E-Book, Deutsch, Band 8, 173 Seiten
Reihe: Drachengefährten
Williams Drachenzauber - Die Liebe des Magiers
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7368-8084-9
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Gay Romance / Fantasy
E-Book, Deutsch, Band 8, 173 Seiten
Reihe: Drachengefährten
ISBN: 978-3-7368-8084-9
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Der junge Rhune befindet sich zurzeit bei seinem Großvater, dem Magierkönig, um dort alles über den Gebrauch von Magie zu lernen. Doch für den Mischling, er ist sowohl Drache, als auch Magier und Menschenblut fließt ebenfalls in seinen Adern, ist dies nicht leicht. Oft scheitert er an den einfachsten Übungen, bei anderen schießt er dermaßen übers Ziel hinaus, dass sich sein Ausbilder nonstop die Haare rauft. Am schlimmsten ist für ihn, dass ihm bei seinem Scheitern immer die Hirrogen, die Meuchelmörder, zusehen. Ständig beobachtet ihn ein Mitglied der Assassinen-Gilde und Rhune fragt sich unweigerlich, ob die Führer der Killer zu entscheiden versuchten, ob er überhaupt zum Magierkönig taugt. Leider stellt sich auch der Halbdrache diese Frage des Öfteren. Eine Steigerung erfährt seine angespannte Situation, als Rhune zur Verfeinerung seiner Fähigkeiten in den Haushalt von Jugger al Lotrec geschickt wird. Rhune sieht den Magier, er wittert ihn und weiß Bescheid. Doch wie soll er den vollkommen unabhängigen und total bindungsunfähigen Jugger davon überzeugen, dass das Schicksal sie vereint und sie zusammengehören? Dieses Buch enthält homoerotische Handlungen und ist für Leser unter 18 Jahren und für homophobe Menschen nicht geeignet.
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Flugreise ins Ungewisse
Gamier, der Magierkönig, stand bei seinem Enkel und hielt dessen Reisebündel. Nur schweren Herzens ließ er ihn ziehen, doch in Carcasol gab es keinen guten Elementarmagier, daher musste er seine Ausbildung anderenorts abschließen. Seit dem Drachenkrieg, bei dem die Magier unterlagen, residierte der Beste dieser Zunft in der grenznahen Stadt Maritasol und genau dorthin würde Rhune nun fliegen. Liebevoll hob der Zwitter seine mittlerweile faltige Hand und legte sie auf die glatte Haut seines Erben. „Du wirst mir fehlen, Rhune. Bitte pass auf dich auf und lass dich von al Lotrec nicht verderben. Er ist der pure Hedonist, der perfekte Magier und hat seine Gelüste nicht wirklich im Griff. Sieh dich bitte vor“, warnte er seinen Enkel besorgt. Rhune lächelte leicht und empfand tiefe Liebe für seinen Großvater. Der kleine Magier reichte ihm nur bis zum Schlüsselbein und wirkte in Menschenjahren gesehen wie ein Sechzigjähriger. Dessen Alterung hatte mit dem Magierkrieg eingesetzt und schritt stetig voran. Seufzend wurde dem Halbdrachen erneut bewusst, dass Gamier nicht mehr ewig das Reich regieren konnte. Eines Tages würde er das übernehmen müssen und ihm graute bereits jetzt davor. Die Magier waren ein korruptes Pack und lebten nur für die Genüsse und die Lust. Sie zu zügeln würde seine Hauptaufgabe sein. Zusätzlich musste er auch noch seinen Herrschaftsanspruch verteidigen, denn die Zauberer duldeten nur einen starken Herrscher auf dem Thron. „Ich werde aufpassen, Großvater.