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E-Book, Deutsch, 349 Seiten

Blanchard Hegemonie im Musikunterricht

Die Befremdung der eigenen Kultur als Bedingung für den verständigen Umgang mit kultureller Diversität

E-Book, Deutsch, 349 Seiten

ISBN: 978-3-8309-8979-0
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die vorliegende Arbeit beginnt mit einer Re-Lektüre konzeptioneller Texte der so genannten Interkulturellen Musikpädagogik (IMP) zum Umgang mit kultureller Diversität im Musikunterricht. Es wird aufgezeigt, dass die IMP die Reflexion der eigenen Wissensordnungen - ein zentrales Anliegen der aktuellen Kulturwissenschaften - bei der Thematisierung 'anderer Kulturen' weitgehend außer Acht lässt. Nicht zuletzt deshalb ist die Diskussion weiterhin durchzogen von kulturellen Essenzialismen.
Entsprechend wird im Anschluss an diese Analyse dafür plädiert, anstatt primär auf 'andere Kulturen' zu fokussieren, eine praxeologisch-kulturwissenschaftliche Perspektive auf die 'eigene Kultur', d.h. auf die wissenschaftliche Musikpädagogik und den Musikunterricht, zu werfen. Denn - so lautet eine zentrale These der Arbeit - der Blick auf eine 'fremde Kultur' ist aus kritisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive kontingent und ereignet sich immer vor dem Hintergrund eigener Wissensordnungen. Aus dieser Perspektive wird im zweiten Teil der Arbeit mit einem ethnografischen Zugang und auf Grundlage der Hegemonietheorie von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe untersucht, wie diese Wissensordnungen durch die Praktiken im Musikunterricht konstruiert werden.

