Eckel Außenhandel und Technologie
2008
ISBN: 978-3-8350-5505-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Endogene Sunk Costs im allgemeinen Gleichgewicht
E-Book, Deutsch, 169 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8350-5505-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Carsten Eckel untersucht, welchen Einfluss die Ausgaben für FuE auf die Marktstrukturen der betroffenen Sektoren haben und welche Rückschlüsse sich daraus für die Wohlfahrtswirkungen von Außenhandel ziehen lassen. Die Analyse zeigt, dass Außenhandel im Falle eines Anstiegs der Marktkonzentration auch negative Wohlfahrtswirkungen haben kann.
Prof. Dr. Carsten Eckel wurde an der Universität Göttingen habilitiert. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Internationale Wirtschaft, der Universität Bamberg.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Abbildungsverzeichnis;10
3;Tabellenverzeichnis;11
4;1 Einleitung;12
5;2 Endogene Sunk Costs und die Kostenstruktur;15
5.1;2.1 Endogene Sunk Costs;15
5.2;2.2 Die Kostenstruktur im Fall diskreter Sunk Costs;16
5.3;2.3 Die Kostenstruktur im Fall stetiger Sunk Costs;20
6;3 Endogene Sunk Costs in einem “ Love of Variety” Modell;26
6.1;3.1 Produktionstheoretische Grundlagen;28
6.2;3.2 Das Grundmodell mit exogenen Sunk Costs ( Ethier Fall);33
6.2.1;3.2.1 Das allgemeine Marktgleichgewicht in Autarkie;33
6.2.2;3.2.2 Auswirkungen einer Marktintegration auf die Industriestruktur;40
6.2.3;3.2.3 Das soziale Optimum und die Effizienz der Industriestruktur;44
6.2.4;3.2.4 Auswirkungen einer Marktintegration auf die Effizienz der Industriestruktur;50
6.3;3.3 Ein “ Love of Variety” Modell mit endogenen Sunk Costs;51
6.3.1;3.3.1 Anforderungen an die Preiselastizität der Nachfrage;55
6.3.2;3.3.2 Auswirkungen einer Marktintegration auf die Industriestruktur;60
6.3.3;3.3.3 Auswirkungen einer Marktintegration auf die Effizienz der Industriestruktur;70
6.4;3.4 Eine allgemeine graphische Darstellung;76
6.4.1;3.4.1 Die Skalenertragsmöglichkeitenkurve;76
6.4.2;3.4.2 Auswirkungen einer Marktintegration auf die Industriestruktur;82
6.4.3;3.4.3 Auswirkungen einer Marktintegration auf die Effizienz der Industriestruktur;83
6.5;3.5 Die Erweiterung des Modells auf ein Kontinuum von Sektoren;92
6.6;3.6 Zusammenfassung der Ergebnisse;96
7;4 Endogene Sunk Costs in einem “ Ideal Variety” Modell;99
7.1;4.1 Das Grundmodell mit exogenen Sunk Costs;101
7.1.1;4.1.1 “ Flexible manufacturing” und die gleichgewichtige Marktbreite;107
7.1.2;4.1.2 Arbeitsmarktgleichgewicht und Markteintritt;116
7.1.3;4.1.3 Produzenten- und Konsumentenreallohn;119
7.1.4;4.1.4 Auswirkungen einer Marktintegration auf die Industriestruktur;121
7.1.5;4.1.5 Auswirkungen einer Marktintegration auf den Reallohn;122
7.2;4.2 Ein “ Ideal Variety” Modell mit endogenen Sunk Costs;123
7.2.1;4.2.1 Das Gleichgewicht mit endogenen Sunk Costs;123
7.2.2;4.2.2 Auswirkungen einer Marktintegration auf die Industriestruktur;126
7.2.3;4.2.3 Auswirkungen einer Marktintegration auf den Reallohn;129
7.3;4.3 Eine allgemeine graphische Darstellung;131
7.3.1;4.3.1 Die Produktivitätsmöglichkeitenkurve;131
7.3.2;4.3.2 Auswirkungen einer Marktintegration bei fallender F& E Quote;135
7.3.3;4.3.3 Auswirkungen einer Marktintegration bei steigender F& E Quote;136
7.4;4.4 Zusammenfassung der Ergebnisse;140
8;5 Anwendungen der Modelle mit endogenen Sunk Costs;143
8.1;5.1 Endogene Sunk Costs und Multinationale Unternehmen;143
8.1.1;5.1.1 Die industrieökonomische Theorie multinationaler Unternehmen;143
8.1.2;5.1.2 Der “Home Market Effect” bei endogenen Sunk Costs;145
8.1.3;5.1.3 Die Beziehung zwischen Marktkonzentration und multinationalen Unternehmen;150
8.2;5.2 Endogene Sunk Costs und die Diskussion um “ Kulturprotektionismus”;150
8.2.1;5.2.1 Ein allgemeines Modell endogener Sunk Costs in der Konsumgüterproduktion;151
8.2.2;5.2.2 Die Diskussion um kulturelle Vielfalt und “ Kulturprotektionismus”;158
8.2.3;5.2.3 Wirtschaftspolitische Implikationen;161
9;6 Schlussbemerkungen;164
10;A Mathematischer Anhang zu Kapitel 3;168
10.1;A.1 Bestimmung der Nachfrage nach Zwischenprodukten (54);168
10.2;A.2 Bestimmung der Kostenfunktion (55);168
10.3;A.3 Bestimmung der Preiselastizität (60);169
10.4;A.4 Bestimmung des sozialen Optimums;169
10.5;A.5 Bestimmung der Veränderungsraten der Gleichgewichtsbedingungen ( 124) und ( 125);170
10.6;A.6 Herleitungen der Lösungen (130) und (131);171
11;B Mathematischer Anhang zu Kapitel 4;171
11.1;B.1 Anhang zu Lemma 7;171
11.2;B.2 Herleitung von Gleichung (232);172
12;Literatur;174
Endogene Sunk Costs und die Kostenstruktur.- Endogene Sunk Costs in einem „Love of Variety“ Modell.- Endogene Sunk Costs in einem „Ideal Variety“ Modell.- Anwendungen der Modelle mit endogenen Sunk Costs.- Schlussbemerkungen.
