West | Brennendes Begehren wie damals | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2702, 144 Seiten

Reihe: Julia

West Brennendes Begehren wie damals


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3483-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2702, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7515-3483-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Auktion ist vorbei! Portia ist überglücklich, dass ein altes Gemälde von ihrem elterlichen Anwesen einen hohen Preis erzielt hat. Bis sie schockiert den neuen Besitzer sieht: ihre erste große Liebe Lex Moran, der früher auf Cropley Hall gearbeitet hat! Doch er heißt nicht mehr Moran, sondern Tomaras, wie seine griechischen Vorfahren. Und er ist auch kein Arbeiter mehr, sondern ein rachsüchtiger Milliardär, dessen abschätzender Blick sie mitten ins Herz trifft. Nur eins ist noch genauso: das brennende Begehren zwischen ihnen, das Portia wehrlos macht ...



Annie verbrachte ihre prägenden Jahre an der Küste von Australien und wuchs in einer nach Büchern verrückten Familie auf. Eine ihrer frühesten Kindheitserinnerungen besteht darin, nach einem Mittagsabenteuer im bewaldeten Hinterhof schläfrig ins Bett gekuschelt ihrem Vater zu lauschen, wie er The Wind in the Willows vorlas. So bald sie lesen konnte, entdeckte sie die Welt der Romane für sich. Sie verschlang Abenteuerromane und bestaunte die Märchen Illustrationen. In ihren Gedanken, war sie eine der tanzenden Prinzessinen, Rapunzel, eine schlafende Schönheit und natürlich Cinderella. Ausflüge in die Bücherei wurden zu einem regelmäßigen Vergnügen, bei dem sie ferne Welten entdecken und sich in tagträumen verlieren konnte, in denen sie die Heldin in einer der Geschichten spielt. Durch ihre Familie wurde Annie nicht nur ermutigt eine Leidenschaft für Bücher zu entwickeln, sondern sie brachten ihr auch bei das Reisen und den australischen Busch zu lieben. Oft schaffte sie es alle drei Dinge zu kombinieren. Auf ihren Wanderungen und beim Zelten hatte sie immer einen Roman mit im Gepäck. Schon früh wurde sie verrückt nach Liebesromanen. In ihrer Jugend verbrachte sie viele lange Nachmittage damit mit ihrem besten Freund Tennis zu spielen. Zwischen den schier endlosen Sätzen auf kochend heißem Kies, wankten sie zu dem Haus ihres Freundes, um sich wieder zu erholen. Dieses Haus war vollgestopft mit Büchern. Alle mit der markanten Rose auf dem Cover. So geschah es, dass Annie Liebesromane für sich entdeckte und seitdem nicht mehr davon loskam. Glücklicherweise fand sie ihren eigenen romantischen Helden, während sie auf der Universität studierte. Trotz dieser schönen Ablenkung vollendete sie ihr Studium mit Auszeichnung. Außerdem hatte sie weiterhin das Glück viel reisen zu können. Als Rucksacktourist durchstreifte sie Ägypten und Griechenland, trampte durch Neuseeland, bestaunte Sehenswürdigkeiten in Europa und lebte eine Zeit lang in Deutschland. Annie verließ die Universität ohne konkreten Karriereplan in der Tasche zu haben und nahm eine Stelle im öffentlichen Dienst an. Die beste Vorbereitung für einen Autor! In ihrem ersten dauerhaften Job, verbrachte sie sechs Wochen damit den Regierungs Beschaffungsleitfaden Korrektur zu lesen. Jedes. Einzelne. Wort. Davon. Den Text eines Romans zu kontrollieren macht eindeutig mehr Spaß. Für mehrere Jahre schrieb, berichtigte, änderte und verbesserte Annie Regierungspläne, Kabinettentwürfe und Berichte für das ...

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1. KAPITEL


Portia saß am Ende der Reihe, die Hände über dem Katalog auf ihrem Schoß gefaltet, während der Auktionator das Objekt vorstellte, das als Nächstes zur Versteigerung anstand.

Obwohl sie hier arbeitete, kam sie sich heute in dem berühmten Londoner Auktionshaus fehl am Platze vor. Normalerweise saß sie in einem der Hinterzimmer am Schreibtisch und erledigte den Papierkram, weshalb sie nur selten in die eleganten Räume des Unternehmens kam, um Kunden Erfrischungen zu reichen.

Es war nicht der Reichtum der Leute um sie herum, der sie nervös machte, sondern vielmehr die Tatsache, dass ihr eigenes Objekt bald an der Reihe sein würde.

Ihr rechtes Bein wippte wie von selbst auf und ab, bis sie sich zwang, es stillzuhalten und tief einzuatmen. Ruhiger machte sie das jedoch nicht. So viel hing von dem Verkauf ab. Falls sich denn überhaupt ein Käufer fand.

Natürlich wird es verkauft.

