E-Book, Deutsch, Band 1, 309 Seiten
Reihe: Ragnarök-Reihe
Williams Lokis Ragnarök
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7396-9066-7
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Gay Fantasy Romance
E-Book, Deutsch, Band 1, 309 Seiten
Reihe: Ragnarök-Reihe
ISBN: 978-3-7396-9066-7
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ragnarök - Götterdämmerung - Walhalla ist dem Untergang geweiht. Doch Odin und Freya akzeptieren nicht, dass mit ihrer Welt auch die in Asgard verbliebenen Götter mit untergehen. Sie ersinnen eine gewagte Rettungsaktion und haben Erfolg damit. Ohne Vorbereitung landet Loki in einer ihm vollkommen fremd gewordenen Welt. Er muss sich auf der Erde im 21. Jahrhundert nicht nur neu orientieren, sondern sich auch noch eine Existenz aufbauen. Für Liebesdinge hat er keinen Sinn. Doch diese schleicht sich auf leisen Sohlen an den berüchtigten Luftikus an und überwältigt in vollkommen unverhofft. Vieles kann man Loki nachsagen, er hatte tausende von Frauen, Dreiecksbeziehungen und eine enorme Freude daran, einem anderen Mann sein Weib zu stehlen. Aber nie, wirklich nie, hat er Interesse an Männern gezeigt. Und doch ist da dieser junge Mann in seiner schlichten Dienstuniform und nimmt all seine Sinne gefangen. Wie kann das sein? Dieses Buch enthält homoerotische Handlungen und ist für Leser unter 18 Jahren und für homophobe Menschen nicht geeignet.
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Die Reise
Heimdall betrat als erstes die Kuppel und aktivierte wie befohlen den Bifröst. All seine Konzentration richtete er auf die zu errichtende Regenbogenbrücke. Als er sein Schwert in die Sicherung der Brücke schob, konzentrierte er sich auf das Ziel der Reise. Schon vor Jahrzehnten hatte Freya den Untergang Asgards vorausgesehen und an einer Lösung getüftelt. Notgedrungen hatte sie ihre Erkenntnisse mit Heimdall geteilt, da er die verbleibenden Götter würde auf die Reise schicken müssen. Freya und ihr Ziehsohn mochten sich nicht sonderlich, erinnerte er sie doch ständig an Odins Untreue. Trotzdem wischte sie ihr Unbehagen bei Seite und arbeitete verdrossen auf ihr Ziel zu. Sie mussten wenigstens die Asen retten, wenn Asgard schon würde untergehen müssen. Für ihrer aller Heimat gab es keine Rettung. Ohne die zusätzliche Energie durch die Gebete der Menschen fehlte ihnen die Kraft ihre Welt zusammenzuhalten. Im Gegensatz zu den anderen Welten hatte Asgard kein in sich geschlossenes System. Ihre Welt entsprach der Vorstellung der Menschen im Mittelalter. Ihre Heimat war eine Scheibe, also eigentlich ein einziger riesiger Berg. Durch das Fehlen der schützenden Atmosphäre mussten die Götter mit Hilfe ihrer Fähigkeiten einen Schutzwall zur Kälte des Alls schaffen. Doch mit dem Exil eines Großteils der Bevölkerung verteilte sich diese Pflicht auf zu wenige Schultern. Ein Versagen hatte sich lange vorher angekündigt und nur ein Narr hätte davor die Augen verschlossen. Die Regenbogenbrücke bildete sich schnell, die funkelnden Strahlen breiteten sich schlagartig aus und überstrahlten die verfallende Umgebung. Sie mussten sich beeilen. Nur noch wenige Minuten würde dieser Teil Asgards Bestand haben und dann in den Weiten des Kosmos in einzelnen Fragmenten verschwinden. Aus diesem Grund konnten Odin und Freya nicht einfach mit ihnen gehen. Nur von Walhalla aus konnten sie ihre Kräfte zielgerichtet einsetzen und dafür sorgen, dass der Bifröst nicht in die Unendlichkeit des Kosmos gesaugt wurde. Als Odins Blutsbruder wurde Loki als erster auf die Reise geschickt. Er