Weiss | Die Mondfrauen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

Weiss Die Mondfrauen

Kartl und Neuner ermitteln erneut - Fränkischer Krimi
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7396-7850-4
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Kartl und Neuner ermitteln erneut - Fränkischer Krimi

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

ISBN: 978-3-7396-7850-4
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Warum mussten die jungen Frauen sterben? Wer ist dafür verantwortlich, dass sie ihr kurzes, junges Leben verlieren? Spielt der Vollmond eine Rolle in den Ermittlungen der Kommissare Kartl und Neuner vom Morddezernat Forchheim? Ihre Bemühungen führen die beiden nicht nur in die Umgebung von Ebersbach, Dormitz und Weiher, sondern es treibt sie direkt in die Metropole Nürnberg. Zwei Polizisten vom Lande in den Fängen der Großstadt? Kann das gutgehen? Immer neue Spuren und bisweilen falsche Fährten erschweren die Suche nach dem Mörder. Erleben Sie die spannenden Wendungen dieses fränkischen Krimis, der Sie tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt

Weiss Die Mondfrauen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 2
Kapitel 2   Am nächsten Morgen befand sich Kartl lange vor Max in der PI Forchheim. Als erstes warf er einen Blick in die Akten der SpuSi, die jetzt auf seinem Schreibtisch lagen. Betrachtete all die Fotos, die vom Tatort geschossen worden waren. Heiß durchfuhr ihn plötzlich ein Stich durch den ganzen Körper. „Heiliger Strohsack“, rief er in den Raum. „Da hat der Prantl aber ein gutes Gedächtnis“, sprach er leiser weiter. Vor ihm unsortiert alle Bilder der Toten, und oben drauf das Foto von ihren Händen, wie man sie unter ihrem Mantel verborgen vorgefunden hatte. Ganz deutlich erkannte Kartl die gekreuzten Daumen. „Irgendwie ist mir der Mord auch komisch vorgekommen, aber nicht in dieser Richtung“, flüsterte er fast ehrfürchtig. Im Nachhinein erinnerte er sich jetzt an den Fall von damals. Die Presse nannte den Mörder in ihren Schlagzeilen den Daumenmörder. Was für eine blöde Formulierung, überlegte sich Kartl. „Und nun bist du in mein Revier eingedrungen und hast gemordet“, brach es ärgerlich aus ihm heraus. „Ich werde dir dein schmutziges Handwerk schon legen.“ Voller Tatendrang griff er zum Telefon und rief seinen Spezl in Erlangen an. „Servus Prantl. Du hast den richtigen Riecher gehabt. Der Mörder von damals hat wieder zugeschlagen. Oder jemand hat hat die Signatur des damaligen Mörders übernommen und startet ein Ablenkungsmanöver. Aber eigentlich glaube ich das nicht. Kannst du einen Termin in Nürnberg für uns vereinbaren? Mit Akteneinsicht und so.“ Prantl sicherte ihm seine Unterstützung zu, und sie vereinbarten, dass er sich später melden würde. Da müsste dann auch Max da sein. Dieser kam gegen neun Uhr ins Büro. „Guten Morgen Sepp. Bist du heute aus dem Bett gefallen? So früh schon da?“ „Ja Max. Neue Erkenntnisse.“ Mit diesen Worten reichte er ihm die Fotos der Ermordeten. „Schau mal, fällt dir etwas auf?“ Max sah der Reihe nach die Bilder durch. „Nein, ganz ehrlich gesagt nicht.“ Kartl grinste ihn an. „Ist mir auch entgangen.“ Er nahm ein Foto aus dem Stapel. „Hier siehst du es gut. Sie hat die Daumen gekreuzt.“ „Ja und?“, fragte Max etwas überfordert. „Der Prantl hat uns auf die Spur gebracht. Vor zwölf Jahren hat es in Nürnberg einen Mord an einer jungen Studentin gegeben. Auch bei ihr sind die Daumen gekreuzt gewesen.“ „Das ist ja ein Ding.“ Max war platt. „Und er hat wieder zugeschlagen?“ „Schaut so aus. Außer jemand hat den Fall kopiert und will uns mit dieser Spur ablenken.“ „Nicht schon wieder so ein rätselhafter Fall.“ „Das sind wir doch gewohnt. Der Prantl versucht, seine Kontakte nach Nürnberg spielen zu lassen, damit wir dort möglichst schnell einen Termin bekommen. Er meldet sich, sobald er was weiß.“ „Na prima, wenigsten haben wir einen Ansatz in diesem Fall.“ „Hoffentlich“, entgegnete Kartl mit mittlerweile geschlossenen Augen. In der nächsten Stunde beschäftigten sich die beiden Kommissare mit dem Schreiben von Protokollen und Berichten. Außer dem Rascheln von Papier und den Anschlägen der Computertastatur gab es keinen Laut in dem Büro. Erschrocken fuhren deshalb beide aus ihren Gedanken hoch, als ihr Diensttelefon die Stille durchschnitt. „Kartl“, meldete sich eben jener ganz überrascht. „Ach ja, Prantl. Grüß dich“, sagte er kurz danach. Die nächsten Minuten sagte Kartl kein Wort und hörte nur zu, und auch Max wartete gespannt schweigend ab. Mit „Danke dir“ schloss er das Gespräch ab. „Bin dir was schuldig“. Verschmitzt legte er den Hörer auf. „Max, in zwei Stunden haben wir einen Termin im Kriminalfachdezernat 3 in Nürnberg. Bis dahin besorgen sie uns die Akten. Wir bekommen ein Büro, wo wir in Ruhe das Ganze studieren können.