur der Befehlshabenden.

Psü war wie immer zu stürmisch. Seq musste ihn ein wenig zurücknehmen und versammeln. Sein Reittier gehorchte willig und verfiel erneut in jenen weitgreifenden Watschelschritt, den Seq so sehr an seinem Katü liebte.

Der Jubel verhallte hinter ihnen, sobald sie in den Bauch der SCHWEIFAUGE eingeritten waren. Stallmeister warteten und nahmen die Katü in Empfang. Es war Tradition, dass die Befehlshabenden vor dem Jungfernflug in die Kommandozentrale krabbelten und dabei allen Besatzungsmitgliedern ihren Respekt erwiesen.

Also ließ sich Seq auf alle sechse fallen und setzte sich vorneweg in Bewegung. Er hörte die Chitinbeine seiner Stellvertreter hinter sich über den sorgfältig aufgerauten Boden kratzen. Noch war alles frisch, noch war alles neu an Bord der SCHWEIFAUGE. Am Ende der Reise würden sich überall Kratzer und Furchen zeigen, da und dort auch die Spuren improvisierter Schlafdickichte an den Decken der Gänge.

»Wir haben es tatsächlich geschafft«, zischte Nomoq und erhielt dafür Beifallsgeraspel von den anderen Stellvertretern. »Wir wurden als komplette Vierschaft auserwählt. So, wie wir es immer erhofft hatten.«

Ja. Seit gut zehn Jahren träumte Seq von der Chance, ins Irgendwo-Nirgendwo hinauszufliegen, wie das Weltall von vielen Bewohnern der Heimat genannt wurde. Er und seine kleine Gruppe, mit der er vom ersten Tag an trainiert und gearbeitet hatte. Um alle anderen Teams auszustechen, die diese Reise mit einer völlig neuen Generation von Antriebsaggregaten hatten mitmachen wollen.

Seq und seine Leute waren nun mal die Besten und verfügten über reichlich Erfahrung. Sie hatten alle drei Planetenkolonien besucht und dabei allesamt mehr als zweitausend Flugstunden angehäuft. Ohne einen einzigen Fehler zu machen. Ohne auch nur ein einziges Mal als Team zu scheitern.

Hinter sich hörte er ein sehnsuchtsvolles Schnattern von Psü, aber Seq wandte sich nicht um. Er würde seinen Katü bei nächstbester Gelegenheit besuchen und sich um ihn kümmern.

Das Licht in den Gängen war nur schwach, und genau deswegen angenehm für Seqs empfindliche Augen. Auch wenn ihre Facetten wie die aller Besatzungsmitglieder von Spezialisten gründlich gereinigt und mit einem Schutzgelee eingestrichen worden waren, gab es immer wieder Probleme mit der Sensibilität ihrer Sehorgane.

Dies war eines von vielen Hindernissen gewesen, mit denen sich Seqs Vorgänger in der Raumfahrt hatten auseinandersetzen müssen. Mit den Auswirkungen der kosmischen Strahlung, mit heftigen Beschleunigungswerten, mit komplexen Start- und Landemanövern, mit fehlerhaften Aggregaten und mit atheistischen Eiferern, die den Aufbruch ins All hatten verhindern wollen. Weil sie befürchteten, dass im Irgendwo-Nirgendwo Hinweise auf Gottheiten gefunden werden würden.

Seq krabbelte weiter. Grüßte nach links in die Navigationskammer und ließ sich in einer Höhle zu seiner Rechten von einer der wenigen Frauen an Bord über die empfindlichen Duftorgane streicheln.

Die Erregung, die ihn ergriff, war gering. Die Frau legte es nicht auf eine Verbindung an. Sie wusste ganz genau, dass sie die Vierschaft der Kommandierenden während der Reise nicht ablenken durfte. Also hatte sie ihm lediglich einen dezenten Hinweis gegeben. Eine Note, die er sich merken und an die er während der nächsten Tage immer wieder mal denken würde.

Illustration: Swen Papenbrock

Eine weitere Berührung, dann noch eine. Die Gerüche vermengten sich, blieben aber dennoch individuell. Als Kommandant des Schiffs war er ... interessant, ebenso wie seine drei Kollegen, denen hinter ihm ein ähnliches Ritual widerfuhr.

Ein Maschinenraum, eine Ausweichzentrale, ein Zuchtbereich für Katü und die dazugehörige Stallung. Eine Gartenanlage, in der moderne Zirpmusik gespielt wurde. Ein Vorratslager. Ein Schreckraum, in dem den Besatzungsmitgliedern archaische Urängste abtrainiert wurden. Auf sie warteten unbekannte Welten, die sie eine nach der anderen betreten würden. Um zu entscheiden, ob sie für eine Kolonialisierung geeignet waren oder nicht.

Seq war müde, als er endlich die Kommandozentrale erreichte. Seinen Kollegen ging es nicht viel besser. Sie ließen sich auf den Langbänken nieder und streckten die Körper aus. Bürsten und Gebläse sorgten für Erfrischung.

Ein Teil der Zentrale war wie ein Schrein eingerichtet. Dort stapelten sich Geschenke, die sie aus allen Teilen Saaqus erhalten hatten. Kostbare Relikte, Holz- und Metallarbeiten, uralte Spinnenteppiche, eine extraordinäre Vase, aus Spucke und Morast gefertigte Fruchtbarkeitssymbole, Flügelschoner aus Zinn und Zaumzeuge für die Katü aus wertvollem Wolframkarbid, ein Mamanq.

