Witte | Manilva, Tango und Pistazien | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Witte Manilva, Tango und Pistazien

Eine Liebe in späten Jahren
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-2962-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Eine Liebe in späten Jahren

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

ISBN: 978-3-7534-2962-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Kerngeschichte spielt 2018. Eine große Liebe von zwei Aussteigern. Viola und Martin. Beide verbrachten ihre Schulzeit in derselben Klasse auf einem Gymnasium in Hamburg. Jahre später treffen sie zufällig in Südspanien aufeinander. Zwei, die sich sehr unterschiedliche Existenzen aufgebaut haben. Sie empfinden schnell mehr als Sympathie füreinander. Die Schwierigkeiten von Vertrauen, Unabhängigkeit, sich auf den anderen einzulassen, spielen nicht nur in Andalusien, sondern ebenso in Südamerika eine Rolle. Es wird abenteuerlich im Dschungel von Bolivien und es zeigt sich, ob ihre Liebe standhält.

Maren Witte, Jahrgang 1943. Ihre Kindheit und Jugend hat sie in Hamburg während der Nachkriegszeit verbracht. Die Sehnsucht in die weite Welt lässt sie als Jugendliche häufig im Hafen verweilen. Als junge Mutter in den 60er Jahren ließen sich einige berufliche Pläne nicht umsetzen. Später konnte sie ihre Wünsche in die Welt zu reisen, sowie ihre Leidenschaft zur Malerei mit vielen Ausstellungen, umsetzen und ausleben. Mit fast 50 Jahren begann sie, erst einmal nur für sich, zu schreiben.