“ „Keiner mehr da, der sich mit dem Fall damals beschäftigt hat?“, wollte Max wissen. „Keine Ahnung. Der Prantl sagte was von irgendeinem Novo-Virus. Sie haben kein Personal für uns. Oder wollen keine Provinzbeamten.“ „Na, dann mischen wir Nürnberg mal ein wenig auf“, lachte Max sichtlich vergnügt. „Wollen wir vorher noch was essen? Imbissbude oder so?“ „Kannst du gerne machen. Ich schaue dir dabei zu. Ernähre mich seit drei Wochen vegetarisch.“ Kartl musterte ihn skeptisch. „Ein Grasfresser bist du geworden?“ „Aber nur den Klee von der Wiese von deinen glücklichen Kühen, die dich satt machen“, konterte Max. „Dass du mir nur nicht vom Fleisch fällst“, gab sich Kartl geschlagen. „Komm, auf geht’s. Dann esse ich eben allein was. Damit wenigstens einer von uns beiden ein schlechtes Gewissen hat.“ „Ja, rede dir das nur ein, wenn du ungesund leben willst.“ Sie verließen die Dienststelle und starteten dem naheliegenden Imbiss einen Besuch ab. Kartl verspeiste genussvoll ein Schaschlik, während Max sich anstandshalber eine Portion Pommes gönnte. Zwar auch nicht gesund, aber vegetarisch, tröstete Max sich. Danach fuhren sie auf direktem Weg nach Nürnberg. Das Präsidium lag inmitten des Zentrums der Stadt. „Was für ein Verkehr“, stöhnte Kartl, als sie am Frankenschnellweg, dem Einfahrtstor nach Nürnberg, im Stau standen. Schließlich erreichten sie aber doch noch pünktlich zu ihrem Termin das Kriminalfachdezernat 3 Nürnberg. „Max, wir haben einen Termin bei einer Frau Müller“, informierte ihn Kartl auf dem Weg zum Eingang. Am Eingang der Dienststelle gaben sie sich als Beamte der PI Forchheim zu erkennen und erkundigten sich nach Frau Müller. „Sie erwartet euch schon“, entgegnete der diensthabende Beamte. „Immer rechts den Gang hinter, wenn ihr die Stufen am Eingang oben seid. Frau Müller sitzt im vorletzten Zimmer auf der linken Seite.“ „Danke“, gab Kartl zurück, und sie machten sich auf die Suche nach dem besagten Zimmer. Schnell fanden sie es, klopften an der Tür und betraten ohne weitere Aufforderung den Raum. Die hat ja fast ein größeres Büro wie wir, dachte sich Kartl beim Anblick des Zimmers. Wir Beamten bekommen immer die kleinen Abstellkammern. Er stellte sich und Max vor. „Ihr habt uns gerade noch gefehlt“, kam die barsche Antwort einer etwa sechzig Jahre alten, burschikosen Frau hinter dem Schreibtisch. Bevor Kartl etwas Unfreundliches entgegnen konnte, übernahm Max das Gespräch. „Mag sein, aber Dienst ist Dienst. Wir wollen ja schließlich einen Mord aufklären. Sie etwa nicht?“ „Ist ja gut“, erwiderte sie humorlos. „Hier sind die Akten. Nebenan ist ein freies Büro. Das könnt ihr solange nutzen, wie ihr wollt.“ „Keiner da, der uns helfen kann? Den Fall von damals bearbeitet hat?“ „Nein, der Kollege, der in dem Mordfall damals ermittelte, ist letztes Jahr verstorben. Überflüssiges Personal haben wir nicht. Die einzigen beiden Kommissare, die momentan nicht krank sind, sind im Einsatz und nicht abkömmlich.“ „Was ist denn bei euch ausgebrochen?“, bohrte Max nach. Verlegen blickte Frau Müller an ihm vorbei. „Unser Catering-Dienst hat anscheinend etwas unsauber bei der Essenszubereitung gearbeitet. Jetzt liegen alle flach, die davon gegessen haben.“ Max lachte auf. „Den Luxus haben wir in Forchheim nicht. Na dann machen wir uns mal an die Arbeit. Besten Dank auch.“ Er nahm die Akten, forderte Kartl mit einem kurzen Nicken auf, ihm zu folgen, und schwupps, verschwanden sie aus dem Büro. „Überflüssiges Personal haben wir nicht“, äffte Kartl sie nach. „Die hat doch Haare auf den Zähnen.“ Max verdrehte nur die Augen und dirigierte seinen Chef ins Zimmer nebenan. „Wollen wir doch mal schauen, was sie damals alles zusammengetragen haben.“ Es dauerte eine Weile, bis sie alles durchforstet hatten. Jede Menge Fotos, den Obduktionsbericht, Zeugenaussagen, Tatverdächtige. „Anscheinend sind alle Spuren im Sande verlaufen“, stellte Max fest, nachdem sie das letzte Blatt auf die Seite legten. „Ja“, stimmte Kartl zu, „es gibt nicht einmal einen richtigen Tatverdächtigen. Gerade mal einen Studienkollegen, der aber schnell wieder aus dem Fokus rutschte.“ „Was haben wir bisher an Gemeinsamkeiten?“, fragte Max. „Gerlinde Färber, 21 Jahre alt, Studentin, geboren in Dortmund, studierte in Nürnberg an der Musikschule. Nicht gebunden. Keine Wertsachen gestohlen. Blonde Haare, bildhübsch, trug einen grauen Mantel am Tatabend. Und ihre Daumen waren gekreuzt.“ „Schon einiges, was auf denselben Mörder hindeutet.“ „Ja, aber das hilft uns erst mal nicht...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.