Storch / Tschacher | Embodied Communication | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Storch / Tschacher Embodied Communication

Kommunikation beiginnt im Körper, nicht im Kopf

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

ISBN: 978-3-456-95614-5
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Idee, man könne einander verstehen, beruht auf der Vorstellung, die besagt, dass die 'richtige' Bedeutung einer Botschaft irgendwo vorhanden ist und nur gefunden werden muss. Diese Ansicht ist falsch. Die Theorie der Embodied Communication postuliert: Es gibt keine fixe Bedeutung einer Botschaft, die verstanden werden kann. Es gibt lediglich das gemeinsam erzeugte Gefühl der Einigung auf eine Sprachgestalt, die aber aus der Interaktion spontan und neu entsteht und die nicht von Anfang an vorhanden ist.Die Psychologen Maja Storch und Wolfgang Tschacher liefern endlich eine neue Kommunikationstheorie, die dem Stand der modernen Forschung entspricht – und konkret umsetzbar ist. Die Autoren haben ein Buch geschrieben, das gut verstanden und das sofort im ganz normalen Alltag verwendet werden kann. Neben einem Teil zur Theorie der Embodied Communication bietet das neue Buch von Maja Storch und Wolfgang Tschacher einen ausführlichen Praxis- und Workshopteil. Lesende finden im Praxisteil eine Auswahl an Alltagssituationen, in denen kommunikative Fertigkeiten wünschenswert, ja gefordert sind. Die Methoden, die die Autoren vorschlagen, sind allesamt so angelegt, dass sie sich für das authentische und spontane Handeln in einer Live-Situation eignen. Am Ende dieses Buches haben die Autoren einen Workshopteil platziert, der sich an Personen richtet, die selber Kommunikationskurse geben und über einzelne Methoden vertiefende Information wünschen.
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Zielgruppe


Psychologen, Kommunikationswissenschaftler, Trainer, Coachs, Führungskräfte, Lehrer, Marketingexperten und alle anderen Menschen, die in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld auf gelingende Kommunikation angewiesen sind.

Weitere Infos & Material


1;Embodied Communication;4
1.1;Inhalt;6
1.2;Vorwort zur 2. Auflage;8
2;Einleitung;12
3;1.?Kapitel: Der theoretische Rucksack;24
3.1;Das Denken ist embodied;24
3.2;Wissenschaftliche Belege für Embodiment;33
3.3;Emotion und Affekt;37
3.4;Zimt im Gehirn;42
3.5;Wie das in die Selbstorganisationstheorie passt;45
3.6;Die Randbedingungen offener Systeme;48
4;2.?Kapitel: Theoretischer Rucksack für Kommunikation: von der Kanaltheorie zur Embodied Communication (EC);52
4.1;Kanaltheorie: Die Illusion von Sender – Botschaft – Empfänger;52
4.2;Kritik der Kanaltheorie;58
4.3;Synchronie als Grundlage der Embodied Communication;62
5;3.?Kapitel: Wenn negative Affekte auftauchen;72
5.1;Schwache negative Affekte;73
5.2;Mittlere negative Affekte;77
5.3;Starke negative Affekte;82
6;4.?Kapitel: Wenn ich jemandem etwas Gutes tun will;118
6.1;Verstehen aus der Sicht der Embodied Communication;119
6.2;Das AAO-Geschenk;122
6.3;Fallbeispiele;132
6.4;Wann ist das AAO-Geschenk sinnvoll, wann nicht?;148
7;5.?Kapitel: Workshop;154
7.1;Ideenkorb;154
7.2;Affektbilanz;159
7.3;Pizza-Analyse;163
8;6.?Kapitel: Fragen und Antworten;168
9;7.?Kapitel: Nachwort und Manifest der Embodied Communication;180
9.1;Manifest der Embodied Communication;181
10;Literatur;186
11;Über die Autoren;190


