Bothur | Bothur, K: Musikmärkte | Buch | 978-3-593-51173-3 | sack.de

Buch, Deutsch, 352 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 214 mm, Gewicht: 439 g

Reihe: Socium - Schriftenreihe Ungleichheit und Sozialpolitik

Bothur

Bothur, K: Musikmärkte

Buch, Deutsch, 352 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 214 mm, Gewicht: 439 g

Reihe: Socium - Schriftenreihe Ungleichheit und Sozialpolitik

ISBN: 978-3-593-51173-3
Verlag: Campus Verlag GmbH


Digitalisierungsprozesse modifizieren die Erwerbsarbeit grundlegend. Dabei führt das Feld der Pop- und Rockmusik vor, wie neue Technologien die Genese und den Zusammenbruch von Märkten, Geschäftsmodellen und Einkommensquellen bedingen können. Das Buch gibt Einblicke in die Arbeits- und Lebenswelt von Musikschaffenden, die trotz beachtlicher Produktivität, Leistungs- und Lernbereitschaft, Flexibilität gegenüber ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen, hohem Kultur- und Sozialkapital und Reputation um ihren Status als Musiker*innen und Erwerbstätige bangen müssen.
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Inhalt1. Einleitung .......................................................................................................... 92. Institutioneller Kontext ................................................................................. 212.1 Kunstmärkte ........................................................................................... 212.1.1 Produzent*innen und Produktion: Akteure und Teilbereiche inKunstmärkten ........................................................................................ 232.1.2 Produkte und Marktwert ...................................................................... 242.2 Musikmärkte ........................................................................................... 292.2.1 Produzent*innen und Produktion: Akteure und Teilbereiche derMusikwirtschaft...................................................................................... 302.2.2 Produkte und Marktwert ...................................................................... 372.3 Kreativindustrien und Künstlerarbeitsmärkte .................................. 392.4 Zum Verhältnis von Staat und Kunst ................................................ 422.4.1 Wohlfahrtstaatliche Leistungen für soloselbstständigeKunstschaffende .................................................................................... 432.4.2 Öffentliche Förderung von Kunst, Kultur und Kreativindustrien . 492.4.3 Kunst und Steuern ................................................................................ 592.4.4 Urheber- und Verwertungsschutz künstlerischer Werke ................. 602.4.5 Implikationen für die individuelle Vorsorge vonKunstschaffenden ................................................................................ 632.4.6 Zusammenfassung ................................................................................. 683. Konzeptioneller Rahmen .............................................................................. 693.1 Institutionenorientierter Lebenslaufansatz........................................ 693.2 Bourdieus Kapitaltheorie ..................................................................... 723.3 Entscheiden und Handeln in einem komplexen Feld ..................... 764. Methodisches Vorgehen ............................................................................... 814.1 Untersuchungseinheit ........................................................................... 824.2 Datenerhebung ...................................................................................... 834.2.1 Interviewaufbau ..................................................................................... 844.2.2 Samplingkriterien ................................................................................... 864.3 Datenauswertung ................................................................................... 885. Typenbildung .................................................................................................. 935.1 Typenzuordnung ................................................................................... 955.2 Typenbeschreibung ............................................................................... 976. Typenübergreifende Fallbeschreibung ..................................................... 1016.1 Soziodemographische Daten ............................................................. 1016.2 Musikalische Daten ............................................................................. 1037. Vergleichende Typenanalyse ...................................................................... 1057.1 Typus I: Prekäre Künstler*innen ...................................................... 1057.1.1 Musikalischer Zugang, Erwerbsverlauf undHandlungsorientierung ....................................................................... 1067.1.2 Musikwirtschaft: Produzent*innen und Produktion ...................... 1127.1.3 Marktstrukturen: Produkte und Marktwert ..................................... 1287.1.4 Sozioökonomischer Status ................................................................. 1377.1.5 Zusammenfassende Typenanalyse .................................................... 1557.2 Typus II: Begüterte Künstler*innen ................................................. 1057.2.1 Musikalischer Zugang, Erwerbsverlauf undHandlungsorientierung ....................................................................... 1597.2.2 Musikwirtschaft: Produzent*innen und Produktion ...................... 1657.2.3 Marktstrukturen: Produkte und Marktwert ..................................... 1807.2.4 Sozioökonomischer Status ................................................................. 1857.2.5 Zusammenfassende Typenanalyse .................................................... 1977.3 Typus III: Prekäre Kreativunternehmer*innen .............................. 1587.3.1 Musikalischer Zugang, Erwerbsverlauf undHandlungsorientierung ....................................................................... 2017.3.2 Musikwirtschaft: Produzent*innen und Produktion: ..................... 2067.3.3 Marktstrukturen: Produkte und Marktwert ..................................... 2247.3.4 Sozioökonomischer Status ................................................................. 2347.3.5 Zusammenfassende Typenanalyse .................................................... 2537.4 Typus IV: Begüterte Kreativunternehmer*innen .......................... 2007.4.1 Musikalischer Zugang, Erwerbsverlauf undHandlungsorientierung ....................................................................... 2577.4.2 Musikwirtschaft: Produzent*innen und Produktion ...................... 2617.4.3 Marktstrukturen: Produkte und Marktwert ..................................... 2797.4.4 Sozioökonomischer Status ................................................................. 2897.4.5 Zusammenfassende Typenanalyse .................................................... 3048. Konklusion und abschließende Diskussion ............................................. 307Literatur ................................................................................................................ 325Anhang ................................................................................................................. 339Danksagung ......................................................................................................... 351


