E-Book, Deutsch, 270 Seiten, eBook
Künkele Die Gestaltung der Budgetkontrolle
2007
ISBN: 978-3-8350-9014-9
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Bestandsaufnahme, Determinanten und Erfolgswirkungen
E-Book, Deutsch, 270 Seiten, eBook
Reihe: Research in Management Accounting & Control
ISBN: 978-3-8350-9014-9
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Julia Künkele untersucht die Zusammenhänge zwischen Gestaltungsfaktoren der Budgetkontrolle, dysfunktionalem Verhalten, dem Erfolg der Budgetkontrolle und dem Geschäftsbereichserfolg. Die Ergebnisse einer dyadisch angelegten Befragung von 1120 deutschen Unternehmen aus Industrie und Dienstleistungsgewerbe zeigen, dass der Geschäftsbereichserfolg signifikant negativ durch die Entstehung dysfunktionaler Verhaltensweisen und positiv durch die Effektivität und Effizienz der Budgetkontrolle beeinflusst wird.
Dr. Julia Künkele promovierte bei Prof. Dr. Utz Schäffer am Lehrstuhl für Controlling der European Business School, Oestrich-Winkel. Sie ist als Referentin im Geschäftsbereichscontrolling bei der Robert Bosch GmbH tätig.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;Tabellenverzeichnis;14
5;Abbildungsverzeichnis;20
6;A Einführung;22
6.1;1. Motivation und Zielsetzung;22
6.2;2. Vorgehen und Methode;26
7;B Grundlagen der Budgetkontrolle;28
7.1;1. Begriffliche Grundlagen;28
7.2;2. Bestandsaufnahme der bisherigen Forschung zur Budgetkontrolle;35
7.2.1;2.1 Beiträge im deutschsprachigen Raum;35
7.2.2;2.2 Beiträge im englischsprachigen Raum;42
7.3;3. Theoretische und konzeptionelle Bezugspunkte der Arbeit;57
7.3.1;3.1 Rationalitätssicherung durch Budgetkontrolle;58
7.3.2;3.2 Ansatz des Behavioral Accounting;66
7.3.3;3.3 Situativer Ansatz;68
7.3.4;3.4 Ansatz der Erfolgsfaktorenforschung;71
8;C Determinanten und Erfolgswirkungen der Budgetkontrollgestaltung;78
8.1;1. Zur Gestaltung der Budgetkontrolle;78
8.1.1;1.1 Informationsbezogene Gestaltungsaspekte;78
8.1.2;1.2 Prozessbezogene Gestaltungsaspekte;83
8.1.3;1.3 Zwischenfazit;87
8.2;2. Budgetkontrollgestaltung, dysfunktionales Verhalten, Erfolg der Budgetkontrolle und Geschäftsbereichserfolg ;89
8.2.1;2.1 Einfluss der Gestaltungsfaktoren auf dysfunktionales Verhalten;89
8.2.2;2.2 Einfluss der Gestaltungsfaktoren auf den Erfolg der Budgetkontrolle;93
8.2.3;2.3 Zusammenfassung der Forschungshypothesen;100
8.2.4;2.4 Einfluss von dysfunktionalem Verhalten auf den Erfolg der Budgetkontrolle;101
8.2.5;2.5 Einfluss von dysfunktionalem Verhalten und Erfolg der Budgetkontrolle auf den Geschäftsbereichserfolg;102
8.2.6;2.6 Zusammenhang zwischen Markterfolg, Anpassungsfähigkeit und Finanzerfolg;106
8.2.7;2.7 Zusammenfassung der Forschungshypothesen;108
8.2.8;2.8 Zwischenfazit;108
8.3;3. Determinanten der Budgetkontrollgestaltung;109
8.3.1;3.1 Kategorisierung der Determinanten;110
8.3.2;3.2 Einfluss unternehmensexterner Kontextfaktoren;111
8.3.3;3.3 Einfluss unternehmensinterner Kontextfaktoren;117
8.3.4;3.4 Zusammenfassung der Forschungshypothesen;127
9;D Operationalisierung des Forschungsmodells;130
9.1;1. Grundlagen der Operationalisierung;130
9.2;2. Operationalisierung der Gestaltungsvariablen der Budgetkontrolle;132
9.3;3. Operationalisierung von dysfunktionalem Verhalten und Erfolg der Budgetkontrolle;136
9.4;4. Operationalisierung des Geschäftsbereichserfolgs;139
9.5;5. Operationalisierung der Determinanten ;143
9.5.1;5.1 Unternehmensexterne Kontextfaktoren;143
9.5.2;5.2 Unternehmensinterne Kontextfaktoren;145
10;E Methodische Konzeption der Untersuchung;148
10.1;1. Datenerhebung und Datengrundlage ;148
10.1.1;1.1 Datenerhebung;148
10.1.2;1.2 Datengrundlage;151
10.2;2. Grundlagen der Konstruktmessung;155
10.2.1;2.1 Gütebeurteilung der Messung;155
10.2.2;2.2 Konstruktmessung;170
10.3;3. Dependenzanalyse;196
11;F Ergebnisse der empirischen Untersuchung;202
11.1;1. Bestandsaufnahme zur Gestaltung der Budgetkontrolle ;202
11.1.1;1.1 Träger der Budgetkontrolle;202
11.1.2;1.2 Gestaltung der Informationsversorgung;204
11.1.3;1.3 Formale Gestaltung der Kontrollberichte;209
11.1.4;1.4 Gestaltung des Kontrollprozesses;211
11.2;2. Prüfung der aufgestellten Hypothesen ;214
11.2.1;2.1 Grundlagen der Hypothesenprüfung;214
11.2.2;2.2 Budgetkontrollgestaltung, dysfunktionales Verhalten, Erfolg der Budgetkontrolle und Geschäftsbereichserfolg;215
11.2.3;2.3 Determinanten der Budgetkontrollgestaltung;226
12;G Schlussbetrachtung;236
12.1;1. Zusammenfassung der Ergebnisse;236
12.2;2. Kritische Bewertung und Ansatzpunkte für die weitere Forschung;240
12.3;3. Implikationen für die Unternehmenspraxis;244
13;Anhang;248
13.1;1. Determinanten der Budgetkontrollgestaltung ;248
13.1.1;1.1 Gütemaße der Kausalmodelle;248
13.1.2;1.2 Untersuchung der Diskriminanzvalidität;249
14;Literaturverzeichnis;254
Einführung.- Grundlagen der Budgetkontrolle.- Determinanten und Erfolgswirkungen der Budgetkontrollgestaltung.- Operationalisierung des Forschungsmodells.- Methodische Konzeption der Untersuchung.- Ergebnisse der empirischen Untersuchung.- Schlussbetrachtung.
