Weitze | Das Grüne Meer | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 10, 510 Seiten

Reihe: Der 13. Paladin

Weitze Das Grüne Meer

Der 13. Paladin - Band 10
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98896-010-8
Verlag: Torsten Weitze
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Der 13. Paladin - Band 10

E-Book, Deutsch, Band 10, 510 Seiten

Reihe: Der 13. Paladin

ISBN: 978-3-98896-010-8
Verlag: Torsten Weitze
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Kaum liegen die Gräuel des Wutwaldes hinter ihnen, da beschließt der Dreizehnte Paladin, mit seinen Freunden ins Grüne Meer zu reisen, um sein altes Versprechen einzulösen, jenen Nekromanten zur Strecke zu bringen, der die fruchtbaren Lande des Reitervolkes rund um deren Paladin Feuer-im-Blick schon viel zu lange in seinem knöchernen Würgegriff hält. Doch nicht nur der Nekromant hält die Gefährten mit seinen tödlichen Fallen auf Trab, auch ER, DER ZWINGT, treibt seine eigenen Ränke voran, um Tod und Verderben über die Paladine zu bringen. Und dann offenbart sich zu allem Überfluss auch noch ein Winkelzug der Götter, mit dem keiner gerechnet hat.

Torsten Weitze wurde in Krefeld geboren, wo er noch heute zusammen mit seiner Frau wohnt. Nach langer Erfahrung als Leiter einer Pen & Paper-Gruppe begann er, sich selbst ganze Welten auszudenken und sie, nun als Autor, zu Papier zu bringen. Nach dem Erfolg seiner High-Fantasy-Debutreihe 'Der 13. Paladin'folgt, neben der Fortführung der 'Nebula Convicto'-Reihe, sein nächstes großes Projekt: Die Romane über die Streitenden Götter, deren Auftakt die 'Sturmfels-Akademie' darstellt. Entspannung sucht Torsten Weitze im Praktizieren des Jiu-Jitsu und in der Handhabung traditioneller japanischer Waffen wie dem Katana oder dem Bo.

