Tippelt / von Hippel | Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 1068 Seiten, eBook

Tippelt / von Hippel Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung

E-Book, Deutsch, 1068 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-91834-1
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Erwachsenenbildung und Weiterbildung stehen mehr denn je im Fokus erziehungswissenschaftlicher und gesellschaftlicher Diskurse. Als Grundlagenwerk zu Geschichte, Theorien, Forschungsmethoden und Institutionen vermittelt das Handbuch einen systematischen Überblick über den vielfältigen
Themenbereich. Die zahlreichen Zielgruppen der Erwachsenenbildung und Weiterbildung wie auch die verschiedenen Methoden des Lehrens und Lernens werden zugleich einführend und umfassend dargestellt. Diese neue Auflage ist grundlegend überarbeitet und erweitert.

Dr. Rudolf Tippelt ist Professor für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung am Institut für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Dr. Aiga von Hippel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Tippelt / von Hippel Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1;Inhalt;5
2;Vorwort zur dritten überarbeiteten, aktualisierten und erweiterten Auflage;9
3;Einleitung;11
4;Geschichte der Erwachsenenbildung;22
4.1;Geschichte der Erwachsenenbildung;23
4.2;Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus;40
4.3;Erwachsenenbildung in der Bundesrepublik Deutschland – Alte Bundesländer und neue Bundesländer;56
5;Theoretische Ansätze der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung;83
5.1;Sozialisationstheorie und Erwachsenenbildung;84
5.2;Biographietheoretische Ansätze in der Erwachsenenbildung;98
5.3;Lebenswelt, Lebenslage, Lebensstil und Erwachsenenbildung;111
5.4;Der sozialökologische Ansatz in der Erwachsenenbildung;131
5.5;Systemtheoretische Analysen der Weiterbildung;146
5.6;Konstruktivistische Ansätze in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung;161
5.7;Der bildungstheoretische Ansatz in der Erwachsenenbildung;171
5.8;Wissen(stheorie) und Erwachsenenbildung/ Weiterbildung;189
5.9;Zeitfragen und Temporalität in der Erwachsenen-bildung;205
6;Forschungsstrategien und Methoden;221
6.1;Geschichte der Erwachsenenbildungsforschung;222
6.2;Neuere Entwicklungen in der qualitativen Erwachsenenbildungsforschung;233
6.3;Methoden und Ergebnisse der quantitativ orientierten Erwachsenenbildungsforschung;252
6.4;Berichts- und Informationssysteme zur Weiterbildung und zum Lernen Erwachsener;268
6.5;Programmanalyse – Methoden und Forschungen;282
6.6;Messung und Zertifizierung von Kompetenzen in der Weiterbildung aus (inter-)nationaler Perspektive;297
7;Institutionelle, finanzielle, rechtliche und personelle Grundlagen;315
7.1;Ordnungsgrundsätze der Erwachsenenbildung in Deutschland;316
7.2;Rechtliche Grundlagen der Weiterbildung;334
7.3;Bildungsökonomie und Weiterbildung;354
7.4;Professionalisierung in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung;372
7.5;Berufsfeld Weiterbildung;391
7.6;Weiterbildungsmanagement;413
7.7;Marketing;423
7.8;Institutionenforschung in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung;438
7.9;Volkshochschule;457
7.10;Kirchliche Erwachsenenbildung;475
7.11;Gewerkschaftliche Bildungsarbeit;491
7.12;Bibliotheken als Supportstrukturen für Lebenslanges Lernen;498
7.13;Museum und Erwachsenenbildung;510
7.14;Weiterbildung an Hochschulen;525
7.15;Vom kritisch motivierten „Lernen in Selbsthilfe" zum ökonomisch gerahmten „selbstgesteuerten Lernen" : Eine symptomatische Karriere?;538
7.16;Vernetzung in der Weiterbildung: Lernende Regionen;549
7.17;Internationale Perspektiven der Erwachsenenbildung;562
7.18;Erwachsenenbildung und Alphabetisierung in Entwicklungsländern;578
8;Bereiche der Erwachsenenbildung/Weiterbildung;598
8.1;Weiterbildung und Kultur;599
8.2;Weiterbildung und Politik;613
8.3;Weiterbildung und Beruf;630
8.4;Weiterbildung und Technik;642
8.5;Erwachsenenbildung und Medien;664
8.6;Weiterbildung und Umwelt: Bildung für nachhaltige Entwicklung;684
8.7;Weiterbildung und Gesundheit;705
8.8;Beratung im Kontext lebenslangen Lernens;723
9;Adressaten, Teilnehmer und Zielgruppen;744
9.1;Beteiligungsregulation in der Weiterbildung;745
9.2;Weiterbildung in regionaler Differenzierung;763
9.3;Adressaten-, Teilnehmer- und Zielgruppenforschung;774
9.4;Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung;785
9.5;Bildung im Alter;799
9.6;Frauenbildung/Gender Mainstreaming;813
9.7;Männerbildung;827
9.8;Eltern- und Familienbildung;837
9.9;Weiterbildung von Strafgefangenen;845
9.10;Weiterbildung von Migranten;853
9.11;Alphabetisierung/Grundbildung als Aufgabengebiet der Erwachsenenbildung;861
9.12;Weiterbildung von Arbeitslosen;876
9.13;Personalentwicklung und Arbeitnehmer;888
9.14;Innovative Personalpolitik – der Beitrag der betrieblichen Weiterbildung;909
9.15;Weiterbildung von Führungskräften;924
10;Lehren und Lernen in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung;940
10.1;Didaktik der Erwachsenenbildung – Weiterbildung als offenes Projekt;941
10.2;Programmplanung und -organisation;956
10.3;Angebotsplanung und -gestaltung;970
10.4;Mediengestützte Lehr-, Lern- und Trainingsansätze für die Weiterbildung;983
10.5;Evaluation und Evaluationsforschung;997
10.6;Wissensmanagement und Weiterbildung;1015
11;Informationsmaterialien;1033
11.1;Kommentierte Internetquellen zum Handbuch Erwachsenenbildung/ Weiterbildung;1034
11.2;Autorenangaben;1055
11.3;Stichwortregister;1064