2 Endogene Sunk Costs und die Kostenstruktur (S. 4)
2.1 Endogene Sunk Costs
Die "Neue Außenhandelstheorie" erklärt intra-industriellen Handel auf der Grundlage von steigenden Skalenerträgen. Dabei werden steigende Skalenerträge in der Regel durch die Existenz von Fixkosten bei konstanten Grenzkosten modelliert, so dass die Durchschnittskosten mit der Ausbringungsmenge fallen. Fixe Kostenkomponenten spielen daher in der "Neuen Außenhandelstheorie" eine große Rolle.
In der industrieökonomischen Forschung wird dagegen betont, dass Kostenkomponenten, welche nicht von der Höhe der Ausbringungsmenge abhängen, nicht unbedingt exogen sein müssen. Eine Vielzahl von Kostenfaktoren sind zwar unabhängig von der Ausbringungsmenge, in ihrer Höhe aber von Entscheidungen des Unternehmens abhängig. Dazu zählen zum Beispiel Ausgaben für Marketing sowie für Forschung und Entwicklung (F&,E). Diese Ausgaben können von den Unternehmen gemäß ihres Maximierungskalküls endogen bestimmt werden und werden als "endogene Sunk Costs" bezeichnet.
In Studien zu endogenen Sunk Costs stehen zwei Aspekte im Vordergrund:
Die Kostenstruktur, welche sich aus der endogenen Bestimmung der verschiedenen Kostenkomponenten ergibt, und die Reihenfolge der verschiedenen Entscheidungen. Der zweite Aspekt findet naturgemäß in industrieökonomischen Analysen eine große Aufmerksamkeit, weil er maßgeblich das strategische Verhalten der Unternehmen bestimmt.
Dieser Aspekt soll in dieser Arbeit aber weitgehend ausgeklammert werden. In Bezug auf das Timing wird auf eine einfache Annahme von Dasgupta und Stiglitz (1980) zurückgegriffen: Die Entscheidungen über die Ausbringungsmenge und über die versunkenen Kosten findet simultan statt. Diese Vereinfachung ist notwendig, um endogene Sunk Costs in außenwirtschaftliche Modelle zu integrieren, welche auf der Marktform der monopolistischen Konkurrenz basieren und in denen strategische Interaktionen zwischen den einzelnen Marktteilnehmer weitgehend ausgeklammert werden.
Der Aspekt der Kostenstruktur wird dagegen in dieser Arbeit von zentraler Bedeutung sein. Durch die Integration von endogenen Sunk Costs in allgemeine Gleichgewichtsmodelle haben die Entscheidungen der Unternehmen über die Kostenstruktur auch einen Einfluss auf die Faktornachfrage. Dieser Mechanismus und die Rückwirkungen des allgemeinen Gleichgewichtes auf die Wahl der Kostenstruktur werden im Mittelpunkt der Analyse stehen.
Dafür wird in diesem Abschnitt zunächst das grundlegende Kalkül der Unternehmen erläutert, mit dem die versunkenen Kosten endogenisiert werden, und welche Faktoren bei der Entscheidung über die Kostenstruktur eine Rolle spielen.
2.2 Die Kostenstruktur im Fall diskreter Sunk Costs
Im Fall diskreter Technologien wird unterstellt, dass ein Unternehmen grundsätzlich dieWahl zwischen zwei möglichen Produktionstechnologien hat. Beide Technologien weisen versunkene Kosten (oder "Sunk Costs") und konstante Grenzkosten auf. Daher lassen sich beide Technologien durch folgende Kostenfunktion darstellen:
Ci= Fi+ciQ ,(1)
Diese Kostenfunktion gilt für die beiden Technologien i= 1, 2. In der grundsätzlichen Struktur gleichen sich diese beiden Kostenfunktionen. Die Sunk Costs resultieren aus Ausgaben für F&,E, die unabhängig von der produzierten Menge anfallen. Die Grenzkosten entsprechen den variablen Stückkosten.
Annahme 1
F&,E-Aktivitäten sind auf die Verbesserungen der Produktionsprozesse ausgerichtet. Eine Erhöhung der F&,E Ausgaben führt zu einer Verringerung der Grenzkosten.
Diese Annahme ist zentral. Gegenstand dieser Untersuchung sind demnach ausschließlich Prozessinnovationen. Diese Prozessinnovationen haben zum Ziel, die variablen Stückkosten bzw. die Grenzkosten zu senken. Dabei wird vom Risiko, das grundsätzlichen mit F&,E Aktivitäten verbunden ist, abstrahiert.