E-Book, Deutsch, 202 Seiten
Reihe: Reisetops
Dahmer Fit für Spanien
1., Neuerscheinung
ISBN: 978-3-86040-216-0
Verlag: Interconnections medien & reise e.K.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Alltagsfrust und Lebenslust
E-Book, Deutsch, 202 Seiten
Reihe: Reisetops
ISBN: 978-3-86040-216-0
Verlag: Interconnections medien & reise e.K.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Obwohl eines unserer beliebtesten Urlaubsländer, mutet uns der Alltag im sonnigen Süden oft ein wenig befremdlich an, kommt uns ziemlich "spanisch" vor. Das Buch ist ein unterhaltsam geschriebener kultureller Leitfaden, der die dortige Lebensart anschaulich erklärt und dazu beiträgt, den nächsten Urlaub, bzw. die anstehende Geschäftsreise, so angenehm und anregend wie möglich zu verbringen. Wichtige Informationen über das Land, die Medien, die Krise, die autonomen Provinzen sowie über die Menschen (Großfamilie, Frivolität, Katholizismus, Fiestas …) werden übersichtlich zusammengefasst. Interviews verdeutlichen die großen Zusammenhänge und lassen ein farbiges Bild der traditionsbewussten, spanischen Kultur entstehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bestandsaufnahme des spanischen Lebensgefühls, z.Zt. stark geprägt durch die Wirtschaftskrise. Und so geht es nicht nur um schöne, romantische Landschaften und ein angenehmes Klima, sondern auch darum, wie Familien zu Notzeiten wieder enger zusammenrücken und wie ideenreich versucht wird, an Geld zu gelangen. Das Erstaunliche ist, dass sich die Spanier angesichts aller derzeitigen Widrigkeiten ihre Lebensfreude nicht nehmen lassen, sondern versuchen, die schönen Seiten des Lebens zu genießen. Insgesamt also ein lebendiges, kritisches Bild der spanischen Gesellschaft und auch ein praktischer Ratgeber, aufgepeppt durch kleine Tricks, die den Alltag erleichtern sowie Verhaltenstipps, die kulturellen Missverständnissen vorbeugen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhalt:
Den Stier bei den Hörnern packen:
Test: Wie gut ist das Spanien-Wissen?
Bienvenidos
Erste Begegnungen: Gehauchte Küsschen, festes Schulterklopfen
Nomen est Omen: Namensgebung
Ein Kind, das„Jesús“ heißt, eine Mutter namens „Einsamkeit“…
Die Deutschland Connection Teil I
Deutsche und Spanier
La familia
Zusammen wohnen, aber getrennt leben
El amor y el sexo
Von Machos, Mädeln und dem botellón
Viva la Revolución
Die „Empörten“: Wehrhafte Jugend
Arbeiten um zu leben oder leben um zu arbeiten?
Schule, Jobben, Arbeitslosigkeit
In fremde Töpfe gucken
Einkaufen, Kochen, Essen gehen
Spaß haben
Freizeit und Hobbys
Speed-Dating mit Künstlern
Mi casa es tu casa
Von Gastfreundschaft, Fiestas und Feiertagen
Keinen Spaß haben
Krank sein: „Seguridad Social“
Leben am Rande der Gesellschaft
Die schwierige Situation der Roma und der afrikanischen Flüchtlinge
Der eigensinnige König
Juan Carlos I: Retter der Demokratie oder unzeitgemäßer Monarch?
Das kommt mir Spanisch vor
In Spanien wird kein Spanisch gesprochen
Medien – ¡Viva la desinformación!
Aberglaube
Alle Horoskope lesen, aber nur an die Guten glauben
Stadt Land Abwanderung
Ein Sonntag auf dem Lande
Die Deutschlandconnection Teil II
Fachwissen statt Muckis gefragt
Bienvenidos
Erste Begegnungen: Gehauchte Küsschen, festes Schulterklopfen
Survivalstrategien im Alltag
Ich erinnere mich noch genau an meine allererste Begegnung mit Spanien. Sie hieß Sol und stammte aus Lanzerote. Sie hatte langes braunes Haar, temperamentvoll funkelnde grüne Augen, zarte Sommersprossen und lachte gerne. Ich lernte sie vor vielen Jahren zufällig zu Hause kennen. Die Bedeutung ihres Namens versuchte ich zu erraten, da ich damals noch nicht Spanisch sprach. Wenn sie „Sonne“ hieße, würde das durchaus zu ihr passen, fand ich. Ich mochte Sol, aber vieles an ihr fand ich auch komisch, regelrecht befremdlich. Unser erstes Treffen, zum Beispiel, kam mir von Anfang an ziemlich spanisch vor.
Kaum, dass ich Fuß in ihr Appartement gesetzt hatte, drückte sie mir zur Begrüßung Küsschen auf beide Wangen.
„Oh, Mann, wie ist die denn drauf?“, schoss es mir durch den Kopf, während ich schnell einen großen Schritt nach hinten nahm. Ich fand Sol merkwürdig und fühlte mich ziemlich bedrängt. Erst später wurde mir klar, dass das Ganze ein kulturelles Missverständnis gewesen war. Sols Verhalten war durch und durch normal und hatte nichts Anrüchiges. So begrüßt man sich in Spanien, zumindest unter Frauen. Unter Männern gibt es, wir befinden uns schließlich im Heimatland des Machismo, statt Küsschen ein kräftiges Klopfen auf die Schultern oder Ähnliches. Die Kussmenge kann schwanken, doch am üblichsten sind zwei (eins links, eins rechts) Küsschen. Ganz wichtig ist dabei, nicht feucht zu küssen. Speichel ist, mit Ausnahme von den Großeltern, den "abuelos", die das vielleicht nicht mehr anders können, strikt verboten. Die Kunst besteht darin, an der Wange vorbeizuhauchen, ohne sie zu berühren.
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