Tschaikowskij | Pique Dame | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

Tschaikowskij Pique Dame

Die Opern der Welt
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8496-0174-4
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Opern der Welt

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

ISBN: 978-3-8496-0174-4
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dies ist das Libretto zur Oper Pique Dame. Genießen Sie zum Klang Ihrer Lieblingsoper die Original-Texte auf Ihrem Bildschirm. Einzelne Akte und, falls mehrsprachig, Sprachen lassen sich über das Inhaltsverzeichnis auswählen.

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Erster Akt.


Erstes Bild.

Der »Sommergarten«, eine öffentliche Promenade.

Alleen von Bäumen, blumige Wiesen, Spielplätze, waldiger Hintergrund. Leuchtender Frühlingstag. Wärterinnen, Gouvernanten und Ammen gehen auf und ab oder sitzen auf den Bänken. Kleine Mädchen spielen »Katze und Maus«; andere Kinder schlagen Ball, werfen Reifen, springen über die Schnur, usw. usw.

1. Scene.

Chor.

KLEINE MÄDCHEN die »Katze und Maus« spielen.

Kommt die schlimme Katz gegangen,

Mäuslein, laß Dich ja nicht fangen!

Flink, Mäuslein, flink!

Gelächter, Ausrufungen, Laufen.

ALTE WÄRTERINNEN.

Kinder, spielet nur!

Noch ist grün die Flur;

Hell wie Flötenklang

Feld und Wald entlang

Tönt der Vögel Sang.

Jauchzet, lacht und singt!

Laufet, hüpft und springt!

Schließt den Ringelreihn,

Tanzt im Sonnenschein!

Kommt die böse Zeit

Erst hereingeschneit,

Pfeift der Wind so kalt

Durch den kahlen Wald!

Noch ist grün die Flur,

Kinder, spielet nur!

GOUVERNANTEN.

Alle Tage

Gleiche Plage

Mit der Jugend hier!

Ohne Schelten

Geht es selten,

Ewig keifen wir!

Ob sie lachen oder weinen,

Ob man fleht, ob droht,

Immer hat man mit den Kleinen

Seine liebe Noth!

AMMEN.

Eiapopeia!

Schlaf, mein Kindlein, schlaf, in Ruh',

Schließe Deine Aeuglein zu!

Kindertrommeln und Trompeten hinter der Scene.

FRAUEN.

Heut' wird wieder exercirt

Und flott marschirt!

Ei, seht doch!

Zur Seite geht doch!

Eins, zwei, eins, zwei ...

KNABEN kommen anmarschirt.

Eins, zwei, eins, zwei ...

Rechten, Linken,

Speck und Schinken,

Aufgepaßt!

Schritt gefaßt!

EIN KNABE (HAUPTMANN) kommandirt. Rechts um! Eins, zwei, halt! Die Knaben bleiben stehen. Achtung! Schultert's Gewehr! Präsentirt's Gewehr! Gewehr ab! Die Commandos werden ausgeführt.

CHOR DER KNABEN.

Dir, theures Vaterland,

Geweiht ist unser Leben!

Dir nur mit Herz und Hand

Sind Alle wir ergeben.

Die tapfre Schaar ist da,

Hurrah!

Nichts hemmet unsern Muth,

Trompeter, gieb das Zeichen!

Vorwärts durch Rauch und Blut,

Die Feinde müssen weichen!

Die tapfre Schaar ist da,

Hurrah!

Bangt Euch, Ihr Schwachen, nicht,

Wohlauf, Ihr holden Frauen!

Stets thun wir unsre Pflicht,

Auf uns dürft Ihr vertrauen!

Die tapfre Schaar ist da,

Hurrah!

KNABE (HAUPTMANN).

Ich dank Euch, Kameraden!

ANDERER KNABE.

Zu Befehl, Herr Hauptmann!

KNABE (HAUPTMANN). Achtung! Gewehr auf! Schultert's Gewehr! Rechts um! Marsch!

Die Knaben marschiren in derselben Ordnung ab, in der sie gekommen sind.

FRAUEN.

Nicht geht das Vaterland verloren,

Wenn immer sich erneuert seine Kraft.

Sie sind zu Helden geboren

Unzweifelhaft!

Viele Kinder sind den abziehenden Soldaten gefolgt. Auch die Wärterinnen und Bonnen zerstreuen sich, um anderen Spaziergängern Platz zu machen.

2. Scene.

Czekalinski, Ssurin. Später Tomsky und Hermann. Spaziergänger, die auf- und abgehen.

CZEKALINSKY.

Was war denn gestern los beim Spiel?

SSURIN.

Verloren hab ich wie gewöhnlich,

Mein altes Pech!

CZEKALINSKY.

Da bliebt Ihr lange wohl beisammen?

SSURIN.

Ja, die ganze Nacht bis acht Uhr morgens.

Endlich einmal zwingt man doch das Glück!

CZEKALINSKY.

War Hermann da?

SSURIN.

Der pflegt doch nie zu fehlen, wo man Karten mischt!

Wie angenagelt schweigend sitzt der Narr und sieht

Dem Spiel der Andern zu.

CZEKALINSKY.

Noch immer?

SSURIN.

Nur in Gedanken spielt er mit.

CZEKALINSKY.

Er selbst rührt keine Karte an.

SSURIN scherzend.

Vielleicht berechnet er die Chancen

Und weiht uns in's Geheimniß ein.

CZEKALINSKY.

Man sagt, daß ihm das Beste mangle.

Macht die Geberde des Geldzählens.

SSURIN.

Ja, er ist arm. – Gehn wir, er kommt.

Wie kummervoll und düster ist sein Antlitz!

Sie gehen vorüber.

Hermann finster und in Gedanken, kommt mit dem Grafen Tomsky.

TOMSKY.

Noch immer schweigst Du? Sag, was ist Dir?

HERMANN ausweichend.

Ach, laß mich, es ist nichts!

TOMSKY.

Du leidest?

HERMANN.

Ich bin nicht krank ...

TOMSKY.

Du scheinst wie ausgewechselt – was

Ist Dir begegnet? ...

Du lebtest still sonst für Dich hin

Und warst kein Freund gesell'ger Possen,

Doch niemals düster war Dein Sinn,

Nie warst Du mürrisch und verschlossen.

Jetzt an den Spieltisch unverwandt

Bist jede Nacht Du festgebannt

Und hast Verlust nicht noch Gewinn!

HERMANN.

Ja, sonderbarer Weise

Ziehn an mich leise jene Kreise,

Ich kann dem Zwang nicht widersteh'n,

Als wär der Name

Einer reizenden Dame

Aus den Karten dort

Und mehr noch zu...



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