Weinstein | Star Trek - The Next Generation: Machthunger | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Weinstein Star Trek - The Next Generation: Machthunger

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11606-4
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 0 Seiten

ISBN: 978-3-641-11606-4
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Riker wird entführt

Auf dem Planeten Thiopa bricht eine Hungersnot aus. Protektor Stross bittet die Sternenflotte um Hilfe, also liefert die Enterprise Nahrungsmittel und Medikamente für die notleidende Bevölkerung. Doch Captain Jean-Luc Picard ist auch dann an die Erste Direktive gebunden, als er zwischen die rivalisierenden Parteien auf Thiopa gerät: der selbstherrliche Diktator Stross auf der einen, die militant-religiöse Gruppe der "Verweiler" auf der anderen Seite. Stross will die Güter der Enterprise nutzen, um seine Anhänger zu versorgen und zum entscheidenden Schlag gegen die "Verweiler" auszuholen. Als es diesen gelingt, Riker zu entführen, ist Picard zum Eingreifen gezwungen.

Weinstein Star Trek - The Next Generation: Machthunger jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 1


CAPTAINS LOGBUCH: STERNZEIT 42422.5

Wir sind noch zwei Flugstunden vom thiopanischen Sonnensystem entfernt, und inzwischen ist deutlich geworden, dass die Mission der Enterprise zwei Ziele verfolgt. Auf Thiopa herrscht eine katastrophale Dürre, aus der sich ein akuter Nahrungsmittelmangel ergab; wir reagieren auf eine dringende Anfrage der planetaren Regierung, die uns um Hilfe bat. Die Thiopaner haben erst kürzlich ihre Beziehungen zum nuaranischen Imperium abgebrochen, und Starfleet teilte uns mit, dass sich die Ferengi für den entsprechenden Raumsektor interessieren. Die fünf automatischen Frachttransporter enthalten Lebensmittel und andere wichtige Versorgungsgüter. Wir hoffen, dass wir damit zu einer Überwindung der Krise auf Thiopa beitragen und die Regierung dazu bewegen können, engere Kontakte mit der Föderation zu knüpfen – bevor die Ferengi eine Möglichkeit bekommen, das Chaos auf dem Planeten auszunutzen.

Die Enterprise glitt durch das Meer der Nacht zwischen den Sternen. Fünf große, unförmige Frachtschiffe folgten ihr in einer deltaförmigen Formation – wie Entchen ihrer Mutter. Die Navigationssysteme der Transporter waren mit dem Zentralcomputer der Enterprise verbunden, was eine Synchronisierung aller Flugmanöver gestattete. Allerdings musste aufgrund der automatischen Container die Geschwindigkeit reduziert werden, denn das Leistungsvermögen ihrer Triebwerke endete bei Warp drei.

Jean-Luc Picard saß allein im Bereitschaftszimmer unmittelbar neben der Hauptbrücke. Hier brauchte er keine Sichtschirme, um ins All hinauszusehen – die breiten Fenster gewährten einen ungehinderten Blick ins Universum. Regenbogenfarbene Sterne glühten in der Schwärze, und ihr Licht durchdrang ausgedehnte Staubschleier. Interstellares Gas wogte wie bunter Rauch.

Der Anblick des Weltraums faszinierte den Captain. Er empfand ihn als beruhigend und gleichzeitig auch als stimulierend – ein Paradoxon, das ihn mit profunder Zufriedenheit erfüllte. Er zog diese Kammer vor, um seine Gedanken mit dem Kosmos zu vereinen. Das Bereitschaftszimmer war sein Lieblingsplatz an Bord der Enterprise, ein persönliches Sanktuarium, das ihm Ruhe bot und von dem aus er jederzeit die Brücke erreichen konnte.

Picard erinnerte sich amüsiert daran, wie sehr ihn die Existenz des Refugiums direkt neben dem Kontrollraum überrascht hatte …

Das Shuttle drehte sich wie ein silberweißer Käfer, der über die Wasseroberfläche eines Teichs huscht, näherte sich langsam dem Gewirr aus Gerüsten, das hoch über den rötlichen Marswüsten schwebte. Jean-Luc Picard befand sich als Passagier an Bord eines Shuttles, das Versorgungsgüter zu den Utopia Planitia-Schiffswerften brachte. Es handelte sich um einen ganz und gar inoffiziellen Besuch, und der Grund dafür lautete: Neugier. Neugier auf das erste Raumschiff der Galaxis-Klasse, auf eine neue Königin des Alls.