B Grundlagen der Budgetkontrolle (S. 7)
1. Begriffliche Grundlagen
CHMIELEWICZ weist darauf hin, dass Begriffsdefinitionen, die für das Verständnis eines bestimmten Forschungsinhaltes von zentraler Bedeutung sind, an den Anfang einer wissenschaftlichen Arbeit zu stellen sind. Angesichts der großen Menge an älterer und neuerer Controllingliteratur, die die Schlüsselbegriffe der Budgetierung auf unterschiedliche Weise definiert, soll vorab geklärt werden, was im Rahmen der vorliegenden Arbeit unter den folgenden Begriffen verstanden wird:
Budget
Der Begriff des Budgets ist in der Literatur nicht einheitlich definiert. Es existieren zahlreiche verschiedene Begriffsdefinitionen, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass der Budgetbegriff in mehreren unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen verwendet wird. Dies sind neben der Betriebswirtschaftslehre vor allem die Volkswirtschaftslehre und die Politik- und Verwaltungswissenschaften.
Doch selbst bei der Konzentration auf die Betriebswirtschaftslehre finden sich vielfältige Verwendungsformen des Budgetbegriffs. Eine Reihe von Autoren versteht – eng an die historische Entwicklung des Begriffs angelehnt – unter einem Budget die Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben im Sinne eines Finanzplanes oder Etats.
Ein deutlich umfassenderes Verständnis vom Begriff des Budgets haben diejenigen Autoren, die darunter alles, was sich im Lebensgang eines Wirtschaftsunternehmens in Zahlen fassen lässt, verstehen. Diese Auffassung verdeutlicht bereits eine wesentliche Eigenschaft von Budgets, nämlich ihren Bezug zur Zukunft. Das Budget ist damit unweigerlich mit dem Plan verbunden. Man findet teilweise sogar eine Gleichsetzung beider Begriffe.
Der Budgetbegriff wird oftmals auf finanzielle, d.h. wertmäßige Größen beschränkt. Eine weitere Begriffsdefinition betont die Erfolgsorientierung der Budgetierung und versteht unter einem Budget den quantitativen Ausdruck aller Aktivitäten im Rahmen der Gewinnplanung. Betrachtet man den zeitlichen Horizont, findet man in der Literatur häufig die Auffassung, dass das Budget das „Schnittende" der Planung darstellt. In dieser Betrachtungsweise dienen die Budgets in erster Linie der Umsetzung langfristiger Pläne in quantitative Zielsetzungen für das kommende Jahr.
Die bisher aufgeführten Budgetbegriffe stellen in der Mehrzahl eine Aufgabe von Budgets in den Vordergrund und nehmen dafür teilweise Überschneidungen mit anderen Begriffen oder nicht praktikable Eingrenzungen in Kauf. Um diesen Defiziten beizukommen, sei in der vorliegenden Arbeit unter einem Budget ein formalzielorientierter, in wertmäßigen Größen formulierter Plan, der einer Entscheidungseinheit für eine bestimmte Zeitperiode mit einem bestimmten Verbindlichkeitsgrad vorgegeben wird, verstanden.
Diese Definition fasst die zentralen wesensbestimmenden Merkmale von Budgets zusammen. Sie beschreibt die Tatsache, dass Budgets zukunftsbezogen, wertmäßig, periodenbezogen, verbindlich, auf Verantwortungsträger bezogen und finanzielle Komponenten zuordnend definiert sind.
Budgetierung
Ähnlich der Definitionsvielfalt zum Budgetbegriff existieren ebenfalls unterschiedliche Auffassungen darüber, was unter dem Begriff der Budgetierung zu verstehen sei. Einzelne Autoren verstehen unter der Budgetierung separate Maßnahmen wie die Budgeterstellung, die Budgetgenehmigung oder die Überführung langfristiger Pläne in Budgets. Im Folgenden wird unter dem Begriff der Budgetierung in einer umfassenderen Sicht der gesamte Prozess der Erstellung, Vorgabe bzw. Vereinbarung oder Verabschiedung und Kontrolle von Budgets sowie die Vorschlagsunterbreitung zur Anpassung von Budgets verstanden.
Budgeterstellung
Unter dem Begriff Budgeterstellung ist im Rahmen der operativen Planung, die sich in die Sach- und die Formalzielplanung untergliedert, die Festlegung der Formalziele (z.B. einzuhaltende Kostensummen) für die einzelnen Ausführungsverantwortlichen (z.B. Produktionskostenstellenleiter) zu verstehen. Die Budgeterstellung lässt sich anhand der bei WEBER aufgeführten Grundmerkmale des Planungsablaufs (Zeithorizont, Charakter der Planentstehung und Zentralisationsgrad) näher konkretisieren.