Olivier Blanchard ist Dozent für Fachdidaktik Musik an der PH Freiburg (CH) sowie Gastdozent an der PH Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste. Er studierte Schulmusik in Freiburg (CH) und spezialisierte sich auf Popmusik an der Hochschule der Künste Bern. Er unterrichtete 11 Jahre lang Musik an einer Sekundarschule. 2018 promovierte er mit der vorliegenden Arbeit an der TU Braunschweig.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Buchtitel;1
2;Impressum;4
3;Danksagung;5
4;1.Einleitung;11
5;2.Der Umgang mit kultureller Diversität in der Musikpädagogik;23
5.1;2.1Die Autor_innen und ihre Diskussionsbeiträge;24
5.2;2.2Kultur;32
5.2.1;2.2.1Vom ethnisch-holistischen zu anderen essenzialistischen Kulturbegriffen;32
5.2.2;2.2.2Die Vermengung von essenzialistischen und mentalistischenKulturkonzepten;36
5.2.2.1;2.2.2.1Der kulturelle Supermarkt und sein Angebot…;38
5.2.2.2;2.2.2.2… und die Auswahl der Schüler_innen;43
5.2.2.3;2.2.2.3Zwischenbilanz: „all is said but nothing is done“;52
5.2.3;2.2.3Zur Neubestimmung von „Kultur“;57
5.2.3.1;2.2.3.1Geist, Text oder Praxis? – Bedeutungsorientierung revisited;59
5.2.3.2;2.2.3.2Konsequenzen eines praxeologischen Verständnisses von „Kultur“;66
5.3;2.3Vermittlung;74
5.3.1;2.3.1Die Musik und „ihr“ kultureller Kontext;75
5.3.2;2.3.2Das Problem der Authentizität;76
5.3.3;2.3.3Über die „Sache“ Musik;81
5.3.4;2.3.4Von Universalien und Archetypen – die Beleuchtung der „Schnittstellen“;89
5.4;2.4Musikunterricht;97
5.4.1;2.4.1Niemandsland oder dritter kultureller Raum?;97
5.4.2;2.4.2Musikunterricht als kulturelle Praxis;104
5.5;2.5Zusammenfassung, Desiderata und Forschungsfrage;108
6;3.Epistemologische Grundlage;120
6.1;3.1Politische und theoretische Verortung;121
6.2;3.2Die Hegemonietheorie von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe;123
6.2.1;3.2.1Die Voraussetzung der Signifikation ist das System: Der Diskurs;124
6.2.2;3.2.2Die Voraussetzung des Systems sind dessen Grenzen: Der Antagonismus;129
6.2.3;3.2.3Die diskursive Konstruktion von Antagonismen –Äquivalenzen und Differenzen;133
6.2.4;3.2.4Hegemonie;135
6.3;3.3Eine Kulturtheorie des Politischen;139
7;4.Methodische Aspekte zur Kulturbeschreibung;144
7.1;4.1Ethnografie;144
7.2;4.2Repräsentation und Macht;147
7.3;4.3Das zufällige „Feld“;155
7.4;4.4Methodisches Vorgehen;159
7.4.1;4.4.1Teilnehmende Beobachtung;160
7.4.2;4.4.2Interviews;162
7.4.3;4.4.3Die „Black Box“ ethnografischen Schreibens – die Analyse;165
7.4.4;4.4.4Gütekriterien;168
8;5.Die Kultur des Musikunterrichts;171
8.1;5.1Musizieren und Nichtmusizieren;171
8.1.1;5.1.1 Die Konstitution von Musizieren und Nichtmusizieren durch soziale Praktiken;175
8.1.1.1;5.1.1.1Exemplarische Nichtmusiziersequenz;176
8.1.1.2;5.1.1.2Exemplarische Musiziersequenz;178
8.1.1.3;5.1.1.3Zielorientiertes Nichtmusizieren vs. „es soll einfach musiziert werden“;180
8.1.1.4;5.1.1.4 Inhaltsstrukturiertes Musizieren vs. auf das Ziel hin rhythmisiertes Nichtmusizieren;185
8.1.1.5;5.1.1.5Variable Sozialformen vs. spezifischer Plenumsunterricht;189
8.1.1.6;5.1.1.6Kriteriengeleitete Beurteilung vs. gefühlsmäßige Bewertung eines Produkts;193
8.1.2;5.1.2Portraits;197
8.1.2.1;5.1.2.1Der Unterricht bei Herrn Gasser;197
8.1.2.2;5.1.2.2Der Unterricht bei Herrn Neuhaus;199
8.1.2.3;5.1.2.3Der Unterricht bei Herrn Schneider;202
8.1.2.4;5.1.2.4Der Unterricht bei Herrn Thommen;204
8.1.2.5;5.1.2.5Der Unterricht bei Frau Wehrli;206
8.1.3;5.1.3Unbegründete Priorität des Musizierens;209
8.1.4;5.1.4 Hegemonietheoretische Betrachtung von Musizieren und Nichtmusizieren als Antagonismen;217
8.2;5.2Der Knotenpunkt „Singen“;220
8.2.1;5.2.1Ergänzende Portraits;223
8.2.1.1;5.2.1.1„Ich mache es einfach nicht.“ – Musizieren bei Frau Wehrli;223
8.2.1.2;5.2.1.2„Mich vielleicht ein wenig schonen.“ – Musizieren bei Herrn Gasser;225
8.2.1.3;5.2.1.3„Ich komme aus dem Bereich Gesang“ – Musizieren bei Herrn Neuhaus;227
8.2.1.4;5.2.1.4„Und andere, die eben auch nicht so gerne oder gut singen können, dass man dort mit Begleitungen etwas arbeitet“ –Musizieren bei Herrn Schneider;229
8.2.1.5;5.2.1.5„Mit einer Klasse eine Band zusammentrommeln“ –Musizieren bei Herrn Thommen;230
8.2.2;5.2.2Die Entleerung des Signifikants „Singen“;231
8.2.2.1;5.2.2.1Singen als „Konstruktion einer sozialen Gruppe“;232
8.2.2.2;5.2.2.2Singen als „Lernen des Songs“;237
8.2.2.3;5.2.2.3Singen als „praktikables Musizieren für überschüssige Schüler_innen der Klassenband“;240
8.2.2.4;5.2.2.4Singen;246
8.2.3;5.2.3Dass geträllert wird, ist wichtiger, als was man singt!;249
8.3;5.3Die Hegemonisierung des Knotenpunkts „Singen“;255
8.3.1;5.3.1Der Chor und die Schüler_innenkultur des bloßen Nachsingens –die Konstruktion von Antagonismen um den Knotenpunkt „Singen“;257
8.3.2;5.3.2Exkurs: Jungen können nicht singen – Geschlechtskonstruktionim Musikunterricht;268
8.3.3;5.3.3Die Absorption kultureller Differenzen – Äquivalenzbeziehungüber die Inhalte;278
8.4;5.4Die große Unterwerfung – die Benotung der Schüler_innenleistung im Musikunterricht;288
9;6.Fazit;303
9.1;6.1Zusammenfassung;305
9.2;6.2Konsequenzen …;313
9.2.1;6.2.1… für die wissenschaftliche Musikpädagogik;314
9.2.2;6.2.2… für den Musikunterricht;318
9.2.3;6.2.3… für die Ausbildung zur Musiklehrperson;322
9.3;6.3Schlussbemerkung;325
10;Literatur;328


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