Traupe / Hamm | Pädiatrische Dermatologie | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 769 Seiten, eBook

Traupe / Hamm Pädiatrische Dermatologie


2. Auflage 2006
ISBN: 978-3-540-31259-8
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 769 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-540-31259-8
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"Kinder sind keine kleinen Erwachsenen"!Bei Kindern werden Hautkrankheiten beobachtet, die bei Erwachsenen nur in Ausnahmefällen vorkommen. Auch die klinischen Erscheinungsformen von Hautkrankheiten können bei Kindern völlig anders als bei Erwachsenen aussehen. Für den Pädiater stehen vielfach Hautsymptome bei Allgemeinerkrankungen im Vordergrund – der Dermatologe verfügt häufig nur über ein begrenztes Erfahrungsspektrum mit Kindern. Fundierte pädiatrische und dermatologische Kenntnisse, interdisziplinäres Denken und die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen sind wichtig, um Hauterkrankungen bei Kindern richtig diagnostizieren und optimal behandeln zu können. Traupe/Hamms "Pädiatrische Dermatologie" schließt die Lücke:- Vertiefen Sie mit neustem Wissen Ihr Verständnis für Hautkrankheiten im Kindesalter und- holen Sie sich Rat bezüglich der vielen praktischen Probleme in Diagnose und Therapie.
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Zielgruppe


Professional/practitioner

Weitere Infos & Material


Embryologie der Haut.- Hauterkrankungen des Neugeborenen und angeborene Fehlbildungen.- Epidermolysis bullosa.- Ichthyosen, Erythrokeratodermien und verwandte Verhornungsstörungen.- Palmoplantarkeratosen.- Neurokutane Syndrome.- Syndrome und weitere Genodermatosen.- Nichtmelanozytäre Nävi und nävoide Dermatosen.- Melanozytäre Nävi und maligne Melanome.- Nichtmelanozytäre Hauttumoren und Tumorsyndrome.- Vaskuläre Anomalien.- Histiozytäre Erkrankungen im Kindesalter.- Kutane Lymphome.- Mastozytosen.- Bakterielle Infektionen.- Lyme-Borreliose und andere Spirochätosen.- Mykosen.- Viruskrankheiten.- HIV-Infektion.- Epizoonosen und Insektenstichreaktionen.- Exantheme.- Atopisches Ekzem.- Nichtatopische Ekzeme.- Psoriasis.- Papulöse und erythrosquamöse Dermatosen.- Nichtinfektiöse granulomatöse Erkrankungen.- Urtikaria, Allergien und Intoleranzreaktionen.- Erythematöse Dermatosen.- Vaskulitiden, Vaskulopathien, Pannikulitiden.- Autoimmundermatosen.- Sklerodermie und Bindegewebskrankheiten.- Erworbene bullöse Dermatosen.- Metabolische und endokrine Erkrankungen.- Lichtdermatosen und Lichtschutz.- Pigmentstörungen.- Erkrankungen der Talgdrüsen und Schweißdrüsen.- Erkrankungen der Mundschleimhaut.- Haarkrankheiten.- Nagelkrankheiten.- Kindesmisshandlung.- Besonderheiten der topischen und systemischen Therapie im Kindesalter.- Operative Therapie im Kindesalter.- Laser-Therapie im Kindesalter.


17 Mykosen (S. 267-268)

17.1 Einleitung

Es waren insbesondere Kinder, die bis weit nach dem 2. Weltkrieg an schwer therapierbaren Mykosen oft jahrelang litten. Erwähnt sei der Favus durch Trichophyton schoenleinii, den 1837 erstentdeckten Krankheitserreger überhaupt, oder die »Waisenhauskrankheit« durch Microsporum audouinii. Die damit verbundenen Entwicklungsstörungen vieler Betroffener machten Pilzerkrankungen zu einem gesellschaftlichen und sozialen Problem. Dank der Aufdeckung epidemiologischer Zusammenhänge und Fortschritte in der Therapie – man erinnere an die segensreiche Wirkung von Griseofulvin, dem ersten systemischen Antimykotikum (Rieth 1990) –, waren diese Erkrankungen in Mitteleuropa beinahe eradiziert (Rieth 1976).

