E-Book, Deutsch, 264 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-540-46495-2
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Herausforderungen an die Kompetenz moderner Supply Chain Manager. Geschäftsprozesskompetenz: Supply-Chain-orientierte Geschäftsprozesse zur Sicherung unternehmerischer Wettbewerbsfähigkeit.- Der neue Warenhandelsprozess der Migros. Trendkompetenz: Beschaffungstrends und Trendforschung.- Früherkennung und Bewertung von Trends als Grundlage eines effizienten SCMs. Transformationskompetenz: Transformationskompetenz als Determinante der Beschaffungsperformance.- Neuausrichtung der Beschaffungsorganisation der Netstal-Maschinen AG. Kundenkompetenz: Markt- und kundenorientierte Supply-Chain-Management-Kompetenzen.- Kundenkompetenz als Schlüsselfaktor des SCM bei Swisscom Mobile. Kooperationskompetenz: Kooperation und Partnerschaft im Wertschöpfungsnetzwerk.- Vom Konfliktmodell zur Partnerschaft. Sozialkompetenz: Sozialkompetenz im Beschaffungshandeln.- Sozialkompetenz in der Beschaffungspraxis. Motivations- und Führungskompetenz: Führungskompetenz für Supply Chain Manager.- Persönlichkeitszentrierte Führungskomponente. Konfliktkompetenz: Strategien der Konfliktdiagnose und -bewältigung.- Konfliktkompetenz. Controlling- und Risikomanagementkompetenz: Instrumente und Ansatzpunkte für das Supply Chain Controlling.- Controllingkompetenz am Beispiel von dm-drogierie markt. Technologiekompetenz: Innovation durch Lieferanten.- Innovative Wege des E-Souring.
Markt- und kundenorientierte Supply Chain Management-Kompetenzen (S. 99-100)
Roman Boutellier1, Stephan M. Wagner2
1 Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ)
2 WHU Koblenz
"Medicine is for the patient, not for profits.
The profits follow." George Merck, 1930
1 Marktorientierung und Performance der Unternehmung
In seinem Kern geht die Marketing-Konzeption davon aus, dass Unternehmen durch (1) Kundenorientierung und (2) koordiniertes Marketing eine (3) hohe Rentabilität erzielen können (McNamara, 1972). Die Ausrichtung einer Unternehmung am Kunden beginnt mit einer Idee über die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse und Präferenzen von Kundengruppen. Im Gegensatz zur Kundenorientierung steht die Ausrichtung von Unternehmen an Produkten (Produktorientierung) oder das Streben, den Kunden die aktuellen Produkte zu verkaufen (Verkaufsorientierung). Die Marketing- Konzeption verlangt aber auch, dass sich im Unternehmen nicht nur die Marketing-Funktion, sondern sämtliche betrieblichen Funktionen am Kunden ausrichten müssen. McNamara (1972, S. 51) bezeichnet deshalb die Marketing-Konzeption als „based upon a company-wide acceptance of the need for customer orientation".
Während die Marketing-Konzeption mehr eine Philosophie darstellt, versteht man unter Marktorientierung die Umsetzung der Marketing- Konzeption in der betrieblichen Praxis (Kohli und Jaworski, 1990). Marktorientierte Unternehmen richten ihre Organisation auf die Generierung von Kundenwert („value for the customer") aus. Dies umfasst unter anderem: Die systematische Erhebung und Analyse von Informationen über Märkte (einschliesslich der Wettbewerbersituation und Kunden), z.B. durch den Aufbau von Market Intelligence und Kundenzufriedenheitsanalysen. Die Verbreitung dieser Markt- und Kundeninformationen im gesamten Unternehmen.
Die Koordination der Aktivitäten unterschiedlicher Funktionen im Unternehmen (z.B. Marketing, Forschung &, Entwicklung, Beschaffung, Logistik, Vertrieb) mit dem Ziel, Wert für den Kunden zu generieren und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Die Erfolgswirksamkeit der Marktorientierung wurde seit den 90er Jahren vielfach untersucht. Beispielsweise konnten positive Zusammenhänge zwischen der Marktorientierung von Unternehmen und deren Umsatzvolumen, Marktanteil, ROI oder ROA festgestellt werden (Slater u. Narver 1993, Deshpandé u. Farley 1998). Zusammengefasst, Marktorientierung und die Ausrichtung der Unternehmung am Kunden wirkt sich positiv auf die Performance des Unternehmens aus. Peter F. Drucker geht sogar so weit, dass er die Generierung eines Kundennutzens als den wichtigsten Unternehmenszweck bezeichnet.
2 Supply Chain Management und Marktorientierung
Betrachtet man die Zielsetzungen des Supply Chain Managements (SCM), so wird deutlich, dass es eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Marktorientierung einnehmen kann. Zum ersten möchte das SCM die von den Bedürfnissen der Kunden ausgehenden Waren-, Informations- und Geldflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette prozessorientiert gestalten, lenken und entwickeln. Damit will man die Leistungserbringung auf den Kunden ausrichten. Dies umfasst beispielsweise eine hohe Warenverfügbarkeit, kurze Lieferzeiten, eine hohe Lieferzuverlässigkeit, oder kurze Anlaufzeiten bei Neuprodukten. Zum zweiten integriert das SCM sämtliche logistischen und einkäuferischen Funktionen im Unternehmen und stellt sicher, dass Kundenaufträge effizient abgewickelt werden.