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Alles auf Anfang / Martin
“Dies ist der Anfang von der Ewigkeit“. Was für einen Schwachsinn hatte ich da vor einigen Wochen in der Bodega zu ihr gesagt. Früher ist mir auch schon mal was besseres eingefallen, wenn ich eine Frau in die Kiste haben wollte. Nee, so schnell läuft das bei ihr nicht. Gut, ich bin NUR ein Mann, aber doch kein Macho. Ich mache ihr einen ganz seriösen Antrag, ich werde sie heiraten. Sie könnte, nein sie IST die Frau, die ich seit langem gesucht habe. Sie wird sagen – du hast mich nicht gesucht, ich habe dich nicht gesucht, wir sind uns zufällig begegnet - Vale (o.k.) wir haben uns nicht gesucht, aber wir haben uns gefunden. Sie glaubt doch an Schicksal und Vorherbestimmung. Nein, heiraten will sie ja nicht und ehrlich, ich auch nicht. Ist man erst ein Ehemannm hört das Kribbeln bald auf und man ist wieder auf der Flucht. Dann sagt sie diesen Satz, der mich wie eine Keule trifft: - Manchmal ist Verlangen schon genug - ist das etwa ihre Lebensphilosophie? Ich werde gleich verrückt, ich brauch sofort einen “Magno.“4 Frauen sind die besseren Lügner. Ich nehme ihr diesen Satz auch nicht ab. Obwohl, manchmal sind Lügen viel wahrhaftiger als die Wahrheit. Mit mir muss ich allerdings bei der Wahrheit bleiben. Der Magno läuft mir heiß die Kehle runter. Jetzt habe ich schon am Tage meine nächtlichen Visionen. Ich möchte mit ihren Beinen zu Bett gehen und mit dem was oben dran ist. Ihre Pobacken sind ausschließlich für meine Hände gemacht, die sie übrigens schön und sensibel findet, meine Hände. Wäre doch ein Anfang von ihrer Seite aus. In meiner Vorstellung streiche ich über ihren festen Po, die formschönen Schenkel und die Waden, will ihre Füsse küssen. Oh Gott nein, ich beiße in ihre Waden und denke dabei an ein Entrecote. Bin ich ein Kannibale? Ich habe seit mindesten gefühlten 12 Stunden nichts gegessen. Ich befürchte gerade, dass mir das Wunder der Liebe wieder entgleitet, weil ich bei diesen Gedanken doch nur meinen Hunger stillen will. Dabei möchte ich die Gesamtheit meiner Empfindungen für sie in einen einzigen Moment bewahren. Ich renne in meine Küche und haue mir vier Eier in die Pfanne. Rosa kommt mit zwei Körben bepackt vom Markt, sieht mich mampfend mit dem Eierteller: „Marrtín,“ sie spricht meinen Namen sehr spanisch aus, „du solltest nicht so hastig essen, dein Magen ist z.Z. sehr gereizt.“ Was sie alles merkt, die treue Seele. Seit sechs Jahren arbeiten wir zusammen. Sie gehört zu meiner Finca rural22, lebt in der Casita23 kurz vor den Olivenbäumen, macht meine Buchhaltung und Vieles mehr. Wenn ich am Chaos der spanischen Behörden verzweifel kriegt sie das irgendwie hin. Am Anfang waren wir auch mal intim, ist aber im beiderseitigen Einvernehmen schnell wieder erloschen. Kennengelernt hatten wir uns auf einer Weinprobe im Riojatal. Sie leitete dort ein Weingut und wir fachsimpelten die halbe Nacht. Am Ende kam dabei heraus, sie wollte in ihre Heimatstadt nach Estepona in Andalusien zurück. Manilva, wo ich lebe, liegt nicht allzu weit westlich von Estepona. Rosa wünschte sich wieder dort nah bei ihrer Familie zu sein, es gibt bereits zwei Enkelkinder. Diesen Schritt könnte sie aber erst in die Tat umsetzen, wenn sie dort eine adequate Arbeit gefunden hätte. - Kannst du bei mir haben bot ich ihr an. Sie schaute mich ungläubig an und meinte, du wirst ja wohl in Andalusien keinen guten tinto24 anbauen. - Das nicht, aber einen ganz passablen blanco,24 einen Manilva (den sie natürlich kennt) und ich mache in feinstem Olivenöl, habe noch eine ausbaufähige Avocadoplantage. Reicht dir das an Arbeit als Managerin? - Drei Monate später kam sie nach Andalusien runter, wohnte ein halbes Jahr erstmal bei ihrer Tochter und Familie. Das wurde ihr aber irgendwann zu eng, zumal sie dann jeden Tag zu mir in die Berge von Manilva auf meine Finca kam. In den ersten Wochen brachte sie unter wünstem Fluchen meinen Bürokram auf Vordermann. Ihre Orga war super, irgendwie richtig deutsch. Sie konnte auch wesentlich besser als ich mit dem Steuerberater streiten. Rosa rümpfte zwar die Nase über den blanco Manilva im allgemeinen, aber der war begehrt hier in der Gegend in den kleinen Bodegas, unser Absatz lief gut. Ich hatte und habe viel Arbeit mit dem Olivenölgeschäft, es hat sich vergrößert. Auf dem Markt ist es eng. Es ist nicht leicht ein biologisch einwandfreies Öl an den Händler und Endverbraucher zu bringen. Solche Öle sind natürlich etwas teurer. Dafür habe ich auch gute Verbindungen nach Deutschland. In diesem Oktober/ November werden wir unsere zweite Avocadoernte einfahren. Wenn mal wieder Saisonarbeiter für eine meiner unterschiedlichen Früchte fehlen, Rosa organisiert in windeseile neue Leute. Sie ist genial. Auch wenn wir auf Messen stehen, sind wir ein gutes Team. Aber eben kein Paar geworden. Vielleicht ist das auch gut so. Wobei ihre Tochter Marta uns gerne verkuppelt hätte. Ich bin ja hier vor zehn Jahren hängengeblieben. Das Angebot meiner Firma in Hamburg für Windkraftanlagen reizte mich. Ich bin eigentlich Statiker und sollte als solcher und Bauleiter in die spanische Provinz Cádiz, ganz im Westen von Andalusien an die Costa de la Luz. Dort ist permanent Wind, ein Paradies zum Surfen und Kiten bei Tarifa. Entweder hat man dort den Levante (Oriente/ Ostwind) oder den Poniente (Occidente/Westwind). Den Bau von Windkraftanlagen habe ich dann dort über ein Jahr gemacht. Wenn Greta es einrichten konnte und ich auch, kam sie aus Hamburg und wir fuhren durch Spanien. Ich war begeistert von diesem geschichtsträchtigen Land, der Kultur, den Menschen, der Sprache, die ich schon einigermaßen beherrschte. Greta konnte dem nicht wirklich etwas abgewinnen, bemängelte sogar, wenn ich mit den Leuten spanisch redete und es ihr nicht sofort übersetzte. Sie meinte, Spanien sei nun wohl meine neue Liebe (wie recht sie hatte) und ich würde dem Ganzen hier mehr Aufmerksamkeit widmen, als ihr je zuteil geworden ist. OHA! Wir wussten beide längst, dass es zwischen uns nicht mehr optimal lief; doch die Entscheidung einer Veränderung unseres immerhin seit acht Jahren gemeinsamen Lebens herbeizuführen, ist dann nicht so einfach. Wir hatten keine Kinder, das machte die Trennung nicht ganz so schwierig. Greta lebt heute verheiratet in New York. Wir haben Kontakt. Es geht ihr gut und das freut mich. Mir geht es auch gut, auch mit den Spanierinnen. Ich war schon einige Male anverliebt; doch wenn Luisa, Mónica, oder Carmelita die Gespräche in Richtung Ehe lenkten, lenkte ich mit großer Anstrengung alles auf Anfang zurück ins Nirgendwo. Leider nahm es nicht immer ein friedliches Ende. Das Temprament und die Eifersucht einer enttäuschten Spanierin ist nicht zu überbieten. Ich liebe doch die Frauen, vielleicht bin ich ja kein Frauen-Versteher, möchte aber keine von ihnen verletzten. Was wären wir denn ohne sie: Traurige Gesellen, Arbeitsmonster oder Trunkenbolde. Außer Rosa, die in unserem gemeinsamen Büro und in meiner Küche ein und aus geht, wuselt seit einiger Zeit Paqui zwischen meiner Dusche und meinem Bett hin und her. Eigentlich fühlt sie sich im ganzen Haus sehr heimisch, ihre Bücher und CD´s haben sich bereits still und heimlich zwischen meine gedrängt. Ich befürchte allerdings, dass ich sie auch bald zu den Anderen ins Nirgendwo befördern muss, also Paqui mit ihren Büchern, CD`s und ihren reizenden roten Spitzenhöschen. Wobei speziell solche roten Teile mich noch nie erotisch angeturnt haben. Ich sitze an meinem Schreibtisch, sollte etliche Olivenöl-Angebote nach Deutschland rausschicken. Glotze geistesabwesend auf den Bildschirm von meinem PC und sehe nur Viola vor mir, wie sie in ihrem kurzen weißen Trägerkleid auf der Promenade von Estepona mir entgegen kommt, bei diesem orangefarbenen Afrika-Abendlicht. Weiß auf ihrer sonnengebräunten Haut. Dieser Fetzen von einem Kleid hat vorne einen Reißverschluss bis zur Taille. Wie praktisch! Als wir uns gegenüber stehen rutscht ihr linker Träger von der Schulter. Mit meinem rechten Daumen hebe ich ihn wieder an Ort und Stelle. Ein Lächeln, Umarmung, un beso5 rechte Wange, linke Wange. Wir fassen uns bei den Händen, sie fragte: „Wohin entführst du mich?“ Ich: „Nichts Großes, du wolltest es ja Spanisch einfach, ist mir auch am liebsten.“ Wir zogen unsere Schuhe aus und liefen durch den Sand zu meinem Chiringuito6, in diesem sitze ich gerne mal. „Ganz nach meinem gusto, ich hätte Appetit auf Boquerones,“ sagte sie. Wir futterten die kleinen Fische mit den Fingern und schlürften reichlich tinto. Das Orange des Himmels ging in ein Magenta über und schnell verschwand die Sonne im Westen.......Ein Schleier zieht sich über meine Netzhaut. Ich sehe nichts auf meinem PC. Erlebe gerade den ganzen Abend und die Nacht, in „Elviras“ Pension, mit Viola. Seit zwei Wochen rufe ich sie fast täglich an, meine Sehnsucht lässt mich das Luft holen vergessen. Sie blockt alle meine Versuche ab, sie zu einem erneuten Treffen zu bewegen, sagt, sie müsse viel arbeiten. In vier Wochen hätte sie eine wichtige Exposición in Malaga zusammen mit...



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