E-Book, Deutsch, Band 1, 220 Seiten
Reihe: Wild Territories
Williams Wild Territories I - Süße Harfenklänge
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7368-9245-3
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Gay Fantasy Romance / Gestaltwandler
E-Book, Deutsch, Band 1, 220 Seiten
Reihe: Wild Territories
ISBN: 978-3-7368-9245-3
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Chris, ein Fuchsgestaltwandler, lebt und arbeitet seit zehn Jahren im Big Apple, im Territorium der Katzen. Nach einem Wechsel an der Führungsspitze des Katzenrudels müssen alle Aufenthaltsgenehmigungen rudelfremder Gestaltwandler erneuert werden. Auch Chris reicht seine Papiere bei den Katzen ein und schickt als nette Geste zwei Freikarten für das nächste Konzert mit, denn der kleine Fuchswandler verdient sein Geld mit Harfe spielen beim Manhattan Symphonic Orchestra. Leo, der Alpha der Katzen, nutzt die Karten für sich und seine potentielle Gefährtin. Als sich der große Löwe und der kleine Fuchs begegnen, erkennt der Katzenmann, dass es für ihn einen kompatibleren Partner als die attraktive Löwin an seiner Seite gibt. Kann eine Beziehung zwischen zwei so unterschiedlichen Männern überhaupt gut gehen? Sie trennt nicht nur die Tatsache, dass sie zwei vollkommen gegensätzlichen Spezies angehören, sondern auch, dass sie in allem total verschieden sind. Ein hinreißendes Vor und Zurück beginnt, wobei die Interessen zweier Rudel, internationale Firmenpolitik und familiäre Bande bedacht werden müssen. Diese Buch enthält explizite homoerotische Szenen uns ist daher nur für tolerante und volljährige Leser geeignet.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Beschnuppert
Erfrischt kehrte Chris auf die Bühne zurück, zog seine Harfe zwischen seine schlanken Schenkel und wartete auf den Dirigenten. Konzentriert blendete der Fuchswandler die vielen auf ihn einstürmenden Gerüche aus. Manchmal wünschte er sich, dass es auch so etwas wie Geruchsstöpsel gäbe. Aber bisher hatte noch niemand so etwas erfunden. Es roch intensiv nach Parfum, Schweiß und zu seinem Leidwesen, Mottenkugeln. Warum verwendeten Menschen so etwas noch? Wie ein Rockstar betrat der Dirigent als letzter sein Podium und sonnte sich erst einmal im Applaus des Publikums. Dann drehte er sich zum Orchester und gab das Zeichen. Die ersten Klänge der Eröffnungsmelodie von Rocky schwebten über die Ränge und nahm die Zuhörer gefangen. Eine Stunde später endete das fulminante Konzert mit der Titelmelodie von My Fair Lady. Der tosende Applaus zeigte den Musikern und dem Dirigenten, dass sie ihre Sache gut gemacht hatten. Erleichtert stellte Chris seine Harfe in die Ausgangsposition und lehnte sich entspannt zurück. Im Gegensatz zu seinen menschlichen Kollegen stellte das Spielen für ihn, trotz des enormen Gewichts seines Instruments, keine Belastung oder gar Anstrengung dar. Viele Musiker standen im eigenen Schweiß und würden sich vor dem offiziellen Empfang erst noch frisch machen müssen. Chris hatte kaum einen Schweißtropfen vergossen und konnte die Zeit nutzen, um seine Harfe in ihren Transportbehälter zu packen. Diese nahm er gleich mit in die Umkleidekabine und parkte sie, um sie später abzuholen. Viele seiner Kollegen machten dies genauso, bevor sie auf dem Empfang aufschlugen. Durch die schmale Seitentür betrat er, eine halbe Stunde nach Ende des Konzerts, das große Foyer der Met. Die beiden geschwungenen Treppenaufgänge führten im großen Bogen hinauf auf die oberen Ränge und zu den Logen und dominierten den saalartigen Eingangsbereich. Einige seiner Kollegen hatten sich bereits unter die Zuhörer gemischt. Man konnte die Musiker ganz leicht ausmachen, denn