E-Book, Deutsch, 299 Seiten, eBook
Parvis-Trevisany Implementierung von Controllinginstrumenten
2006
ISBN: 978-3-8350-9038-5
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Identifikation und Überwindung von Implementierungsbarrieren
E-Book, Deutsch, 299 Seiten, eBook
Reihe: Research in Management Accounting & Control
ISBN: 978-3-8350-9038-5
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Aus kognitionswissenschaftlich und strukturationstheoretisch inspirierter Perspektive entwickelt Natalie Parvis-Trevisany eine umfassende Typologie von Implementierungsbarrieren und leitet Ansatzpunkte zur erfolgreichen Einführung von Controllinginstrumenten ab. Ihr Konzept kann bei der wissenschaftlichen Analyse und praktischen Umsetzung von Implementierungsvorhaben als Denkrahmen und Checkliste eingesetzt werden.
Dr. Natalie Parvis-Trevisany promovierte bei Prof. Dr. Utz Schäffer am Lehrstuhl für Controlling der European Business School, Oestrich-Winkel. Sie ist derzeit als Unternehmensberaterin für PricewaterhouseCoopers Corporate Finance Beratung GmbH tätig.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;8
2;Vorwort;10
3;Inhaltsüberblick;12
4;Abbildungsverzeichnis;18
5;Abkürzungsverzeichnis;20
6;A Einführung;21
6.1;1. Motivation und Zielsetzung;21
6.2;2. Vorgehen und Methode;25
7;B Konzeptioneller Bezugsrahmen: Dynamische Theorie ökonomischer Akteure als Ausgangspunkt;29
7.1;1. Modellierungsabsicht;29
7.2;2. Grundelemente des Modells;32
7.2.1;2.1. Akteure;33
7.2.2;2.2. Handlungsleitende Ordnung;36
7.2.3;2.3. Handlungen;43
8;C Modellierung der Implementierung von Controllinginstrumenten;47
8.1;1. Begriffliche Grundlagen;47
8.1.1;1.1. Zum Begriff der Implementierung;47
8.1.2;1.2. Zum Begriff des Controllinginstruments;56
8.2;2. Modellierung des Implementierungsprozesses;60
8.2.1;2.1. Stand der Literatur;60
8.2.2;2.2. Anforderung an eine Modellierung von Implementierungsprozessen und Entwicklung erster Modellierungsbausteine;62
8.2.3;2.3. Ein Modellierungsansatz;75
9;D Zum Implementierungserfolg von Controllinginstrumenten;79
9.1;1. Stand der Literatur;79
9.2;2. Konzeptualisierung des Implementierungserfolgs;81
9.2.1;2.1. Der Beitrag relevanter Verhaltensänderungen;81
9.2.2;2.2. Der Beitrag relevanter Modelländerungen;84
9.2.3;2.3. Das Erfolgskalkül;87
10;E Identifikation potenzieller Implementierungsbarrieren;95
10.1;1. Relevanz der Identifikation von Implementierungsbarrieren;95
10.2;2. Stand der Literatur;99
10.2.1;2.1. Darstellung relevanter Barrierentypologien;99
10.2.2;2.2. Kritische Würdigung;108
10.3;3. Ableitung einer Barrierentypologie;111
10.3.1;3.1. Handlungsleitende Ordnung als Ausgangspunkt;111
10.3.2;3.2. Systematisierung der Implementierungsbarrieren;113
10.3.3;3.3. Individuelle interne Modellbarrieren;116
10.3.4;3.4. Korporative interne Modellbarrieren;181
10.3.5;3.5. Externe Modellbarrieren;195
10.3.6;3.6. Interdependenzen der Barrieretypen;219
10.3.7;3.7. Abgleich mit den in der Literatur vorhandenen Barrieretypologien;220
11;F Ansatzpunkte zur Überwindung von Implementierungsbarrieren;227
11.1;1. Ansatzpunkte zur Überwindung von individuellen internen Modellbarrieren;228
11.1.1;1.1. Verbesserung der Fähigkeiten der für die Implementierung verantwortlichen Akteure;230
11.1.2;1.2. Erreichen von Durchsetzungsbereitschaft;232
11.1.3;1.3. Verbesserung der Fähigkeiten der von der Implementierung betroffenen Akteure;234
11.1.4;1.4. Erreichen von Änderungsbereitschaft;239
11.1.5;1.5. Zwischenfazit;245
11.2;2. Ansatzpunkte zur Überwindung von korporativen internen Modellbarrieren;246
11.2.1;2.1. Bewusste Nutzung gegenseitiger Beeinflussung;247
11.2.2;2.2. Aktivierung von Werten und Normen;250
11.2.3;2.3. Erzeugung von Veränderungsenergie;251
11.3;3. Ansatzpunkte zur Überwindung von externen Modellbarrieren;253
11.3.1;3.1. Ädaquate Integration des Controllinginstruments im Tagesgeschäft;254
11.3.2;3.2. Unterstützung des Wandels durch Projektsteuerungsinstrumente;261
12;G Schlussbetrachtung;267
12.1;1. Zusammenfassung der Erkenntnisse;267
12.2;2. Kritische Reflexion: Implikationen für Wissenschaft und Praxis;274
13;Literaturverzeichnis;281
Einführung.- Konzeptioneller Bezugsrahmen: Dynamische Theorie ökonomischer Akteure als Ausgangspunkt.- Modellierung der Implementierung von Controllinginstrumenten.- Zum Implementierungserfolg von Controllinginstrumenten.- Identifikation potenzieller Implementierungsbarrieren.- Ansatzpunkte zur Überwindung von Implementierungsbarrieren.- Schlussbetrachtung.
