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E-Book, Deutsch, 224 Seiten, E-Book
Reihe: Haufe Fachbuch
Schirmeier Nachhaltige User Experience
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-648-18163-8
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Handbuch für die praktische Umsetzung und erfolgreiche Unternehmensintegration
E-Book, Deutsch, 224 Seiten, E-Book
Reihe: Haufe Fachbuch
ISBN: 978-3-648-18163-8
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Monika Schirmeier hat Kommunikationsdesign an der IU Internationalen Hochschule studiert. Als selbstständige UX-Designerin beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Sustainable Design.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft Bereichsspezifisches Management Kundenbeziehungsmanagement, Kundenpflege
- Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft Bereichsspezifisches Management E-Commerce, E-Business, E-Marketing
- Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft Unternehmensorganisation, Corporate Responsibility Corporate Social Responsibility (CSR), Nachhaltiges Wirtschaften
- Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft Bereichsspezifisches Management Betriebliches Energie- und Umweltmanagement
Weitere Infos & Material
3.1 Gesellschaft im Wandel – Nachhaltigkeit geht uns alle an!
Deutschland ist unter den zehn Ländern mit der höchsten Verschmutzung durch Kohlendioxid (CO2) auf der Welt. An der ersten Stelle ist China mit knapp über 30 Prozent des CO2-Ausstoßes.
Was ist CO2?
CO2, oder Kohlendioxid, ist ein farbloses, geruchloses Gas, das aus einem Kohlenstoffatom und zwei Sauerstoffatomen besteht. Es ist ein natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre und spielt eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Kohlendioxid entsteht durch verschiedene natürliche Prozesse wie die Atmung von Tieren und Pflanzen, vulkanische Aktivitäten und den Abbau von organischen Materialien.
Klimawandel und Erderwärmung
Die Auswirkungen von erhöhten CO2-Konzentrationen auf die Umwelt sind vielfältig und können schwerwiegend sein. CO2 ist einer der Hauptfaktoren für die Erderwärmung, denn CO2 speichert die Wärme in der Erdatmosphäre, sodass eine Art Treibhauseffekt entsteht. Wenn mehr CO2 durch menschliche Aktivitäten – wie das Verbrennen fossiler Brennstoffe (Öl, Kohle, Erdgas) sowie durch Abholzung und industrielle Prozesse – in die Atmosphäre gelangt, erhöht sich der Treibhauseffekt. Dieser verstärkte Treibhauseffekt führt dazu, dass mehr Wärme auf der Erde verbleibt und die globalen Temperaturen steigen, was wir als Erderwärmung bezeichnen.
Im ersten Weltklimabericht des IPCC aus dem Jahr 199026 lag die globale Erderwärmung zwischen 0,3 und 0,6 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellem Niveau.27 Heute ist die Temperatur um 1,1 Grad Celsius höher. Zudem ist die globale Oberflächentemperatur seit 1970 schneller angestiegen als in jedem anderen 50-Jahres-Zeitraum der letzten 2000 Jahre.
Was ist IPCC?
Das IPCC steht für das Intergovernmental Panel on Climate Change. Es ist eine zwischenstaatliche Organisation, die im Jahr 1988 von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet wurde. Das IPCC hat die Aufgabe, wissenschaftliche Informationen über den Klimawandel zusammenzufassen, zu bewerten und zu kommunizieren, um Regierungen auf der ganzen Welt bei der Entwicklung von Politiken zum Umgang mit dem Klimawandel zu unterstützen.
Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, werden weltweit Abkommen wie das Pariser Abkommen von 2015 geschlossen. Ziel dieses Abkommens ist es, die globale Erderwärmung zu begrenzen, indem der Anstieg der durchschnittlichen Temperatur deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau gehalten wird. Darüber hinaus wird angestrebt, die Erwärmung möglichst auf maximal 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu beschränken.
Was ist Pariser Klimaabkommen?
Das Pariser Klimaabkommen, offiziell bekannt als Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC), ist ein internationales Abkommen, das auf der 21. Konferenz der Vertragsparteien (COP21) im Dezember 2015 in Paris verabschiedet wurde. Es ist ein historisches multilaterales Abkommen, das darauf abzielt, den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen, den Klimawandel zu bekämpfen und die weltweite Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels zu fördern.
In den letzten Jahren haben die Staats- und Regierungschefs der Welt betont, dass die globale Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden muss. So auch die Ministerpräsidentin von Barbados, Mia Mottley. Sie hat in ihrer Ansprache zur Klimakonferenz im Jahr 2021 in Glasgow darauf appelliert, dass das Erreichen der 2 Grad Celsius sogar ein Todesurteil für die Menschen in einigen Ländern bedeuten würde.28 Dazu zählen Länder, wie Antigua, Barbuda, Malediven, Dominica, Fidschi, Kenia, Mosambik, Samoa oder Barbados. In niedrig gelegenen Küstenzonen leben fast 10 Prozent der Weltbevölkerung und laut Projektionen werden es schon im Jahr 2050 mehr als eine Milliarde sein. Diese Menschen sind besonders stark vom Klimawandel betroffen.
Um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, gibt es Studien zufolge folgende Möglichkeiten:
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Dekarbonisierung der Stromerzeugung – Der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen kann die Klimabelastung durch den digitalen Konsum deutlich verringern.