1. EinleitungDigitalisierungs- und Technologisierungsprozesse modifizieren die Arbeitswelt grundlegend; sie lassen neue Beschäftigungsfelder entstehen und andere verschwinden. Während sich für die einen Akteure neue Erwerbschancen auftun, droht anderen das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Geringqualifizierte werden besonders mit diesem Risiko konfrontiert sein. Der Bedarf nach immer wieder neuen Kompetenzen und Fähigkeiten schwächt die Bedeutung der ersten Ausbildungsphase und stärkt die des lebenslangen Lernens, um der Technologisierung und Digitalisierung mit Bildungsinvestitionen und der eigenen Arbeitskraft entgegenzutreten. Welche Implikationen haben solche Wandlungsprozesse für den Wert individueller Arbeitskraft sowie für Bildungs- und Erwerbsbiographien? Was kann einem Werteverlust und einer Zementierung struktureller Ungleichheiten entgegengesetzt werden? Und verkommt das Mühen um den Verbleib in der Erwerbsarbeit und den Erhalt des sozioökonomischen Status auch bei Arbeitnehmer*innen zur individuellen Verantwortung? Wie passt das mit den Wohlfahrtsarrangements konservativer Staaten wie Deutschland zusammen, in denen Normalbiographien honoriert und multiple Wechsel zwischen selbstständigen und abhängigen Erwerbsformen vernachlässigt werden?Diese gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen können nicht im Rahmen dieses Dissertationsprojekts adressiert werden. Gleichwohlwende ich mich Märkten zu, die Einblicke in die Implikationen solcher umfänglichen Strukturveränderungen auf Erwerbs- und Bildungsverläufe,Arbeitsbedingungen, Verdienstmöglichkeiten und sozioökonomische Status bieten. Im Zentrum stehen Pop- und Rockmusikmärkte, die vorgeführt haben, wie Digitalisierungs- und Technologisierungsprozesse die Genese und den Zusammenbruch von Märkten, Geschäftsmodellen und Einkommensquellen herbeiführen können. Sorgten Innovationen der Aufnahme- und Rezeptionstechnologien in den ersten hundert Jahren für ein beständiges und zeitweise exorbitantes Wachstum dieser Statusmärkte, hatten die digitalen Neuentwicklungen der zurückliegenden 20 Jahre weitereichende strukturelle Folgen für alle Marktakteure. Der beständige Ausbau digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien erlaubte auf der einen Seite die Erschließung globaler Märkte. Auf der anderen Seite sorgten diese etwa für die unkontrollierte Distribution musikalischer Arbeiten, ohne die daran beteiligten Produzent*innen, Komponist*innen, Musiker*innen und Musikdienstleister*innen (angemessen) zu entlohnen, was die Musikwirtschaft viele Jahre zum Erliegen brachte. Eine Abwertung der Arbeitskraft schlug sich in niedrigen und für einige Akteure und Firmen existenzbedrohenden Umsätzen nieder. Die Marktzwänge nahmen zuverlässig zu, während die Existenzgrundlage der Akteure dahinschmolz. Mehr als zehn Jahre später vermeldeten der Bundesverband Musikindustrie (BMVI 2017) und die British Phonographic Industry (BPI 2017) eine Erholung der Musikwirtschaft. Das Internet als einstiger Zerstörer einer Branche, verhelfe nun mit Musikstreamingdienstenund Onlinestores, die auf neuen Distributions- und Konsumpraktiken aufbauen, zu Erholungseffekten. Auch Vinyl-Schallplatten erfreuen sich einer neuen Beliebtheit. Während einige Unternehmen genesen konnten, gelang das den soloselbstständigen Kreativen und Independent-Firmen in der Mehrzahl nicht. An den neuen und rettenden Geschäftsmodellen werden diese lediglich mit einem überaus geringen Anteil des Umsatzes bedacht, obwohl es deren Inhalte ohne die Schöpfer*innen nicht gäbe.Musiker*innen der Pop- und Rockmusikmärkte, in denen die selbstständige Beschäftigungsform alternativlos ist, sind den Zwängen und Wandlungsprozessen dieser Statusmärkte eigenverantwortlich und mit geringer staatlicher Unterstützung ausgeliefert. Digitale Produktions- und Distributionstechnologien treiben die Überproduktion in den Märkten, in denen es jederzeit herausfordernd war, dauerhaft Erfolge zu erzielen, weiter an. Der sinkende Wert der kreat


Bothur, Kristin
Kristin Bothur, Dr. rer. pol., arbeitet als Forschungsmanagerin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Zuvor war sie als Forschungskoordinatorin am SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik in Bremen tätig. Nach ihrem Studium der Philosophie und den Politik- und Verwaltungswissenschaften wurde sie an der Universität Bremen in Soziologie promoviert.

Kristin Bothur, Dr. rer. pol., arbeitet als Forschungsmanagerin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Zuvor war sie als Forschungskoordinatorin am SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik in Bremen tätig. Nach ihrem Studium der Philosophie und den Politik- und Verwaltungswissenschaften wurde sie an der Universität Bremen in Soziologie promoviert.


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