Es mochte kein bedeutendes Gemälde sein, geschweige denn ein Meisterwerk, aber dem Gutachter zufolge gab es durchaus einen Markt für gute englische Landschaftsbilder. Sie würde ein hübsches Sümmchen dafür bekommen.

Würde das reichen?

Nach Jahren in schlecht bezahlten Jobs und mit ständigen Geldsorgen war dies ihre Chance. Mit dem Geld, das sie sich vom Munde abgespart hatte, und einem anständigen Verkaufspreis wollte sie den Sprung wagen und studieren.

Ein Abschluss in Kunstgeschichte war keine Garantie für eine abgesicherte Zukunft, aber Portia wusste, was sie wollte.

Das Schicksal konnte einem von jetzt auf gleich alles Glück rauben. Wenigstens den Traum vom Studium würde sie nicht aufgeben. Nur er hatte ihr die Kraft gegeben weiterzumachen.

Statt sich von herzzerreißendem Verlust oder dem Rachedurst und Zorn ihres Vaters einschüchtern zu lassen, hatte sie noch entschlossener für ihren Traum gekämpft. Für das, was ihre Leidenschaft weckte.

Portia verzog das Gesicht. Eigentlich hatte sie Leidenschaft längst hinter sich gelassen. Mit Ausnahme der Leidenschaft für Kunst. Die hatte ihr in dunklen Zeiten Trost gespendet. Deshalb war es passend, dass ausgerechnet ein Gemälde ihrem Leben möglicherweise eine Wendung geben konnte.

Sie verschränkte die Finger fest ineinander. Was für eine garstige Fügung des Schicksals. Das einzige Bild, das sie gern behalten hätte, war zugleich das einzige Bild, das ihr Vater ihr vererbt hatte – wahrscheinlich nur wegen der Mahnung seines Anwalts, irgendetwas müsse er ihr in seinem Testament hinterlassen.

Auf dem Gemälde sah Cropley Hall aus wie eine Illustration in einem Bilderbuch. Der Künstler hatte eingefangen, wie die untergehende Sonne auf das alte Gemäuer schien, die Fenster zum Glitzern brachte und die blass roséfarbenen Rosen wie Schaumkronen auf dem Meer wirken ließ. Portias Mutter hatte den Garten umgestaltet und diese Rosen gepflanzt.

Während Portias Kindheit war Cropley Hall ein magischer Ort gewesen, voller Freude und Abenteuer. Damals hatte ihre Mutter noch gelebt. Mit ihrem Vater hatte sie selten zu tun gehabt.

Jetzt war dieses Gemälde der einzige Besitz, der sie mit ihrer Mutter verband.

„Und nun kommen wir zu unserem letzten Objekt“, kündigte der Auktionator an.

Adrenalin strömte durch Portias Adern. Ihr Herz hämmerte dermaßen, dass sie zusammenzuckte und der Katalog von ihrem Schoß auf den Boden glitt.

Es war so weit. Keine Zeit für Reue.

Sie beugte sich vor und hob den Katalog auf. Als sie wieder aufrecht saß, hatte das Bieten begonnen. Eine Frau in einem grünen Kleid hob die Hand. Dann blickte der Auktionator zu jemandem weiter hinten, und der Preis kletterte höher.

Die Leute überschlugen sich zwar nicht vor Interesse, aber zu den beiden Bietern gesellte sich ein dritter. Portia reckte den Hals und sah einen weißhaarigen Mann in einem grellen Jackett. Die Person hinten im Saal konnte sie nicht erkennen.

Welche Rolle spielt es, wer das Bild kauft? Du kannst die Leute ja nicht auf Herz und Nieren prüfen, damit es in gute Hände kommt. Du brauchst nur das Geld.

Und doch … Wieder sah sie zu dem Gemälde und empfand Bedauern. Sehnsucht nach etwas, das sie einst besessen hatte, und nach dem, was hätte sein können. So plötzlich stieg das Verlustgefühl auf und so stark, dass es sie überwältigte. Tränen brannten heiß in ihren Augen. Sie blinzelte und senkte den Blick auf den Katalog.

Erinnerungen schossen ihr durch den Kopf – und zu ihnen gesellten sich viele Gefühle, die einen ziehenden Schmerz in ihrem Herzen auslösten. Ihr drehte sich der Magen um. Einen solch verzehrenden Kummer hatte sie schon Jahre nicht mehr erlebt. Sie wusste nicht mehr, wann sie zuletzt geweint hatte, aber das Kribbeln in der Nase und der Kloß im Hals straften ihre äußerliche Gelassenheit Lügen.

Als sie sich wieder im Griff hatte, war die Auktion vorbei. Frauen schulterten ihre Handtaschen. Männer klemmten Kataloge unter die Arme. Unterhaltungen ertönten.