betrat mutig den Strahl und löste sich auf. Jeder der Asengötter hatte bereits diese Art des Dematerialisierens kennengelernt, aber nicht jeder von ihnen schätzte diese Fortbewegungsmethode. Doch sie war immer noch eine bessere Alternative als der Tod. Nacheinander betraten dann Thor, Balder, Vidar und Heimdall die Brücke und lösten sich ebenso wie Loki auf. Die Welt der nordischen Götter hatte endgültig ihr Ende gefunden, zumindest fast. Zwar würde Walhalla zusammen mit Asgard untergehen, doch es war und blieb ein Teil des Yggdrasil, des Weltenbaums. Odin würde sich gemeinsam mit Freya in den Odinschlaf versenken. So konnten sie, gewissermaßen in Stase, die nächsten Jahrhunderte überdauern. Sollten die exilierten Überlebenden von Asgard eine Rettungsmöglichkeit finden, würden sie Odin und Freya zurückholen. Solange der Weltenbaum existierte, solange konnten auch Odin und Freya gerettet werden. Bis dahin würden sie schlafen und warten. Mit Inbrunst hasste Loki das Reisen durch den Bifröst. Es fühlte sich an als würde es ihn innerlich zerreißen. Er hatte keine Ahnung warum er das immer wieder mitmachte. Nun ja, doch, er wusste warum er sich das antat. Er hatte schlicht und ergreifend keine Alternative. Es beschämte ihn nicht wenig, dass er als Asengott so wenig dagegen tun konnte. Doch den Untergang der Welt zu verhindern stand auch nicht in seiner Macht, ebenso wenig wie in der der anderen Götter. Selbst ihre gemeinsamen Kräfte reichten nicht für dieses Wunder. Er würde nun all seine Energie in die Rettung Odins und Freyas stecken. Zumindest das schuldete er ihnen. Sie hatten Jahrtausende lang sein wankelmütiges Wesen ertragen, hatten hingenommen, dass er nur Unsinn im Kopf hatte und selbst als Familienvater eher eine Katastrophe war. Loki konnte gar nicht zählen wie oft Freya hatte intervenieren müssen, damit Sigyn ihn nicht verließ. Jetzt konnte er endlich diese Schuld begleichen. Diesen Trost hatte er zumindest. Ständig hatte er mit den anderen gewetteifert und jetzt, im entscheidenden Moment, hatten sie alle gleichermaßen versagt. Der Aufprall auf die Erde erfolgte schlagartig und riss ihn aus seinen Gedanken. Das feuchte Gras durchnässte seine Hosen und er sackte auf ein Knie hinunter, um nicht umzufallen. Als er sich auf dem Boden abstütze, entdeckte er die sehr seltsame Kleidung, die er plötzlich trug. Wo kam die denn her? Kopfschüttelnd richtete er sich auf und betrachtete sich genau. Seine Füße steckten in schwarzen Schnürschuhen, die bis über die Knöchel reichten. Sie fühlten sich weich aber fest an. Dieses Schuhwerk schützte die Füße effektiv und im Stillen dankte er Freya für ihre Umsicht. Seine Beine wurden von einem dunkelblauen festen Stoff umschlossen, den es bei seinem letzten Besuch in Midgard noch nicht gegeben hatte. Auch sein Oberkörper wurde von einem seltsamen Material bedeckt. Es war weich, leicht und elastisch. Zudem war auf der Vorderseite des hellblauen Teils das Gesicht eines alten Mannes aufgemalt, der die Zunge weit herausstreckte. Wer fand denn so etwas kleidsam? Loki auf jeden Fall nicht. Nun verschaffte sich Loki erst einmal einen Überblick über die Umgebung. Wellige Hügel erstreckten sich soweit er blicken konnte. Unterbrochen wurden sie nur von aufgeschichteten Steinwällen und kleinen Baumansammlungen. Irland, da war sich Loki ziemlich sicher. Er hatte auf seinen früheren Reisen dieses Land oft besucht, denn hier gab es viele Anhänger der nordischen Götterwelt. Zwar hatte Loki selbst so gut wie keine Anhänger, aber es enthob ihn auch von der lästigen Pflicht