E-Book, Deutsch, 160 Seiten
Reihe: Die drei !!!
Vogel Die drei !!!, 88, Die Krimi-Verschwörung (drei Ausrufezeichen)
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-440-16235-4
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 160 Seiten
Reihe: Die drei !!!
ISBN: 978-3-440-16235-4
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kim, Franzi und Marie sind "Die drei !!!". Mutig und clever ermitteln die drei Detektivinnen und sind jedem Fall gewachsen.
Die Lieblings-Krimibuchhandlung der drei !!! wird bedroht und bestohlen. Was hat das alles zu bedeuten? Ein neuer Fall für die drei Freundinnen!
Weitere Infos & Material
Frühstück im Hauptquartier
»Was ist hier los?« Verwirrt betrachtete Heide Köster die Absperrung. Die Passanten tauschten bereits wilde Spekulationen aus. »Vielleicht hat es einen Unfall gegeben«, vermutete eine Frau mit einer schweren Einkaufstasche. »Oder es wurde jemand umgebracht!« Ein älterer Herr legte das Gesicht in sorgenvolle Falten. »Heutzutage ist man ja nirgendwo mehr sicher.« »Wo ist denn die Polizei?« Eine junge Joggerin in schwarzer Laufhose und Funktionsjacke sah sich suchend um. »Wieso bewacht niemand den Tatort?« Kim runzelte die Stirn. Das war eine berechtigte Frage. Irgendetwas stimmte hier nicht. »Als wir vorhin gekommen sind, war der Bürgersteig noch nicht abgesperrt«, stellte David fest. Kim nickte. »Und wir hätten es sicher gemerkt, wenn es direkt vor dem Laden einen Polizeieinsatz gegeben hätte.« Sie zückte ihr Handy. »Trotzdem sollten wir auf Nummer sicher gehen.« »Wen rufst du an?«, fragte David. »Kommissar Peters.« Kim scrollte durch ihr Telefonverzeichnis. »Du kennst einen Kommissar?«, fragte Heide Köster verblüfft. »Peters ist ein alter Freund von Marie, Franzi und mir«, erklärte Kim. »Wir haben schon oft mit ihm zusammengearbeitet.« Dass der Kommissar den Detektivinnen hin und wieder eine Standpauke hielt, wenn sie mal wieder auf eigene Faust ermittelt hatten, behielt sie lieber für sich. Seine Ermahnungen waren wirklich vollkommen überflüssig. Schließlich waren sie inzwischen Profis und schnappten die Täter oft schneller, als die Polizei erlaubte. Kim tippte auf die richtige Nummer und nahm das Handy ans Ohr. Es tutete zweimal, bevor jemand abnahm. »Kriminalpolizei, Aslan«, meldete sich eine weibliche Stimme. »Hallo, Kommissarin Aslan«, sagte Kim. »Hier spricht Kim Jülich.« »Hallo, Kim!«, begrüßte sie Peters’ Kollegin. »Der Kommissar hat gerade einen Einsatz. Kann ich dir weiterhelfen?« »Bestimmt.« Kim schilderte in knappen Worten die Situation. »Ein Polizeieinsatz vor der Krimibuchhandlung?« Elif Aslan überlegte. »Davon weiß ich nichts. Moment, ich frag schnell nach.« »Danke.« Während Kim wartete, blieben immer mehr Leute vor dem Flatterband stehen. Einige zückten ihre Handys und machten Fotos. Ein Mann trat auf Heide Köster zu und verwickelte sie in ein Gespräch. »Kim?« Elif Aslan war wieder am Apparat. »Es gab heute keinen Polizeieinsatz in der Straße. Uns ist weder ein Unfall noch eine Straftat gemeldet worden.« »Merkwürdig.« Kim runzelte die Stirn. »Was soll dann die Absperrung?« »Vielleicht hat sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt«, vermutete die Kommissarin. »Soll ich die Kollegen vorbeischicken?« »Nicht nötig. Es ist ja nichts passiert. Aber trotzdem danke.« »Keine Ursache, dafür sind wir doch da.« Kim verabschiedete sich von der Kommissarin und ließ das Handy sinken. »Und?«, fragte David. »Nichts. Kein Polizeieinsatz, kein Unfall, keine Leiche.« Kim zog die Augenbrauen zusammen. »Wirklich seltsam.« Heide Köster trat zu ihnen. Kopfschüttelnd sah sie dem Mann nach, mit dem sie gerade gesprochen hatte. »Stellt euch vor, das war ein Journalist, der wissen wollte, was hier passiert ist. Leider konnte ich ihm das auch nicht sagen.« »Wie hat denn die Presse so schnell Wind von der Sache bekommen?«, wunderte sich David. Kim erzählte der Buchhändlerin, was sie von Kommissarin Aslan erfahren hatte. »Immerhin ist nichts Schlimmes passiert«, stellte Heide Köster erleichtert fest. »Trotzdem ist die Sache natürlich sonderbar.« Sie sah auf die Uhr. »So spät schon! Ich muss die Buchhandlung öffnen. Aber das da«, sie nickte zur Absperrung hinüber, »kann nicht so bleiben!« »Wir kümmern uns darum«, versicherte Kim. »Gehen Sie ruhig in den Laden.