E-Book, Deutsch, 380 Seiten
Ward Star Trek - The Next Generation: Absturz
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95981-961-9
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 380 Seiten
ISBN: 978-3-95981-961-9
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Beim Vermessen eines Nebels stoßen Captain Jean-Luc Picard und die Mannschaft des Raumschiffs Enterprise auf einen Einzelgängerplaneten. Auf der Oberfläche der unwirtlichen Welt messen sie Lebenszeichen und erhalten plötzlich eine verstu?mmelte Botschaft: eine unvollständige Warnung, um jeden Preis fernzubleiben. Entschlossen, seine Hilfe anzubieten, schickt Picard Commander Worf und ein Außenteam los, um die Angelegenheit zu untersuchen, doch ihr Shuttle wird zu einer Notlandung auf der Oberfläche gezwungen, jeder Kontakt bricht ab und dann verschwindet der Planet komplett.
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KAPITEL 1
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, NCC-1701-E
Erdenjahr 2386
Jean-Luc Picard rieb sich immer noch den Schlaf aus den Augen, als der Turbolift langsamer wurde und seine Ankunft auf der Brücke ankündigte. Es blieb ihm nur ein Moment, um seine Uniformjacke zu richten und sich zu fassen, bevor sich die Türen öffnen und die Geräuschkulisse des Nervenzentrums des Schiffes die Kabine erfüllte.
»Captain auf der Brücke«, sagte Commander Worf, der als Erster bemerkte, wie Picard aus dem Lift stieg. Als Picard auf ihn zukam, erhob sich der Erste Offizier der zu voller beeindruckender Größe. Rechts neben Worf stand auch Commander Aiden Lynley, Wachoffizier der Gamma-Schicht, auf.
»Nummer eins«, sagte Picard als Begrüßung und musste dabei ein plötzliches Bedürfnis zu gähnen unterdrücken.
Der Klingone nickte. »Ich entschuldige mich für die Störung, Sir, aber angesichts dessen, was unsere Sensoren entdeckt haben, war ich der Meinung, dass Sie sich das persönlich ansehen wollen würden.«
Davon war Picard bereits aufgrund des Alarms ausgegangen, der ihn vor Worfs Durchsage aufgeweckt hatte. Es war praktisch ausgeschlossen, dass ihn sein Stellvertreter mitten in der Nacht für eine Routineangelegenheit rufen würde. Tatsächlich war der Klingone wahrscheinlich von Commander Lynley informiert worden, und Worf hatte sich entscheiden müssen, ob die Sache dringlich genug war, um Picard zu alarmieren.
»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.« Er bemerkte die blinkenden Statusanzeigen auf der Brücke. »Wir behaltenden Gelben Alarm erst mal bei. Was haben Sie gefunden?«
Worf nickte Lynley zu, der sagte: »Wir haben, wie angeordnet, unsere Sensordurchläufe von NGC 8541 durchgeführt. Die ersten paar Stunden nach Beginn der Gamma-Schicht gab es nichts Ungewöhnliches, aber dann stellten wir eine Veränderung der Sensormessungen fest.« Er sah über seine Schulter zu den Brückenstationen an Steuerbord. »Lieutenant Elfiki, zeigen Sie es uns.«
Dina Elfiki drehte sich in ihrem Sessel um, und ihre rechte Hand bewegte sich über ihre Konsole. »Aye, Sir.«
Das Bild auf dem Hauptschirm änderte sich von einer Ansicht des Weltraums zu der riesigen wirbelnden Masse ionisierter Gase und interstellaren Staubs, die im als Objekt Nummer 8541 verzeichnet war. Es war das siebte stellare Phänomen dieser Art, dem die seit Beginn ihrer Erforschung des Odysseeischen Passes vor ein paar Monaten begegnet war. Wie die vorigen sechs Nebel schien dieser, fand Picard, ebenfalls nicht weiter bemerkenswert zu sein, auch wenn die natürlich einen vollständigen Sensorscan der Region durchführte und diese Daten dann an das Sternenflottenkommando sendete. Basierend auf dem letzten Bericht der Astronomieabteilung war der Captain bereit gewesen, Kurs auf ein neues Ziel zu setzen.
Doch solche Gedanken verschwanden, als Picard den Planeten in der Mitte des Sichtschirms sah.
