Handel Praxishandbuch ZOPA©
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-456-94785-3
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Schmerzeinschätzung bei Patienten mit kognitiven und/oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen
E-Book, Deutsch, 142 Seiten
ISBN: 978-3-456-94785-3
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Schmerzen bei Menschen mit kognitiven und/oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen einzuschätzen ist eine herausfordernde pflegerische Aufgabe. Ein verlässliches und gültiges Messinstrument fehlte bislang dazu. ZOPA®, das Praxishandbuch zur Schmerzeinschätzung für Menschen mit kognitiven und/oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen, zeigt Pflegenden, wie das Instrument entwickelt und validiert wurde und praktisch eingesetzt werden kann. Ein Leporello-Faltblatt fasst die wichtigsten Informationen zusammen und erleichtert den Einsatz des ZOPA® in der pflegerischen Praxis. Aus dem Inhalt Entwicklungsprozess des ZOPA® (Zurich Observation Pain Assessment) Einführung, Ausgangslage und Projektauftrag Bezugsrahmen für Schmerz, kognitive Beeinträchtigung, Bewusstseinsbeeinträchtigung Entwicklungsphasen des ZOPA® Das Instrument ZOPA® Definitionen der Verhaltensmerkmale des ZOPA®-Instruments Anwendung des ZOPA® im klinischen Alltag Einleitung Diagnostik - Screening (Selbst-/Fremdeinschätzung) Implementierung Qualitätssicherung Ausblick Fallbeispiel aus dem neurochirurgischen Bereich Leporello-Faltblatt, Leitfaden zum Einsatz des ZOPA® ZOPA® - das gültige Messinstrument, um Schmerzen bei kognitiv beeinträchtigten Menschen und/oder Patienten mit Bewusstseinsbeeinträchtigungen verlässlich einschätzen zu können 'Für alle Interessierten am Thema Schmerzmanagement eine lohnenswerte Lektüre, da es weit über das Instrument ZOPA hinaus informiert und wichtige Informationen ordnet und erläutert. Der beigelegte Flyer unterstützt in der praktischen Nutzung des Instrumentes.' socialnet
Zielgruppe
Schmerztherpeuten, Ergotherapeuten, Pysiotherapeuten
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Widmung;9
3;Danksagung;10
4;An der Entwicklung des ZOPA© beteiligte Personen aus der Pflegewissenschaft und der Pflegepraxis;12
5;Autorinnen;13
6;Geleitwort;14
7;Vorwort der Herausgeberin;18
8;Teil I Entwicklungsprozess ZOPA©;20
9;1 Einführung;22
9.1;Ausgangslage und Problemstellung;22
9.2;Projektauftrag;23
9.3;Projektübersicht;24
9.4;Das Zusammenspiel von Pflegewissenschaft und Pflegepraxis;24
9.4.1;Die Namensgebung;25
10;2 Bezugsrahmen;26
10.1;Literatur-Review;26
10.2;Definitionen;29
10.2.1;Schmerz;29
10.2.2;Kognitive Beeinträchtigung;30
10.2.3;Bewusstseinsbeeinträchtigung;31
11;3 Phasen der Entwicklung des ZOPA©;34
11.1;Startphase;34
11.1.1;Umgang mit Schmerzen im Praxisalltag vor Projektbeginn;34
11.1.2;Die Suche nach einem Schmerzassessmentinstrument;35
11.2;Entwicklung eines Schmerzassessmentinstruments;35
11.2.1;Testphasen;35
11.3;Formative Evaluation im Rahmen der Entwicklung des ZOPA©;37
11.3.1;Evaluationszweck;37
11.3.2;Vorbereitung des Praxisfelds;37
11.3.3;Methodisches Vorgehen;38
11.3.4;Ergebnisse und Schlussfolgerungen;38
11.3.5;Empfehlungen;43
11.4;Weiterführende wissenschaftliche Testung des ZOPA©;44
11.4.1;Fragestellungen;44
11.4.2;Methode;45
11.4.3;Datenerhebung;48
11.4.4;Datenauswertung;48