Geschichte der Erwachsenenbildung.- Geschichte der Erwachsenenbildung.- Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus.- Erwachsenenbildung in der Bundesrepublik Deutschland – Alte Bundesländer und neue Bundesländer.- Theoretische Ansätze der Erwachsenenbildung/Weiterbildung.- Sozialisationstheorie und Erwachsenenbildung.- Biographietheoretische Ansätze in der Erwachsenenbildung.- Lebenswelt, Lebenslage, Lebensstil und Erwachsenenbildung.- Der sozialökologische Ansatz in der Erwachsenenbildung.- Systemtheoretische Analysen der Weiterbildung.- Konstruktivistische Ansätze in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung.- Der bildungstheoretische Ansatz in der Erwachsenenbildung.- Wissen(stheorie) und Erwachsenenbildung/Weiterbildung.- Zeitfragen und Temporalität in der Erwachsenenbildung.- Forschungsstrategien und Methoden.- Geschichte der Erwachsenenbildungsforschung.- Neuere Entwicklungen in der qualitativen Erwachsenenbildungsforschung.- Methoden und Ergebnisse der quantitativ orientierten Erwachsenenbildungsforschung.- Berichts- und Informationssysteme zur Weiterbildung und zum Lernen Erwachsener.- Programmanalyse – Methoden und Forschungen.- Messung und Zertifizierung von Kompetenzen in der Weiterbildung aus (inter-)nationaler Perspektive.- Institutionelle, finanzielle, rechtliche und personelle Grundlagen.- Ordnungsgrundsätze der Erwachsenenbildung in Deutschland.- Rechtliche Grundlagen der Weiterbildung.- Bildungsökonomie und Weiterbildung.- Professionalisierung in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung.- Berufsfeld Weiterbildung.- Weiterbildungsmanagement.- Marketing.- Institutionenforschung in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung.- Volkshochschule.- Kirchliche Erwachsenenbildung.- Gewerkschaft liche Bildungsarbeit.- Bibliotheken als Supportstrukturen fürLebenslanges Lernen.- Museum und Erwachsenenbildung.- Weiterbildung an Hochschulen.- Vom kritisch motivierten „Lernen in Selbsthilfe“ zum ökonomisch gerahmten „selbstgesteuerten Lernen“: Eine symptomatische Karriere?.- Vernetzung in der Weiterbildung: Lernende Regionen.- Internationale Perspektiven der Erwachsenenbildung.- Erwachsenenbildung und Alphabetisierung in Entwicklungsländern.- Bereiche der Erwachsenenbildung/Weiterbildung.- Weiterbildung und Kultur.- Weiterbildung und Politik.- Weiterbildung und Beruf.- Weiterbildung und Technik.- Erwachsenenbildung und Medien.- Weiterbildung und Umwelt: Bildung für nachhaltige Entwicklung.- Weiterbildung und Gesundheit.- Beratung im Kontext lebenslangen Lernens.- Adressaten, Teilnehmer und Zielgruppen.- Beteiligungsregulation in der Weiterbildung.- Weiterbildung in regionaler Differenzierung.- Adressaten-, Teilnehmer- und Zielgruppenforschung.- Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung.- Bildung im Alter.- Frauenbildung/Gender Mainstreaming.- Männerbildung.- Eltern-und Familienbildung.- Weiterbildung von Strafgefangenen.- Weiterbildung von Migranten.- Alphabetisierung/Grundbildung als Aufgabengebiet der Erwachsenenbildung.- Weiterbildung von Arbeitslosen.- Personalentwicklung und Arbeitnehmer.- Innovative Personalpolitik – der Beitrag der betrieblichen Weiterbildung.- Weiterbildung von Führungskräften.- Lehren und Lernen in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung.- Didaktik der Erwachsenenbildung – Weiterbildung als offenes Projekt.- Programmplanung und -organisation.- Angebotsplanung und -gestaltung.- Mediengestützte Lehr-, Lern- und Trainingsansätze für die Weiterbildung.- Evaluation und Evaluationsforschung.- Wissensmanagement und Weiterbildung.


