Wizelman | Wenn der Krieg nicht endet | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

Reihe: BALANCE Erfahrungen

Wizelman Wenn der Krieg nicht endet

Schicksale von traumatisierten Soldaten und ihren Angehörigen
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86739-738-4
Verlag: BALANCE Buch + Medien Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Schicksale von traumatisierten Soldaten und ihren Angehörigen

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

Reihe: BALANCE Erfahrungen

ISBN: 978-3-86739-738-4
Verlag: BALANCE Buch + Medien Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Depressionen, Schlaf- und Gedächtnisstörungen sowie Aggressionen sind Symptome, an denen Soldaten nach Kriegseinsätzen im Ausland leiden. Sich und anderen diese seelischen Probleme überhaupt einzugestehen und sich professionelle Hilfe zu holen, ist eine der Hauptschwierigkeiten, die es dabei zu überwinden gilt. Die Autorin stellt 21 ergreifende Schicksale von Soldaten und Angehörigen aus den USA, Kanada, Australien und Deutschland vor, die diesen Mut aufgebracht haben.
Das Buch wirbt um Verständnis in der Öffentlichkeit und erleichtert allen Betroffenen und Angehörigen den Umgang mit PTBS. Empfehlenswert für Soldaten, Veteranen und deren Angehörige, sowie medizinische und psychologische Fachleute, die sie betreuen. Außerdem interessant für Polizisten, Journalisten und Angehörige von Hilfsorganisationen in Krisengebieten.

Wizelman Wenn der Krieg nicht endet jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Die Interviews 9
Die Posttraumatische Belastungsstörung 12
Ich würde mich jetzt viel eher an einen Psychologen wenden 16
Deutsches Heer, Betroffener
Ich hätte das Vorzeigekind für PTBS sein können 22
US-Luftwaffe, Betroffener
Er dachte, ich würde ihm sagen, er sei verrückt 27
US-Armee, Angehörige
Es war immer meine Schuld 34
Kanadische Armee, Angehörige
Wenn es jemand nicht kennt, kann er es sich nicht vorstellen 44
Deutsches Heer, Betroffener

Ich sehne mich danach, zu sein, wer ich war 59
US-Armee, Betroffene
Oftmals brauche ich einfach nur jemanden zum Reden 71
Australische Luftwaffe, Betroffener
Viele dachten, seine PTBS sei Blödsinn 76
Australische Luftwaffe, Angehörige des o. g. Betroffenen
Ein Teil von ihm kam einfach nicht zurück 80
US-Armee, Angehörige
Irgendwann bildet die Seele einen Schutzschild 90
Deutsches Heer, Betroffener
Wie bei jeder normalen Familie 99
Deutsches Heer, Angehörige des o. g. Betroffenen
Ich freue mich auf meine Zukunft 102
Kanadische Armee, Betroffener
Alles, was ich möchte, ist, akzeptiert zu werden 110
US-Armee, Betroffener
Ich möchte andere Menschen wissen lassen, dass es Hoffnung gibt 115
US-Armee, Angehörige des o. g. Betroffenen
Ich redete mir ein, keine Seele mehr zu besitzen 123
Deutsches Heer, Betroffener
Leben mit PTBS ist eine erträgliche Realität geworden 132
Kanadische Armee, Betroffener
Noch einmal ganz von vorne anfangen 142
Deutsches Heer, Betroffener
Ich lerne, es nicht persönlich zu nehmen, wenn er mich wegschiebt 156
US-Armee, Angehörige
Menschen, die PTBS hatten, können lernen wieder zu lachen 164
Kanadische Marine, Betroffener
Ich gehe gestärkt aus der Situation heraus 178
Deutsches Heer, Betroffener
Man denkt, man ist der Einzige 187
Kanadische Armee, Betroffener
Was begünstigt eine Posttraumatische Belastungsstörung und was schützt davor? 195
Wie verläuft die PTBS? 197
Therapie der PTBS 199
Nachwort 203
Wiltraud Pilz, Referentin im Bundesministerium der Verteidigung
Danksagung 209
Buchtipps 211
Adressen 212


Alles, was ich möchte, ist, akzeptiert zu werden (S. 110-111)

Feldwebel Marcus K. diente von 1996 bis 2004 als Besatzungsmitglied beim Mehrfach-Raketenwerfer-System in der US-Armee.

Vor vier Jahren war ich als 27-Jähriger im Irak. Dort habe ich Anschläge und Explosionen durch improvisierte Sprengsätze erlebt, habe Leichen und Beweise dafür gesehen, dass unschuldige Menschen zu Tode gekommen sind, und habe Nachricht von gefallenen Kameraden bekommen. Während der traumatischen Situationen habe ich einen sehr starken Adrenalinstoß erlebt. Ich habe so reagiert, wie ich trainiert worden war, völlig automatisch und ohne darüber nachzudenken. Es war wie eine Re?exreaktion – irgendwie losgelöst.

An Details um die Ereignisse herum und das, was nachher war, kann ich mich kaum erinnern, um ehrlich zu sein. Noch Stunden, nachdem alles vorüber war, hatte ich starkes Herzklopfen. Es war schwierig, in jenen Nächten zu schlafen. Ich denke, wir haben versucht, alles zu vergessen und einfach weiterzumachen. Erst nachdem ich drei Monate lang zu Hause war, haben die Dinge angefangen, sich zu ändern: Ich habe den Impuls gespürt, meinen Sohn, der damals zwei Jahre alt war, ernsthaft zu verletzen. Ich dachte, meine Probleme wären spiritueller Natur, und habe daher mit meinem Kaplan gesprochen.

Er entschied, dass ich psychologische Beratung bräuchte. 2004 wurde dann bei mir PTBS diagnostiziert und ich wurde im Juli des gleichen Jahres ehrenhaft aus medizinischen Gründen aus der Armee entlassen. Ich wurde zum Einsiedler. Ich war nicht mehr glücklich, im Gegensatz zu vorher. Ich denke, dass ich jetzt Angst vor Menschen habe; ich habe extreme Schwierigkeiten, anderen zu trauen, und bin stets misstrauisch. Manchmal glaube ich, dass ich paranoid bin.

Ich kann mich nicht entspannen und neige dazu, mitten in einem Gespräch wegzugehen. Nicht, wegen etwas, das die anderen sagen – ich denke, es ist so, dass mir nicht bewusst ist, dass sie noch mit mir sprechen und nicht mit jemand anderem. Es fällt mir schwer, den tieferen Sinn oder die Redewendungen in einem Gespräch zu verstehen, und ich neige dazu, Dinge zu sagen, die nicht einmal Teil der Unterhaltung sind. Ich kann Menschen auch nicht mehr in die Augen sehen, wenn ich mit ihnen spreche. Ich habe kein Interesse mehr daran, mit anderen Menschen zusammenzukommen; ich habe mein Interesse an fast allem verloren. Ich verlor die Fähigkeit, zu fühlen. Ich habe eine dysthymische Störung (chronische depressive Verstimmung) und depressive Phasen.


Leah Wizelman ist Biologin und promoviert zurzeit in der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Technischen Universität München über Mechanismen der Stressregulation bei Patienten mit PTBS Posttraumatischer Belastungsstörung.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.