“ Nach diesen Worten lehnte er sich leicht nach unten und legte seine Stirn an die des Magiers. Mental stupste er seinen Großvater an und bat um Einlass. Sofort öffnete Gamier seinen Geist und die beiden teilten für einige Herzschläge ihre Gefühle und Gedanken. Rhune wusste immer, wie es um die Empfindungen des Magierkönigs bestellt war, denn dieser teilte sie oft mit ihm. Das hatten sie sich im Zuge seiner Ausbildung angewöhnt, da der Halbdrache über keinerlei tiefere Gefühle verfügte und diese, wenn er seinen Seelenverwandten fand, erst erkunden und erforschen musste. Doch als König der Magier durfte er zu keiner Zeit so verletzbar und angreifbar sein, also mogelten die Beiden. Gamier übermittelte Rhune Empfindungen, die dieser dann erforschen und entdecken konnte. Wenn er sie dann eines Tages selbst erleben sollte, würde er sie wenigstens gleich erkennen. Auch wenn er diese Gefühle dann stärker empfinden würde als die mit seinem Großvater geteilten. Sanft löste sich der Silberhaarige von dem alten Magier und entfernte sich einige Schritte. Mit der Entfernung löste sich auch die mentale Verbindung, denn Rhunes latente Telepathie funktionierte nur bei Körperkontakt. Dort stieg er aus seinen Kleidern und schnürte auch diese zu einem handlichen Bündel. Das Paket reichte er nun dem Magier, der es an seinem restlichen Gepäck befestigte. Die meisten Feuerspucker reisten ohne Gepäck, doch Rhune bevorzugte es, zügig Hosen zur Verfügung zu haben, die er überziehen konnte. Seine anatomische Abweichung von anderen Drachen machte ihn doch etwas unsicher und er hasste es, wenn ihn Menschen oder Magier wie eine Kuriosität anstarrten. Zumal noch vor zwanzig Jahren ein Wesen seiner Art als Abnormität, als Paria angesehen wurde. Sein eigener Erzeuger Hadar hatte bis zu seiner Verbindung mit Palato, dem weißen Drachen, als unberührbar gegolten und unter diesem Status enorm gelitten. Den einzigen Bonus, den ein Halbling genießen durfte, war der Schutz durch den Magierkönig. Wer einen Magier-Mensch-Hybriden mit beiderlei Geschlecht tötete, hatte selbst sein Leben verwirkt und Gamier setzte diese Strafe auch heute noch rigoros durch. Er akzeptierte nicht, dass Magiernachkommen ausgegrenzt wurden. Dass dieses Verhalten für ihn eine Sühne wegen der Vernachlässigung Hadars darstellte, wusste jeder, den es anging. Aber es war trotzdem mehr als das. Der Herrscher aller Magier hatte seine Ansichten gewandelt und das innige Verhältnis zu Palato, Hadar und dann auch zu Rhune tat sein Übriges. Heute machte der Zaubererkönig keinen Unterschied zwischen Magiern, Drachen, Menschen und allem dazwischen. Im Prinzip war Rhunes Scheu eigentlich unnötig, schließlich konnte man, wenn er unbekleidet da stand, seine Zweigeschlechtlichkeit nicht sehen, verbarg sich seine enge kleine Vagina doch hinter seinem runden prallen Hodensack. Trotzdem konnte er diese Schamhaftigkeit einfach nicht ablegen. Rhune lächelte noch einmal liebevoll in Richtung seines Großvaters und wandelte dann seine Gestalt. Mitten auf dem Palasthof erschien innerhalb eines Herzschlags ein riesiger grauer Drache. Dessen Schuppen an den Beinen, Schwanz- und Halsunterseite wiesen bunte Kanten auf. Alle Farben des Regenbogens fanden sich hier. Jenes Farbenspiel hatte er wohl von Hadar geerbt, denn dieser war komplett kohlrabenschwarz, nur über eine Seite seinen Drachenleibs zogen sich Riefen in den Schuppen die wirkten, als hätte man sie mit Öl ausgegossen und glitzerten in den selben bunten Farben wie Rhunes. Gamier lächelte gebannt. Sein Enkel war der perfekte Drache, wunderschön, groß, stark und ausgestattet mit allen überragenden Fähigkeiten dieser Spezies. Hoffentlich schaffte er es auch noch, die Fähigkeiten der Magier zu kultivieren. Ben Shaffar befürchtete aber, dass Rhunes Unvermögen daran lag, dass er über das gefühlskalte Wesen der Feuerspucker verfügte. Vermutlich würde er seine Magierfähigkeiten erst dann in vollem Umfang nutzen können, wenn er seinen Gefährten oder seine Gefährtin fand. Wieder galt es zu hoffen. Sollte dies nicht bald geschehen, konnte