E-Book, Deutsch, 254 Seiten, eBook
Reihe: Lernweltforschung
von Felden / Felden / Schiener Transitionen - Übergänge vom Studium in den Beruf
2010
ISBN: 978-3-531-92598-1
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zur Verbindung von qualitativer und quantitativer Forschung
E-Book, Deutsch, 254 Seiten, eBook
Reihe: Lernweltforschung
ISBN: 978-3-531-92598-1
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Wie nehmen Absolventen und Absolventinnen der Studiengänge Erziehungswissenschaft und Medizin ihr Studium wahr, wie erleben sie den Übergang und wie deuten sie ihre berufliche Situation? Gibt es spezifische Haltungen, die durch die unterschiedlichen Fachkulturen, die unterschiedliche Studiengestaltung und die verschiedenen Arbeitsmarktsituationen bewirkt wird? In welchen Sequenzen gestaltet sich der Übergang? Auf diese (und weitere) Fragen gibt der vorliegende Band Antworten. Dabei werden qualitative und quantitative Ansätze verbunden.
Dr. Heide von Felden ist Professorin Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Dr. Jürgen Schiener ist akademischer Rat am Institut für Soziologie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Zum Übergang vom Studium in den Beruf aus qualitativer und quantitativer Perspektive;8
2.1;Konzepte der Übergangsforschung;8
2.2;Empirische Vorgehensweise und Datengrundlage;11
2.3;Zur Auswahl der Studienfächer Medizin und Erziehungswissenschaft;14
2.4;Gliederung und Einzelbeiträge im Überblick;15
2.5;Literatur;18
3;Teil I: Biographieforschung und Lebenslaufforschung – konzeptionelle Grundlagen;21
4;Übergangsforschung in qualitativer Perspektive: Theoretische und methodische Ansätze;22
4.1;1 Einleitung;22
4.2;2 Gesellschaftliche Zusammenhänge reflexiver Modernisierung;23
4.3;3 Grundannahmen qualitativer Forschung;25
4.4;4 Zur Konzeptualisierung von Übergängen in qualitativer Perspektive;28
4.4.1;4.1 Übergangsriten;29
4.4.2;4.2 Statuspassagen;30
4.4.3;4.3 Transitionen;34
4.5;5 Zum Übergang vom Studium in den Beruf;37
4.6;Literatur;39
5;Arbeitsmarkt und Berufseinstieg von Akademiker/innen: Theoretische und empirische Grundlagen;43
5.1;1 Einleitung;43
5.2;2 Arbeitsmarktforschung;44
5.2.1;2.1 Grundbegriffe und Indikatoren;44
5.2.2;2.2 Arbeitsmarkttheorien;47
5.3;3 Lebenslaufforschung;52
5.3.1;3.1 Forschungsansatz und Grundbegriffe;52
5.3.2;3.2 Institutionentheoretische Perspektive;54
5.4;4 Akademiker/innen auf dem Arbeitsmarkt;57
5.4.1;4.1 Arbeitskräfteangebot;58
5.4.2;4.2 Arbeitskräftenachfrage und Arbeitsmarktbilanz;60
5.4.3;4.3 Atypische und prekäre Beschäftigungsverhältnisse;61
5.4.4;4.4 Bildungserträge;62
5.5;5 Berufseinstieg von Akademiker/innen;64
5.5.1;Ergebnisse von Absolventenstudien;64
5.5.2;Ergebnisse der Lebenslaufforschung;66
5.6;6 Schluss;67
5.7;Literatur;68
6;Teil II: Der Übergang vom Studium in den Beruf: Sequenzmuster und Sinnkonstruktionen;77
7;Berufseinmündungsprozesse von Hochschulabsolvent/innen: Ereignis- und Sequenzmusteranalysen;78
7.1;1 Einleitung;78
7.2;2 Theoretische Grundlagen;79
7.3;3 Daten und Methoden;82
7.4;4 Ergebnisse;84
7.4.1;4.1 Sequenzmusteranalyse – Berufseinstieg und -verlauf;84
7.4.2;4.2 Einflüsse auf die Chance eines Stellenangebots;96
7.4.3;4.3 Einflüsse auf die Dauer der Stellensuche;99
7.5;5 Fazit;102
7.5.1;Abbildungsverzeichnis;103
7.5.2;Tabellenverzeichnis;103
7.6;Literatur;103
8;Studium, Übergang und Beruf: Unterschiedliche Gestaltungsformen von Pädagog/innen und Mediziner/innen;107
8.1;Forschungsdesign der Studie;108
8.1.1;Erhebungsverfahren;108
8.1.2;Auswertungsverfahren;108
8.2;Auswertung der einzelnen Kategorien;108
8.2.1;1. Studium;108
8.2.1.1;Studienmotivationen und Wahl des Studienfaches;110
8.2.1.2;Einstellung zum Studium;114
8.2.1.3;Organisation und Gestaltung des Studiums;115
8.2.1.4;Studium und begleitende Lebensumstände – social life;119
8.2.1.5;Praxisbezug des Studiums;121
8.2.1.6;Die Bedeutung der Lehrenden;126
8.2.1.7;Bewertung des Studiums;127
8.2.2;2. Übergang Studium – Beruf;131
