Wolfe | Die Elementia-Chroniken: Die Suche nach Gerechtigkeit | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten

Reihe: Die Elementia-Chroniken

Wolfe Die Elementia-Chroniken: Die Suche nach Gerechtigkeit

Roman für Minecrafter
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8332-3289-3
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman für Minecrafter

E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten

Reihe: Die Elementia-Chroniken

ISBN: 978-3-8332-3289-3
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jeden Tag finden neue Minecraft-begeisterte Spieler den Weg auf den legendären Elementia-Server, um in das Universum des berühmten Spiels einzutauchen, doch es gibt in der Klötzchenwelt. Der König hat verfügt, dass alle Spieler mit niedrigem Level vom Server verbannt werden sollen. Stan, Kat und Charlie setzen nun alles daran, den Noobs zu helfen.

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PROLOG Eine Gestalt eilte durch die aus Quadern erbaute Burg, und ihre Schritte hallten Unheil verheißend in den Gängen wider. Ihre Kleidung ähnelte der eines englischen mittelalterlichen Königs: rotes Hemd, elegante Hose und ein wallender Umhang, dessen Saum mit weißem Pelz besetzt war. Dieser Mann war ein Spieler auf dem Minecraft-Server Elementia. Sein Spielername lautete Charlemagne77, informell war er auch als Charlemagne bekannt. Die Wände des Korridors, den er gerade entlanglief, schmückten Gemälde aus Pixel-Art. Fackeln an den Mauern spendeten Licht, um die Mobs fernzuhalten, schreckliche Kreaturen, die in der Dunkelheit lauerten. Hinter bogenförmigen Fenstern war eine Metropole zu sehen, die sich, soweit das Auge reichte, bis hinter die äußeren Schutzmauern der Burg erstreckte. All dies bestand vollständig aus Würfeln, deren Kanten einen Meter lang waren. Ihre Texturen ähnelten Ziegelsteinen, Holz, Glas und allen möglichen anderen Materialien. In diesem Spiel, Minecraft, bestand die gesamte Welt aus diesen würfelförmigen „Blöcken“, die in ihrer Anordnung und mit ihren Texturen die Bäume des Waldes darstellten, das Wasser der Meere, die grünen grasbewachsenen Hügel und die Steine und Mineralien der unterirdischen Minen. Aus diesen Blöcken, mit Texturen von Stein und Glas, bestanden auch die Burg und die Stadt. Lebewesen bestanden ebenfalls aus Blöcken, darunter auch Charlemagne und alle anderen Menschen, Tiere und Monster, die diese weitläufige Welt bewohnten. Charlemagne rannte, weil er sich für die Sitzung des Rates der Operatoren verspätet hatte (im Rat gab es allerdings trotz seines Namens keine Operatoren). Der Rat bestand aus den Spielern mit den höchsten Erfahrungsleveln des Servers. Den Vorsitz hatte König Kev, der meistens einfach nur „der König“ genannt wurde. Die Sitzung war einberufen worden, um eine höchst wichtige Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die, ohne dass der Rat es ahnte, zum Sturz des Königs, von Charlemagne und vielen anderen führen sollte. Diese eine Entscheidung würde dem Luxusleben, das jene Bürger von Element City mit den höchsten Leveln genossen, ein Ende setzen. Endlich erreichte der Mann die eisernen Türen und drückte einen Knopf an der Wand. Fünf Notenblöcke über seinem Kopf wurden aktiviert und spielten eine Melodie, die als Türglocke diente. Augenblicke später öffneten sich die Türen, und Charlemagne betrat die Ratskammer. In der Mitte der Kammer stand ein runder Tisch, eine Anspielung des Königs an