A Einführung (S. 1)
1. Motivation und Zielsetzung
Die Implementierung von Controllinginstrumenten in Unternehmen wird von Wissenschaftlern wie Praktikern als bedeutendes Element zur Bewältigung unternehmerischer Probleme erachtet. Nach Weber/Schäffer dienen Controllinginstrumente der Sicherstellung rationaler Führung. Sie unterstützen die Generierung von controlling- und somit führungsrelevanten Informationen und können hierdurch zu einem verbesserten Wissensstand der sie nützenden Akteure beitragen. Da Unternehmen in sich verändernden Wirtschaftssystemen agieren, unterliegen auch die zu ihrer Steuerung relevanten Informationsbedarfe einer fortwährenden Veränderung.
Um auf den Weltmärkten wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen regelmaßig an die sich ändernden Bedürfhisse ihrer Kunden anpassen sowie den neuen technologischen Entwicklungen hinreichend begegnen. Auch gilt es, die betrieblichen Aktivitäten und Prozesse kontinuierlich zu verbessern.
Um dies alles zu realisieren, bedürfen Unternehmen bzw. die sie konstituierenden Akteure adäquater und aktueller Informationen, welche von bisher genutzten Instrumentarien unter Umständen nicht oder nur ungenügend bereitgestellt werden. Somit kommt der Implementierung von Controllinginstrumenten, die diesen Anforderungen zu genügen vermögen, ein höher Stellenwert zu, sie wird daher vielfach als bedeutende Herausforderung für Manager und Controller bezeichnet. Wie empirische Untersuchungen jedoch belegen, gelingt sie selten problemlos.
Die Implementierung von Controllinginstrumenten wird in Theorie und Praxis als ein komplexer betrieblicher Prozess beschrieben, der von einer Vielfalt von Faktoren beeinflusst scheint. Weder ihre praktische Umsetzung noch ihre wissenschaftliche Behandlung stellt somit ein leichtes Unterfangen dar.
Obgleich Hopwood bereits vor knapp zwanzig Jahren auf einen eingeschränkten Wissenstand bezüglich der Veränderung innerhalb des Controllinginstrumentariums hinwies und hierdurch eine neue Forschungsmotivation zu initiieren vermächte, finden sich auch gegenwärtig Äußerungen dahingehend, dass weiterhin wesentliche Unklarheiten bestunden und eine Vielzahl der Probleme der Implementierung von Controllinginstrumenten ungelöst sei.
Ursachlich hierfür kann die Tatsache sein, dass sich (bislang) kein einheitliches theoretisches Verständnis herausgebildet hat, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven zur Problembewältigung herangezogen und vielfach Einzelaspekte betrachtet werden. Auch ein Blick in die allgemeinere betriebswirtschaftliche Implementierungsforschung lässt diese als vergleichsweise fragmentiert und lückenhaft erscheinen.
So konstatiert Noble: „Despite the significance of the implementation process, however, relatively little research attention has been directed to the area. [...] There is a significant need for detailed and comprehensive conceptual models related to [...] implementation. To date, implementation research has been fairly fragmented due to the lack of clear models on which to build. If the area is to advance, more conceptual efforts must be made to enable [...] implementation to achieve an identity of its own as a valid and distinguishable area of study".
Vergleicht man die Probleme der Implementierung unterschiedlicher Controllinginstrumente miteinander, lässt sich die Vermutung aufstellen, dass diese weniger durch die Spezifika der einzelnen Instrumente als vielmehr durch instrumentenübergreifende Ursachen begründet sind. Jedoch scheint das zu Gründe liegende Bild noch sehr diffüs. Verschiedene Einflussfaktoren konnten in den vergangenen Jahren identifiziert werden, doch mangelt es an einer grundlegenden Zusammenführung der in den einzelnen Studien thematisierten Problembereiche, so dass sich bislang nur ein begrenztes Problemverständnis entwickeln konnte."
Zur Bewaltigung implementierungsspezifischer Probleme wäre allerdings die Kenntnis über die Vielfalt bzw. Gesamtheit potenzieller Probleme und möglicher Störfaktoren hilfreich, um diese in einem ersten Schritt schneller identifizieren und ihnen in einem zweiten Schritt angemessen begegnen zu können. Aus den aufgezeigten Defiziten sowohl der controllingspezifischen als auch der allgemeinen Implementierungsforschung resultiert die Problemstellung dieser Arbeit.




