E-Book, Deutsch, 46 Seiten
Weinert Kapitel II der Weltgeschichte
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-68912-528-8
Verlag: EDITION digital
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Gedichte über das Land des Sozialismus
E-Book, Deutsch, 46 Seiten
ISBN: 978-3-68912-528-8
Verlag: EDITION digital
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Erich Weinert (1890-1953) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und politischer Lyriker. Geboren in Magdeburg, wurde er früh durch seinen sozialdemokratisch gesinnten Vater geprägt. Nach einer Ausbildung als Zeichenlehrer diente er im Ersten Weltkrieg und wandte sich danach künstlerischen und politischen Themen zu. In den 1920er-Jahren machte er sich mit beißend satirischen Gedichten und Kabaretttexten einen Namen. Er war eng mit der kommunistischen Bewegung verbunden, trat 1929 der KPD bei und schrieb für die Rote Fahne. Seine Zusammenarbeit mit Hanns Eisler und Ernst Busch brachte Lieder hervor, die bis heute bekannt sind, etwa Der heimliche Aufmarsch. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging Weinert ins Exil, zunächst nach Paris, dann in die Sowjetunion. Er schloss sich den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg an und war später in Moskau als antifaschistischer Propagandist tätig. 1943 wurde er Präsident des Nationalkomitees Freies Deutschland. Nach dem Krieg kehrte er schwer erkrankt nach Ost-Berlin zurück und engagierte sich für den kulturellen Wiederaufbau. Neben seinen eigenen Werken veröffentlichte er Übertragungen ukrainischer Dichter wie Schewtschenko und Franko. Er starb 1953 und wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin beigesetzt.
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DAS LIED VOM HEIMLICHEN AUFMARSCH Berlin 1929 Es geht durch die Welt ein Geflüster. Arbeiter, hörst du es nicht? Das ist die Verschwörung der Kriegsminister! Arbeiter, hörst du es nicht? Es flüstern die Kohle- und Stahlproduzenten; Es flüstert die chemische Kriegsproduktion; Es flüstert von allen Kontinenten: Mobilmachung gegen die Sowjetunion! Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre, Nehmt die Gewehre zur Hand! Zerschmettert die imperialistischen Heere! Setzt alle Herzen in Brand! Pflanzt eure roten Fahnen des Sieges Auf jede Schanze, auf jede Fabrik! Dann blüht aus der Asche des letzten Krieges Die Sozialistische Weltrepublik! Arbeiter, horch! Sie ziehen ins Feld Und schrein: für Nation und Rasse! Das ist der Krieg der Herrscher der Welt Gegen die Arbeiterklasse! Denn der Angriff gegen die Sowjetunion Ist der Stoß ins Herz der Revolution. Und der Krieg, der jetzt vor der Türe steht, Das ist der Krieg gegen dich, Prolet! Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre, Nehmt die Gewehre zur Hand! Zerschmettert die imperialistischen Heere! Setzt alle Herzen in Brand! Pflanzt eure roten Fahnen des Sieges Auf jede Schanze, auf jede Fabrik! Dann blüht aus der Asche des letzten Krieges DIE SOZIALISTISCHE WELTREPUBLIK SPANIEN GRÜßT DIE SOWJETUNION Barcelona 1937 Ich sah ein Volk, entschlossen und gefasst, Verzweifelt sich um seine Freiheit schlagen. Es nahm mit Gleichmut Sieg und Niederlagen Und trug mit Stolz sein Glück und seine Last. Wie könnt es mit dem Feind, so heiß verhasst, Auf heuchlerische Eintracht sich vertragen? Da hoben die vergreisten Europäer Beschwörend ihre Hände in die Luft Und riefen: Ihr vergrößert nur die Kluft! So kommen wir einander doch nie näher! Der Krieg in Spanien bringt uns in die Gruft. - Doch hörte niemand auf die Pharisäer. Wir wissen: Tausendmal sind wir verraten, Und tausendmal hat es das Volk gebüßt, Wo ihm mit billigen Zukunftspostulaten Der Freiheit schändlicher Verrat versüßt. Wir wissen, dass die wahre Freiheit grüßt Nur aus dem Opfergeist der Volkssoldaten. Fragt die Soldaten, was sie kämpfen macht Und widerstehn dem Leiden und dem Grauen! Sie werden sagen: Nach der großen Schlacht Heißt es, die neue Welt sich zu erbauen. Und wenn wir heut nur nach dem Osten schauen, So kommt von dort uns Licht in unsre Nacht. Sie werden sagen: Ja, die Welt ist alt; Und fast unmöglich schien es, sie zu ändern. Doch heute gilt nicht mehr, was einmal galt. Schon wird uns neue Welt zu Vaterländern. Sie ist schon da, und sie gewinnt Gestalt Und steht vor uns in fröhlichen Gewändern. Die alte Welt reicht uns zu Ruhm und Lohn Den Ehrenkranz. Es sind geschmückte Ketten. Verlassen wären wir, Sowjetunion, Wo tausend Niederträchte uns umdrohn, Wenn wir nicht dich in unsren Herzen hätten! Wir grüßen mit erhobnen Bajonetten! DIE SIEGERIN Januar 1942 Nun strahlst du in der weißen Wintersonne Und hüllst dich fest in deinen Pelz von Schnee. Vom Westen strömt Kolonne um Kolonne, Der Eisentross der feindlichen Armee. Es donnern Riesentanks, Haubitzen rollen, 'Nach Moskau!' steht darauf. Und Moskau lacht. Nun sind sie endlich da, wohin sie wollen, Doch anders als der Feind es sich gedacht. Die Bürger lauschen vor den Radiotrichtern Der letzten Meldung vom Informbüro. Sie lächeln aus verfrorenen Gesichtern. Moskau ist wieder frei. Die Stadt ist froh. Es geht auf vierzig Grad. Die Kälte kracht. Doch jeder möchte es noch kälter haben. Denn Moskaus Winter zieht mit in die Schlacht Und bläst den Tod in jeden Schützengraben. Mit euren Fäusten, Moskaus tapfre Bürger, Habt ihr dem Räubervolk den Weg verstellt. Hier schlug die Stunde der verfluchten Würger! Und hier beginnt der neue Tag der Welt!