den mächtigen König Artus. Um ihn herum saßen sechs der acht Ratsmitglieder. Die anderen beiden Sitze befanden sich zur Linken und zur Rechten von König Kev. Der saß auf einem Thron acht Blöcke über dem Boden. Auf dem Sitz rechts vom Thron hatte Caesar894 Platz genommen, ebenfalls ein Berater des Königs wie Charlemagne, der sich nun auf dem für ihn reservierten Sitz auf der linken Seite niederließ. Der König sah zu Charlemagne hinunter. Er hat einen anderen Skin, stellte Charlemagne fest. In der Tat hatte der König sein Aussehen geändert. König Kev trug nun ein hellblaues Hemd mit dunkelblauer Hose und schwarzen Stiefeln. Er hatte sogar einen blutroten Umhang hinzugefügt. Nur sein Kopf war unverändert geblieben: Eine goldene Krone saß auf seinem ordentlich frisierten blonden Haar. Aber genug davon, dachte Charlemagne. Ich muss mich um andere Dinge kümmern. „Verzeiht mein spätes Eintreffen, Eure Hoheit“, sagte Charlemagne und verbeugte sich, indem er zu Boden sah und sich gleichzeitig mit gezogenem Goldschwert hinhockte. Das Schwert diente nur zeremoniellen Zwecken. Alle Ratsmitglieder und der König trugen eines, aber als Waffe war es eher unpraktisch. „Entschuldigung akzeptiert“, donnerte der König und zeigte mit seinem eigenen Goldschwert auf Charlemagne. Die Geste konnte sowohl bedeuten, dass er willkommen war, als auch die Absicht, ihn zu töten. „Ich gehe davon aus, dass deine Verspätung einen guten Grund hat.“ „Oh ja, Herr.“ Charlemagne grinste. „Mein Aufenthalt unter den Bauern von niederem Level, für den ich mich mit einer Lederrüstung verkleidet hatte, hat länger gedauert als erwartet. Ich wurde in ein Gespräch über die örtliche Einstellung zu gewissen Aspekten des letzten größeren Gesetzes verwickelt, das Ihr erlassen habt.“ Bei diesen Worten wanden sich einige Ratsmitglieder sichtlich. Wie die meisten Spieler der Oberschicht war es ihnen zuwider, mit dem einfachen Volk in Berührung zu kommen. „Das Gesetz des Einen Todes?“, fragte der König. „Genau das, Herr“, antwortete Charlemagne. „Die Einstellung des einfachen Volkes ist gemischt. Manche, hauptsächlich diejenigen unter Level zehn, sagen, dass es ein gutes Gesetz ist, weil das Spiel dadurch riskanter wird. Die meisten sagen jedoch, dass es die Überlegenheit der Bürger mit hohem Level unterwandert. Um ganz offen zu sein, stimme ich beiden Argumenten zu.“ „Du wagst es, den Sinn meines Gesetzes infrage zu stellen?“, brüllte der König. „Hast du denn keinen Respekt vor meiner Amtsgewalt? Ich sollte dich auf der Stelle hinrichten lassen.“ „Oh nein, Hoheit, das wollte ich damit überhaupt nicht sagen!“, rief Charlemagne, obwohl er genau wusste, dass der König ihm nichts dergleichen antun würde. Charlemagne war geschickt genug, um jedem Versuch des Königs, ihn zu töten, entkommen zu können. Außerdem wusste Charlemagne manches über den König, finstere Dinge, und der König wäre ein Narr gewesen, Charlemagne dazu herauszufordern, sie der Öffentlichkeit preiszugeben. „Ich stimme beiden Argumenten zu, jedoch nur teilweise. Das Spiel ist viel … äh … aufregender, jetzt, da man jede Minute sterben und für immer vom Server verbannt werden kann, statt einfach zum letzten Ort zurückzukehren, an dem man in einem Bett geschlafen hat, wie in Minecraft üblich. Allerdings“, fuhr er fort, „bedeutet das auch, dass das Spiel für diejenigen, die sich bis an die Spitze hochgearbeitet haben, weitaus schwieriger wird – für die Mitglieder dieses Rates zum