E-Book, Deutsch, 360 Seiten
Reihe: ISSN
Sonkwé Tayim Narrative der Emanzipation
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-11-030745-0
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Autobiographische Identitätsentwürfe deutschsprachiger Juden aus der Emanzipationszeit
E-Book, Deutsch, 360 Seiten
Reihe: ISSN
ISBN: 978-3-11-030745-0
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Im Mittelpunkt dieser Studie steht die ästhetische Verarbeitung der Spannung zwischen Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit, die dem Verhältnis von Juden und den europäischen Mehrheitsgesellschaften in der so genannten Emanzipationszeit des 19. Jahrhunderts zugrunde liegen. Zentral ist dabei die Frage nach der Bedeutung des Wortes „Jude“ in diesen Diskursen. Dabei werden keine kohärenten Identitätsmodelle herausgearbeitet, sondern durch das Aufzeigen von Dissonanzen die Komplexität und die Grenzen unterschiedlicher Modellierungen von Identität untersucht. So lassen sich zum Beispiel Selbstkonstruktionen als „Jude“ und „Europäer“ nicht ohne weiteres nebeneinanderstellen. Traditionslinien lassen sich nur schwer erarbeiten angesichts der Tatsache, dass viele autobiographische Zeugnisse einander widersprechende Diskurse miteinander verbinden. Folglich bilden die untersuchten Texte nicht nur eine Lebenswirklichkeit ab, sondern produzieren die Realität, von der sie sprechen. Jüdische Identität erscheint als diskursiver Entwurf, der ständig neu artikuliert wird.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturtheorie: Poetik und Literaturästhetik
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Jüdische Studien Jüdische Studien: Literatur & Kunst
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Deutsche Literatur
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturgeschichte und Literaturkritik
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte
Weitere Infos & Material
1;1 Einleitung;13
1.1;1.1 Problemskizze und Ziel der Arbeit;13
1.2;1.2 Das Material und der Kontext;20
1.3;1.3 Vorgehen und Arbeitsschritte;26
2;2 Autobiographie und Identität;31
2.1;2.1 Was will Autobiographie?;31
2.1.1;2.1.1 Hermeneutische Zugänge;31
2.1.2;2.1.2 Psychologische und psychoanalytische Auffassungen;40
2.1.3;2.1.3 Sozialgeschichte;47
2.1.4;2.1.4 Über sich selbst schreiben, Wahrheit und die Wissenschaft vom Menschen;53
2.1.5;2.1.5 Die Gattungsfrage;63
2.1.6;2.1.6 Autobiographik und Memoiren;65
2.1.7;2.1.7 „Gibt es jüdische Autobiographien?“: Judentum und Erinnerungskultur;70
2.2;2.2 Identität;86
2.2.1;2.2.1 Mead und Erikson: Identität als Entwicklungsgeschichte;88
2.2.2;2.2.2 Stuart Halls Konzept neuer Identitäten und die „Krise“ des Identität-Begriffs;94
2.3;2.3 Autobiographie und Identität: Identität als Prinzip autobiographischen Schreibens;102
2.3.1;Exkurs: Jüdische Studien und postkoloniale Theorie;106
3;3 Fanny Lewalds Meine Lebensgeschichte;120
3.1;3.1 Frau, Jüdin und Schriftstellerin;120
3.2;3.2 Zur Zusammensetzung der Lebensgeschichte;132
3.2.1;3.2.1 Entwicklungsgeschichte und Zusammenhang;132
3.2.2;3.2.2 Goethe-Kult und Positionierung im literarischen Feld;137
3.2.2.1;3.2.2.1 Die Einleitung als Programm;137
3.2.2.2;3.2.2.2 Identifikation und Individualisierung;142
3.3;3.3 Individuelles Bewusstsein und Frauenerfahrung;145
3.4;3.4 Wahrheit;151
3.5;3.5 Die dichotomische Darstellung des Jüdischen und des Nichtjüdischen;157
3.6;3.6 Preußin und Deutsche: die Selbstpositionierung;165
3.7;3.7 „Ich“ und „sie“: die Abgrenzung vom Judentum;173
3.8;3.8 Auswege: Moses Mendelssohn und seine Schüler;181
3.9;3.9 Zusammenfassung;184
4;4 Glaubensverlust: Pauline Wengeroffs Erzählung der jüdischen Tradition in Russland;186
4.1;4.1 Die Memoiren einer Grossmutter, zwischen Geschichtsschreibung und Autobiographie;187
4.2;4.2 Die Memoiren einer Grossmutter und die Haskalah-Tradition;191
4.3;4.3 Kulturelles Kapital und Elfenbeinturm;198
4.3.1;4.3.1 Wengeroffs gesellschaftliche Position;198
4.3.2;4.3.2 „Es war ein schönes Bild“: Antisemitismus, sozialer Status und Assimilation;202
4.4;4.4 Pauline Wengeroffs Erzählung vom Verfall der Tradition;210
4.4.1;4.4.1 Tradition vs. Moderne – Judentum der Mütter und Judentum der Väter;210
4.4.2;4.4.2 Die neue Generation: Neue Identitäten;219
4.4.3;4.4.3 Lob der Tradition und Aporien;227
4.5;4.5 Zusammenfassung;236
5;5 Was ist Jude? Diskurse über Rasse, Religion und Nation;238
5.1;5.1 Jakob Fromers Weg in die Moderne: Rasse, Geburt und Erziehung;238
5.1.1;5.1.1 Schiller lesen und Deutscher werden?;242
5.1.2;5.1.2 Zum Verhältnis vom Juden zum „Goj“ oder der Weg des Ghettojuden in die Moderne;248
5.1.3;5.1.3 Vom Wesen des Judentums;250
5.2;5.2 Sigmund Mayers Lebenserinnerungen;255
5.2.1;5.2.1 Juden-Dasein und Erziehung;258
5.2.2;5.2.2 Jude-Sein als Beruf: Zur Metaphorisierung des Judenstatus';263
5.2.3;5.2.3 Von Masken;270
5.2.4;5.2.4 „Die Welt kann uns nicht entbehren!“;276
5.3;5.3 Joseph Samuel Blochs Erinnerungen;278
5.3.1;5.3.1 Das jüdische Selbstbewusstsein;285
5.3.2;5.3.2 Von Mimikry und Juden;290
5.4;5.4 Jude und preußischer Soldat: Meno Burgs Geschichte meines Dienstlebens;297
5.4.1;5.4.1 Eine Geschichte für die Nachwelt;301
5.4.2;5.4.2 „Ohne Kampf kein Sieg!“;303
5.4.3;5.4.3 Unsichtbar werden und weiter existieren;306
5.5;5.5 Aron Hirsch Heymanns Lebenserinnerungen;314
5.5.1;5.5.1 Individuelles- und Gruppenbewusstsein: Heymanns Umgang mit Sprache;318
5.5.2;5.5.2 Schiller vs. Salomo, Jüdisches vs. Nichtjüdisches;323
5.5.3;5.5.3 Die Taufe: Der „dritte Weg“?;328
5.6;5.6 Zusammenfassung;330
6;6 Abschließende Bemerkungen;331
7;7 Anhang;338
7.1;Zitierte Literatur;342
7.2;Namenregister;356