Die U.S.S. Enterprise NC-1701-D schwebte in einem riesigen Konstruktionshangar und war noch immer der Fokus reger Aktivität. Es dauerte jetzt nicht mehr lange bis zu ihrer Fertigstellung, und Picards ernste Züge wurden etwas sanfter, als er sie sah. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.

»Sie ist schön, Captain?« Lieutenant Snephets, Picards Begleiterin, stammte von Oktonia. Ihre vier rosaroten Augen glühten, und wie alle Oktonianer gab sie Feststellungen den Klang einer Frage.

Picard nickte, und in seiner Stimme vibrierte ein Hauch von Ehrfurcht, als er erwiderte: »Ja, das ist sie, Lieutenant.« Die Enterprise war zweifellos das schönste Raumschiff, das er jemals gesehen hatte. Er schmunzelte innerlich, als er Zuneigung und Sympathie spürte, eine emotionale Brücke, die ihn schon jetzt mit dem Galaxis-Schiff verband. Es wartet bereits auf mich, dachte er. Auf mich, seinen ersten Kommandanten. Es fällt mir bestimmt leicht, die Enterprise zu lieben …

Picard hatte den größten Teil seiner beruflichen Laufbahn – und damit seines Lebens – als Explorer verbracht. Zweiundzwanzig Jahre lang war er mit dem Pionier-Kreuzer Stargazer durch die Sternenräume geflogen, um fremde Welten zu erforschen … Wir haben viele Abenteuer erlebt und sind in die haarsträubendsten Situationen geraten, erinnerte er sich. Ein gutes Schiff, die Stargazer. Aber sie hält keinen Vergleich mit diesem Wunderwerk moderner Technologie stand.

»Es ist ein Vergnügen, an Bord der Enterprise zu arbeiten, Captain?«

Picard wusste, dass Lieutenant Snephets keine Frage stellte, aber ihr Tonfall veranlasste ihn dazu, aus reiner Höflichkeit zu antworten. »Ganz bestimmt. Sie ist wirklich beeindruckend.«

Snephets steuerte das Shuttle mit geübtem Geschick zu einem Dockmodul an der gewölbten Flanke des großen Raumschiffs. »Sie fühlen sich sehr geehrt, ihr erster Kommandant zu sein?«

»Ja, Lieutenant. In der Tat.«

Die Schleuse öffnete sich, und ein bärtiger, kräftig gebauter Mann in goldgelber Uniform begrüßte Picard. »Ingenieur Argyle, Sir. Willkommen an Bord. Die technische Ausstattung des Kontrollraums ist komplett. Wenn Sie sich die Brücke ansehen möchten …«

»Eine gute Idee, Mr. Argyle.«

»Hier entlang, Captain.« Der Ingenieur führte Picard zu einem Turbolift und betrat die Transportkapsel. »Brücke«, sagte er, als sich die beiden Türhälften schlossen. Einige peinliche Sekunden lang geschah nichts. Argyle wiederholte die Anweisung, und schließlich reagierte der Lift.

»Allem Anschein nach gibt es noch einige Probleme«, bemerkte Picard mit einem gewissen Verständnis.

»Aber nicht mehr lange, Sir.«

Kurz darauf erreichten sie die Brücke und verließen den Turbolift. Nach einigen Schritten verharrte Picard und staunte. Licht, Größe, offensichtliche Detailpflege … Die Enterprise war nicht nur ein anderes Raumschiff, begriff der Captain. Sie kam einem neuen Zuhause gleich.

