Vogel | Die drei !!!, 60, Liebes-Chaos! (drei Ausrufezeichen) | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Die drei !!!

Vogel Die drei !!!, 60, Liebes-Chaos! (drei Ausrufezeichen)


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-440-15108-2
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Die drei !!!

ISBN: 978-3-440-15108-2
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Kim, Franzi und Marie sind "Die drei !!!". Mutig und clever ermitteln die drei Freundinnen und sind jedem Fall gewachsen.

Franzi hat Schmetterlinge im Bauch, doch ihr Schwarm flirtet mit einer anderen! Zum Glück gibt es einen neuen Fall für Die drei !!!. Franzis Lieblingslehrer wird von zwei Schülern erpresst! Was steckt dahinter und wird zwischen Franzi und ihrem Schwarm am Ende alles gut?

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Schmetterlinge im Bauch


»Gewonnen!« Prustend schlug Franzi am Beckenrand an und wischte sich das Wasser aus den Augen.

Blake tauchte eine halbe Sekunde später neben ihr auf. »Nicht schlecht.« Er strich sich die nassen, dunklen Haare aus dem Gesicht. »Hast du heimlich trainiert?«

Franzi lachte. »Kein bisschen. Kann es sein, dass deine Fitness etwas nachgelassen hat?«

Blake verzog das Gesicht. »Hör bloß auf, das ist gerade mein wunder Punkt. In letzter Zeit hatte ich so viel für die Schule zu tun, dass ich mein Karatetraining mehrmals ausfallen lassen musste. Zum Basketballspielen und Rudern bin ich auch zu selten gekommen. Das muss sich unbedingt wieder ändern!« Er zog sich mit einer kraftvollen Bewegung aus dem Wasser und setzte sich an den Beckenrand.

Franzi schüttelte grinsend den Kopf. Blake übertrieb maßlos. Weder an seinem muskulösen Oberkörper noch an den durchtrainierten Armen konnte sie ein einziges Gramm Fett erkennen. Blake wirkte so sportlich wie eh und je. »Keine Sorge, noch brauchst du keine Diät«, stellte sie spöttisch fest. »Außerdem fangen in einem Monat die Sommerferien an, dann hast du wieder jede Menge Zeit für Sport.«

»Zum Glück!« Blake löste den schmalen Gurt, der seine Oberschenkel zusammenhielt. Er zog den am Beckenrand bereitstehenden Rollstuhl heran und schwang sich hinein. »Wie wär’s mit einem Eis? Als Verlierer unseres kleinen Wettschwimmens gebe ich einen aus.«

»Prima!« Franzi stieg ebenfalls aus dem Wasser, griff nach ihrem Handtuch und knotete es sich um die Hüften.

Während Franzi neben Blake in Richtung Kiosk schlenderte, drückte sie das Wasser aus ihren roten Zöpfen und genoss die Sommerstimmung. Das Waldschwimmbad war an diesem Julisonntag gut besucht. An der Rutsche hatte sich eine lange Schlange gebildet, im Kinderbecken planschten die Kleinen fröhlich jauchzend unter den wachsamen Blicken ihrer Eltern und die Liegewiese war mit bunten Handtüchern übersät. Der typische Freibadgeruch nach einer Mischung aus Chlor, Sonnencreme und Pommes frites lag in der Luft und die Steinplatten unter Franzis nackten Füßen fühlten sich angenehm warm an. Kein Wunder, schließlich strahlte schon den ganzen Tag die Sonne von einem wolkenlosen Himmel und das Thermometer hatte in den Mittagsstunden die 30-Grad-Marke geknackt.

»Ist der Sommer nicht herrlich?« Blake, der mit schwungvollen Armbewegungen den Rollstuhl vorantrieb, schien wie so oft Franzis Gedanken erraten zu haben. Manchmal hatte sie das Gefühl, er könne in ihr lesen wie in einem offenen Buch. Was wahrscheinlich daran lag, dass sie in den letzten Monaten viel Zeit miteinander verbracht hatten. Franzi hatte Blake auf Anhieb sympathisch gefunden, als sie sich in einem der letzten Sommer hier im Waldschwimmbad kennengelernt hatten. Er hatte einen super Humor, war total sportlich und immer zur Stelle, wenn jemand Hilfe brauchte. In seiner Gegenwart fühlte man sich einfach sofort wohl.