1. Kapitel: Der theoretische Rucksack (S. 23-24)

Wieso denn Rucksack? Wollen wir damit etwa sagen, dass alle Theorie mühselig und beladen macht? Nein. Der Gehalt dieser Metapher ist umfassender zu verstehen. Wir meinen einen leichten theoretischen Rucksack, der den Leser und die Leserin nicht belasten soll, sondern den Weg durch das Gelände der Kommunikation erleichtern wird. Die im Rucksack verstaute Theorie soll unsere Reichweite während der Wanderung sogar erweitern. Wir wollen nämlich einige Trampelpfade vermeiden, die in der Kommunikationspraxis in die Irre führen, wie wir in der Einleitung des Buchs schon angedeutet haben. Für einen solchen Irrweg halten wir beispielsweise die Überzeugung, dass in der Kommunikation ein Sender eine Botschaft an einen Empfänger schickt. Es ist wesentlich ertragreicher, davon auszugehen, dass miteinander kommunizierende Personen gemeinsam eine Kommunikation erzeugen. Wir beschreiben das so: Die beteiligten Personen «bilden ein neues System ». Ein weiterer fehlleitender Trampelpfad, den wir meiden werden, besteht in der Auffassung, dass Kommunikation lediglich die Übermittlung von Information sei. Wir vertreten die Auffassung, dass Kommunikation «verkörpert» ist, und nennen diesen Vorgang deswegen auch «Embodied Communication», kurz EC. Kommunikation bezieht den ganzen Körper ein und ist ein umfassender Prozess, der sich verbal-sprachlich wie auch nonverbal vollzieht und der bewusste und unbewusste Ebenen anspricht. Die auf allen Kommunikationsebenen beobachtbare Synchronisation unter kommunizierenden Menschen ist charakteristisch für Kommunikation, die Übertragung von Informationsbits und -bytes ist es hingegen nicht.

Das Denken ist embodied

Das «Projekt Embodiment» und sein wissenschaftliches Umfeld Der Gedanke, dass sogar die Welt des Geistes eine körperliche Basis hat, ist seit einiger Zeit in aller Munde. Wie kann aber der Geist eine körperliche Basis haben, und wie kann gar ein Gedanke «im Munde sein»? Das Projekt vom Geist-im-Körper ist auch ein Projekt vom Körper-im-Geist, denn der Körper beeinflusst den Geist und umgekehrt auch der Geist den Körper. International wird heute der Begriff «Embodiment» verwendet, wenn diese beiden Aspekte der Verkörperung des Geistes herausgestellt werden sollen. Ein naheliegender Aspekt von Embodiment ist, dass der Geist und damit alle unsere Gedanken nicht ohne das Gehirn auskommen. Das ist in der Tat ebenso richtig wie banal. Dass der Geist immer zusammen mit einem einigermaßen funktionierenden Gehirn auftritt, wird gegenwärtig ohnehin nur von wenigen, esoterisch oder religiös fühlenden Menschen bezweifelt. In ihrer Extremform wurde diese banale Einsicht in die Körperlichkeit des Geistes jedoch zu einem neuen Credo: Alle geistigen und psychischen Vorgänge seien demnach nichts weiter als und nichts anderes als neuronale Prozesse, also Prozesse, die im Gehirn und den anderen Nerven ablaufen (siehe auch die exemplarische Hirnforscherin weiter unten). Die Neuro-Extremisten sagen: Psychologie wird eines Tages vollständig durch Neurowissenschaft ersetzt werden. Auch unsere alltagspsychologische Sprache, mit der wir unser Handeln begleiten, würde dann langsam verschwinden. Unserer Meinung nach ist das auf banale Weise falsch. Es missachtet das Bewusstsein, das jeder Mensch von seiner geistigen inneren und materiellen äußeren Welt hat. Mit dem Wort «Embodiment» wollen wir daher keineswegs den Geist auf das Gehirn reduzieren. Wir befürworten keinerlei Form des «Reduktionismus»:

Reduktionismus bezeichnet eine Lehrmeinung, die die Vielfalt der Dinge auf wenige grundlegende Dinge zurückführen möchte. Damit soll die Welt verständlicher werden. Reduktionisten gibt es auf allen Gebieten, man erkennt sie daran, dass sie häufig sagen, irgendetwas sei NICHTS ALS irgendwas anderes. Einsteins berühmte Formel E=mc2 besagt beispielsweise, Energie ist nichts anderes als verdichtete Materie (Einstein sagte aber auch: «Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher.»). Auf Reduktionisten trifft man häufig im Dunstkreis der Psychologie: Für wirklich radikale Hirnforscher


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