8.2.2.1;Vorbereitung durch das Studium;131
8.2.2.2;Formale und informelle Unterstützungssysteme;135
8.2.2.3;Erleben des Überganges;137
8.2.3;3. Berufliche Situation;140
8.2.3.1;Aktuelle berufliche Situation;140
8.2.3.2;Fachliche oder persönliche Schwierigkeiten in der Phase des Berufseinstieges;144
8.2.3.3;Weitere biografische Übergänge im Berufsleben;145
8.2.3.4;Unterstützungssysteme;146
8.2.3.5;Berufliche Zufriedenheit;147
8.2.3.6;Zusammenhang Studienbewertung und berufliche Zufriedenheit;148
8.2.3.7;Blick in die Zukunft;148
8.3;Resümee;149
8.4;„Transition“ - Zusammenfassung der Ergebnisse;150
8.5;Aktuelle gesellschaftliche Einbettung der Ergebnisse;152
8.6;Literatur;155
9;Familie und Beruf: Geschlechtsspezifische und fachspezifische Unterschiede von Pädagog/innen und Mediziner/innen;158
9.1;1 Einleitung;158
9.2;2 Gender in der Forschung;159
9.2.1;2.1 Die Kategorie Gender als soziale Konstruktion;159
9.2.2;2.2 Gender als Untersuchungsgegenstand;162
9.3;3 Die Kategorie Gender in der Studie „Übergänge von Studium in den Beruf“;164
9.3.1;3.1 Die Untersuchungsgruppe;164
9.3.2;3.2 Der Blick aus der Gender-Perspektive auf die Studie „Übergänge vom Studium in den Beruf“;165
9.3.3;3.3 Work-Life-Balance und die Vereinbarkeitsproblematik der Geschlechter?;166
9.4;4 Ergebnisdarstellung;168
9.4.1;4.1 Vereinbarkeit von Familie und Beruf;168
9.4.2;4.2 Work-Life-Balance;175
9.5;5 Fazit;181
9.6;Literatur;182
10;Lernprozesse in Transitionen: Subjektive Konstruktionen in strukturellen Übergangsprozessen;185
10.1;1 Einleitung1;185
10.2;2 Das narrationsstrukturelle Verfahren unter besonderer Berücksichtigung erzähltheoretischer Ansätze;187
10.3;3 Lernen in Transitionen;191
10.3.1;3.1 Übergang in die Universität: Konfrontation mit einer fremden Kultur;192
10.3.2;3.2 Lernprozesse während des Studiums: mimetisch-emotionales Lernen;194
10.3.3;3.3 Übergang vom Studium in den Beruf: erfahrungsbezogen-praktisches Lernen;197
10.4;4 Abschluss;201
10.5;Literatur;203
11;Haltungen und Habitusformen von Absolvent/innen der Studiengänge Pädagogik und Medizin: Zum Zusammenhang von Fachkulturen und Selbst- und Welthaltungen;204
11.1;1 Methodisches Vorgehen;205
11.1.1;Exkurs: Der Habitusbegriff nach Bourdieu;207
11.2;2 Beschreibung der Haltungen;209
11.2.1;2.1 Medizin;209
11.2.1.1;2.1.1 Interviewpartner A3, der Humboldtianer;211
11.2.1.1.1;Fachbezug;212
11.2.1.1.2;Bewältigung;216
11.2.1.1.3;Veränderung;216
11.2.1.1.4;Prozessstruktur;217
11.2.1.2;2.1.2 Interviewpartnerin A1, die Pragmatikerin;217
11.2.1.2.1;Fachbezug;218
11.2.1.2.2;Bewältigung;219
11.2.1.2.3;Veränderungen;220
11.2.1.2.4;Prozessstruktur;220
11.2.2;2.2 Erziehungswissenschaft;221
11.2.2.1;2.2.1 Interviewpartnerin P6, die Reflektierte;223
11.2.2.1.1;Fachbezug;223
11.2.2.1.2;Bewältigung;226
11.2.2.1.3;Veränderung;226
11.2.2.1.4;Prozessstrukturen;227
11.2.2.2;2.2.2 Interviewpartner P4, der Enttäuschte;227
11.2.2.2.1;Fachbezug;228
11.2.2.2.2;Bewältigung;231
11.2.2.2.3;Veränderung;231
11.2.2.2.4;Prozessstruktur;232
11.3;3 Abstrahierende Gesamtinterpretation;233
11.4;Literatur;236
12;Teil III: Übergänge als Transitionen;237
13;Übergänge als Transitionen: Übergangsforschung als Triangulation von qualitativen und quantitativen Ergebnissen;238
13.1;1 Einleitung;238
13.2;2 Forschungsdesign;238
13.3;3 Triangulation;241
13.4;4 Ergebnisse;244
13.4.1;4.1 Triangulation von qualitativen und quantitativen Ergebnissen;244
13.4.1.1;Studium;244
13.4.1.2;Übergang;246
13.4.1.3;Beruf;248
13.4.2;4.2 Methodische Reflexionen des Triangulationsprozesses;249
13.5;5 Schluss;252
13.5.1;Abbildungsverzeichnis;252
13.6;Literatur;253
14;Autorinnen und Autoren;254
