Zinzius | China Business | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten, eBook

Zinzius China Business

Der Ratgeber zur erfolgreichen Unternehmensführung im Reich der Mitte
2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2006
ISBN: 978-3-540-31284-0
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Der Ratgeber zur erfolgreichen Unternehmensführung im Reich der Mitte

E-Book, Deutsch, 216 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-540-31284-0
Verlag: Springer
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China Business . Ein Handbuch für Investoren, Unternehmer, Manager und Berater, die umfassend und praxisnah über den aktuellen Stand der Chancen und Risiken eines geschäftlichen oder beruflichen China-Engagements informiert werden wollen. China Business. Die ganzheitliche Sicht auf China, seine Wirtschaft und Wirtschaftsentwicklung, seine Politik und die politische Entwicklung, seine Kultur und das Denken und Verhalten der Menschen in China. China Business : "Auf nach China" - aber warum? - China als Produzent der Welt. - Was Sie in China erwartet. - Strategie des Markteintritts. - Grundlagen der Unternehmensführung. - Recht und Gesetz. - Schutz von geistigem Eigentum. - Mitarbeiter: Einsatz und Motivation. - Ausbildung als essentielle Managementstrategie. - Forschen als Zukunftsinvestition. - Effiziente Betriebsorganisation. - Die Chinesen besser verstehen. - Beispiele chinesischer, deutscher und internationaler Firmen wie Adidas, Alibaba, Erdos, Haier, Kodak, Metro, Siemens und Volkswagen.
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Das Chinageschäft.- „Auf nach China“ — aber warum?.- Marktchancen (fast) für jeden?.- Was Sie in China erwartet.- Chinageschäft und inter-kulturelle Kommunikation.- Unternehmen in China.- Strategie des Markteintritts.- Praxis der Unternehmensgründung.- Grundfragen zur Unternehmenführung.- Mitarbeiter: Einsatz und Motivierung.- Geld und Devisen.- Recht und Gesetz.- Markt und Marketing.- Die Chinesen besser verstehen.- Ausblick ohne „gemischte Gefühle“.


9 Geld und Devisen (S. 135-136)

9.1 Chinas Geldwirtschaft auf Reformkurs

Zweifellos das wesentliche Kennzeichen chinesischer Reformpolitik: Sie geht pragmatisch vor, achtet dabei darauf, daß nichts geschieht, was die herrschende politische Ordnung destabilisieren könnte. Privatisierung ist nicht Selbstzweck und schon gleich gar nicht ein Phänomen weltanschaulicher Wandlung. Rationalisierung ist nach wie vor feindosiertes Mittel zur Erzielung verbesserter Leistungsfähigkeit. Man rationalisiert in Staatsunternehmen um diese leistungsstärker und um die Staatswirtschaft insgesamt überlebensfähig zu machen.

Vor allem die Kernbereiche der Wirtschaft will „der Staat" nicht aus der Hand geben, auch wenn er seine direkte Einflußnahme mehr oder weniger zurücknimmt. Das gilt insbesondere für den Kernbereich „Geldwirtschaft". Es zeigte sich zu Beginn der Neunziger Jahre, daß der Hauptzweig dieses Wirtschaftsbereiches, die Bankenbranche, der Wirtschaftsentwicklung nicht länger gewachsen war.

Die chinesischen Banken, allesamt Staatsunternehmen, fungierten in der Hauptsache als Intermediäre politisch veranlaßter Geschäfte. Sie waren politisch gezwungen, bankwirtschaftlich kaum zu rechtfertigende Kredite an unrentable Staatsunternehmen zu vergeben. Sie standen unter dem politischen Zwang, zu einer finanzwirtschaftlich nicht vertretbaren Geldschöpfung beizutragen. Dazu kam, daß sie nicht über die Struktur verfügten, die es ihnen ermöglicht hätte, zur weiteren Entwicklung der chinesischen Wirtschaft beizutragen. Kurzum: Der Zustand des Bank- und Finanzwesens drohte zum Hemmschuh der chinesischen Reformpolitik zu werden.

Das alles betraf nicht die ausländischen Investoren. Das hatte auch keine Auswirkungen auf die Außenwirtschaft. Die binnenwirtschaftlichen Auswirkungen machten der chinesischen Führung Sorgen. Sie sah ein, daß ein funktionierendes Geldwesen zu den Voraussetzungen des Gelingens einer „sozialistischen Marktwirtschaft" gehört. Banken müssen in der Lage sein, an Unternehmen bedarfsgerechte Kredite zu geben. Banken müssen sich dafür auch ohne Staatshilfe, das heißt Staatsgelder entsprechend refinanzieren können. Es war nicht Schuld der chinesischen Banken, daß sie das nicht konnten. Politische Beeinflussung zwang sie allzu oft, an nahezu bankrotte Staatsbetriebe mit hoher Wahrscheinlichkeit uneinbringbare Kredite zu geben. Genau diese „politischen Bankgeschäfte" führten dazu, daß Banken in den Zustand der Überschuldung gerieten.

Das Schlimme daran: Die Kreditvergabe an marode Staatsbetriebe half denen nur selten auf die Beine, führte jedoch zwangsläufig zu einer Geldschöpfung mit inflationärem Charakter. Diese Situation zwang Beijing 1993 dazu, eine Reform des Bank- und Finanzsektors auf den Weg zu bringen. Ziel der Reform: Chinas Banken sollen die finanzwirtschaftliche Rolle spielen können, die Finanzintermediären in westlichen Volkswirtschaften längst zukommt. Der grundlegende Schritt dazu: Neustrukturierung der chinesischen Bankenlandschaft. Wesentlicher Punkt dabei: Trennung der politisch veranlaßten Bankgeschäfte vom rein kommerziellen Geschäft. Zweiter Punkt: Neuorientierung des Kreditgeschäftes. Die Geschäftsbanken sollen ihre Kreditvergaben, auch die an kommerziell tätige Staatsbetriebe, ausschließlich an den Parametern Kreditwürdigkeit und Kreditsicherheit ausrichten. Die Vergabe von Krediten, auch die an chinesische Unternehmen mit ausländischer Beteiligung, ist auf eine wirtschaftlichkeits-, rentabilitäts- und wettbewerbsorientierte Grundlage zu stellen.

Bereits 1993 wurden drei staatliche Entwicklungsbanken, sogenannte „policy banks" gegründet. Die China Development Bank (vormals State Development Bank) ist zuständig für die Finanzierung von Groß- und Schlüsselprojekten von nationaler Bedeutung. Spezialaufgabe der Export-Import Bank ist es, Finanzierungsaufgaben im Außenhandel zu übernehmen, Kredite für Import- und Exportgeschäfte bereitzustellen sowie die Abwicklung ausländischer Regierungs- und Wirtschaftskredite zu besorgen. Die Agricultural Development Bank konzentriert sich auf landwirtschaftliche Entwicklungsvorhaben.


Dr. Birgit Zinzius ist eine führende Unternehmensberaterin im Bereich Asien, speziell China. Sie ist Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Seminar für Interkulturelle Kommunikation und Internationales Management in München. Die Schwerpunkte bei der Beratung namhafter deutscher und internationaler Wirtschaftsunternehmen mit Engagement in der VR China/Taiwan/Singapur/Japan und den Vereinigten Staaten liegen in den Bereichen interkulturelles Management, Wirtschaft und Politik. Dr. Birgit Zinzius war viele Jahre in Lehre und Forschung in Deutschland, China und den USA tätig und leitete diverse internationale Forschungsprojekte. Sie hat bereits mehrere Bücher zum Thema China veröffentlicht.



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