E-Book, Deutsch, 247 Seiten, eBook
Grieshuber Beschäftigung in jungen Unternehmen
2006
ISBN: 978-3-8350-9113-9
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Gesamt- und einzelwirtschaftliche Betrachtungen
E-Book, Deutsch, 247 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8350-9113-9
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eva Grieshuber zeigt, dass die Ausgestaltung neu geschaffener Arbeitsplätze entscheidende Konsequenzen für die Beschäftigungswirkungen von Gründungs- und Jungunternehmen hat. Ausgehend von einzelwirtschaftlich orientierten Überlegungen, die die Spezifika junger Unternehmen berücksichtigen, diskutiert sie personalpolitische Konsequenzen, insbesondere hinsichtlich der Art der Beschäftigungsverhältnisse sowie der Anreizsysteme.
Dr. Eva Grieshuber promovierte bei Prof. Dr. Erich J. Schwarz am Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften, Innovationsmanagement und Unternehmensgründung der Universität Klagenfurt. Sie ist Beraterin bei ICG Infora Consulting Group in Graz.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;Abbildungsverzeichnis;12
5;Tabellenverzeichnis;14
6;1 Einleitung;18
6.1;1.1 Problemstellung und Zielsetzung;18
6.2;1.2 Gang der Untersuchung;21
7;2 Abgrenzung und Klassifikation von Gründungs- und Jungunternehmen;24
7.1;2.1 Selbständige Erwerbstätigkeit, Existenz- und Unternehmensgründung;26
7.2;2.2 Beschäftigtenzahl und Erwerbsbeitrag als Abgrenzungskriterien;32
7.3;2.3 Strukturexistenz und Initiator als Abgrenzungskriterien;34
7.4;2.4 Eignung verschiedener Datenbasen für gründungsstatistische Zwecke;39
8;3 Beschäftigungseffekte;48
8.1;3.1 Gründerpersonen und Beschäftigte: Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage;48
8.2;3.2 Quantitative und qualitative Aspekte;50
8.3;3.3 Konkretisierung des Begriffes der Arbeitsplatzeffekte;55
8.4;3.4 Ansätze zur Schätzung von Arbeitsplatzeffekten;58
8.5;3.5 Darstellung des Job Flow-Ansatzes;62
9;4 Quantitative Beschäftigungseffekte I: Aggregierte Perspektive;84
9.1;4.1 Ergebnisse aus Job Flow-Analysen;86
9.2;4.2 Arbeitsplatzpersistenz;108
9.3;4.3 Ergebnisse aus Kohortenanalysen;109
9.4;4.4 Beschäftigungspolitische Bedeutung verschiedener Gründungsformen;117
10;5 Quantitative Beschäftigungseffekte II: Einzelwirtschaftliche Perspektive;120
10.1;5.1 Überblick zu einzelwirtschaftlich orientierten Studien;121
10.2;5.2 Untersuchung österreichischer Jungunternehmen der Kohorte 1999;130
11;6 Qualitative Beschäftigungseffekte;160
12;7 Wesentliche Ergebnisse und offene Forschungsfragen;230
13;A Anhang;234
13.1;A.1 Markteintrittsformen nach Dunne, Roberts und Samuelson;234
13.2;A.2 lAB-Beschäftigtenzahlen neuer Betriebe nach Cramer;236
13.3;A.3 Analyse der Beschäftigungsdynamik in einmaliger Erhebung nach Pritsch;239
13.4;A.4 Ergebnissensitivität und Zeit nach Spletzer;240
13.5;A.5 Größenklassenübergänge nach Cramer;241
14;Literatur;246
Abgrenzung und Klassifikation von Gründungs- und Jungunternehmen.- Beschäftigungseffekte.- Quantitative Beschäftigungseffekte I: Aggregierte Perspektive.- Quantitative Beschäftigungseffekte II: Einzelwirtschaftliche Perspektive.- Qualitative Beschäftigungseffekte.- Wesentliche Ergebnisse und offene Forschungsfragen.