Zum Übergang vom Studium in den Beruf aus qualitativer und quantitativer Perspektive.- Zum Übergang vom Studium in den Beruf aus qualitativer und quantitativer Perspektive.- Biographieforschung und Lebenslaufforschung – konzeptionelle Grundlagen.- Übergangsforschung in qualitativer Perspektive: Theoretische und methodische Ansätze.- Arbeitsmarkt und Berufseinstieg von Akademiker/innen: Theoretische und empirische Grundlagend.- Der Übergang vom Studium in den Beruf: Sequenzmuster und Sinnkonstruktionen.- Berufseinmündungsprozesse von Hochschulabsolvent/innen: Ereignis- und Sequenzmusteranalysen.- Studium, Übergang und Beruf: Unterschiedliche Gestaltungsformen von Pädagog/innen und Mediziner/innen.- Familie und Beruf: Geschlechtsspezifische und fachspezifische Unterschiede von Pädagog/innen und Mediziner/innen.- Lernprozesse in Transitionen: Subjektive Konstruktionen in strukturellen Übergangsprozessen.- Haltungen und Habitusformen von Absolvent/innen der Studiengänge Pädagogik und Medizin: Zum Zusammenhang von Fachkulturen und Selbstund Welthaltungen.- Übergänge als Transitionen.- Übergänge als Transitionen: Übergangsforschung als Triangulation von qualitativen und quantitativen Ergebnissen.
Haltungen und Habitusformen von Absolvent/innen der Studiengänge Pädagogik und Medizin: Zum Zusammenhang von Fachkulturen und Selbstund Welthaltungen Haltungen und Habitusformen von Absolvent/innen (S. 204-205)
Heide von Felden
Ein wesentliches Ziel rekonstruktiver qualitativer Forschung besteht darin, die Bedeutungen, die die Interviewten bestimmten Situationen unterlegen, herauszuarbeiten und diese einer wissenschaftlichen Betrachtung zu unterziehen. Ziel der Forschung ist nicht, allein subjektive Meinungsäußerungen wiederzugeben und damit vermeintlich Antworten auf Forschungsfragen zu liefern. In unserem qualitativen Teilprojekt hat uns interessiert, wie die Absolvent/innen mit dem Übergang vom Studium in den Beruf umgegangen sind, wie sie ihr Studium beurteilen und wie sie ihre heutige berufliche Situation einschätzen.
Der erste Schritt zur Beantwortung dieser Fragen bestand darin, anhand von erarbeiteten Kriterien die Aussagen der Interviewten zusammenzustellen. Diesen Schritt haben wir mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring vorgenommen und die Ergebnisse im Beitrag „Studium, Übergang und Beruf: Unterschiedliche Gestaltungsformen von Pädagog/innen und Mediziner/innen“ von Kira Nierobisch dokumentiert. In diesem Zusammenhang bestand unser Vorgehen darin, die Interviews anhand von erarbeiteten Kategorien auszuwerten und die unterschiedlichen Aussagen den Kategorien zuzuordnen.
Im folgenden Beitrag möchten wir einen weiteren Auswertungsschritt darstellen. Es geht darum, die grundlegenden Selbst- und Welthaltungen der Interviewten aufzuzeigen, die einer Beurteilung des Studiums, des Übergangs und des aktuellen Berufsalltags zugrunde liegen. In der Analyse dieser Haltungen erfolgt eine Form der Abstraktion der Wahrnehmungen der Interviewten und damit eine Typisierung. Damit ist eine Möglichkeit für die Forschung eröffnet, die Bedeutungen zu erfassen, die hinter den Aussagen der Interviewten stehen.
Unsere Frage ist, ob sich in den Haltungen berufs- bzw. feldspezifische Habit s im Sinne Bourdieus finden lassen, die aufgrund der feldspezifischen Hochschulsozialisation im einerseits erziehungswissenschaftlich-pädagogischen und andererseits medizinischen Feld entwickelt wurden. Zunächst erläutere ich das methodische Vorgehen, beschreibe danach anhand der aufschließenden Fragestellungen die Haltungen, gehe dabei auf vier Fälle ausführlicher ein und komme abschließend zu einer abstrahierenden Gesamtinterpretation.
1 Methodisches Vorgehen
Um die Haltungen untersuchen zu können, ist es nötig, die Interviews jeweils in ihrer Fallspezifik zu untersuchen, da sich die Haltungen der jeweiligen Personen im Ausdruck ihres gesamten Interviews wiederfinden. Das Ziel der Verallgemeinerung benötigt also zunächst die Analyse jedes Interviews als Einzelfall, die den Gesamtausdruck, weitere Details und differenzierte Faktoren zur Beschreibungen der jeweiligen Haltungen bietet. Die Auswertung der einzelnen Interviews zur Beschreibung der Selbst- und Welthaltungen der Interviewten haben wir anhand der Analyse der Sprache sowie anhand von bestimmten aufschließenden Fragestellungen vorgenommen.