Portia sprang auf und wollte gerade den Herrn neben sich fragen, welches Gebot für das Bild den Zuschlag bekommen hatte, da wandte er sich um und sprach mit jemandem.

Sie trat aus der Stuhlreihe. Ihr Blick traf den von Phil, ihrem Kollegen, der für den Transport der Objekte zuständig war. Er lächelte, und sie eilte auf ihn zu, bevor er das Gemälde wegtrug. „Wie hoch war das letzte Gebot, Phil? Ich habe es nicht mitbekommen.“

„Nicht mitbekommen? Obwohl es sich beim Käufer um Mr. Tomaras handelt? Das hat ja für allerhand Aufsehen gesorgt. Ich dachte gar nicht, dass so ein Bild sein Ding ist.“

Ihre Augen weiteten sich bei der Vorstellung, dass ihr Gemälde einem griechischen Tycoon gefiel. Doch als Phil das endgültige Gebot nannte, vergaß sie alles andere.

Sie würde genügend Geld haben, um ein Studium zu finanzieren, solange sie nebenbei etwas verdiente und bescheiden lebte.

Voller Erleichterung verließ sie den Saal. Dieser Geldregen würde ihr Leben verändern. In ihre Euphorie mischte sich ein Wermutstropfen. Ihr sechster Sinn warnte sie davor, an ihr Glück zu glauben.

Portia schüttelte den Kopf, um die ungute Ahnung abzuschütteln. Sie durchquerte die eleganten vorderen Räume des Auktionshauses mit Schmuckstücken und Kunstgegenständen in Schaukästen. Vielleicht würde sie eines Tages als Kunstexpertin hier arbeiten. Oder in einer Galerie oder einem Museum.

Vorfreude verdrängte die seltsame Skepsis, die in ihr aufgestiegen war.

Alles wird gut. Besser als gut.

Es wird wundervoll.

Portia lächelte ihre Kolleginnen am Empfang an und trat in den langen Korridor, der zum Eingang führte. Links und rechts lagen kostspielig gestaltete Innenhöfe.

Vor sich sah sie die vorbeifahrenden Autos, alle mit eingeschalteten Scheinwerfern an diesem späten Dezembernachmittag. Kurz bevor sie den Bürgersteig erreichte, stellte sich ihr jemand in den Weg.

Der Mann stand mit dem Rücken zum Licht. Er war groß, breitschultrig, und seine Locken streiften den Kragen einer kurzen Lederjacke. Die langen Beine steckten in Jeans.

Portias Herz setzte einen Schlag aus. Sie stoppte ruckartig, überwältigt von dem Gefühl, ein Déjà-vu zu erleben.

Statt im gedämpften Licht zu dem Mann hochzusehen, drehte sie den Kopf hastig zur Seite.

Der Junge, den sie gekannt hatte, war stark, aber im Vergleich zu diesem Mann schlaksig gewesen. Nur die Haare und die Jacke erinnerten an ihn. Sie gab dem Gemälde von Cropley Hall die Schuld dafür, die Vergangenheit aufleben zu lassen.

Zittrig atmete sie ein, ignorierte ihren rasenden Puls und machte einen Schritt nach rechts.

Wieder stellte er sich ihr in den Weg.

„Pardon.“ Sie wich auf die andere Seite des Korridors aus. Genau wie der Mann.

Portia hielt inne. Es war besser, ihn vorbeizulassen. Nur bewegte er sich nicht. Er stand einfach da, ihr gegenüber.

„Na so was. Wer hätte gedacht, dass ich dich hier treffen würde, Prinzessin.“

Blitzartig wurde ihr derart heiß, dass ihre Wangen zu brennen schienen. In der nächsten Sekunde glaubte sie, zu Eis zu erstarren.

Diese Stimme. Sie war ihr einmal vertraut gewesen. Aber so wie jetzt hatte sie nie geklungen. Nie so harsch.

Nur ein einziger Mensch hatte sie je Prinzessin genannt. Er hatte sie mit Dornröschen verglichen, die in einem von Rosen umgebenen Schloss gefangen war und darauf wartete, geweckt zu werden.

Aufgewacht bist du in der Tat. Und deine Naivität hast du schnell abgelegt.

Am Ende hatte sie sich selbst aus ihrem dornigen Gefängnis befreit.

Langsam, widerstrebend, hob sie den Kopf, während ihr das Herz schmerzhaft bis zum Hals schlug.

Die Wolken, die das Tageslicht gedämpft hatten, mussten sich aufgelöst haben. Oder jemand vom Personal hatte helleres Licht im Korridor angeschaltet. Wie auch immer: Jetzt sah Portia den Mann klar vor sich.

Blaue Augen, olivfarbene Haut und glänzende schwarze Haare. Die ungewöhnliche Kombination war schon immer unglaublich faszinierend gewesen. Er hatte fein geschnittene, markante, beinahe arrogante Gesichtszüge. Sein Mund war breit und üppig.

Und...



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