es sein, dass Rhune den Thron nicht würde halten können. Dann würde das Magierreich automatisch im Krieg versinken, erst im Bürgerkrieg und dann würden seine Landsleute vermutlich eine erneute Auseinandersetzung mit ihren Nachbarn, den Menschen und den Drachen, anzetteln. All seine Hoffnungen ruhten auf Rhune, doch dies würde er dem jungen Drachen niemals mitteilen, niemand sollte unter so enormem Erfolgsdruck stehen. Rhune breitete seine großen Lederhäute aus und schüttelte die silbernen Schwingen kurz. Dann wölbte er den Hals und nahm vorsichtig sein Gepäck ins Maul. Mit einem Augenzwinkern und einer Welle positiver Gefühle verabschiedete er sich von seinem Großvater. Wie immer ging sein Blick noch einmal suchend in die Runde und wie erwartet entdeckte er in einiger Entfernung eine schlanke und vollständig verhüllte Gestalt. Die sandfarbene, eng anliegende Kleidung und das Tuch vor dem Gesicht zeigten, dass ihn schon wieder ein Hirrogen, ein Assassine, im Auge behielt. Warum taten sie das? Versuchten sie seine Fähigkeiten oder eher deren Fehlen abzuschätzen? Hielten sie ihn für eine Bedrohung? Was sollte er tun, falls sie ihn für unfähig hielten? Seufzend akzeptierte Rhune, dass er die Entscheidung, falls sie denn eine treffen sollten, einfach hinnehmen musste. Als Drache verfügte er über sein inneres Feuer und man konnte einen seiner Art nur sehr schwer töten. Folglich konnte er der Zukunft in Bezug auf die Mörder-Gilde entspannt entgegen sehen. Konzentriert stieß sich der Silberdrache vom Boden ab und schraubte sich mit langen Flügelschlägen in den Himmel. Seine Reise ging in Richtung alte Heimat, bis Maritasol flog er nur einen Tag. Da es bereits Nachmittag war, würde er erst morgen um diese Zeit in Jugger al Lotrecs Heim ankommen. Die Nacht konnte er in einer Oase mitten in der Wüste verbringen, insofern stellte das ganze Unternehmen für ihn keine Unannehmlichkeit dar. Selbst ohne Wasser konnte der Feuerspucker ohne Probleme die Wüste überqueren, aber so war es doch bequemer. Während seines Fluges konzentrierte sich Rhune auf die letzten Lektionen seines Magiermeisters bezüglich der Wandlung von Gegenständen. Ein guter Magier konnte Materie beeinflussen, also aus einem Teller eine Tasse machen oder einen Krug mit Wein füllen. Doch Rhunes Bemühungen endeten nur in der Hälfte der Fälle mit einem Erfolg. Akribisch analysierte er seine Erfolge und noch aufmerksamer erforschte er sein Versagen, doch noch immer konnte er nicht herausfinden, warum es einmal gelang und beim nächsten Mal nicht, obwohl er es exakt gleich machte. Dies frustrierte ihn und er machte an solchen Tagen meist lange Flüge über die sengende Wüste. Schaltete ab und ließ seinen Geist treiben. Da er nur eine latente telepathische Veranlagung hatte, bestürmten ihn, anders als Palato, nicht die Gedanken und Gefühle seiner Mitmenschen. Nur wenn er jemanden berührte und sich auf dessen Innerstes konzentrierte, erhielt er Kontakt und auch nur dann, wenn der andere es auch wollte oder einfach nicht auf seine Abschottung achtete. Menschen passierte dies recht oft, denn sie hatten keinerlei magische Fähigkeiten und wussten vermutlich gar nicht, wie sie ein Überspringen ihrer Emotionen verhindern sollten. Rhunes Blick blieb auf einer Herde Antilopen haften, die in Richtung Oase unterwegs waren. Sofort ging er in den Sturzflug und erbeutete ein älteres Tier aus der Herde. Seine großen scharfen Krallen schlossen sich wie Stahlklammern um den Körper seiner Beute. Sein Abendessen war gesichert. Noch in der Wüste machte er den Kadaver verzehrfertig, sprich er häutete ihn und nahm ihn aus, bevor er...