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2. Kapitel   »Hier entlang, Herr«, sagte der ernst dreinblickende Zwerg, der die gedrungene, schmale Pforte des Steindoms bewachte. Ahren erinnerte die schlichte, sehr kleine Öffnung an den Eingang zu einer Grabkammer und er konnte ein schweres Schlucken nicht unterdrücken. Hinter ihnen sangen noch immer die begeisterten Soldaten, doch vor ihnen erhob sich die Steinkuppel des Magierdoms wie eine kleine Version jenes Baus, in dem Chimera im Wutwald auf sie gewartet hatte. Nur dass aus diesem aus schwerem Stein errichteten Gebäude ein derart blendendes Licht hervorbrach, dass es Ahren unmöglich war, aus dieser Nähe auch nur in dessen Richtung zu blicken. Irgendetwas an diesem Strahl gleißender Helligkeit beunruhigte ihn instinktiv, so als würde er etwas erblicken, das eigentlich vor der Welt verborgen bleiben sollte. »Schnell, Uldini«, drängte Jelninolan von hinten, und Ahren zuckte unter der Sorge der Elfe zusammen, die anscheinend einen düsteren Verdacht hatte, was hier vor sich ging. Der zwergische Wächter ging ihnen voraus in einen von scharfen Schlagschatten erfüllten Korridor hinein, der teils grell erleuchtet und teils unheilvoll dunkel war. Ahren fragte sich mit einem mulmigen Gefühl, was sie im Inneren des Bauwerks vorfinden würden. »Dieses Licht verhält sich nicht natürlich«, murmelte Khara und legte ihre Hand auf den glatten Stein der eng beieinanderstehenden Wände des gedrungenen Ganges, durch den sie sich im Gänsemarsch bewegten. »Es scheint in der Entfernung nicht weicher zu werden oder sich wie gewohnt auszubreiten. Teile meiner Hand sind geradezu schmerzhaft hell zu erkennen, während andere in komplette Dunkelheit getaucht sind.« »Es folgt anderen Regeln«, sagte Jelninolan traurig, und Uldinis Kopf ruckte zu ihr herum. Ahren sah, wie der Blick der beiden Alten sich verschränkte und die Elfe einmal nickte. »Schneller, guter Zwerg«, forderte Uldini tonlos, und der Wächter beschleunigte seinen Schritt. Lanlion seufzte und schlich hinter Uldini her wie der Schatten eines beschämten Lehrlings, der bei seinem Meisterstück versagt hatte. All die ominösen Blicke und Seufzer gefallen mir gar nicht, sagte Culhen, der es schließlich aufgab, sich in den schmalen Gang quetschen zu wollen. Ich warte hier draußen mit Selsena und Haminul. Wir halten so lange Wache, fügte er so würdevoll wie möglich hinzu, und Ahren war dem Wolf für das kleine Lächeln dankbar, welches die Eitelkeit des Tieres ihm entlockte. Er warf ihm einen Schulterblick zu und sah, wie Muai provozierend an dem Wolf vorbeischlich und ihm ihren Schwanz ins Gesicht schlug, während sie mühelos durch den Gang glitt. Vor sich hörte Ahren Khara leise kichern. »Es ist, als wollten unsere Tiere einen mit ihren Marotten in den unmöglichsten Momenten erheitern, oder?«, fragte sie ihn leise. Muai grollte unwillig, bevor Ahren antworten konnte, und Khara verzog verspielt das Gesicht. »Oh je«, flüsterte sie verschwörerisch. »Für diesen Kommentar will sie später einen dicken Fisch haben.« »Sie will doch immer Fisch haben«, gab Ahren grinsend zurück. »Seit sie mit Culhen unterwegs ist, hat sie seine Verfressenheit angenommen.« »Zu ihrer Verteidigung: Sie bewegt sich jetzt auch viel mehr als damals im Himmelspalast …«, begann Khara, als Falk sie unterbrach. »Wir sind gleich da«, sagte er nur. Ahren konzentrierte sich wieder auf ihre Umgebung, dankbar, dass das kleine Geplänkel rund um ihre Vertrautentiere ihn abgelenkt hatte. Der Korridor war wie ein kleines Labyrinth angelegt worden. Erinnerungen an die Abwehranlagen des Silbernen Kliffs stiegen in Ahren auf. Dann sah er das Ende des Ganges und er senkte sofort seine Augen, um nicht geblendet zu werden. Das Licht des Zaubers schien wie ein Pfeil auf sie zuzuschießen und regelrecht von den Wänden abzuprallen. »Nicht direkt hineinsehen«, warnte Jelninolan sie. »Unsere Augen würden das nicht verkraften.« »Ich helfe«, sagte Lanlion, und Ahren hörte ihn einmal tief und kräftig atmen. Sofort breitete sich eine matte Düsternis aus, die das gleißende Licht abschnitt und wie ein fernes Echo verblassen ließ. Ihr Zwergenführer drehte sich stirnrunzelnd zu dem blassen Paladin um, sagte jedoch nichts. »Sehr gut«, sagte Uldini wohlwollend, und Ahren erkannte im Zwielicht, wie der Erzmagus prüfend die Augen zusammenkniff, als er hinter dem Wächter die kreisrunde Kammer betrat. »Ist das etwa vertrocknetes Gras auf dem Boden?«, fragte Trogadon, der ungeduldig am Ende der Gruppe stand und neugierig an ihnen vorbei spähte. »Wir haben Anweisungen, die Alten in ihren Domen nicht zu bewegen«, sagte der Zwergenwächter höflich. »Also haben wir entsprechend gehandelt und den Bereich um sie herum unangetastet gelassen.