sich um diese zu kümmern und ihre Gebete zu erhören oder auch nicht. Vor ihm befand sich ein klassisch irisches Cottage. Es bestand aus rosa-hellbraunem Naturstein, gedeckt mit einem weiß gestrichenen Gebälk und schwarzen Schindeln. Auf der rechten Seite führte ein Fußweg an die ebenfalls geweißelte Haustür aus massivem Holz. Der Mittelteil des Gebäudes wurde betont durch einen zusätzlichen Giebel mit einem ebenerdigen Erker. Die Fenster des Cottages waren allerliebst. Sie bestanden aus diagonalen Holzsprossen und kleinen eingesetzten Glasscheiben. Dieses Heim hatte Charme und instinktiv wusste Loki, dass es ihm gehörte. Es fühlte sich zumindest so an. Als er die Haustüre erreichte, konnte er sie problemlos öffnen, da er die Tür unverschlossen vorfand. Dahinter erstreckte sich ein fast quadratischer Eingangsbereich mit integrierter Garderobe und Abstellfläche für verschmutztes Schuhwerk. Automatisch entledigte sich Loki seiner Schuhe und marschierte auf Strümpfen weiter ins Hausinnere. Jede aufgestoßene Tür offenbarte ihm einen weiteren Teil seines gemütlichen Heimes. Am liebsten hätte er Freya geschnappt und ein Freudentänzchen mit ihr aufgeführt. Odins Ehefrau hatte schon immer gewusst, wie er gerne lebte und was er gerne um sich hatte. Hoffentlich hatte sie auch dafür gesorgt, dass er bald weibliche Gesellschaft fand. Einen Augenblick erinnerte er sich an seine verstorbene Frau Sigyn. Schon vor einigen Jahrhunderten hatte sie gemeinsam mit ihren gemeinsamen Söhnen Narfi und Vali Asgard verlassen. Sie fanden keinen Gefallen mehr am feudalen Leben in Walhalla. Das Leben dort stellte für die gefallenen Krieger eine Belohnung dar und entsprach dem Grundsatz: Wein, Weib und Gesang. Doch früher oder später wurde einem jeden dieser Überfluss zu viel und sie sehnten sich wieder nach einer einfacheren Existenz. Die Krieger verließen nach und nach Asgard, suchten sich eine neue Heimat in einer der neun Welten. Einige lebten wieder in Midgard, andere zog es nach Wanaheim. Niemand begab sich freiwillig in die Welt der Eis- oder Feuerriesen. Auch die Götter folgten nach und nach den Kriegern, bis letzten Endes nur noch Odin und seine Nächsten geblieben waren. Jetzt hatten auch sie Asgard aufgegeben und sich eine neue Existenz gesucht. Energisch rief sich Loki wieder zur Ordnung und durchstreifte weiter sein Heim. Im Erker entdeckte er einen massiven Schreibtisch und darauf ein modernes technisches Gerät. Als er davor stand bildete sich in seinem Verstand all das Wissen für dessen Benutzung. Freya dachte auch an alles. So wie er sich die Dinge betrachtete, erschloss sich ihm wie sie funktionierten und für was man sie benutzte. Er würde es viel leichter haben als erwartet. Erleichterung machte sich in Loki breit. Er hatte etwas Angst gehabt sich erst in einer vollkommen fremden Welt zurecht finden zu müssen. Doch auch da hatte die Göttermutter vorgesorgt. Natürlich hätte er öffentlich niemals eigestanden, dass er sich vor solch einer Lappalie fürchtete, aber im Stillen und nur für sich selbst konnte er es zugeben. Loki belog sich niemals selbst. Bei all den Lügen die sein Leben füllten musste er wenigstens mit sich selbst ehrlich sein. Nach Beendigung seines Rundgangs kehrte er aus dem Obergeschoss, wo er ein schmuckes Badezimmer und zwei Schlafräume vorfand, zurück ins Erdgeschoss. Es zog ihn magisch an den Computer. Mit einem Tastendruck aktivierte er den PC und setzte sich auf den Bürostuhl. Schnell fuhr der Rechner hoch und auf dem Bildschirm erschien die Eingabemaske für das Passwort. Ohne...