Das heutige Spektrum der Pilzerkrankungen im Kindesalter umfasst wieder die gesamte Bandbreite der Mykosen: Dermatophytosen, Candidosen der Haut und Schleimhäute sowie lebensbedrohliche Erkrankungen durch Candida-, Aspergillus- oder Cryptococcusarten (Tietz et al. 1996). Gewandelt hat sich infolge veränderter Lebensbedingungen, wie Massentourismus in südliche Länder, Haltung von Kuscheltieren oder Betreiben kontaktintensiver Sportarten, allerdings das Spektrum der Erreger (Tietz et al. 1995) und damit auch das Wesen bestimmter Mykosen und deren Therapie (Tietz et al. 1997).

Charakteristisch für die gegenwärtige Situation ist die Renaissance zoophiler Dermatophyten (Trichophyton verrucosum, Trichophyton mentagrophytes var. granulosum, Microsporum canis, Kunzelmann u. Tietz 1997, Lunder 1992) und die Wiederkehr von Trichophyton tonsurans, Microsporum audouinii sowie Trichophyton violaceum und Trichophyton soudanense als Erreger anthropophiler Dermatophytosen in das mitteleuropäische Erregerspektrum (Bölle et al. 1994, Korstanje u. Staats 1994, Mills u. Philpot 1994, Rubben u. Krause 1996). Die Klassifikation und taxonomische Bezeichnung der Dermatophyten erfolgt im vorliegenden Buchkapitel nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (Meinhof 1992), nachdem sich die gegenwärtige genetische Spezieseinteilung bislang als wenig plausibel erwiesen hat. Eine Herausforderung an Diagnostik und Therapie stellen auch die Candida-Infektionen dar, die nicht nur durch Candida albicans hervorgerufen werden (Kuijpers u. Tan 1996, Kunzelmann et al. 1996).

Neben modernen systemischen Präparaten (Kaufmann 1996, Montero-Gei u. Perera 1992) beeinflusst neues Wissen über unterschiedliche Empfindlichkeitsmuster einzelner Pilzarten wesentlich die Wahl der Therapie (Rippon u. Fromting 1993). Dies wiederum erfordert eine mykologische Diagnostik auf Speziesniveau. Entsprechend der Zielstellung des Buches werden vorrangig Mykosen durch in Mitteleuropa relevante Pilze abgehandelt. Der Vollständigkeit halber sind 2 kurze Abschnitte den außereuropäischen System- und Verletzungsmykosen gewidmet. Erkranken Kinder nur selten an Pilzinfektionen, die für das Erwachsenenalter typisch sind, wird darauf hingewiesen. Die Besprechung erfolgt auf der Grundlage der Erregereinteilung in Dermatophyten und Hefen. Schimmelpilze werden nur randständig erwähnt, da diese mit Ausnahme systemischer Mykosen im Kindesalter kaum Bedeutung haben.

17.2 Dermatophytosen

Dermatophyten sind Erreger, die ihr Wachstumsoptimum unterhalb von 37°C haben und nur die Haut bzw. deren Anhangsorgane befallen. Säuglinge und Kinder erkranken typischerweise am behaarten Kopf, im Gesicht und an den Extremitäten. Manifestationen am Stamm, an den Füßen oder gar den Nägeln sind selten. Aus klinischen, therapeutischen und antiepidemischen Gründen ist zwischen zoophilen und anthropophilen Erregern zu unterscheiden (.Tabelle 17.1). Zoophile Dermatophyten sind in der Regel obligat pathogen und verlangen eine längerfristige Therapie. Wegen ihrer hohen Kontagiosität waren sie in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR über Jahrzehnte meldepflichtig. Dies sollte neben einer effektiven Therapie zu gezielten antiepidemischen Maßnahmen verpflichten. Voraussetzung ist auch hier die exakte Kenntnis der Erregerart.


Prof. Dr. med. Henning Hamm, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten des Universitätsklinikums WürzburgProf. Dr. med. Heiko Traupe, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten der Universität Münster



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