11.4.5;Auswertung und Ergebnisse zur ersten Fragestellung;49
11.4.6;Auswertung und Ergebnisse zur zweiten Fragestellung;52
11.4.7;Anpassung des Instruments nach der Untersuchung;55
11.5;Diskussion und Schlussfolgerungen;56
12;4 Das Instrument – aktueller Stand;58
12.1;ZOPA©;58
12.2;Definitionen der Verhaltensmerkmale;59
13;Teil II Anwendung des ZOPA© im klinischen Alltag;62
14;5 Einleitung;64
15;6 Diagnostik – Screening(Selbst-/Fremdeinschätzung);66
15.1;Instrumente zur Diagnostik kognitiver Beeinträchtigung;68
15.1.1;Mini-Mental-Status-Test nach Folstein;68
15.1.2;Global-Deterioration-Skala nach Reisberg;70
15.2;Instrumente zur Diagnostik von Bewusstseinsbeeinträchtigung;72
15.2.1;Richmond Agitation Sedation Scale;73
15.2.2;Glasgow Coma Scale;75
15.3;Anwendung im Schmerzmanagement;75
16;7 Implementierung;78
16.1;Einleitung;78
16.2;Implementierungsstrategien;79
16.2.1;Aufgaben des Managements;80
16.2.2;Kompetenzerweiterung der Pflegenden;83
16.2.3;Schmerzdokumentation;89
16.2.4;Interprofessionalität;92
16.2.5;Empfehlungen zum Implementierungsprozess;93
17;8 Qualitätssicherung;96
17.1;Zur Qualitätsüberprüfung/Nachhaltigkeit der Einführung von NRS/VRS und ZOPA©;97
17.1.1;Qualitätsarbeit braucht einen Qualitätssicherungsprozess;98
17.1.2;Relevante Qualitätskriterien für Schmerzeinschätzung und -management;101
17.1.3;Evaluation im Kontext von Qualitätssicherung;103
18;9 Ausblick;108
18.1;Was kann die Zukunft bringen?;108
19;10 Fallbeispiel aus dem neurochirurgischen Bereich;114
19.1;Ergebnisse aus der Anwendung von ZOPA©;119
20;11 Leitfaden Schmerzprotokoll;122
20.1;Vorgehen;123
21;Literaturverzeichnis;126
22;Glossar;132
23;Abkürzungsverzeichnis;138
24;Sachwortverzeichnis;140
Teil I Entwicklungsprozess ZOPA©
1Einführung Einführung
Elisabeth Handel
1.1 Ausgangslage und Problemstellung
Schmerzen haben Auswirkungen auf das physische und psychische Wohlbefinden der Patienten und sind eine persönliche Erfahrung. Die Schmerzerfassung ist daher eine unabdingbare Voraussetzung für eine individuelle Schmerztherapie.
Schmerzeinschätzungsinstrumente liefern Informationen über die subjektive Schmerzerfahrung des Patienten. Grundsätzlich hat die subjektive Selbsteinschätzung des Schmerzes durch die Betroffenen gegenüber einer Fremdeinschätzung Vorrang oder wie McCafferey et al. (1997) sagen:
«Schmerz ist, wenn die Patienten sagen, dass sie Schmerzen haben.»
In der Pflege von Menschen, die in ihren Kommunikationsfähigkeiten infolge einer Krankheit, eines Unfalls oder einer Operation eingeschränkt sind, stößt die Selbstauskunft allerdings an Grenzen (Gnass/Sirsch, 2007). Diese Patientengruppe ist, wie verschiedene Studienergebnisse belegen, einem größeren Risiko für eine inadäquate Schmerzbehandlung ausgesetzt.
Patienten mit kognitiven und/oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen unterschiedlichster Ursache stellen eine besonders verletzliche Patientengruppe dar. Gerade im akuten Setting mit einer hohen Spitzentechnologie bedürfen diese im Kontext des Schmerzmanagements besonderer Aufmerksamkeit. Schmerz wird auch auf Intensivstationen von Pflegenden oft unterschätzt und daher nicht ausreichend behandelt (Payen et al., 2001; Young et al., 2006). Die sogenannten bewusstlosen, aber auch maschinell beatmete Menschen sind eine besonders vulnerable Gruppe (DNQP, 2005). So beschreibt Puntillo (1990), dass…