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Verlängerung der Lebensdauer elektronischer Geräte – Durch längere Nutzung und verbesserte Recyclingmethoden kann der Bedarf an neuen Rohstoffen gesenkt werden.
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Effizientere Nutzung digitaler Dienste – Ein bewussterer Umgang mit digitalen Inhalten kann ebenfalls zur Ressourcenschonung beitragen.
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Die Verwendung von Internet zu unterbinden – Wohl eher keine Option.
Klimawandel und Ernährung
Der Klimawandel und die fortschreitende Erderwärmung haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die globale Lebensmittelproduktion. Die steigenden Temperaturen und die Veränderung der klimatischen Bedingungen führen dazu, dass der Anbau vieler Lebensmittel zunehmend erschwert wird. Diese Entwicklungen bedrohen nicht nur die Nahrungsmittelversorgung, sondern auch unsere gesamte Existenzgrundlage. Zwei Hauptfaktoren, die dabei eine zentrale Rolle spielen, sind:
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Trockenheit zur falschen Zeit
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Niederschlag zur falschen Zeit
Dr. Wilfried Bommert, Agrarwissenschaftler, Journalist, Sachbuch-Autor und Sprecher des World Food Institute, dem Institut für Welternährung in Berlin, bestätigt in einem Interview des Blogs »Tellerrand« die fatalen Folgen der Erderwärmung auf den Lebensmittelanbau.29 Nach seinen Erkenntnissen könnten die Auswirkungen dramatisch sein, wenn die durchschnittliche globale Temperatur weiter ansteigt. Bommert warnt eindringlich: Sollte die Erde um 2 Grad Celsius wärmer werden, würde dies unweigerlich zu Ertragsminderungen führen. In manchen Regionen könnte es sogar zu vollständigen Ernteausfällen kommen. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Temperaturerhöhung spielen dabei eine entscheidende Rolle.
»Je schneller und höher die Temperatur steigt, desto weniger kann unser Biosystem die Umstellung abfedern.«
Bommert, 2017
Besonders gefährdet sind Pflanzen, die bereits jetzt hohe Anforderungen an Wasser und spezielle klimatische Bedingungen stellen. Beispiele hierfür sind Kaffee, Kakaobohnen und Mandeln, die in vielen Anbaugebieten unter zunehmender Trockenheit leiden. Doch auch in gemäßigten Zonen wie Deutschland werden Nutzpflanzen durch den Klimawandel bedroht. Weinreben und Kirschen stehen zunehmend unter Druck, da sich Schädlinge wie die Kirsch-Essig-Fliege durch die steigenden Temperaturen stark vermehren und in neuen Regionen Fuß fassen können.
Diese Entwicklung verdeutlicht, dass nicht nur die direkte Auswirkung der Temperaturerhöhung auf den Pflanzenanbau problematisch ist, sondern auch die sekundären Folgen, wie die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten. Beides stellt eine enorme Herausforderung für die Landwirtschaft dar und gefährdet die langfristige Sicherung unserer Nahrungsmittelversorgung.
Klimawandel und die Übersäuerung des Wassers
Der Ozean und die Kryosphäre sind von großer Bedeutung für das Leben auf der Erde. Der Ozean bedeckt etwa 70 Prozent der Erdoberfläche und enthält fast das gesamte Wasser unseres Planeten – etwa 97 Prozent. Unter Kryosphäre sind alle gefrorenen Teile der Erde umfasst, wie Gletscher und Eisschilde. Das sind etwa 10 Prozent der Landfläche. Diese Bereiche sind nicht nur Lebensraum für viele verschiedene Arten, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle im globalen Klimasystem. Sie sind eng mit anderen Teilen des Klimasystems verbunden und tauschen Wasser, Energie und Kohlenstoff aus.
Die Art und Weise, wie der Ozean und die Kryosphäre auf menschengemachte Treibhausgasemissionen und die damit verbundene globale Erwärmung reagieren, hat weitreichende Folgen. Dies kann zu Rückkopplungseffekten im Klimasystem führen, zu Veränderungen, die über Jahrzehnte bis Jahrtausende anhalten, zu plötzlichen Veränderungen, die auftreten können, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden, und sogar zu unumkehrbaren Veränderungen.
Ein Großteil des zusätzlichen CO2 in der Atmosphäre wird von den Ozeanen absorbiert. Wenn CO2 mit Wasser reagiert, bildet es Kohlensäure. Dies führt zu einem Anstieg der Wasserstoffionen (H+), was den pH-Wert des Wassers senkt und es saurer macht, ein Prozess, der als »Ozeanversauerung« bekannt ist. Diese Versauerung hat weitreichende Auswirkungen auf die marine Umwelt, einschließlich der Beeinträchtigung von Korallenriffen, Muscheln, Schalentieren und anderen Organismen, die Kalk in ihren Schalen oder Skeletten verwenden.
Es wird erwartet, dass der Ozean im Verlauf des 21. Jahrhunderts große Veränderungen erleben wird. Dazu gehören höhere Temperaturen und dadurch bedingte zunehmende Versauerung der Ozeane sowie ein Rückgang des...