Ward / Dilmore Star Trek - Corps of Engineers 04: Interphase 1
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-86425-481-9
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 4, 100 Seiten
Reihe: Corps of Engineers
ISBN: 978-3-86425-481-9
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Christie Golden Christie Golden, geboren 1963 in Georgia, schreibt Mystery, Fantasy und Science Fiction Romane. Unter den Star Trek-Serien hat sie sich vorwiegend Voyager gewidmet. Besonderes Aufsehen erregten ihre Dark Matters-Trilogie sowie die Bestseller Homecoming und The Farther Shore. Neben zahllosen Star Trek-Adaptionen widmet sie sich aber auch den Videospielen World of Warcraft und Starcraft. Unter dem Pseudonym Jadrien Bell schrieb sie den Fantasy-Thriller A.D. 999. Aus ihrer fünfteiligen Vampir-Serie Final Dance sind bisher drei Bände erschienen. Mit dem Warcraft-Titel Arthas: Aufstieg des Lich Königs stürmte sie 2009 die Bestsellerliste der New York Times. Seit Kurzem hat sie sich zudem dem Star Wars-Universum zugewandt und schreibt dort für die Serie Verhängnis der Jedi-Ritter. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Colorado.
Weitere Infos & Material
2
Als Captain Montgomery Scott einen der zahlreichen Gänge im Hauptquartier der Sternenflotte entlangging, war ihm, als würde Roter Alarm um ihn herum erklingen, doch nur er könne ihn hören.
Unwillkürlich sah er zu den Offizieren, die entweder in Gruppen herumstanden oder einzeln den Gang hinabeilten und ihren Geschäften nachgingen. Er erwiderte das freundliche Nicken einiger Offiziere, doch er blieb nicht auf einen kleinen Schwatz stehen, geschweige denn, dass er lächelte, wenn sich ihre Blicke trafen. Er hatte keine Zeit für Höflichkeiten.
Mittlerweile hatte er gelernt, dass es einen entscheidenden Unterschied zwischen dem Hauptquartier und einem Raumschiff gab. Hier befand sich immer jemand in Alarmbereitschaft, doch selten alle zur gleichen Zeit.
Sein Kommunikator zirpte. Eine weibliche Stimme verlangte seine Aufmerksamkeit: »«
Er tippte auf den Kommunikator. »Aye, Mädchen«, erwiderte er. »Was meinen Sie denn, wo ich hingehe, seit Sie mich das letzte Mal gerufen haben?«
Die Frage blieb unbeantwortet. »«
»Scott Ende.« Er seufzte. Was auch immer ihn im Konferenzraum erwartete, es musste wirklich wichtig sein, wenn seine Assistentin ihn zwei Mal in zwei Minuten anrief.
Als Scotty an eine doppelflügelige Tür herantrat, öffnete sich diese automatisch, sodass er seine Schritte nicht verlangsamen musste. Die erste Person, die er beim Eintreten sah, war ein Mann in zivil, der die verbissene Miene zur Schau trug, die Scotty mit einem typischen Föderationsdiplomaten assoziierte.
, dachte er und stellte sich geistig auf einen langen Tag ein. Während er auf einen der leeren Stühle zusteuerte, die um den Konferenztisch herumstanden, setzte er ein Lächeln auf, das er sein »Admiralslächeln« nannte. Es erlaubte ihm, sich gleichzeitig auf die Zunge zu beißen, wenn ein Politiker etwas sagte, was ihn ärgerte, was meistens der Fall war.
Außer dem Zivilisten, der ihn ärgerlich betrachtete, saß noch ein ihm unbekannter Sternenflottencommander am Tisch. Ein Andorianer, dessen leuchtend blaue Haut mit der dunklen Uniform, die er trug, kontrastierte. Scotty fiel auf, dass der Commander aussah, als hätte er gerade die Sternenflottenakademie absolviert, wie immer mehr der Offiziere, denen er in letzter Zeit begegnet war.
So schnell, wie der Gedanke auftauchte, schalt Scotty sich dafür. Nicht jeder konnte ein achtzig Jahre alter Captain mit fünfzig oder mehr Jahren in der Sternenflotte sein.
»Guten Morgen, Captain. Danke, dass Sie so kurzfristig kommen konnten«, sagte der dritte Anwesende im Konferenzraum. Er war der Einzige, den Scotty kannte, Admiral William Ross.
Der Admiral war in seiner dunklen Uniform eine beeindruckende Gestalt. Das rabenschwarze Haar, das kurz geschnitten und von grauen Strähnen durchzogen war, untermalte die ernste Miene, die von durchdringenden blauen Augen dominiert wurde. Ross war einer der wenigen Flaggoffiziere, die Scotty zutiefst respektierte, vornehmlich aufgrund der Tatsache, dass der Admiral sich innerhalb der Sternenflotte hochgearbeitet hatte, im Gegensatz zu den Offizieren, die lediglich Schreibtischpositionen bekleidet hatten. Er hatte in Krieg und Frieden Schiffe und Leute kommandiert, und er hatte sich das Vertrauen derer, die er führte, verdient.
Ross wusste ebenfalls, dass die meisten Situationen, die Kommandanten im aktiven Dienst bewältigen mussten, mit den geordneten taktischen Problemen, die man den Studenten der Akademie präsentierte, wenig bis gar nichts gemein hatten. Das verlieh ihm eine Weisheit, die von Erfahrung geprägt war, was Scotty in der Regel bei den anderen Offizieren vermisste, die einen ähnlichen Rang bekleideten.