Beispiel. Wir Spieler mit den höchsten Erfahrungsleveln besitzen die besten Grundstücke auf dem bekannten Server und einen Schatz an wohlverdienten Vorräten. Wenn ich zum Beispiel sterben würde, würde ich ein Grundstück mit fruchtbarem Land und ein Haus voller Diamanten, Smaragde und Gold hinterlassen … ihr versteht, was ich meine. Ich würde niemals zurückkehren können, um sie zurückzuholen. Dafür könnte ein frisch gespawnter Spieler in mein Zuhause wandern und alles stehlen, was ich besitze, und so reich werden, praktisch, ohne einen Finger zu rühren! Ihr könnt euch ja vorstellen, wie das bei den Bewohnern der Stadt, die sich an die Spitze gearbeitet haben, ankommt.“ Am Tisch wurde zustimmend gemurmelt. „Hmmm“, sagte der König. „Du könntest recht haben. Dieses neue Gesetz untergräbt tatsächlich das Levelsystem, das unserer Oberschicht rechtmäßig zugutekommt – paradox, wenn man die Umstände bedenkt, die zu seinem Erlass geführt haben –, aber was schlägst du vor, um dieses Problem zu beseitigen?“ In diesem Moment erhob sich Caesar894, der wie sein römischer Namensvetter gekleidet war. „Ich habe eine Idee“, erklärte der Mann zur Rechten des Königs. „Sprich“, befahl der König. „Nun, mir ist aufgefallen, dass es innerhalb unserer Stadtmauern kaum noch fruchtbares Land gibt. Der Wald, der die Stadt von allen Seiten umgibt, ist nicht als Ackerland geeignet. Wenn in dieser Stadt der Lebensstandard aufrechterhalten werden soll, den wir gewohnt sind, müssen wir mehrere Dinge tun. Erstens dürfen wir nichts von diesem fruchtbaren Land mehr verschenken. Zweitens müssen wir die Bürger der Stadt mit niedrigeren Leveln zwingen, sie zu verlassen. Wie Sir Charlemagne bereits erklärt hat, würden sie uns vermutlich bestehlen, wenn wir sterben oder – was noch wahrscheinlicher ist – sie würden sich gegen uns erheben und uns im Schlaf ermorden, nur, um unsere Vorräte an sich zu bringen! Die Bürger der Stadt mit niedrigem Level sind doppelt so viele wie wir“, fuhr Caesar894 fort, „und wenn ihnen das je bewusst werden sollte, stehen wir vor einem ernsten Problem. Wir müssen sie zwingen, die Stadt zu verlassen. Wenn sie das tun, verfügt die Stadt über mehr Land, das von all denen übernommen werden kann, die es auch verdienen. Adorias Dorf kann die meisten der Vertriebenen aufnehmen, und irgendwo da draußen, hinter der Enderwüste, muss es einen fruchtbaren Landstrich geben, auch wenn unsere Kartografen ihn noch nicht erfasst haben. Dort können sich einige der Flüchtlinge niederlassen. Aber eins steht fest: Die niedrigen Level müssen weg.“ Als Caesar894 seine Rede beendet hatte, klatschten die Ratsmitglieder zustimmend in ihre würfelförmigen Hände. Der König stand auf. „Nun gut“, sagte er. „Das vorgeschlagene Gesetz wird wie folgt lauten: Alle Bürger von Element City mit einem Level unter fünfzehn sind verpflichtet, die Stadt innerhalb einer Woche vom Tag der Verkündung an zu verlassen. Nach diesem Datum werden alle Spieler unter Level fünfzehn, die in der Stadt angetroffen werden, getötet und ihre Häuser zerstört. Wer stimmt diesem Gesetz zu?“ Zehn geometrisch geformte Hände wurden in die Luft gehoben. Diese zehn Spieler auf dem Minecraft-Server Elementia hatten nicht die geringste Ahnung, was sie gerade angerichtet hatten. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, wie das Volk auf dieses Gesetz reagieren würde. Sie hatten auch keine Ahnung, wie...



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