heutzutage trug niemand mehr zum Konzertbesuch einen Smoking, sondern eher elegante Anzüge oder Kombinationen. Frauen erschienen in eleganten Abendkleidern oder Kostümen, immer abhängig von der Exklusivität des Sitzplatzes. Bei dieser After-Veranstaltung waren ausschließlich Gäste aus den Logen zugegen, also trug die Dame von Welt Kleid und nicht Kostüm. Gelassen schlenderte Chris zwischen den Gästen hindurch und lächelte abwechselnd von rechts nach links. Als Harfespieler blieb er den Leuten nicht wirklich im Gedächtnis. Der Musiker, der die erste Geige spielte, fiel schon eher auf, oder der Pianist, da diese beiden regelmäßig Soli hatten. Selten gab es Gelegenheiten für ihn in den Vordergrund zu rücken und im Allgemeinen störte es ihn auch nicht. Im Gegenteil, er begrüßte es sogar mit der Masse zu schwimmen. Als Fuchswandler fiel er durch seine auffällige Haarfarbe immer auf und er musste sich im Beisammensein mit Menschen immer extrem beherrschen, da er mit seinen Kräften sparsam umgehen musste. Einzig in seinem Urlaub, den er in seiner Heimat Alaska, bei seinem Geburtsrudel verbrachte, konnte er alle Vorsicht fahren lassen, denn in Rooster lebten nur Wandler. Die kleine Siedlung nördlich von King Solmon am Rande des Katmai-Nationalparks bot genug Auslauf- und Jagdfläche für das ganze Caniden-Rudel. Dort konnte er unbeschwert die Seele baumeln lassen und endlich mal ganz Tier sein. Diese Entbehrung machte ihm im Big Apple immer zu schaffen. Leider konnte er nur hier oder eben in einer anderen Großstadt mit seiner Musik Geld verdienen, in Alaska hatte seine Begabung keinerlei Wert und keiner dort schätzte sie im täglichen Leben. Wenn er seine Heimat besuchte, spielte er an einem Abend immer für Publikum und die Wandler besuchten diese friedliche Zusammenkunft zahlreich, denn solche Zerstreuungen gab es in Alaska nicht gerade an der nächsten Ecke. Wenn er hier in New York nur Anschluss an die hiesigen Wandler bekommen könnte, ginge es ihm besser. Doch ein Fuchs unter Katzen, das funktionierte nicht allzu gut. Während seines Studiums hatte er sich lose mit einigen Katzen angefreundet, einem Luchs und einem Puma-Hybriden. Doch ihre Interessen gingen sehr schnell, sehr weit auseinander. Die beiden Samtpfoten verdienten ihren Lebensunterhalt mit Tanzen. Die Luchsfrau wechselte zur Juilliard, dem renommierten Musikkonservatorium und der namhaften Schauspielschule, und erhielt schnell ein Engagement in einem großen Ballett-Ensemble. Der Puma-Hybrid wechselte das Studienfach und machte mit Modedesign weiter, die vielen kakophonischen Töne machten ihn, seinen Angaben nach, total fertig. Dies konnte Chris durchaus nachvollziehen, hatte er doch auch so seine Probleme, wenn vor den Proben alle Musiker ihre Instrumente stimmten und unterschiedliche Musikstücke probten oder passagenweise übten. Auch ihm setzten diese Disharmonien zu, doch da er alle anderen Aspekte seiner Arbeit liebte, nahm er dies billigend in Kauf. Heute Abend gehörte auch das Repräsentieren zu seinem Job. Zeitgleich konnte er sich auch dem Vertreter der Katzen vorstellen und sachte vorfühlen, ob er wohl in New York bleiben durfte. Selbst wenn sie ihn auswiesen, würden sie ihm vermutlich eine gewisse Karenz erlauben, damit er regulär kündigen konnte. Wenn er dies unterließ, würde er nie wieder bei einem großen Orchester unterkommen und im Normalfall hielten die Wandler bei solchen Sachen zusammen und machten einander das Leben nicht schwerer als notwendig. Auch Katzen pflegten dieses Gebaren im Umgang mit Caniden, auch wenn sie natürliche Feinde waren. An der Bar ließ sich Chris erst einmal ein Mineralwasser reichen, bevor er sich auf