»Bis vor fünfundfünfzig Minuten war er nicht da, Sir«, sagte Elfiki. Die junge Wissenschaftsoffizierin bewegte sich an den Rand des Kommandobereichs, und Picard überlegte kurz, vor wie langer Zeit man sie auf die Brücke gerufen hatte, nachdem sie zweifellos von Commander Lynley aufgeweckt worden war. »Basierend auf einer Durchsicht unserer Sensorscans ist er buchstäblich aus dem Nichts aufgetaucht.«
Picard sah erneut zu dem dunkelgrauen, scheinbar leblosen Objekt, das inmitten der wirbelnden Wolke violetter Gase hing, und verschränkte die Arme. »Und Sie sind sich sicher, dass es sich nicht nur um eine Sensoranomalie oder andere Störung handelt?«
Elfiki nickte. »Ja, Sir. Angesichts der Probleme, die wir bereits hatten, habe ich alles dreimal überprüft.«
»Ich habe eine Level-drei-Diagnose durchlaufen lassen, Captain«, fügte Lynley hinzu. »Nur um sicherzugehen, dass wir nicht von einem Sensorecho oder etwas anderem getäuscht werden.« Er deutete auf den Schirm. »Vor einer Stunde war dieser Planet noch nicht da, Sir.«
Picard trat näher an den Schirm heran und betrachtete die fahle, tote Welt. Seit Ankunft der in NGC 8541 hatte der Nebel den schiffseigenen Sensoren alle möglichen Probleme bereitet. Entweder das Ionisierungsniveau blockierte die Messungen oder beeinträchtigte die Ergebnisse so stark, dass die Ingenieur- und Wissenschaftsabteilungen kontinuierliche Änderungen an der Ausrüstung vornehmen mussten, um die Störungen zu kompensieren. Die Hintergrundionisierung behinderte außerdem die Deflektorschilde und die Langstreckenkommunikation, solange sich das Schiff innerhalb ihrer Grenzen aufhielt. In einem Versuch, diese Schwierigkeiten zu überwinden, hatte Lieutenant Elfiki alles nur Erdenkliche getan, um einen Kurs durch den Nebel zu bestimmen, der Störungen der betroffenen Systeme entweder ganz vermeiden oder wenigstens mindern würde. Während sich diese Anstrengungen einigermaßen auszahlten, mussten sie sich beim Scannen des Nebels oft entscheiden, ob sie klare Daten wollten, was eine Unterbrechung der Deflektorschilde und damit vielleicht der Sicherheit vor der inhärenten Instabilität der Region bedeuten konnte. Als sie den Nebel erreicht und festgestellt hatten, in welchem Ausmaß eine Vermessung die Schiffssysteme beeinträchtigte, hatte Picard an den Briar Patch denken müssen, einen gefährlichen Bereich im Föderationsraum, der ihm und der einige Jahre zuvor so viel Kummer bereitet hatte. Hier schienen zumindest die Antriebssysteme des Schiffs keine schädliche Wirkung zu haben.
»Könnte er getarnt gewesen sein?«, fragte Lynley. Der Commander hatte sich zusammen mit Worf hinter Picard gestellt.
»Ich werde die Sensorlogs noch mal überprüfen, Commander«, erwiderte Elfiki, bevor sie an ihre Station zurückkehrte. »Aber ich habe keine Energiewerte bemerkt, die auf eine uns bekannte Tarntechnologie hinweisen würden.« Die Wissenschaftsoffizierin wandte sich ihren Instrumenten zu und machte sich wieder an die Arbeit.
»Der erforderliche Energiebedarf, um einen ganzen Planeten zu tarnen, wäre unglaublich«, sagte Picard. »Und ich hoffe doch auch nachweisbar. Lieutenant Elfiki, was können Sie uns über den Planeten selbst erzählen?«
Elfiki sah von ihrer Konsole auf. »Er hat keine Atmosphäre, Sir, aber unsere Scans haben an einer bestimmten Stelle auf der Oberfläche künstliche Strukturen entdeckt. Und von einer unter der Oberfläche gelegenen Position kommen beträchtliche Energiewerte. Die Scans deuten darauf hin, dass es sich um einen unterirdischen Nuklearfusionsreaktor handelt. Ziemlich groß sogar, viel größer, als nötig wäre, um die Anlage an der Oberfläche zu betreiben.« Sie machte eine Pause, und Picard sah Nervosität in ihrem Gesicht aufblitzen, bevor sie sich wieder fasste. »Die Ergebnisse, die wir bekommen, wären besser, wenn wir näher dran wären, Sir.«
Picard erwog dies, während er den Planeten weiter betrachtete. Schließlich sah er zu seinem Ersten Offizier. »Nummer eins?«
»Wir könnten näher heran, Sir«, sagte Worf. »Wir befinden uns derzeit fünfhunderttausend Kilometer von der Außengrenze des Nebels entfernt. Mit den Rekonfigurationen, die wir durchgeführt haben, um die Wirkung dieser Region auf Sensoren und Schilde auszugleichen, sollten wir in der Lage sein, diese Entfernung zu halbieren, auch wenn dies das Schiff immer noch einem erhöhten Risiko aussetzen würde.«
»Und wir müssten wahrscheinlich noch näher heran, Captain«, fügte Lynley dazu und deutete auf den Sichtschirm. »Mit dieser Suppe da drin würden unsere Scans auf diese Entfernung immer noch ziemlich trübe aussehen.«
»Halten wir es erst mal einfach«, sagte Picard. »Mister Worf, halbieren Sie unsere Entfernung zur äußeren Begrenzung. Dann sehen wir weiter.«
Der Klingone nickte. »Aye, Sir.«
Commander Lynley übernahm die taktische Station, und Picard setzte sich in seinen Kommandosessel, während Worf die Arbeit von Gary Weinrib überwachte, des Piloten der Gamma-Schicht.
»Die Schilde reagieren auf den Nebel«, berichtete Lynley nach einem Moment. »Wir kompensieren die erhöhten Effekte.«
»Sehr gut«, erwiderte Picard.
Weinrib warf einen Blick über seine Schulter. »Wir halten nun die Position bei zweihundertfünfzigtausend Kilometern von der Außengrenze des Nebels entfernt, Sir.«
Picard drehte sich zu Elfiki um. »Lieutenant?«
Die Wissenschaftsoffizierin teilte ihre Aufmerksamkeit zwischen ihrer Konsole und dem Hauptsichtschirm. »Die Messungen sind besser, Sir, aber...




