E-Book, Deutsch, 228 Seiten
Siegfried Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Lebensmittelwirtschaft
3. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7578-3823-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
8 Fallstudien
E-Book, Deutsch, 228 Seiten
ISBN: 978-3-7578-3823-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dieses Buch beschreibt Lebensmitteltrends aus den Themenkomplexen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Es werden anschaulich aktuelle Themen für die Lebensmittelindustrie und dem Lebensmittelhandel behandelt. Die Fallstudien wurden von Masterstudenten des Studiengang Lebensmittelwirtschaft der Hochschule Trier im Fach Unternehmensführung bearbeitet und präsentiert.
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Regionale Lebensmittel -
Der Ernährungstrend Marken und
der Lebensmitteleinzelhandel
Sebastian Hennen
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Allgemeine Informationen 2.1. Was bedeutet Regionalität? 2.2. Welche Labels gibt es für Lebensmittel, die für Regionalität genutzt werden können? 2.3. Kaufverhalten 2.4. Konsumgüter 2.5. Nachhaltigkeit 3. Marken und Lebensmitteleinzelhandel 3.1. SooNahe 3.2. Aldi Süd 3.3. Andere Marken bzw. Einzelhandel 4. Abschlussbetrachtung 5. Zusammenfassung 5.1. Zusammenfassung 5.2. Summary Literaturverzeichnis 1. Einleitung Regionale Lebensmittel sind beim Einkauf sehr gefragt. Durch steigende Preise steigen auch die Anforderungen der Kunden. Der Kunde möchte die beste Qualität zum kleinsten Preis und durch die Globalisierung ist jedes Produkt zu jeder Jahreszeit verfügbar und kann in Ländern mit geringeren Produktionskosten angebaut, verarbeitet werden und in unseren Lebensmitteleinzelhandel angeboten werden. Es kann auf günstigere Produktionskosten in Großbetrieben gesetzt werden. Diese Globalisierung hat zur Folge, dass Kleinbetriebe aussterben und es wird weniger auf die Umwelt geachtet wird. Dieser Einfluss auf die Wirtschaft und Umwelt ist dem Kunden bewusst und dieser möchte beim Lebensmitteleinkauf bewusster einkaufen. Ermann sagte dazu in seinem Buch Regionalprodukte – Vernetzung und Grenzziehungen bei der Regionalisierung von Nahrungsmittel „Weite Wege zwischen Produktion und Konsumtion wurden seit Ende der 1980er Jahre mehr und mehr zu einem Politikum. Die ‚Regionalisierung‘ wird neben der ‚Ökologisierung‘ als probates Mittel angesehen, um negative Folgen des Strukturwandels abzumildern oder zu verhindern und ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell als Kontrapunkt zur Weltmarktorientierung zu etablieren.“ [1]. Auch die Umfrage Abbildung 1 Umfrage zu Beweggründen und Absichten durch die Ernährungsweise in Deutschland 2019 zeigt, dass die Absichten und Beweggründe für eine Ernährungsweise nach der eigenen Gesundheit bzw. Wohlbefinden und der Genuss bzw. gute Geschmack die Unterstützung regionaler Anbieter sind. Da stellt sich die Frage: Was bedeutet Regionalität, Welche Angaben, Herkunftszeichen bzw. Labels gibt zu Erkennung, Wie ist das Kaufverhalten, Was sind die Konsumgüter, Wie steht es mit der Nachhaltigkeit bei regionalen Lebensmitteln und Welche Marken gibt es bzw. wie handhabt es der Lebensmitteleinzelhandel? Diese Fragen werden in der folgenden Arbeit besprochen und mit einer persönlichen Abschlussbetrachtung ergänzt. Abbildung 1: Umfrage zu Beweggründen und Absichten durch die Ernährungswei-se in Deutschland 2019 [2] 2. Allgemeine Informationen 2.1. Was bedeutet Regionalität? Die Bezeichnung „Regionalität“ besitzt keine gesetzlichen Rahmen und keine anderweitige Bedingung für die Nutzung. Diese ungewisse Bezeichnung führt dazu, dass Kunden und Verbraucher starke Unterschiede in der Definition „Regionalität“ haben. Außerdem stellt sich die Frage, ab wann gilt ein verarbeitetes Lebensmittel als Regional. Beginnt Regionalität beim letzten Verarbeitungsschritt vor dem Verkauf an den Kunden oder beginnt es schon beim Anbau vom Rohstoff? [1] In der EU wird der Begriff des Regionalmarketings für die „Vermarktung regionaler Spezialitäten“ [3] verwendet. Durch diesen Begriff sollen traditionelle und produktbezogene Besonderheiten geschützt werden. [3] Eine in Österreich durchgeführte Umfrage zeigt, dass für 51% der Befragten Regionalität aus der Region bzw. in meiner Wohnumgebung angebaut und produziert bedeutet. Für 21% der Befragten bedeutet Regionalität in Österreich angebaut und produziert, für 15% der