E-Book, Deutsch, 192 Seiten, eBook
Wiendahl / Dreher / Engelbrecht Erfolgreich kooperieren
1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-7908-1627-3
Verlag: Physica
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Best-Practice-Beispiele ausgezeichneter Zusammenarbeit
E-Book, Deutsch, 192 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-7908-1627-3
Verlag: Physica
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kooperation — Gründe und Typologisierung.- Verbreitung und Erfolg von Kooperationen im Verarbeitenden Gewerbe.- Der Wettbewerb Die beste Kooperation.- Die Sieger des Wettbewerbs — Praxisbeispiele.- Erfolgsmuster und Erfolgsfaktoren der Sieger.- Ausblick: Sind Kooperationen kleiner und mittlerer Unternehmen noch ein Thema für die angewandte Forschung?.
5.1 Übertragbare Erfolgsmuster der besten Kooperationen
5.1.1 Allgemeingültige Erfolgsmuster
„Gute" Kooperationen zeichneten sich im Wettbewerb durch überdurchschnittliche Ergebnisse sowohl bei weichen als auch bei harten Bewertungsfaktoren aus. Diese Kooperationen überzeugen in beiden Feldern, die durch den Bewerbungsbogen des Wettbewerbs zur Bewertung herangezogen wurden: Zum einen verfügen sie über hervorragende Kompetenzen als Bündel aus Fähigkeiten und Ressourcen, die sie sich durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit erschlossen haben. Zum anderen können sie auch überdurchschnittliche Ergebnisse vorweisen, die durch diese Kompetenzenerzielt werden konnten.
Die Analyse und Bewertung der teilnehmenden Kooperationen lässt auf einige grundsätzliche Erfolgsfaktoren und Erfolgsmuster schließen. Ein ausgeprägtes Vertrauensverhältnis zwischen den Partnerunternehmen wird dabei als Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Kooperation am häufigsten genannt. Offenheit, zahlreiche Kontakte und eine transparente Vorgehensweise sind Möglichkeiten, Vertrauen zu erzeugen. Das Vertrauen kann dabei auch als Maß für den Entwicklungsgrad einer Kooperation angesehen werden. Hier zeigt sich: Je weiter die Kooperation vorangeschritten ist, desto stärker stellt sich auch der Erfolg der Zusammenarbeit zwischen den Partnerunternehmen ein.
Etwas differenzierter lässt sich dieses Vertrauen als Basis der Kooperation noch weiter untergliedern. Es bieten sich dreierlei Sichtweisen auf den Erfolgsfaktor Vertrauen aus Sicht der Partnerunternehmen an, die jede für sich genommen erfüllt sein müssen:
Vertrauen in sich selbst: Die Partner müssen zunächst ein hohes Maß an „Selbst-"Vertrauen mit in die Kooperation bringen. Erst wenn die Partner zu Recht von ihrer Kompetenz und Leistungsfähigkeit überzeugt sind, sind sie auch als Kooperationspartner interessant für andere leistungsfähige Unternehmen. Kooperationen sind kein letzter Strohhalm für schwache Unternehmen, die alleine keine Überlebenschance besitzen.
Vertrauen in die Partner: Starke Unternehmen suchen nur dann die Partnerschaft zu anderen Unternehmen, wenn sie sich von dieser Zusammenarbeit eine Verbesserung erwarten, die vielfältiger Natur sein kann. Somit steigt entsprechend die Kooperationsbereitschaft in der Kooperation mit dem Niveau der beteiligten Partnerunternehmen.
Vertrauen in die Kooperation: Letztlich müssen die Partnerunternehmen vor allem von der Kooperationsidee überzeugt sein. Sie müssen sicher sein, dass sie in der Partnerschaft mit den anderen in der Kooperation befindlichen Unternehmen mehr erreichen können als es ihnen alleine jemals möglich wäre. Gerade der Aspekt des Vertrauens in die Kooperation hängt sehr stark von einem Erfolgsfaktor ab, der gleichermaßen den Ausschlag für Erfolg oder Misserfolg jedes Unternehmens gibt: die Güte der Geschäftsidee. Die zukunftsrobuste Geschäftsidee einer Kooperation zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Vorteilhaftigkeit der Zusammenarbeit für alle Interessensgruppen in einfachen und verständlichen Worten beschreibt. Dabei muss der Nutzen sowohl für die Partner der Kooperation als auch für die Zielgruppen klar ersichtlich sein. Man spricht in diesem Kontext auch von einer Win-win-Situation für alle Beteiligten (vgl. Abb. 5.1-2). Das beste Vertrauensverhältnis zwischen den Partnern bleibt jedoch wertlos, wenn aus Sicht der Beteiligten nicht sichergestellt ist, dass der seitens der Partner eingebrachte Aufwand höher ist als der entsprechende Nutzen den die Partner durch die Zusammenarbeit erzielen. Dabei kann der Nutzen für die Partner allerdings auch durchaus erst auf längere Sicht und damit zeitverzögert entstehen. (folgt Abbildung 5.1-2)Darüber hinaus zeigen die Analysen der besten Kooperationen sehr deutlich, dass gute Kooperationen auch immer über einen starken Treiber verfügen. Für das Gelingen von Kooperationen sind starke Persönlichkeiten erforderlich, die erfolgreich unternehmensübergreifende Koordinierungsprobleme lösen und den Aufbau der Kooperation aktiv vorantreiben. Sie sind zugleich die Treiber bzw. „Kümmerer" der Kooperation.