1 Einleitung (S. 1)
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
"The publication of Davis, Haltiwanger and Schuh (1996) and Davis and Haltiwanger (1996) has injected considerable ambiguity into a literature that had been converging towards a consistent finding that small and new firms create most of the jobs in most developed countries over most recent time periods. But after correcting for regression-to-the mean, Davis, Haltiwanger and Schuh find that this does not hold for United States manufacturing.
Taken together with the findings by Brown, Medoff and Hamilton (1990) that wage and non-wage compensation tend to be positively related to firm size, which have been confirmed across a wide spectrum of countries, time periods, and data bases, there are reasons to think that the continued shift in economic activity away from large enterprises and towards smaller firms may not be welfare enhancing.
Paradoxically enough, many scholars now cite these studies as the conclusive evidence that small firms do not generate most jobs precisely at a time when politicians across Europe, [...], as well as in North America are claiming that it is small firms and not large enterprises which provide the engine of job growth."
David B. Audretsch: New Firms and Creating Employment, 1996, S. 24.
Der Themenbereich der Beschäftigung in Gründungs- bzw. Jungunternehmen weist eine besondere Spannung auf, die sich aus einer Reihe unterschiedlicher Perspektiven ergibt. So fällt zunachst die von Audretsch skizzierte Diskrepanz zwischen politischer Aktivität und wissenschaftlicher Wahrnehmung auf. Das Zitat von Audretsch weist zudem auf die häufig vorgenommene "de facto"-Gleichstellung kleiner und junger Unternehmen hin. Der ebenfalls angesprochene Methodenstreit wurde in den Jahren nach der zitierten Publikation noch weitergeführt.
Davon abgesehen liegen methodische Probleme der Abschätzung der Beschäftigungseffekte von Gründungs- und Jungunternehmen auch in über den "Regression Bias" hinausgehenden Feldern. Jeder der erwähnten Aspekte spricht für eine detaillierte und differenzierte Betrachtung des Themenbereichs. Die besondere Spannung des Themas ergibt sich weiter aus den inhaltlichen Dimensionen. So kann die Gründung eines Unternehmens als Konsequenz wirtschaftlicher Ereignisse oder Situationen betrachtet werden.
Gründungsaktivität kann beispielsweise durch Outsourcing etablierter Organisationen induziert sein oder etwa als Reaktion auf drohende oder bestehende Arbeitslösigkeit erfolgen. Arbeitslösigkeit heißt, trotz der Bereitschaft, zu den herrschenden Arbeitsmarktbedingungen zu arbeiten, keine Beschäftigung zu finden. Dies hat sowohl für das betroffene Individuum als auch für die Gesellschaft negative Konsequenzen. Arbeitslösigkeit bedeutet Ressourcenverschwendung und Verzicht auf Produktion.
Als Folgen der Arbeitslosigkeit können Ungleichheit, eine Gefährdung der sozialen Stabilität und des sozialen Friedens stehen. Neben den daraus resultierenden gesellschaftlichen Kosten sind vor allem auch die direkten und fiskalischen Kosten zu erwähnen. Einerseits steigen die Ausgaben für Transferleistungen, andererseits sinken etwa Einnahmen durch lohn- oder konsumbezogene Steuern und Sozialabgaben. Für die einzelnen Betroffenen ist Arbeitslösigkeit oftmals mit finanziellen oder psychischen Problemen verbunden. Das Gefühl, nicht ,,wertvoll" zu sein, kann mit der ,,Entwertung" von Humankapital einhergehen.
Die Relevanz der Gründungsthematik im Kontext der Beschäftigungspolitik besteht sowohl aus einer personenorientierten Perspektive (also beispielsweise Gründung aus bzw. aufgrund von Arbeitslösigkeit) als auch aus einer unternehmensorientierten Perspektive (der jungen Unternehmung als Arbeitgeberin), da sich Vorgänge am Arbeitsmarkt durch die Arbeitsnachfrage seitens der Unternehmen sowie durch das Arbeitsangebot der (potentiell) Beschäftigten beschreiben lassen.