E-Book, Deutsch, 285 Seiten, eBook
Tewes Signalingstrategien im Stakeholdermanagement
2008
ISBN: 978-3-8349-9719-7
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Kommunikation und Wertschöpfung
E-Book, Deutsch, 285 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8349-9719-7
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Gunar Tewes stellt die konzeptionellen Grundlagen des Stakeholdermanagements und des Signaling dar, erörtert die Möglichkeiten und Grenzen einer Übertragung in den Stakeholderkontext, erarbeitet eine Systematisierung von Signaltypen und stellt Implementierungsansätze dar.
Dr. Gunar Tewes promovierte bei Prof. Dr. Heymo Böhler am Lehrstuhl für Marketing der Universität Bayreuth. Er ist als Mitarbeiter des Bayreuther Institutes für Fragen des Mittelständischen Wirtschaft e.V. an der Universität Bayreuth (BF/M Bayreuth) tätig.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;6
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Abbildungsverzeichnis;10
4;Abkürzungsverzeichnis;11
5;1. Einleitung;12
6;2. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit;13
7;3. Grundlagen des Stakeholdermanagements;15
8;4. Grundlagen des Signaling;63
9;5. Signaling im Stakeholdermanagement;86
10;6. Zusammenfassung und Fazit;239
11;7. Literaturverzeichnis;243
Zielsetzung und Aufbau der Arbeit.- Grundlagen des Stakeholdermanagements.- Grundlagen des Signaling.- Signaling im Stakeholdermanagement.- Zusammenfassung und Fazit.
4. Grundlagen des Signaling (S. 52-54)
Die Nutzung von Signalen ist weit verbreitet. Unternehmen senden mit ihren Entscheidungen ebenso kontinuierlich bewusst oder unbewusst Signale, wie dies jedes einzelne Individuum300 und auch Tiere und Pflanzen tun. In der im Folgenden im Mittelpunkt stehenden Spieltheorie werden die Wahlentscheidungen der Parteien zwischen Handlungsalternativen betrachtet.302 Werden die Wahlentscheidungen bewusst zur Informationsübermittlung genutzt, so spricht man von Signaling.
Das folgende Kapitel soll die Grundlagen für einen bewussten Einsatz von Signalen schaffen. Auch wenn in der vorliegenden Arbeit keine formale Modellierung erfolgen wird, so ist das Verständnis formaler Strukturen doch wichtig, um die grundlegenden Merkmale und Aspekte zu verstehen, die ein Signaling erlauben. Im folgenden Kapitel soll daher der grundlegende Charakter des Signaling herausgearbeitet werden, um später seine Übertragbarkeit in die praktische Anwendung zu prüfen. Zu diesem Zweck werden zunächst die spieltheoretischen Grundlagen dargelegt. Anschließend werden eine Einordnung und die Charakterisierung des Signaling vorgenommen. Abschließend werden die Bedingungen der Entscheidungsstruktur und des Entscheidungsverhaltens für ein erfolgreiches Signaling herausgearbeitet.
4.1. Spieltheoretische Grundlagen
Wirtschaftliches Handeln ist, wie im zweiten Kapitel deutlich geworden ist, durch Interaktion von Unternehmen und Stakeholdern gekennzeichnet. Zur Charakterisierung und Analyse von wirtschaftlichen Interaktionen wird zunehmend die Spieltheorie herangezogen. Der Grundgedanke der Spieltheorie ist die Analyse von Entscheidungssituationen mit mehreren Akteuren, wobei die Akteure ihre Entscheidungen mit dem Bewusstsein der Bedeutung der gegnerischen Entscheidung treffen. Das Signaling, welches die Informationsübermittlung zwischen aufeinander bezogenen Parteien zum Ziel hat, ist eine spezielle Entscheidungssituation in der Spieltheorie.
Aus Sicht der Spieltheorie bestehen Spiele aus zwei Elementen, die sie beschreiben: erstens die Spieler und zweitens die Situationsbeschreibung, welche sehr umfangreich ist und wiederum mehrere Elemente beinhaltet. Hierzu gehören zum einen die möglichen Handlungsalternativen, die erwarteten Handlungsergebnisse und die Information der Spieler, zum anderen die Erwartungen und Vorstellungen eines Spielers über die eigene Spielsituation sowie der von anderen Spieler vermuteten Spielsituation. Die teilnehmenden Spieler (z. B. Spieler 1 und 2, Zulieferer und Abnehmer) werden meist als begrenzte (finite) Menge betrachtet, die mindestens zwei Spieler umfasst.
Im Gegensatz zur Entscheidungstheorie, sind sich diese Spieler ihrer Interaktion bewusst, dass heißt, sie wissen von der Abhängigkeit ihrer Aktionen von denen anderer Spieler bzw. von der Abhängigkeit der Ergebnisse ihrer Handlungen von den anderen Spielern oder Beteiligten. Gemeinsam ist der Entscheidungs- und Spieltheorie hingegen, dass sie von rational agierenden Akteuren ausgehen. Dies impliziert, dass man die Spieler als strategisch handelnde und Informationen und Erwartungen berücksichtigende Individuen betrachtet, die auf der Grundlage ihrer eigenen Präferenzen Entscheidungen treffen, welche auf eine Maximierung des Nutzens abzielen.
Art und Menge der verfügbaren Handlungen werden in Spielen, wie z. B. Schach, durch Art und Stellung der Figuren auf dem Brett und die zugdeterminierenden Regeln bestimmt. „Spielregeln", d. h. Vorschriften, bestimmen die Reihenfolge von Handlungen, die möglichen Handlungsalternativen und den Zusammenhang zwischen Handlung und Ergebnis.So kann man entsprechend der aus den Regeln resultierenden Spielstruktur bezüglich der Ergebniswirkung von Handlungen zwischen Zügen, die zu einem Abschluss des Spieles führen (terminal nots), und Zügen, die zu Folgeentscheidungen führen (decision nots), unterscheiden. Des Weiteren wird eine Differenzierung der Entscheidungssituationen oder Handlungsknoten nach der Handlungsberechtigung der Spieler möglich.