»Ich liebe den Sommer«, bestätigte Franzi. »Er ist meine absolute Lieblingsjahreszeit.«

Auch am Kiosk hatte sich eine lange Schlange gebildet. Franzi und Blake stellten sich hinten an. Ein paar Leute warfen verstohlene Blicke auf Blakes Sportrollstuhl mit den knallroten Vorderrädern. Blake ignorierte sie und schob sich lässig eine große Sonnenbrille auf die Nase. Franzi fiel es schwerer, gelassen zu bleiben. Es machte sie ganz kribbelig, wenn Blake so angestarrt wurde. Manche Menschen benahmen sich, als hätten sie noch nie jemanden im Rollstuhl gesehen.

Blake hatte sich bei einem Reitunfall vor einigen Jahren die Wirbelsäule verletzt und war seitdem querschnittsgelähmt. Doch er ließ sich nicht unterkriegen, sondern hatte beschlossen, das Beste daraus zu machen. Meistens gelang ihm das auch ganz gut, wofür Franzi ihn vorbehaltlos bewunderte.

»Übrigens wollte ich dich noch etwas fragen«, begann Blake, während sie in der Schlange langsam vorrückten.

»Was denn?«

»Ich will mich für einen Chairskating-Workshop anmelden, der demnächst im Schillerpark stattfindet«, erzählte Blake. »Hast du Lust mitzukommen?«

Blake interessierte sich schon länger für Chairskating, eine noch relativ neue Actionsportart für Rollstuhlfahrer, bei der statt eines Skateboards der Rollstuhl benutzt wird. Vor einer Weile hatte er mit Franzi ein paar Skate-Nummern mit Rollstuhl und Inlinern eingeübt und bei einem Aktionstag aufgeführt, um Geld für den Zoo zu sammeln.

»Klingt spannend«, sagte Franzi. »Ich bin dabei.«

»Klasse!« Blake schien sich ehrlich zu freuen und Franzis Herz klopfte ein wenig schneller.

»Wer leitet den Workshop?«, fragte sie möglichst sachlich.

»Ein bekannter Chairskater aus Berlin, der dafür extra in die Stadt kommt. Der Typ ist wirklich wahnsinnig gut.« Blakes Stimme bekam einen schwärmerischen Unterton. »Das ist eine einmalige Chance, Tipps von einem Profi zu bekommen. Ich hab im Internet ein paar Videos von ihm gesehen. Es ist unglaublich, was man mit einem Rollstuhl alles machen kann. Als wären die Gesetze der Schwerkraft nicht mehr gültig.« Er drehte sich blitzschnell einmal um die eigene Achse, was ihm weitere Blicke der Umstehenden eintrug.

»Ist ja auch die perfekte Ergänzung zu deinen vielen anderen Sportarten«, stellte Franzi fest. Blake war mindestens genauso sportbegeistert wie sie selbst. Franzi ritt nicht nur regelmäßig auf ihrem Pony Tinka, sie ging auch joggen, schwimmen und düste auf ihren Inlinern durch die Gegend. Den Skatepark im Schillerpark, wo der Workshop stattfinden sollte, kannte sie darum wie ihre Westentasche.

»Ich bin jedenfalls schon wahnsinnig gespannt.« Blake zog sein Portemonnaie hervor. Gleich waren sie an der Reihe. »Dann melde ich dich mit an, okay?«

»Okay.« Franzi trat in den Schatten des Kiosks. Hier war es etwas kühler als in der sengenden Nachmittagssonne. Sie hatte empfindliche Haut und bekam schnell Sonnenbrand, wenn sie nicht aufpasste.