« Ahren trat in den kuppelartigen Raum, der kaum fünf Schritt durchmaß und glitt ein Stück zur Seite, damit Falk und die übrigen ebenfalls hereinkommen konnten. Der Boden bestand tatsächlich aus niedergetrampeltem, verwelktem Gras und in der Mitte der Kammer lag eine ihm unbekannte Frau auf dem Boden. Sie war in ein erdbraunes Gewand gehüllt, welches unter einer dicken Wolldecke hervorlugte, die über die Frau gebreitet worden war, wohl, um ihr Wärme zu spenden. Das Gesicht der Alten war entspannt, aber verhärmt, und Ahren schätzte sie auf knapp vierzig Winter, wobei er wusste, dass das Äußere einer Alten nichts über die Anzahl ihrer Lebensjahre verriet. Vor der Frau stand ein mannshoher, schnörkelloser Metallspiegel, aus dem das Licht des Althunol hervorbrach und durch einen schmalen Schlitz in der Wand gen Bannwolke verschwand. Ahren sah, dass Lanlions Düsternis den Strahl als solches nicht zu beeinträchtigen schien. »So sieht also der provisorische Fokus aus, den Akkad für diesen Zauber erschaffen hat«, sagte Uldini mit zusammengekniffenen Augen, während er näher heranschwebte. »Er wirkt ein wenig unstofflich«, sagte Trogadon kritisch. Ahren blickte genauer hin. »Für mich sieht das wie normales Metall aus«, warf er ein. »Weil du kein Zwerg bist«, sagte der Krieger und strich sich über den geflochtenen Bart. »Ich kann durch dieses magische Trugbild geradezu hindurchsehen.« Jelninolan warf ihm einen Seitenblick zu, eine Augenbraue emporgezogen. »Wirklich?« »Na ja, zumindest spüre ich, dass dieses Material nicht natürlichen Ursprungs ist«, fügte der Schmied hinzu. »Und?«, fragte Falk in Richtung Uldini und Lanlion. »Was ist nun mit dem Zauber?« Uldini hielt Flammenstern in den gleißenden Lichtstrahl und brummte: »Die gute Nachricht ist, der Zauber tut, was er soll, und das ohne Einschränkung.« »Warum will ich nicht hören, was er gleich sagen wird?«, fragte Khara besorgt. »Es ist der Althunol, der uns Sorgen bereitet. Er tut, was in seiner Natur liegt«, sagte Lanlion an Uldinis statt. »Seine Macht vermag es, Sterbliche über ihre eigenen Grenzen hinauszutragen und das tut er auch mit den Alten.« »Geht das etwas genauer?«, fragte Falk. »Als wir vom Wasser des Althunol tranken, nahm er uns jegliche Müdigkeit und Erschöpfung«, erklärte Jelninolan. »Es war wie flüssiger Mut, die Essenz des Durchhaltewillens der Göttin.« Sie deutete auf die schlafende Frau. »Sämtliche Alten außer Uldini und mir liegen nun im Zauberschlaf und sind mit dem Althunol verbunden. Er bringt sie dazu, die Grenzen ihrer Macht zu sprengen, um diesen Zauber aufrechtzuerhalten.« »Koste es, was es wolle«, flüsterte Lanlion in die folgende Stille hinein. »Moment«, sagte Ahren mit einem irritierten Blinzeln. »Soll das heißen, dieser Zauber tötet langsam, aber sicher alle Alten außer euch beiden?« Uldini nickte finster. »Entweder wir lösen den Zauber auf und lassen die Bannwolke frei oder der Zauber braucht nach und nach die Lebenskraft der Alten auf.« »Wie lange noch?«, fragte Falk müde. »Eher Monde als Wochen«, sagte Jelninolan beruhigend. »Der Prozess geht äußerst langsam vonstatten.« Ahren glitt für einen Moment in den Kopf Culhens, schmiegte sich in Gedanken an den Geist seines treuen Freundes, der ihm das Bild eines Wolfsrudels auf einem gefährlichen Bergpfad schickte. Ein falscher Schritt konnte den Tod bedeuten, doch am Fuße des Berges lockte ein idyllischer Wald. Danke, sandte Ahren ihm zu. »Wie halten wir den Prozess auf, ohne die Bannwolke wieder freizugeben?«, fragte er Uldini mit fester Stimme. »Ich weiß nicht, ob das möglich ist …«, begann der Erzmagus. »Findet einen Weg«, sagte Ahren bestimmt. »Irgendeinen.« Er deutete in Richtung des Verteidigungsrings auf die Wand hinter ihm. »Diese Befestigungsanlagen da draußen sind nutzlos, wenn die Wolke wieder zu wachsen beginnt.« Uldini sah von Lanlion zu Jelninolan. Die Zweifel in seinen sonst so selbstsicheren Augen stachen Ahren tief ins Herz. »Vorschläge?«, fragte er leise. »Kommt«, hörte Ahren an seinem rechten Ohr die leise Stimme Falks, während der alte Paladin ihm, Khara und Trogadon signalisierte, den Raum zu verlassen. »Lassen wir die drei besser allein. Wir werden die nun folgende Debatte über Magie ohnehin nicht verstehen und hier drinnen ist es für meinen Geschmack zu eng und zu unheimlich.« Ahren und die anderen folgten dem grauhaarigen Paladin, und je lauter der Gesang der auf sie wartenden Soldaten wurde, umso mehr fragte Ahren sich, was sie wohl sagen würden, wenn sie wüssten, in welcher Lage sie sich wirklich befanden.   »Zuversicht und Hoffnung«, flüsterte Falk ihm zu, als Ahren sich gemeinsam mit seinem...



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