Ein Mamanq. Ausgerechnet. Sie stammen aus einer anderen Zeit. Aus einer Zeit, die wir längst hinter uns haben sollten.

Nun gut. Seq konnte es nicht ändern. Die Begeisterung auf Saaqu war groß. Sie waren Helden und wurden gefeiert, als hätten sie ihr großes Ziel bereits erreicht. Das machte Seq Sorgen, darum musste er sich vorrangig kümmern. Und nicht um diesen hässlichen Fetisch.

Sie hatten ein hartes Stück Arbeit vor sich. Sie durften sich nicht zu sehr von all diesen Vorschusslorbeeren beeinflussen lassen.

»Ihr seid pünktlich, meine Herrschaften«, sagte Laneqa, der autorisierte Zuchtmeister der Zentrale. Ein erfahrener Mann, der für Drill und Ordnung sorgte.

Seq ging nicht weiter auf Laneqas Worte ein. »Die Startvorbereitungen laufen nach Plan?«, fragte er stattdessen.

»Selbstverständlich.«

Er ließ sich einen Statusbericht liefern. Die Triebwerke wurden soeben einer letzten Prüfung unterzogen. Simulationsmodelle zeigten eine Startmöglichkeit unter besten Wetterbedingungen während der nächsten 15 Minuten. Auroq stand hoch am wolkenlosen Himmel. Auch von den um diese Jahreszeit so häufigen Pollenwolken aus den weiten Ebenen des Fruchtlandes war weit und breit nichts zu sehen. Die dünne Sichel des Mondes Pauq war bloß ein Schemen im fernen Westen.

»Die Zuseher und die Ehrengäste haben sich zurückgezogen«, meldete Laneqa und fügte aufgeregt hinzu: »Wir haben eine Nachricht erhalten. Von der ... von der ...«

»... der Banaq. Selbstverständlich. Unsere Herrscherin vergisst nie, die Besatzungen zu grüßen, bevor eines ihrer Schiffe auf große Fahrt geht. Sie möchte, dass wir die Botschaft erst öffnen, sobald wir im Irgendwo-Nirgendwo sind, nicht wahr?«

»Ja.«

»Dann werden wir es so machen. Und nun: Konzentration!«

Seq legte die Überprüfungsprotokolle beiseite. Alle Lichter erloschen rings um ihn, ein Duftalarm wurde an Bord der SCHWEIFAUGE ausgelöst. Der stechend scharfe Geruch würde alle Besatzungsmitglieder mahnen, mit voller Konzentration ans Werk zu gehen.

Seq wartete die übliche Sicherheitszeitspanne ab und gab dann dem Piloten Befehl, den Raumer vom Boden zu lösen. Hilfskraftwerke dröhnten los, die Schiffszelle vibrierte. Irgendwo fiel ein Futtertopf zu Boden, da und dort ertönte ein unruhiges Zirpen.

»Alle Werte stabil«, sagte sein Stellvertreter Nomoq. »Die Startstützen werden jetzt gekappt. Wir lösen uns von der Oberfläche.«

Seq dachte an jene Station im Orbit, die seit drei Jahren im Bau war. Man plante, in etwa 20 Jahren von dort aus starten und die behäbigen Bodenmanöver endgültig bleiben lassen zu können. Die vielen Auf- und Zubauten der Yaqanaschiffe sorgten für Statikprobleme bei zu hohen Geschwindigkeiten innerhalb des Atmosphärebereichs. Doch auf die Auslaufbereiche und die Stallungen für die Katü, die sich im Inneren der Zubauten befanden, zu verzichten – das kam niemals infrage.

Konzentriertes Zirpen übertönte den Lärm der Antriebsaggregate in der Zentrale. Laneqa tat sein Bestes, um die Besatzungsmitglieder unter Kontrolle zu halten. Er war universell ausgebildet und wusste über jeden Schiffsbereich ausreichend Bescheid. Er feuerte die jeweiligen Gruppen an, motivierte und steuerte sie mit all seiner Erfahrung. Irgendwann, so prognostizierten Soziologen, würden Yaqana wie er von Rechnern ersetzt werden. Noch aber war es nicht so weit. Noch war er wertvoller als jedes andere Besatzungsmitglied.

Seqs Stellvertreter kümmerten sich hauptsächlich um die Steuerung, während er selbst das große Bild im Auge behielt. Er musste Entscheidungen treffen. Entscheidungen, die letztlich über Wohl und Wehe von 2600 Besatzungsmitgliedern und noch mehr Katü bestimmten.

Die SCHWEIFAUGE durchstieß ein letztes, dünnes Wolkenband. Der Himmel verlor seinen blaugrünen Schimmer. Schwärze trat immer deutlicher in den Vordergrund, gesprenkelt mit weißen Pünktchen, die seit jeher wie eine Verlockung auf Seq gewirkt hatte.

Sein Herz pumpte vermehrt Blut durch den Haemocoel. Seqs darin lagernde Organe wurden ordentlich durchschwemmt, er fühlte positive Aufregung und Freude.

»Wunderbar«, sagte er.

»Wunderbar«, wiederholte ein gutes Dutzend Besatzungsmitglieder der Zentrale.

»Schutzschirme aus!«, befahl Nomoq.

Die Sicht nach draußen wurde noch deutlicher, noch klarer. Der Schirm hatte die SCHWEIFAUGE während des Atmosphäreflugs vor dem Auseinanderbrechen bewahrt. In der Schwerelosigkeit wurde er nicht mehr benötigt. Zumindest so lange nicht, bis sie...



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