»Was darf’s denn sein?«, fragte die Kiosk-Besitzerin, eine freundliche Frau, die sich weder vom Besucheransturm an diesem Sommersonntag noch von quengelnden Kindern oder ungeduldigen Erwachsenen aus der Ruhe bringen ließ.

Franzi überflog die Eiskarte. »Drei Kugeln Bananeneis in der Waffel, bitte. Mit Schokostreuseln!«

Blake entschied sich für je eine Kugel Erdbeer-, Zitronen- und Tiramisu-Eis mit Sahne und reichte der Verkäuferin einen Geldschein.

Kurze Zeit später saßen sie an einem der einfachen Holztische neben dem Kiosk im Schatten eines rot-weiß gestreiften Sonnenschirms. Franzi leckte hingebungsvoll die Schokostreusel von ihrem Bananeneis. »Schoko und Banane, das ist die perfekte Kombination«, nuschelte sie. »Vielen Dank übrigens für die Einladung.«

»Gern geschehen!«

Eine Weile herrschte zufriedenes Schweigen. Franzi schloss die Augen. Sie spürte den süßen Geschmack auf der Zunge, das leicht müde Gefühl in Armen und Beinen, das sich immer nach dem Schwimmen einstellte, und die sommerliche Wärme, die sie von Kopf bis Fuß einhüllte wie eine kuschelige Decke. »Am liebsten würde ich die Zeit anhalten«, murmelte sie träge. »Dieser Moment ist einfach perfekt.«

»Das finde ich auch«, bestätigte Blake.

Franzi öffnete die Augen und begegnete seinem Blick. Er war so intensiv, dass sie augenblicklich knallrot wurde.

»Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie gern ich mit dir zusammen bin?«, fragte Blake ungewöhnlich ernst.

Franzi schluckte. Ihr Herz klopfte heftig, während sie leicht den Kopf schüttelte.

»Mit dir fühle ich mich einfach total wohl.« Blake räusperte sich. »Ich … du … du und ich …« Ehe er den Satz beenden konnte, rutschte eine Portion Sahne von seiner Eiswaffel und klatschte auf seine dunkelblaue Badehose. »Mist!«

»Warte …« Franzi griff nach dem Serviettenständer, der auf dem Holztisch stand, um eine Papierserviette herauszuziehen. Blake hatte dieselbe Idee und ihre Finger berührten sich. Franzi zog die Hand so schnell zurück, als hätte sie sich verbrannt. Ein Schwarm Schmetterlinge flatterte in ihrem Bauch und ihr ganzer Körper wurde von einem angenehmen Kribbeln erfasst.

»Sorry«, murmelte Blake. Er griff nach einer Serviette und wischte sich die Sahne von der Badehose.

Franzi hätte gerne einen lockeren Spruch gemacht, aber ihr Kopf war wie leer gefegt. Erst jetzt merkte sie, dass das Bananeneis zu schmelzen begonnen hatte und auf die Tischplatte tropfte. Schnell leckte sie über die Eiskugeln. Der süße Geschmack beruhigte sie ein wenig und sie konnte wieder einen klaren Gedanken fassen.

»Was wolltest du eigentlich gerade sagen?« Sie warf Blake einen verstohlenen Blick zu.

Blake zögerte. »Ich … also … ich wollte …« Er knüllte die Papierserviette zusammen und beförderte sie mit einem gezielten Wurf in den nächsten Mülleimer. »Ach, nichts.« Er kratzte sich verlegen im Nacken.

Franzi zuckte mit den Schultern. »Wie du meinst.« Sie versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Was hatte Blake ihr erzählen wollen? Würde sie es je erfahren? Und wenn ja, würde es ihr gefallen?

Am nächsten Morgen trat Franzi kräftig in die Pedale. Der Fahrtwind pfiff ihr um die Ohren. Eigentlich hatte sie noch genug Zeit bis zur ersten Stunde, aber die Bewegung tat gut und mit etwas Glück würde sie die körperliche...



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