Befragten bedeutet Regionalität direkt vom Bauern über einen Bauernmarkt und Hofladen und für 12% der Befragten bedeutet Regionalität heimische bzw. inländische Produkte ohne Import. Für 11% der Befragten bedeutet Regionalität gut bzw. besser für die Umwelt ist und umweltschonende bzw. nachhaltige Herstellung. Außerdem hat Regionalität für die Befragten die Bedeutung gute bzw. bessere Qualität, Eigenproduktion bzw. eigener Anbau bzw. Produkte aus dem eigenen Garten und gut für die Gesundheit bzw. für eine gesunde Ernährung. [4] Die Umfrage wird in Abbildung 2 Umfrageergebnis auf die Fragen: Was bedeutet für Sie der Begriff „Regionalität“? Was sind für Sie lokale bzw. regionale Lebensmittel? dargestellt. Abbildung 2: Umfrageauswertung auf die Fragen: Was bedeutet für Sie der Begriff „Regionalität“? Was sind für Sie lokale bzw. regionale Lebensmittel?; Angaben in Prozent; Umfrage aus Österreich [4] Eine weitere Umfrage, die in Deutschland durchgeführt wurde, zeigt, dass die Bedeutung Regionalität zwischen Befragten aus einer Großstadt und Befragten aus einer Kleinstadt bzw. dem ländlichen Raum unterschiedlich wahrgenommen wird. Die Umfrage zeigt, dass Regionalität in der Großstadt für 57% der Befragten bedeutet, Lebensmittel kommen aus einem Umkreis von 50 bis 100 Kilometer zu den Verkaufsstellen. Im Gegensatz sagten auch 57% der Befragten aus Kleinstädten bzw. dem ländlichen Raum aus, dass regionale Lebensmittel aus einem Umkreis von 10 bis 50 Kilometer zu den Verkaufsstellen produziert werden. Außerdem ist anhand dieser Umfrage zu erkennen, dass die Definition von Regionalität von einem geringen Umkreis von 10 Kilometer, über „aus meinem Bundesland“ bis hin zu „aus Deutschland“ schwankt. Die Umfrage wird in Abbildung 3 Umfrageergebnis auf die Frage „Aus welchem Umkreis muss der Erzeuger bzw. Produzent eines Lebensmittels kommen, damit es sich für Sie um ein regionales Lebensmittel, „aus Ihrer Region“ handelt?“ dargestellt. [5] Abbildung 3: Umfrageergebnis auf die Frage „Aus welchem Umkreis muss der Erzeuger bzw. Produzent eines Lebensmittels kommen, damit es sich für Sie um ein regionales Lebensmittel, „aus Ihrer Region“ handelt?“; Umfrage aus Deutschland [5] 2.2. Welche Labels gibt es für Lebensmittel, die für Regionalität genutzt werden können? Siegel, Herkunftskennzeichen und andere Angaben dienen zur Informationsweitergaben an den Konsumenten über der Lebensmittelverpackung. Diese In Tabelle 1 Übersichtstabelle von gesetzlichen und freiwilligen Siegel, Herkunftszeichen und Angaben auf Lebensmittelverpackungen mit Fokus aus regionale Bezeichnungen werden gesetzliche und freiwillige Angaben, Herkunftskennzeichen und Siegel, die auf Verpackungen genutzt und gedruckt werden müssen und können, erwähnt. Hier wird der Fokus auf Regionalität und Regionalbezeichnungen gesetzt. [6]
[6] Das Regionalfenster gibt Auskunft über die Herkunftsregion des Lebensmittels. Dabei wird der „Ort der Verarbeitung, den Anteil der verwendeten regionalen Zutaten sowie die Kontrollstelle und ist daher eine gute Orientierungshilfe.“ berücksichtigt und erwähnt. [6]
[6] Diese Labels sind nicht einheitlich und werden von jeder Region unterschiedlich bestimmt. Dadurch lässt sich keine genaue regionale Herkunft daran erkennen. [6]
[6] Dieses geschützte Label kennzeichnet Lebensmittel mit „geschützte Ursprungsbezeichnung“. Dies bedeutet, dass diese Lebensmittel in festgelegten Regionen, nach bestimmten Kriterien erzeugt, verarbeitet und hergestellt wurden. [6]
[6] Dieses Label wird bei regionaler Bezeichnung von Lebensmittel verwendet. Dabei muss nur der letzte Verarbeitungsschritt in der Namensgebende Region geschehen. [6] Tabelle 1: Übersichtstabelle von gesetzlichen und freiwilligen Siegel, Her-kunftszeichen und Angaben auf Lebensmittelverpackungen mit Fo-kus aus regionale Bezeichnungen 2.3. Kaufverhalten Durch die steigenden Ausgaben für Nahrungsmittel und das vielfältige und wachsende Angebot an Lebensmittel setzt der Verbraucher auf gute Qualität. Die Ausgaben für Konsumgüter sind von 1991 bis 2021 von 102 Milliarden Euro auf 179 Milliarden Euro gestiegen. Die statistischen Angaben dazu finden sich in Abbildung 4 Konsumausgaben aller privaten Haushalte in Deutschland für Nahrungsmittel in den Jahren 1991 bis 2021wieder. Abbildung 4: Konsumausgaben aller privaten Haushalte in Deutschland für Nahrungsmittel in den Jahren 1991 bis 2021; Angabe in Milliarden Euro [7] Eine weitere...