« Tatsächlich warteten inzwischen zwei Frauen vor der Tür. Frau Köster ließ die Kundinnen in die Buchhandlung, und David folgte ihr, um einen Besen zu holen. Währenddessen zerstreute sich die Menschenmenge und Kim blieb allein auf dem Bürgersteig zurück. Bevor sie das Flatterband entfernte, machte sie schnell ein paar Bilder aus verschiedenen Perspektiven. Beweisfotos waren immer gut. Noch konnte sie sich keinen Reim auf die Sache machen, aber eins war klar: Hier ging etwas Seltsames vor sich! David trat aus dem Laden. Während er die Kreide vom Bürgersteig fegte, schrieb Kim rasch eine Nachricht an Franzi und Marie: Dringende Clubsitzung! Morgen, 11 Uhr, Hauptquartier. Neuer Fall für die drei !!!. Stichwort: Mörderische Seiten. »Ich hoffe, ihr habt noch nicht gefrühstückt.« Franzi stellte einen Korb voller knuspriger Brötchen auf den Tisch. »Die hat meine Mutter gerade aus dem Ofen geholt.« Frau Winkler betrieb einen kleinen Backservice und ein Event-Café im ehemaligen Gewächshaus des Bauernhofs, in dem Franzi mit ihrer Familie wohnte. Deshalb gab es bei Winklers immer frisches Gebäck. Von verschiedenen Torten über Kuchen, Muffins, Brownies und Plätzchen hatte Franzis Mutter alles im Angebot, was lecker schmeckte. Genießerisch sog Kim den Brötchenduft ein. »Eigentlich hab ich schon gegessen, aber ein zweites Frühstück kann nicht schaden.« »Stimmt genau.« Marie nickte. Das Hauptquartier des Detektivclubs befand sich im alten Pferdeschuppen der Winklers. Die drei !!! hatten den Raum in mühsamer Kleinarbeit entrümpelt, geputzt und für ihre Zwecke eingerichtet. Es gab einen Tisch mit drei Stühlen, einen Bollerofen, der im Winter behagliche Wärme verbreitete, einen Rollcontainer mit abschließbarer Schublade für die Detektivausrüstung und eine alte Pferdekutsche, in die sie sich bei besonders geheimen Besprechungen zurückziehen konnten. »Bedient euch.« Franzi reichte den Brotkorb herum und schenkte sich und ihren Freundinnen Orangensaft ein. Sie hatte den Tisch liebevoll mit buntem Geschirr, Marmelade, Honig, Schokocreme und einer kleinen Vase mit den ersten Winterlingen gedeckt. Die gelben Blüten leuchteten fröhlich im trüben Vormittagslicht. »Jetzt bin ich aber wirklich gespannt.« Marie nahm sich ein Brötchen und gab den Korb an Kim weiter. »Wie hast du es geschafft, einen neuen Fall an Land zu ziehen?« »Und was bedeutet ›Stichwort: Mörderische Seiten‹?«, fragte Franzi. »Haben wir es diesmal etwa mit einem Kapitalverbrechen zu tun?« Grinsend schüttelte Kim den Kopf. »Nein, zum Glück nicht. Mörderische Seiten heißt die Krimibuchhandlung, in der ich Stammkundin bin.« »Die ist doch im selben Gebäude wie Giovannis Friseursalon, oder?« Marie schnitt ihr Brötchen auf und griff nach der Butter. Kim nickte. »David und ich waren gestern dort, um mit der Buchhändlerin wegen unserer Lesung zu sprechen. Da hab ich zufällig mitbekommen, dass immer wieder Bücher verschwinden. Aber das ist noch nicht alles …« Rasch berichtete sie von den Diebstählen und dem seltsamen Zwischenfall vor dem Laden. »Jemand hat die Umrisse einer Leiche auf den Boden gemalt?« Franzi beugte sich interessiert vor. »Und einen Teil des Bürgersteigs abgesperrt.« Kim zog ihr Handy hervor. »Es sah aus wie ein echter Tatort. Hier, ich hab ein paar Fotos gemacht.« Franzi und Marie betrachteten die Bilder. »Kapier ich nicht. Was soll das Ganze?« Marie gab Kim das Handy zurück. »Vielleicht wirklich nur ein geschmackloser Scherz«, vermutete Franzi. »Oder das Werk eines anonymen Aktionskünstlers.« »Wir sollten uns zunächst auf die Diebstähle konzentrieren.« Kim bestrich ihr Brötchen dick mit Himbeermarmelade und biss hinein. »Gibt es Kameras im Laden?«, fragte Franzi. Kim schüttelte den Kopf, während sie mit vollen Backen kaute. »Dann sollten wir die Buchhandlung überwachen«, sagte Marie. »Wenn wir Glück haben, schlägt der Ladendieb bald wieder zu.« »Gute Idee.« Franzi nahm einen Schluck Orangensaft. »Am besten, wir fangen gleich morgen an.« Damit waren alle einverstanden. »Wann ist eigentlich deine Lesung?«, erkundigte sich Marie. Kim spülte den Bissen mit einem Schluck Saft hinunter. »Heute in einer Woche. Am Valentinstag um halb sieben.« »Eine Valentinslesung, cool!«, freute sich Franzi. »Na ja, geht so.« Kim seufzte. »Wenn ich es nur schon hinter mir hätte …« »Lampenfieber?«, fragte Marie. »Und wie!« Kim zog eine Grimasse. »Du schaffst das schon.« Franzi lächelte ihr aufmunternd zu. »Eure letzte Lesung war doch ein voller Erfolg.« »Wie läuft euer Buch eigentlich?«, wollte Marie wissen. »Richtig gut«, antwortete Kim. »Der Verlag ist total zufrieden. Stellt euch vor: Die wollen sogar eine Fortsetzung!« »Nein!«, rief Franzi. »Das ist ja super!« Marie lächelte Kim zu. »Freust du dich?« »Klar.« Kim zögerte. »Aber …« »Aber was?« Kim biss sich auf die Lippe. Sie wusste nicht so richtig, wie sie erklären sollte, was in ihr vorging. »Natürlich ist es toll, dass der Roman so gut läuft. Aber ich weiß gar nicht, ob ich einen zweiten Teil schreiben will.« »Was sagt David dazu?«, fragte Marie. »Der ist total...