die Suche machte. Seine gute Nase führte ihn sehr schnell in die richtige Richtung. Das Aroma nach Großkatze deutete ihm den genauen Weg. Vorsichtig passierte er die verschiedenen Gruppen von Musikliebhabern, die bei Gesprächen und Häppchen zusammen standen. Doch wie von einer Richtschnur gezogen, kam er den beiden Löwen immer näher. Seine Sinneszellen in seiner empfindlichen Fuchsnase hatten ihm sofort die Gattung der Katzen verraten. Auch deutete die Witterung darauf hin, dass der Kater und die Katze sehr gut harmonieren würden. Trotzdem sprach etwas in der Duftnote des Männchens ihn magisch an. Als er nur noch wenige Schritte von der Gruppe entfernt war, verhielt Chris im Schritt. Es wäre extrem unhöflich gewesen, genau jetzt in das angeregte Gespräch zu platzen. Der Mähnenträger in dem dunkelblauen Versage-Anzug unterhielt sich angeregt über Firmenrecht, wenn Chris richtig hörte. Die Löwin hing wie ein hübsches Accessoire an seinem Arm und der Musiker erkannte auf den ersten Blick, wen er da vor sich hatte. Carmella Lions trug also ihren Namen zu Recht. Das aparte Topmodel lief für so bekannte Marken wie Prada und Gucci. Auch für Maybelline hatte sie schon Werbung gemacht und dabei wortwörtlich geglänzt, denn für diese Hochglanzaufnahmen hatte der Fotograf ihr ganzes Gesicht mit Goldpuder bestäubt. Nur die langen schwarzgetuschten Wimpern stachen aus dem Goldrausch hervor. Damit hatte nicht nur der Fotograf Furore gemacht, sondern auch die Kosmetikfirma und der Name Carmella Lions war wochenlang in aller Munde gewesen. Als bekennend schwuler Mann kannte sich Chris mit Kosmetika aus und daher interessierten ihn solche Entwicklungen ebenfalls. Wenn er sich mal aufs Szeneparkett wagte, tuschte auch er seine Wimpern und trug Kajal auf, doch dabei ließ er es im Normalfall bewenden, denn mit mehr wirkte er sehr schnell tuntig und er hatte eigentlich keine solche Ader. Trotz seiner Homosexualität fühlte er sich als ganzer Mann, auch wenn seine Chancen einen passenden Partner zu finden damit auf fast Null sanken. Die meisten kompatiblen Männer hatten kein Interesse an einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Wandler, weil kein Nachwuchs möglich war, und Menschen, weil nur die wenigsten homosexuell waren. Mit Wandlern konnte Chris durchaus Spaß haben, denn die meisten fühlten sich mit beidem wohl, ob homo oder hetero spielte bei Sex ohne Hintergedanken keine Rolle. Doch eine Partnerschaft machte in den Augen der meisten nur Sinn, wenn man auch Kinder zeugen konnte. Rein schwule Wandler gab es ganz selten, genauso selten wie reine Heteros. Leo beendete gerade seine Ausführung, als er die feine Wildtiernote eines Caniden auffing. Tief sog er den Duft ein und analysierte die Pheromone. Der Rüde empfand gerade einen Anflug von Verlangen und zog den Löwenwandler magisch an. Tief durchatmend konzentrierte sich Leopold auf seinen Gesprächspartner. Erst musste er die Geschäftsbeziehung mit den Anwälten unter Dach und Fach bringen, bevor er sich dieser lustvollen Ablenkung widmen konnte. Carmella wurde neben Leo nervös. Sie witterte Leopolds Erregung und ihr Körper machte sich für den geplanten Sex bereit. Eigentlich hätte sie lieber einen weniger dominanten Partner, einen den sie mehr lenken konnte. Aber nur ein Dummkopf lehnte eine Liaison mit dem Alpha des New Yorker-Rudels ab. Und sie gehörte nicht zu den Deppen dieser Welt. Lasziv rieb sie ihre hübsch gerundeten Brüste an dem muskulösen Unterarm ihres Begleiters. Stumm seufzte sie, denn im Grunde bevorzugte sie auch Männer mit einer eher athletischen Figur und nicht solche Kraftpakete, wie der Wandler neben ihr. Leoparden oder Geparden...