Geschichte der Erwachsenenbildung (S. 25)

1 Sichtung und Gewichtung

Wer immer eine Geschichte der Erwachsenenbildung darzustellen unternimmt, steht vor der Frage ihrer Abgrenzung. Indes wird die Vergangenheit je nach Sichtweise immer unterschiedlich gewichtet werden. Dass bewusst oder unbewusst Selektives dabei heraus kommt, lässt sich nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, die gewählte Perspektive, von der das vermittelte Geschichtsbild bestimmt ist, deutlich zu benennen.

Wenn Einschränkungen unumgänglich sind, dann wird sich dies auch auf die Frage der zeitlichen Abgrenzung beziehen, also darauf, wie weit in die Vergangenheit zurück gegangen wird. Im Falle eines einleitenden Überblicks, wie er hier für ein Handbuch zu geben ist, liegt es nahe, sich an die Aufmerksamkeitsschwerpunkte der Sekundärliteratur zu halten.

Diese aber fragt, wenn nicht besondere Forschungsinteressen vorliegen, nach den Kontinuitätslinien und nach den Widersprüchen zur gegenwärtigen Situation. Darin ist es begründet, dass die Auseinandersetzung der Erwachsenenbildung mit ihrer Geschichte gemeinhin bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Zwar bleibt damit Bedeutendes aus der Bildungsgeschichte ausgespart, aber mit dem Aufkommen einer bürger lichen Kultur war eine sozialgeschichtliche Konstellation gegeben, mit der ein in die Breite wirkendes Anregungspotential für die Bildung Erwachsener entstand.

Für sie sind die dreifach gerichteten und miteinander verflochtenen Intentionen der Aufklärung – qualifizierte Arbeitsbewältigung, kulturelle Selbstfindung, gesellschaftliche Mitgestaltung – bis auf den heutigen Tag maßgebend geblieben. Daran haben veränderte Lebens be din gun gen und kontroverse Diskussionen über Aufgabenverständnisse nichts geändert. Sich auch hier an den üblich gewordenen Anfangszeitpunkt zu halten, gebietet allein schon der für diesen Aufriss zur Verfügung stehende Raum. So zu verfahren erscheint aber auch im Hinblick auf die Funktion des Beitrags angebracht.

Er soll ja für die folgenden Darstellungen zur aktuellen Lage eine historische Folie bieten. Es kann also nicht um das Herausstellen des Eigenwerts einzelner geschichtlicher Erscheinungen gehen, sondern um ihren Beitrag für das Verständnis des Gewordenseins. Damit ist immer die Gefahr verbunden, Geschichte für aktuelle Zwecke zu instrumentalisieren.

Falle der Erwachsenen bildung war die Neigung stark verbreitet, die jeweils jüngste Vergangenheit mit zurechtgerückten Gegenbildern zu verstellen. Generell allerdings lässt sich sagen, dass zu keiner Zeit der Stellenwert von Erwachsenenbildung, der bei gesellschaftlichen Analysen und in programmatischen Äußerungen hervorgehoben wird, in der politischen Realität anerkannt worden ist.

Wovon berichtet werden kann, verstand sich nie von selbst, obwohl von denen, die sich für die veranstaltete Bildung Erwachsener engagierten, diese immer als Antwort auf eine gesellschaftliche Lage, als Herausforderung in einem histori schen Prozess verstanden worden ist. Mit diesem Selbstverständnis ist zugleich eine Orientierungskategorie für die Darstel lung geschichtlicher Zusammenhänge der Bemühungen um Erwachsenenbildung genannt.

Das Denkmuster von Frage und Antwort erscheint so als problemangemessener Zugang für das Aufarbeiten ihrer Vergangenheit. Dabei trägt die Quellenlage dazu bei, das orga nisierte gegenüber dem mitgängigen Lernen zu betonen. Ein gewisser Ausgleich soll dafür im Folgenden mit dem Berücksichtigen des Lesens als Lern- und Bildungsprozess geboten werden. Indes steht auch dieser Akzent im Kontext dessen, was durch Forschung bislang geleistet ist.

Im Übrigen wird die gemeinsame Grundlage und die Ausdifferenzierung der drei vorab genannten Bildungsmotive bei der folgenden historischen Skizze zu berück sich tigen sein. Dabei lässt der Blick auf die genannte Zeit eine Wellenbewegung des Auf schwingens und Abklingens erkennen. So endeten die Impulse der Aufklärung teils in den Wirren der Französischen Revolution, teils in der Epoche der Restauration. Neue Höhe punkte sind in der Zeit des Vormärz und zur Jahrhundertwende vor dem 1. Weltkrieg zu beobachten. Nach diesem, in der Weimarer Republik, zeigte sich wieder, wie sehr Erwachsenenbildung an Demokratisierungstendenzen gebunden ist.


Dr. Rudolf Tippelt ist Professor für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung am Institut für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Dr. Aiga von Hippel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.


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