»Möchten Sie sich den Konferenz- und Bereitschaftsraum ansehen, Sir?«

»Beide Zimmer befinden sich hier auf dem Brückendeck?«, fragte Picard verblüfft. »Das ist doch Platzverschwendung.«

Argyle strahlte. »Nein, Sir. Nicht an Bord der Enterprise.«

Es fällt mir bestimmt leicht, die Enterprise zu lieben. Erst nach einer langen Besichtigungstour wurde sich Picard der Ausmaße dieses Schiffes bewusst. Es stellte einen Quantensprung in Hinsicht auf Planung, Entwurf und Bautechnik dar. Es war leistungsfähiger als alle anderen Einheiten der Flotte, bot wesentlich mehr Sicherheit. Und mehr Platz. Nach dem ersten Jahr seines neuen Kommandos fragte sich Picard, wie er es in der relativen Enge der Stargazer ausgehalten hatte. Schon sehr bald schätzte er jeden einzelnen Quadratzentimeter der vermeintlichen ›Platzverschwendung‹, die zu den Konstruktionsprinzipien der neuen Galaxis-Klasse gehörte. Besonderen Gefallen fand er an seinem privaten Refugium, dem Bereitschaftsraum.

Picard blickte auf den Computerschirm und überflog noch einmal die Zusammenfassung des von Captain Schaller übermittelten Berichts. Mochten sich die Ferengi tatsächlich zu einer direkten Konfrontation hinreißen lassen? Es ging ihnen in erster Linie um Profit, und daraus folgte, dass sie gewaltsame Auseinandersetzungen mieden. Andererseits: Picards bisherige Erfahrungen mit der Ferengi-Allianz rieten ihm zur Vorsicht. Wahrscheinlich beschränkten sich die Ferengi darauf, die Geschehnisse aus sicherer Entfernung zu beobachten und darauf zu warten, dass sich die Föderation eine Blöße gab. Niemand konnte sie dazu zwingen, sich ganz aus dem betreffenden Raumsektor zurückzuziehen – immerhin gehörte Thiopa nicht zum stellaren Territorium des Völkerbunds.

Das Interkom summte, und Rikers Stimme erklang. »Captain Picard …«

»Ja, Nummer Eins?«

»Ich wollte Sie nur darauf hinwiesen, dass wir energetische Aktivität an der Peripherie unserer Sensorreichweite registrieren.«

»In Ordnung.«

Picard kehrte auf die Brücke zurück und musterte seine Offiziere. Riker und Troi saßen neben dem Befehlsstand des Kommandobereichs. Der klingonische Sicherheitsoffizier Lieutenant Worf kontrollierte wie üblich die Anzeigen der taktischen Konsole auf dem Oberdeck, während Data und der junge Wesley Crusher an den vorderen Stationen Platz genommen hatten. Als sich der Captain setzte, bemerkte er ein weniger vertrautes Gesicht. Hinter Worf stand eine junge Frau und kümmerte sich um die Einsatzkontrolle. Kastanienfarbenes Haar reichte bis auf die Schultern herab, und an der Nase zeigten sich Sommersprossen. Lieutenant White, erinnerte sich Picard und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf den großen Wandschirm. »Womit haben wir es zu tun, Nummer Eins?«

»Das wissen wir noch nicht genau, Sir. Drei oder vier kleine Raumschiffe, zu weit entfernt, um eine Identifizierung vorzunehmen.«

»Kurs?«

»Keine deutlich verifizierbaren Flugvektoren, Sir. Wir übermitteln Signale auf den Grußfrequenzen, aber bisher blieb eine Antwort aus.«

»Captain«, warf Data ein. »Zwei Schiffe beginnen mit einem Ausweichmanöver, das jedoch die Distanz zu uns verringert.«

»Noch immer keine Reaktion auf unsere Kom-Botschaften, Mr. Worf?«, fragte Picard.

»Negativ, Sir. Ich...


Brandhorst, Andreas
Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, hat mit Romanen wie »Äon«, »Das Erwachen« oder »Das Schiff« die deutsche Science-Fiction-Literatur der letzten Jahre entscheidend geprägt. Spektakuläre Zukunftsvisionen verbunden mit einem atemberaubenden Thriller-Plot sind zu seinem Markenzeichen geworden und verschaffen ihm regelmäßig Bestsellerplatzierungen. Zuletzt sind bei Heyne seine Thriller »Der Riss« und »Messias« erschienen. Andreas Brandhorst lebt im Emsland.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.