»Aye, Admiral«, sagte Scotty nun und machte es sich in einem der Konferenzstühle bequem. »Was haben Sie denn für mich?«
»Die Situation, die sich gerade entwickelt, braucht nicht nur die Expertise unserer Abteilung, sondern auch die Ihre.«
Ross wies auf den Andorianer und den Zivilisten. »Das ist Commander Grelin, unser Verbindungsoffizier zum Geheimdienst der Sternenflotte, und das hier ist Mr. Marshall vom Diplomatischen Korps.«
Angesichts der Anwesenheit von Grelin und Marshall glaubte Scotty kaum noch an die Möglichkeit, dass es sich bei den Geschehnissen – um was auch immer es dabei gehen mochte – um eine Routineangelegenheit für das Ingenieurkorps der Sternenflotte handelte, die Abteilung, die Ross ihm persönlich übertragen hatte.
Dieses Angebot war teils eine rücksichtsvolle Geste und teils eine leidenschaftliche Bitte gewesen. Der Admiral hatte eine besondere Gelegenheit gesehen, Nutzen aus Scottys reichem Erfahrungsschatz und seiner einzigartigen Perspektive zu ziehen. Wie viele Offiziere konnten schon von sich behaupten, bereits vor über einem Jahrhundert auf Raumschiffen der Sternenflotte gedient zu haben?
Vor rund acht Jahren war er aus dem Wrack der gerettet worden, wo er für rund fünfundsiebzig Jahre in einem Transporterstrahl gefangen gewesen war. Scotty hatte nach seiner Rettung ein wenig in Selbstmitleid gebadet, waren doch alle seine Freunde und seine Lieben seit beinahe einem Jahrhundert tot. Es hatte jedoch nicht lange gedauert, bis er sich in dieser neuen Zeit mit all den Herausforderungen, die sie bereithielt, eingelebt hatte. Das Angebot von Ross war bald danach erfolgt, aber Scotty hatte eigentlich keine Extra-Einladung benötigt, um sich wieder der Sternenflotte anzuschließen. Im Herzen hatte er sie nie wirklich verlassen.
»Captain, die Sternenflotte wurde heute Morgen von Repräsentanten der tholianischen Versammlung kontaktiert. Man berichtete von einer Erscheinung innerhalb ihres Raums, bei der es sich anscheinend um das Wrack eines Raumschiffes der Föderation handelt. Ich glaube, ich muss Ihnen nicht erzählen, wie empört die Tholianer sind.«
Scotty wusste, das war eine Untertreibung. Die Tholianer hatten ihren Raumsektor stets strengstens gehütet und erlaubten fremden Schiffen nur selten, ihre Grenzen zu überschreiten. Die Beziehungen zwischen der Versammlung und der Föderation hatten sich in den letzten Jahren verbessert, aber sie waren noch lange nicht das, was Scotty als »stabil« bezeichnet hätte.
»Diese Sache ist höchst beunruhigend«, sagte Marshall und mischte sich damit in die Konversation auf eine Art ein, die alle Diplomaten an sich hatten und die Scotty unendlich reizte. »Allein eines unserer Schiffe innerhalb ihres Raums zu sehen, ist für die Tholianer Grund genug, uns den Krieg zu erklären.«
»Ich glaube nicht, dass die Situation derart extrem ist, Mr. Marshall«, gab Ross zurück. »Eine der guten Seiten des Dominion-Krieges ist die Tatsache, dass sich unsere Beziehungen zu den Tholianern verbessert haben.« Er gab sich keine Mühe, die Skepsis in seiner Miene zu verbergen, als er hinzufügte: »Wenigstens hören wir das immer wieder vom Diplomatischen Korps.«
»Diese Beziehungen hatten einen hohen Preis, Admiral.« Mr. Marshall schien entrüstet über Ross’ Seitenhieb. »Wir bemühen uns, sie zu pflegen und den Frieden nicht jedes Mal zu gefährden, wenn einer Ihrer Captains sein Schiff in einen Sektor steuert, in dem er nichts zu suchen hat.«
Ross sprang nicht auf den Köder an. »Sir, die Sternenflotte hat kein Schiff angewiesen, in den tholianischen Raum einzudringen. Dieser Zwischenfall kommt völlig unerwartet. Das betreffende Schiff ist seit Sternzeit 5685,5 nicht mehr im aktiven Dienst.«
Das Datum traf Scotty mit der Intensität einer körperlichen Ohrfeige. Das Puzzle fügte sich zusammen und bildete für den erfahrenen Ingenieur ein vollständiges Bild.
»Die «, sagte er. Seine Stimme war beinahe ein Wispern.
»Das ist unmöglich«, platzte Grelin heraus. Seine Fühler zitterten sichtbar vor Aufregung. »Die befindet sich gegenwärtig in ihrem Dock in Deep Space 9. Sie könnten in dieser kurzen Zeit nicht zum tholianischen Raum …«
»Jungchen«, schnitt Scotty dem Andorianer das Wort ab. »Unterrichtet man an der Akademie heutzutage keine Geschichte mehr oder sind Sie es einfach zu sehr gewohnt, fünfstellige Datumsangaben zu hören?« Er wandte sich an Ross. »Jetzt weiß ich, warum ich hier bin, Sir.«
Ross konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Meine Herren, im Jahr 2268 ging das Raumschiff der -Klasse mit...